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Syrien und Nord-Korea: Die ökonomische Gefahr dahinterLesezeit: 11 Minuten

Syrien 2011-2015 - Bildquelle: www.thedailysheeple.com

Syrien 2011-2015 – Bildquelle: www.thedailysheeple.com

Das Gebiet des Nahen und Mittleren Osten war schon immer eine Region, die für den Westen von besonderer Bedeutung war. Nicht erst das geheime Sykes-Picot-Abkommen von 1916 zeigte, dass imperiale Interessen – damals der Franzosen und Engländer – entscheidend waren für die Gestaltung der dortigen Grenzen. Auch heute ist der Nahe und Mittlere Osten ein Spielball „geopolitischer Vorstellungen“ von Ost und West.

Syrien ist dabei einer der wichtigsten „Schlusssteine“, da seine politische Ausrichtung, seine Vielvölker- und -religionsstruktur als auch seine wirtschaftlichen Beziehungen mit den anderen Staaten der Region prädestiniert sind und schon immer waren, wenn es um die Frage einer „Neuausrichtung in dieser Region“ nach hegemonialen Vorstellungen geht. Daher war die vorgebliche „Revolution“ 2011 nur die logische Folge. Syrien – nicht Libyen oder der Irak – war der erste Dominostein, der in einer Kettenreaktion zu einem regionalen, um sich greifenden Krieg führte, bei dem die drei wichtigsten Mächte der Welt, USA, Russland und China, direkt aufeinander stoßen werden.

Viele Menschen haben derzeit berechtigte Sorgen, dass der nächste große Krieg ein nuklearer sein wird. Doch bei Lichte betrachtet ist ein Nuklearkrieg (wohl gemerkt mit den uns heute bekannten Atomwaffenarten) einem Wirtschaftskrieg NICHT vorzuziehen. Denn ein Wirtschaftskrieg zwischen Ost und West ist für die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) weit nützlicher, um das heute überdehnte System zu Grabe tragen zu können und sich die eigene Macht für die nächsten Jahrhunderte zu sichern. Eine wichtige „Stellschraube“ ist dabei die „Entsorgung des US-Dollars“. Das dadurch ausgelöste Chaos auf den Märkten und die Panik, die in der Öffentlichkeit deswegen entstehen würde, bildet nämlich die perfekte Deckung für die Durchsetzung dessen, was die IGE immer als den „großen fiskalischen Neuanfang“ bezeichnen. Wobei der Begriff „Neuanfang“ nichts anderes wie ein Codewort für die vollständige Zentralisierung aller geld- und finanzpolitischen Entscheidungen unter dem Dach einer einzigen Institution – höchstwahrscheinlich des IWF – ist. Letztlich würde diese Zentralisierung das Ende des US-Dollars als Weltreservewährung sowie seinen Ersatz durch die Sonderziehungsrechte (SZR) bzw. eine Abart (wohl mit Goldunterlegung) davon bedeuten.

Wahrscheinlich würden die SZR als Zwischenschritt auf dem Weg zu einem einzigen globalen Weltwährungssystem fungieren, dessen finale Form rein digital sein wird. Ein solches Konstrukt würde den IGE die totale Kontrolle über den noch so kleinsten Aspekt des Wirtschaftens geben. Die schiere Macht, die die IGE mittels einer zentralisierten digitalen Währung erlangen können, wäre unvorstellbar.

Wir sehen gerade eine Vielzahl an Brandherden, die sich wie ein Feuerring um die Erde legen. Syrien ist nur einer davon, um globale Instabilitäten zu bewirken. Und doch scheint Syrien besonders wichtig zu sein. Denn warum sonst sollten die IGE jetzt einen neuen Versuch starten, um die Menschen (insbesondere in den USA) dazu zu bringen, einen sogenannten Regime Change in Syrien zu unterstützen.

Mainstreammedien wie die New York Times in den USA, der Guardian in Großbritannien oder der Spiegel in Deutschland versuchen gerade die Bevölkerungen mit dem falschen Narrativ mürbe zu machen, dass der syrische Präsident Bashar al-Assad eine lange, grausame Vergangenheit von Kriegsverbrechen, inklusive dem Einsatz von Chemiewaffen gegen seine eigene Bevölkerung, hat. Doch kein Mitglied der Hochleistungspresse, noch irgendeine westliche Regierung hat bislang auch nur den Hauch eines Beweises vorgelegt, dass Assad wirklich schuldig dessen ist, was man ihm derzeit vorwirft. Auch der letzte illegale Angriff der Trump-Administration mit 59 abgefeuerten Tomahawk-Raketen als „Vergeltungsmaßnahme aufgrund eines von Assad durchgeführten Chemiewaffenangriffs“ reiht sich hier ein. Letztlich geht es wieder einmal nur um den Sturz Assads und um die dann anschließende Balkanisierung Syriens, bei gleichzeitiger Schwächung der Gesamtregion.

John Kerry beim Abendessen mit Baschar Hafiz al-Assad

John Kerry beim Abendessen mit Baschar Hafiz al-Assad – Bildquelle: AFP

Natürlich ist Assad kein Vorzeigedemokrat oder ein Verfechter von Frieden und Freiheit. Aber das sind auch die installierten Regierungen im Westen nicht. Was wir gerade in Syrien erleben, ist das gleiche Vorgehen wie 2013. Damals wollte die Obama-Regierung nach einem Giftgaseinsatz gegen Zivilisten, ebenfalls ohne irgendeinen Beweis, gegen Syrien vorgehen. Heute wissen wir dank eines Seymar Hersh um den „türkischen Ursprung“ des Giftgases. Die Taktik, die westlichen Bevölkerungen in einen offenen Krieg gegen Assad zu treiben, schlug damals fehl. Auch weil sich das US-Militär gegen Obama stellte. Jetzt scheint es so zu sein, dass die IGE hoffen, dass Trump ihnen im gerade stattfindenden „Wiederholungsfall“ endlich den „Kopf Assads auf dem Silbertablett serviert“.

Doch hier hören die „Vorteile einer Trump-Regierung“ für die IGE nicht auf.

Schon mehrfach schrieb ich von der Rolle des Sündenbocks Donald Trumps für die kommende wirtschaftliche Krise, die die IGE seit Jahrzehnten anrühren. Die „Syrien-Strategie“ der IGE unter Trump ist eine „Win-Win-Situation“ – denn sie müssen sich mit The Donald im Weißen Haus nicht mehr in ihrem Tun mäßigen. Wenn sie in der Lage sind Trump dazu zu bringen, dass er in einer instabilen Region wie dem Nahen und Mittleren Osten Amok läuft, ohne dass sich dieser Sorgen um irgendwelche Konsequenzen macht, dann verbuchen die IGE zudem einen weiteren Erfolg, weil letztlich die Konservativen am Ende am Pranger stehen werden.

Damit wird die von George Soros getätigte Vorhersage, dass Trump „scheitern wird“, weil er „unvorbereitet und unberechenbar“ ist und dass das Ganze „böse für die Märkte enden“ wird, zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Donald Trumps Entscheidungen sein Kabinett mit Erfüllungsgehilfen der IGE zu besetzen, zeigt in meinen Augen nur, dass er diesen gerne das Weiße Haus als Machtbasis überlässt bzw. mit diesen zusammenarbeitet. Seine jetzige „spannungsgeladene Rhetorik“ gegenüber Syrien und Nord-Korea bestätigt diese Einschätzung.

Wo wird das Alles hinführen?

1. Die syrische Regierung ist in ihrem Kampf gegen den Daesh – auch dank Russlands und dem Iran – sehr erfolgreich. Und plötzlich kommt es zu einem angeblichen Giftgaseinsatz, den man seitens der Hochleistungspresse und der westlichen Politik sofort Assad anlastet. Jeder der seit längerem diesen Blog liest, weiß um die Komplizenschaft der US-Regierung und um die Finanzierung und Unterstützung des Daesh durch den Westen und der Golfmonarchien. Ähnlich wie die Stay-behind-Armeen (Stichwort Gladio) der NATO, die seitens der US-amerikanischen und europäischen Regierungen in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges installiert wurden, ist auch der Daesh ein Geschöpf der gleichen Interessensvertreter.

Der Daesh ist der nützliche „Schwarze Mann“ und leider erkennen die meisten Muslime nicht, dass sie hier vom Westen benutzt werden und dass ihre Region und ihre Bevölkerungen dazu missbraucht werden, um extremistische Gruppierungen für die nächsten Jahrzehnte zu schaffen. Die IGE haben großes Interesse daran, dass ein bestimmter Teil des Daesh in Syrien geschützt wird, so dass sich der Daesh weiter in Richtung Europa und die USA ausbreiten kann. Daher werden die Terrorattacken auch in Deutschland noch weiter zunehmen.

2. Wir haben gesehen, dass die Trump-Administration willens ist langjährige „Projekte“ der IGE zu unterstützen, indem man Waffengewalt anwendet. Wenn Trump so bereitwillig gegen Syrien vorging ohne eine Beweis zu besitzen, dann sollte es uns nicht überraschen, wenn auch Nord-Korea militärisch angegriffen wird. Ein Land, das im Gegensatz zu Syrien wirklich eine Gefahr für die unmittelbare Region aufgrund seiner Atomwaffen darstellen kann. Syrien ist für mich der Präzidenzfall für ein Programm weiterer schnell durchgeführter „präventiver Angriffe“. Und diese werden umfänglicher sein als das, was Obama getan hat, um diese Regionen zu destabilisieren.

3. Viele Menschen vergessen, dass Syrien mit dem Iran einen gegenseitigen Beistandspakt geschlossen hat. Zudem ist Syrien nicht Libyen. Assad wird nicht so leicht durch Gruppen wie dem Daesh fallen, so wie es bei Gaddafi der Fall war – was auch der seit sechs Jahren andauernde Krieg zeigt. Eine Regime Change in Damaskus wird NATO-Bodentruppen erforderlich machen. Das wiederum dürfte das iranische Militär mit der Entsendung von Soldaten beantworten. Studiert man die weltweiten, militärischen Vorbereitungen und Maßnahmen, dann weiß man, dass der Iran und auch Nord-Korea weit mehr Widerstand leisten werden als der Irak oder Afghanistan.

Auch wenn beide im Vergleich (bezogen auf das Militärbudget) zu den USA militärische Kleingewichte sind, so sind die Armeen Nord-Koreas und des Irans gut ausgebildet. Wenn die Option einer Invasion Syriens durch den Westen gezogen wird, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Iran der „Nächste in der Reihe“ sein wird – und das weiß auch Teheran. Wir sollten auch im Hinterkopf behalten, dass derzeit weder in den USA noch in Europa ein militärisches Vorgehen gegen diese beiden Staaten gut geheißen wird – bis es zu einem großen Anschlag mit vielen Toten kommt, die kurz aufeinanderfolgend mehrere Großstädte treffen wird.

4. Aufgrund des Vorgehens der USA und das nachfolgende Ende der Vereinbarung zwischen Moskau und Washington bzgl. der Flugsicherheit im Luftraum Syriens steigt die Gefahr eines direkten Aufeinandertreffens – ggf. mit Toten auf beiden Seiten. Viele glauben, dass dies unausweichlich ist. Doch dies wird in meinen Augen nicht der Auftakt für eine größere, direkte, atomare Konfrontation zwischen den beiden Mächten USA und Russland sein. Warum? Weil die IGE nicht Billionen an US-Dollar und Euro in ein weltweites technologisches Kontrollnetz gesteckt haben, um all das per Atombomben zu zerstören. Selbst Putin hat sein Kontrollnetz in russischen Städten aufgebaut. Sein im letzten Jahr erlassenes „Jaroslawl-Gesetz“ lässt selbst die NSA neidisch gen Russland blicken.

Die Spannungen zwischen Ost und West werden sich nicht in einem klassischen militärischen Konflikt auflösen, sondern in einem ökonomischen Vergeltungsschlag des Ostens gegen den Westen.

Mit dem Einsatz von Nuklearwaffen verlieren die IGE sofort ihre vollumfassenden Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten. Sie verlieren ihr Kontrollnetz über die Bevölkerungen, sie verlieren die Fähigkeit einsatzfähige Armeen zu unterhalten, sie verlieren die Deutungshoheit über ihr überlebenswichtiges Narrativ, da die Mainstreammedien an diesem Punkt nicht mehr wie gewünscht funktionieren werden. Während einer wirtschaftlichen Krise können die IGE leicht ihr Vermögen in „sichere Häfen verbringen“; sie können dann auch leicht bestimmte Armeen stärken, während sie andere schwächen. In einer wirtschaftlichen Krise behalten die IGE ihren Überwachungs- und Kontrollapparat und können diesen effektiv und gezielt gegen die Bevölkerungen einsetzen, solange es nicht zu umfassenden Widerstandsaktionen Hunderttausender Menschen kommt.

Bei einem Nuklearkrieg kommt es zum absoluten Chaios. Bei einer wirtschaftlichen Krise dagegen kommt es zu einem kontrollierten Chaos. Und die IGE bevorzugen die letztere „Chaosform“.

Conclusio

Hauptsitz IWF - Bildquelle: Wikipedia / International Monetary Fund

Hauptsitz IWF – Bildquelle: Wikipedia / International Monetary Fund

Staaten wie China und auch Russland halten immer noch große Bestände an US-Papieren und sie nutzen immer noch zum großen Teil den US-Dollar als Weltreservewährung. Zudem haben viele dieser Länder die Option den US-Dollar auch als Petro-Dollar abzuschießen und damit das Monopol, das der US-Dollar im Ölhandel besitzt, zu Fall zu bringen. Wenn eine dieser Maßnahmen von einem Staat wie Russland, China oder Saudi-Arabien eingesetzt wird, dann verliert die US- und damit Weltwirtschaft die letzte tragende Säule, die das System noch über Wasser hält. Die Folge wäre, dass wir im Westen innerhalb weniger Jahre auf den Status eines Dritteweltlandes zurückfallen. Angleichung nach unten – nicht der armen Länder nach oben – ganz im Sinne der Agenda 2030.

All das sind keine hypothetischen Gefahren. Es sind reale Gefahren, die wir so auch in den „östlichen Medien“ – ausgesprochen durch „östliche Vertreter der IGE“ – lesen können. Zudem sind diese Gefahren, Gefahren die am langen Ende den IGE NUTZEN. Immer wieder habe ich darauf hingewiesen, dass die Regierungen Russlands und China offen und nachhaltig den IWF in seinem Tun unterstützen und den IWF immer wieder auffordern, dass dieser die Verantwortung und Kontrolle über die globale Finanzpolitik übernimmt, um dann ein einziges Weltwährungssystem zu formen. Moskau und Peking mögen „anti-amerikanisch“ in ihrer Rhetorik sein, aber sie sind NICHT anti-globalistisch!

Syrien bleibt ein nützlicher Katalysator für die IGE, um ihre Krise zu erschaffen, die sie benötigen, um ihren „großen Neuanfang“ einläuten zu können. Westliche Politik und Presse haben uns in den letzten Jahren so oft in den „Morast aus Lügen und Unwahrheiten“ geführt, dass man angesichts der Berichterstattung zu Syrien wohl sagen kann, dass Assad, Damaskus und Syrien als Kipppunkt genutzt werden – ob wir es wollen oder nicht, ob wir uns dagegen wehren oder nicht.

Quellen:
The Real Dangers Behind The Syrian Crisis Are Economic
Wikipedia – Sykes-Picot-Abkommen
Guest Post: Migration Of The Black Swans
Flashback 1988: “Get Ready For A World Currency by 2018″ – The Economist Magazine!
Assad’s History of Chemical Attacks, and Other Atrocities
George Soros Just Threw Some Serious Shade on Donald Trump
ISIS Is Being Aimed At The West By Globalists – Here’s What We Can Do About It
Putin signs new anti-terror law in Russia. Edward Snowden is upset.
NYT Retreats on 2013 Syria-Sarin Claims
Russland stoppt Vereinbarungen mit US-Militär in Syrien

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