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Syrien: Wenn Videos nur dann als Beweis dienen, wenn es opportun ist

Proteste zu Syrienangriff - Bildquelle: www.activistpost.comProteste zu Syrienangriff - Bildquelle: www.activistpost.com

Proteste zu Syrienangriff – Bildquelle: www.activistpost.com

Obwohl es nach wie vor keinerlei Beweise dafür gibt, dass die syrische Regierung den Einsatz von Giftgas bei Khan Sheikhoun vor wenigen Wochen befohlen, geschweige denn durchgeführt hat, behalten die westlichen Medien und die Regierungen der USA und seiner westlichen Alliierten ihr Narrativ bei, dass Assad den Giftgasangriff auf seine eigene Bevölkerung befohlen hat. Auch wenn es sich bei Khan Sheikhoun um eine strategisch vollkommen unwichtige Stadt handelt und Assad nach alten US-Angaben keine Giftgaswaffen mehr im Besitz hat.

Nachdem die Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW, Organisation für den Verbot von Chemiewaffen) herausgefunden hat, dass in Khan Sheikhoun tatsächlich Saringas freigesetzt wurde, überschlägt sich die Hochleistungspresse förmlich bei ihrer propagandistischen, schon fast hysterischen Darstellung, dass dies ein eindeutiges Zeichen für ein „Verbrechen gegen die Menschheit“ ist. Das alles trotz der Tatsache, dass es keinerlei Untersuchungen vor Ort durch das OPCW selbst gegeben hat und dass die einzigen Proben, die das OPCW in die Hände bekam, ausgerechnet von den Terroristen bzw. von den Terroristen Nahe stehenden NGOs kamen.

Was zudem auffällt, ist, dass im Bericht der OPCW keine Videobeweise aufgeführt sind. Immer dann, wenn es zu angeblichen Massakern und Gräueltaten der syrischen Armee kam, waren die sogenannten White Helmets (WH, Weißhelme), der Propagandaarm der Al-Nusra, nicht weit, um die westlichen Medien und Regierungen mit einer Vielzahl an Videos zu versorgen, die dafür sorgten, dass die Öffentlichkeit im Westen lauthals aufschrie. All die im Netz zu findenden Videos vom Tag des Angriffs sind aber nicht Teil des Berichts der OPCW. Warum?

Diese Frage stellten sich jetzt auch russische Ofizielle. Gerade weil das Video, das Donald Trump dazu veranlasste 59 Tomahawk-Raketen illegal auf Syrien abzufeuern, doch zumindestens für die US-Regierung von signifikanter Bedeutung waren und als Beweis galten. Warum also war dieses Video wichtig genug, um die Raketen abzuschießen und damit den Dritten Weltkrieg zu riskieren, aber gleichzeitig nicht bedeutend genug um in diesem OPCW-Bericht aufzutauchen?

Alexander Shulgin, der russische permanente Vertreter beim OPCW wollte darauf beim letzten Treffen der OPCW eine Antwort:

Obwohl im Video Kinder vermutlich aufgrund der Exposition mit Sarin sterben, erklärten die FFM-Sprecher, dass die Experten es nicht einmal analysierten, da sie es nicht als primären Beweis betrachteten. […] Aber entschuldigen Sie, Fotos, die von der permanenten US-Repräsentantin [bei den Vereinten Nationen] Nikki Haley bei einem Treffen in New York gezeigt wurden? Waren sie nicht von diesen Kindern? […] Am 6. April wurde auf einer offiziellen Sitzung der OPCW-Delegation gegenüber Beamten des US-Außenministeriums gesagt, dass der US-Präsident [Donald] Trump „sehr wütend“ wurde, als er die Aufnahmen von sterbenden Kindern sah.

[…]

Aber da sagen sie, ich meine unsere Gegner, dass das Video im Falle des Khan-Scheichs-Vorfalls kein signifikanter Beweis ist, dann stellt sich heraus, dass der Präsident der Großmacht eine kritische wichtige Entscheidung auf der Grundlage von irgendeiner Art von unbedeutender Information getroffen hat, [diese] Raketen zu starten.

(As for the video of children dying presumably from the exposure to sarin, the FFM leaders explained that the experts did not even analyze it as they did not consider it to be primary evidence […] But excuse me, photos of whom US Permanent Representative [to the United Nations] Nikki Haley was demonstrating at a meeting in New York? Were they not of these children? […] On April 6, at an official meeting of the OPCW delegation with the [US] State Department officials, we were told that US President [Donald] Trump got ‘extremely angry’ when he saw the footage of dying children.

[…]

But since you say, I mean our opponents, that the video is not a significantly important evidence in the case of the Khan Sheikhoun incident, then, it turns out that the president of the great power took a critically important decision to launch missiles on the basis of just some sort of insignificant information.)

Dass die OPCW keine Antwort darauf gab, dass unsere Hochleistungspresse solche Fragen nicht stellt, dass sie auch den Fakt verheimlicht, dass Geheimdienstquellen besagen, dass die syrische Armee keinen Giftgaseinsatz durchführte, als auch Enthüllungen, dass der CIA-Direktor Mike Pompeo derjenige war, der Trump die Beweise eines syrischen Giftgasangriffs „vorführte“, wird niemanden überraschen, der sich seit längerem mit der Thematik Syrien befasst.

Quellen:
Russia Questions OPCW’s Omission Of White Helmets Video Used To Justify U.S. Strike On Syria
Syriens gefährlichste Chemiewaffen sind vernichtet
Russia Envoy Points to Absence of ‚White Helmets‘ Video in OPCW Report on Sarin
Trump Involvement In Syria Missile Strike Is A Red Herring: It Was Always The Deep State
CIA Director Pompeo Admits Convincing Trump Over Disproven Chem Weapons Attack In Syria

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