Afghanistan: Der Krieg, der nie zu Ende gehen darf

Wer immer auch dachte, dass Donald Trump ein „anderer Präsident“ sein wird als seine Vorgänger, dürfte mit der nachfolgenden Meldung erneut auf den Boden der Realität zurück gebracht worden sein, dass ALLE US-Präsidenten installierte Marionetten sind, die ganz im Sinne der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) agieren und Politik betreiben.

Die Meldung, von der ich rede, ist die präsidiale Bestätigung, dass man seitens der USA den Krieg in Afghanistan fortsetzen wird:

Der längste Krieg in der US-Geschichte findet also seine Fortsetzung und wird auch nicht in naher Zukunft ein Ende finden. Dabei entblödet sich Trump nicht einmal, die gleiche gescheiterte Strategie anzuwenden wie sein Vorgänger Barack Obama, um diese Charade auf Kosten der Afghanen noch einmal um 4 oder 8 oder 12 (oder was auch immer) Jahre in die „Länge zu ziehen“. Der investigative Journalist Mark Perry zitiert in seinem Artikel How the Brass Talked Another President Into a Losing Strategy (Wie die Blechbläser einem weiteren Präsidenten eine Verlierer-Strategie einredeten) einen ungenannten Beamten des Pentagons, der an den Beratungen zur „Trumpschen Strategie“ beiwohnte, wie folgt:

Dieser Trump-Plan, zumindest so weit ich es verstehe, klingt sehr ähnlich der Art von Plan, den wir seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges immer wieder benutzt haben.

Wir werden Truppen versenden, die von uns unterstützte Regierung reformieren und unsere Verbündeten unter Druck setzen. In diesem Gebäude [das Pentagon] gibt es diesbezüglich wahnsinnig viel Skepsis. Und das deswegen, weil wir alle wissen, was diese neue Strategie wirklich bedeutet – und was es bedeutet, dass der einzige Weg, wie wir aus Afghanistan herauskommen können, ist, sich noch tiefer dort zu engagieren. Wissen Sie, es ist für mich so, dass, wenn es eine Sache gibt, die wir gelernt haben, [diejenige ist], dass es so nicht funktioniert.

(This Trump plan, at least so far as I understand it, sounds a lot like the kind of plan we’ve come up with again and again since the end of World War Two.

We’re going to surge troops, reform the government we support and put pressure on our allies. In this building [the Pentagon] there’s a hell of a lot of skepticism. And that’s because we all know what this new strategy really means – and what it means that the only way we can get out of Afghanistan is to get further in. You know, it seems to me that if there’s one thing we’ve learned, it’s that that doesn’t work.)

Analog zu Obama ist die Strategie Trumps die, dass man mit einer weiteren Truppenverlegung nach Afghanistan „Stärke zeigen will“ und dass man bereit ist weitere Milliarden des Fiat Geldes namens US-Dollar in die Taschen des US-Kriegsministeriums und seiner Freunde von Blackrock und Co. zu schaufeln. Mit diesem Vorgehen dürften sowohl die Neocons im rechten Lager als auch die Kriegstreiber auf der linken Seite des politischen Spektrums in den USA zufrieden sein.

Unterstützer und Verfechter von The Donald werden wohl jetzt dazu übergehen zu verargumentieren, dass Trump gegen den Tiefen Staat „verloren“ hat, dass er keine andere Wahl hatte, dass er eigentlich ein friedfertiger Präsident ist und sich den „Gegebenheiten beugen musste“. Natürlich kann man sich dies einreden und die Augen vor den Tatsachen verschließen. Aber dieser Trump, der den Krieg in Afghanistan weiterführt, ist der gleiche Trump, der auf seinen Wahlkampfveranstaltungen davon sprach, dass er „die Scheiße aus den Terroristen in Syrien und Irak herausbomben will (bomb the shit)“, dass er die Foltermethode Waterboarding wieder einführen will, dass er die Angehörigen der vom Westen gesponserten Terroristen töten will und dass er alles Erdenkliche tun wird, damit die USA die Ressourcen in aller Herren Länder ihr Eigen nennen können. Trump verlor bereits damals kein Wort darüber, dass es der Westen und insbesondere die USA waren und noch heute sind, die die Terroristen erschufen, finanzierten, trainierten und sogar beschützten.

Micah Zenko brachte es nach der Bekanntmachung Trumps auf den Punkt:

Trump hat nun die US-Militärpräsenz und/oder die Luftangriffe in JEDEM Kampfgebiet erweitert, das er von Obama geerbt hat.

(Trump has now expanded US military presence and/or airstrikes in EVERY combat theater he inherited from Obama.)

Twitter Micah Zenko - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt TwitterTwitter Micah Zenko - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Twitter Micah Zenko – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Was macht es da schon, dass er noch vor wenigen Jahren Obamas Afghanistan-Strategie kritisierte. Oder gab er nur vor dies zu tun?

Bei Lichte betrachtet gibt es keinen einzigen rationalen, verständlichen Grund, warum Trump die gescheiterte Strategie Obamas wiederholt. Es ist erwissenermaßen eine zum Scheitern verurteilte Vorgehensweise, die Milliarden an US-Dollar verbrennt, die in anderen Bereichen tausendmal sinnvoller eingesetzt wären. Es wird eine bereits in Aufruhr befindliche Region weiter destabilisieren. Und dass es sich um eine blutige, mörderische und illegale Invasion eines souveränen Landes handelt, interessiert übrigens schon lange keinen mehr.

Es ging von Anfang an im Afghanistan-Krieg nicht darum dem CIA-Sündenbock Osama Bin Laden habhaft zu werden. Oder die USA vor al-Quaida zu beschützen. Es ging immer nur um Ressourcen und Ressourcentransportwege, die es in einer der geopolitisch wichtigsten Regionen der Welt galt zu halten bzw. zu erobern. Und es ging auch immer um die von der CIA gesteuerte Heroinproduktion und den damit erzielbaren Geldern, die man wiederum für geheime US-Operationen einsetzen kann.

Die Ironie an der ganzen Geschichte ist, dass nicht einmal zwei Wochen nach Trumps Erklärung, dass die USA ein Drogenproblem haben und dass im Schnitt 100 US-Amerikaner täglich an einer Überdosis sterben, diese „Kriegsfortschreibung“ öffentlich bekannt gegeben wurde:

Die Opiat-Krise ist ein Katastrophenfall und ich sage offiziell, dass es jetzt ein Katastrophenfall ist. Wir werden es herausarbeiten und wir werden es zu einem nationalen Katastrophenfall machen. Es ist ein ernstes Problem, das wir noch nie hatten.

(The opioid crisis is an emergency and I’m saying officially right now it is an emergency. We’re going to draw it up and we’re going to make it a national emergency. It is a serious problem, the likes of which we have never had.)

Diese Bankrotterklärung Trumps, die das Scheitern des seit vier Jahrzehnten andauernden angeblichen „Kampf gegen die Drogen“ belegt, beschönigt die Tatsache, dass die USA heute mehr Drogenabhängige und Drogentote haben als zu Beginn des „Krieges gegen die Drogen“. Aber was tut man in einem solchen Fall? Man bedient sich der Hegelschen Dialektik und präsentiert für ein selbstgemachtes Problem, eine Lösung, um das eigentliche Ziel zu erreichen: man baut mittels noch mehr Überwachung und Kontrolle im „Krieg gegen die Drogen“ einen totalitären Überwachungsstaat auf.

Im letzten Jahr gab das United Nations Office of Drugs and Crime bekannt, dass in Afghanistan zwei Drittel des weltweiten Anbaugebietes für Mohnpflanzen zu finden sind. Und vor zwei Jahren erklärte das gleiche UN-Gremium, dass 77% der weltweiten Heroinproduktion aus Afghanistan stammten. Genau aus diesem Grund stehen die US-Truppen in Afghanistan und genau aus diesem Grund wird der Krieg in diesem Land auch kein Ende finden.

Der Krieg in Afghanistan wurde nie geführt, weil man US-amerikanische Interessen verteidigen oder die „Terroristen der Welt“ fassen wollte. Auch der „Krieg gegen die Drogen“ wird nie dazu führen, dass der „Katastrophenfall in den USA“ beendet werden wird. Aber Sie können sicher sein, dass ein Großteil der US-Amerikaner und auch der anderen westlichen Bevölkerungen Trumps Bekanntmachung gut heißen und nicht die eigentlichen Hintergründe aufbereitet in der Hochleistungspresse finden wird. Sie werden weiterhin den leeren Versprechungen eines Trumps und anderer Politiker glauben und auch beim nächsten Mal, den ihnen vorgesetzten, vorausgewählten Kandidaten wählen, der den immer währenden Kreislauf von Gewalt und Zerstörung am Laufen halten wird.

Quellen:
Trump Continues War For Opium in Afghanistan
White House Outlines More Details of Pres. Trump’s Afghanistan Goals
How the Brass Talked Another President Into a Losing Strategy
Trump’s Presidential Afghanistan Speech
Twitter Maggie Haberman
Donald Trump – The God-Emperor Trump
Twitter Micah Zenko
Trump repeatedly called for withdrawal from Afghanistan, now will reportedly announce troop surge
What You Are Not Being Told About the Afghanistan War
The Good and Bad of Ahrar al-Sham
Trump declares national emergency on opioid abuse
Jeff Sessions Draws New Battle Lines for War on Drugs
UN World Drug Report 2016
UN World Drug Report 2015
Marines grow opium for their masters.

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