Darauf können wir uns wahrlich freuen… Anscheinend plant Washington die Anzahl seiner „permanenten Truppen“ in Europa zu erhöhen. Dass die Vasallen dem gerne und vorbehaltlos zustimmen werden, dürfte gesetzt sein. Laut des Vorsitzenden des House Armed Service Commitee, Mac Thornberry (Rep.) hat dasselbe am Montag das Pentagon aufgefordert, eine Schätzung abzugeben, was es Kosten würde, die „wechselnden Kräfte (rotational forces)“ in Europa zu „permanenten“ zu machen.
Die USA haben in den letzten Jahren eine Vielzahl an zusätzlichen Soldaten in den Osten Europas gebracht, wo diese an Militärübungen der NATO teilgenommen haben, die auf einer „sich überschneidenden, wechselnden Basis“ in Europa stationiert sind. Man wollte damit das Verbot einer ständig stationierten Armee an den Grenzen Russlands umgehen.
Thornberry und das House Armed Services Committee wollen wissen, wie sich die Kosten einer dauerhaften Truppenstationierung im Verhältnis zu diesen rotierenden Einheiten darstellt. Hintergrund und Rechtfertigungsgrund ist dabei natürlich die allseits lauernde Gefahr durch Russland: *Ironie aus*
Ich weiß nicht, was die Kostendaten zeigen werden. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es viel billiger ist, eine Reihe von Einheiten [laufend] auszutauschen, anstatt eine ständige Präsenz zu haben.
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(I don’t know what the cost data will show. I’m not convinced that it is tremendously cheaper to rotate a bunch of units through rather than have that permanent presence.)
Erst im Januar kamen in Polen neue US-Soldaten an, die Teil einer NATO-Truppenverstärkung sind. Allein im letzten Jahr nahm die US-Armee an mindestens 11 (!) verschiedenen Übungen und Manövern in Europa teil. Ein kleiner Auszug vergangener und anstehender Manöver:
Man könnte diese Liste problemlos mit weiteren Manövern wie Combined Endeavor, Combined Resolve, Cooperative Resolve, Immediate Response und Noble Partner erweitern, um die unglaublichen militärischen Aktivitäten in Europa zu verdeutlichen. Eine Tatsache, die wieder einmal den meisten Bürgern vollkommen unbekannt sein dürfte, da unsere Hochleistungspresse einmal mehr kein Interesse zu haben scheint über diese Übungen auch nur im Ansatz zu berichten.
Washingtons „rotierender Truppenaufmarsch“ soll also zu einem „permanenten“ werden. Zurück in die Zeiten des Kalten Krieges, wo die Anzahl von US-Soldaten deutlich höher war als heute. Anscheinend reicht den US-Militaristen und den europäischen Vasallen die derzeitige „Ausstattung an US-Soldaten“ in Europa nicht mehr aus, wenn man den eingangs erwähnten Thornberry zitieren will:
Es gibt ein enormes Interesse in Osteuropa an einer dauerhaften Präsenz.
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(There is a tremendous interest in Eastern Europe for a more permanent presence.)
Es bleibt abzuwarten, ob man ganz offiziell aus den „rotierenden“, „permanente Kräfte“ macht. Ob sich dadurch viel an der Gemengelage selbst verändern wird? Letztlich ist es doch so, dass das US-Militär de facto bereits jetzt durch die sich „überlappenden Austauschtruppen“ seine permanente Militärpräsenz in Europa ausgebaut hat. Egal, was seitens des House Armed Services Committee beschlossen wird.
Quellen:
House Looks to Increase Permanent U.S. Military Footprint in Europe
House looks at increasing permanent military presence in Europe
U.S. tanks, equipment arrives for NATO exercises in eastern Europe
Exercise Saber Strike
Exercise Saber Junction
Road to Anakonda
Exercise Rapid Trident
Allied Spirit VI