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London: „Es wäre schwierig für uns ‚Nein‘ zu einem Angriff auf Syrien zu sagen, wenn uns die USA darum bitten würden.“

Wenn jemand eine bestimmte Stufe der Karriereleiter erklommen hat, kann man davon ausgehen, dass er entweder zu den 6% Psychopathen gehört, die jede Gesellschaft hervorbringt und/oder dass diese Person in irgendeiner Form erpressbar ist. Letzteres dürfte insbesondere für unseren politischen Apparat gelten.

Andrzej Łobaczewski gilt als Begründer der Politische Ponerologie, der in seinem gleichlautenden Buch (Untertitel Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke) erstmals die Wurzel des „Bösen“ bzw. des „Übels“, das wahre Wesen davon thematisiert und illustriert hat, wie es sich in der Gesellschaft verbreitet. Er untersuchte jahrelang Menschen in Machtpositionen, deren Tun man durchaus als „Inkarnation des Bösen“ bezeichnen kann.

Silvia Cattori zitiert in ihrem Artikel Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt einen Schweizer Psychiater im Kontext des Buches Łobaczewskis mit den Worten:

Ich habe noch nirgendwo anders die Dinge gelesen, die Łobaczewski beim Namen nennt. Noch kein anderes Buch hat dieses Thema auf diese Weise bearbeitet. Es war für mich und meine Arbeit sofort von Nutzen. Die Elemente, die er über verdorbenes/pathologisches Verhalten anspricht – Konflikte in der Geschäftswelt genauso wie in der politischen Sphäre, wo immer mehr Konflikte und Leute dieses Typs anzutreffen sind – halfen mir sofort, die Funktionsweise dieser Individuen zu verstehen, die Konflikte in ihrem Tätigkeitsbereich erzeugen und die, wohin sie auch gehen, die Stimmungsatmosphäre verschmutzen.

Für mich erklärt dieses Zitat sehr gut, warum wir uns als „Normalos“ immer mehr die Augen reiben und uns entsetzt fragen, was im Politzirkus alles an Machenschaften und Ränkespielen betrieben und an Dreck geworfen wird. Es erklärt auch, warum Führer wie Stalin, Mao, Jun-Un, Bush Senior und Junior, Clinton, Hollande, Sarkozy oder Obama und jetzt Trump (bzw. deren „Anleiter im Hintergrund“) den militärischen Konflikt als „Lösung“ erachten. Zum einen weil sie natürlich dem militärisch-industriellen-medialen-agro-pharma Komplex verpflichtet sind. Und zum anderen weil sie eben nicht in den moralischen und ethischen Kategorien zuhause sind wie Sie und ich.

Krieg wird uns von diesen Menschen immer als letzte Option verkauft, obwohl er das nie ist. Der dann zu führende Krieg ist für diese Menschen auch immer der letzte zu führende Krieg, um Frieden zu bringen. Und Frieden selbst ist für diese Menschen anscheinend nur mit Waffengewalt, Mord und Tod zu erreichen.

Vielleicht erklärt diese Einleitung auch, warum Politiker, wie der aktuelle britische Außenminister Boris Johnson, sich vorbehaltlos hinter die USA stellen, wenn es um weitere militärische Aktionen gegen Syrien geht. Johnson kramt natürlich dabei bewusst in der historischen „Schatzkiste“ und spricht von den „speziellen Beziehungen beider Länder“, wenn er dann weiter ausführt:

Ich denke, es wäre sehr schwierig, wenn die USA einen Vorschlag machen, irgendeine Art von Maßnahmen in Reaktion auf einen chemischen Waffenangriff durchzuführen.

(I think it would be very difficult if the US has a proposal to have some sort of action in response to a chemical weapons attack.)

Und wenn sie zu uns kommen und uns um unsere Unterstützung bitten – sei es mit U-Boot-basierten Raketen im Mittelmeer … aus meiner Sicht – und ich weiß, es ist auch die Ansicht des Premierministers – wäre es schwierig für uns „Nein“ zu sagen.

(And if they come to us and ask for our support – whether it’s with submarine-based cruise missiles in the Med… in my view – and I know it’s also the view of the prime minister – it would be difficult for us to say „no“.)

Wenn er dann noch hinzufügt, dass man die Notwendigkeit der Einbindung der Mitglieder des Parlaments für eine militärische Unterstützung der USA bei einem möglichen weiteren Angriff auf Syrien „überprüfen müsse“, dann sagt das zudem sehr viel über das Demokratieverständnis unserer heutigen Politiker aus.

Dass Johnson die immer größeren Hinweise ignoriert, dass der Giftgasangriff bei Khan Sheikhoun nicht durch die Regierung Assads durchgeführt wurde, und dass es weder unabhängige oder internationale Untersuchungen des Vorfalls gibt (bzw. wohl geben darf), weil auch die USA diese in der UN abgelehnt haben, verdeutlicht nur, dass Politik mit Realität nichts (mehr) zu tun hat. Politik ist nur noch ein Instrument, dass eingesetzt wird, um die Interessen einer elitären Gruppe im Gewand einer angeblichen Demokratie den Menschen besser verkaufen und verargumentieren zu können.

London wird wie der Hund seinem Herrchen hinterherdackeln, wenn Washington beschließt, Syrien erneut anzugreifen oder gar Bodentruppen zu versenden. London wird das gleiche tun, wenn es gegen Nord-Korea geht oder um die Ukraine oder… oder…

Und genauso wie London das tut, wird auch Berlin jedwede Konsequenzen ignorieren, die eine solche militärische Aktion begleiten werden, und sich hinter das Imperium einreihen.

Quellen:
Boris Johnson Says It Would Be Hard To Say No To War In Syria If U.S. Asks
Die Psychopathen und ihre Herrschaft über die Welt – Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
UK may attack Syrian government if another chemical attack happens: Johnson
Johnson: Difficult to say ’no‘ to Syria strike

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