Nord-Korea-Konflikt: „Wir haben […] in unserem Kriegsmodell den 12./13. August oder den 11./12. September errechnet.“

Nordkoreas Führer - Bildquelle: Wikipedia / Jgaray, Nicor, Coronades03, P388388, Oppashi, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 InternationalNordkoreas Führer - Bildquelle: Wikipedia / Jgaray, Nicor, Coronades03, P388388, Oppashi, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Nordkoreas Führer – Bildquelle: Wikipedia / Jgaray, Nicor, Coronades03, P388388, Oppashi, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Als Anfang August Kim Jung-Un keine weiteren Raketentests mehr durchführen ließ, nahmen dies viele als „Entwarnungszeichen“ bezüglich der Spannungen zwischen den USA und Nord-Korea wahr. Aber von Entspannung kann nicht die Rede sein. Auch haben sich die beiden Länder seitdem nicht aufeinander zu bewegt.

Mit dem vor wenigen Tagen stattgefundenen Raketentest Nord-Koreas, der über Japan hinwegführte, wird diese Einschätzung mehr als bestätigt. Einige Stimmen gehen sogar davon aus, dass Kim Jung-Un in den nächsten Tagen einen neuen Test mit nuklearwaffenfähigen Raketen durchführen wird.

Sowohl Washington als auch Pjöngjang scheinen gerade die nächste Eskalationsstufe „erklimmen zu wollen“. Neben dem „Raketentest über Japan“ durch Nord-Korea, verlegen die USA weiteres Militär in die Region, was nicht zur Beruhigung der Lage beitragen wird.

Martin Armstrong, der sich mit Zyklenvoraussagen beschäftigt, glaubt, dass der kommende September die hohe Wahrscheinlichkeit in sich trägt, dass es zu einem großen militärischen Konflikt kommt:

Unsere Modelle scheinen richtig zu liegen, was die Eskalation durch militärische Bedrohungen aus Nordkorea anbelangt. Wir haben für die Eröffnung dieses Fensters für einen Konflikt mit Nordkorea in unserem Kriegsmodell den 12./13. August oder den 11./12. September errechnet. Wir müssen diesbezüglich auf der Hut sein, da es die wahrscheinlichste Zeitspanne für eine Konfrontation ist, wo eine solche entstehen könnte.
[…] Wir erwarten, dass die Spannungen bis zum Zeitraum am 11./12. September weiter zunehmen werden.

(Our models seem to be right on target for the escalation of military threats from North Korea. We gave our two targets for the opening of this window for a conflict on our war model with North Korea to watch were August 12/13, 2017 and September 11/12, 2017. We must be on guard for this is the prime period where a confrontation could emerge.
[…] We expect tensions to rise into the next target September 11/12th.)

Nun kann man natürlich sagen, dass Armstrong und seine Rechenmodelle zwar schon den einen oder anderen Treffer erzielen konnten, aber eben auch schon daneben lagen. Jedoch scheint eine militärische, (konventionelle?) Konfrontation zwischen den USA und Nord-Korea diesmal wirklich fast unvermeidbar zu sein. Gerade weil unsere Hochleistungspresse das Thema eines möglichen Nuklearkrieges niedrig hielt und den „Verrückten von Pjöngjang“ als „konventionell schlagbar“ und dessen Rhetorik als „leeres Gerede“ deklariert. Alternative Analysten sehen gerade in dieser Haltung des Mainstreams einen Kontraindikator dafür, dass es doch zu einem größeren Konflikt kommen könnte. Auch deswegen, weil trotz der Beschwichtigung der Hochleistungspresse, alles seitens Politik und Medien getan wird, dass die Menschen einen potenziellen, (konventionellen?) Konflikt mit Nord-Korea als gerechtfertigt und unumgänglich ansehen – so zumindest die letzten Umfragen in den USA dazu.

Interessant ist in diesem Kontext zudem, der am Dienstag bei Zerohedge erschienene Hinweis, dass sowohl Peking als auch Moskau offenbar eine friedliche Lösung mittels einer UN-Resolution aufgegeben haben:

Der russische stellvertretende Außenminister Rjabkow sagte Reportern, dass nach dem letzten [Raketen-]Abschuss neuer Sanktionsdruck auf Nord-Korea zu erwarten ist, aber dass ein solcher Druck erschöpft ist.

„Ausgehend von dem, wie Kollegen aus den USA und anderen Ländern in ähnlichen Situationen gehandelt haben, [also] die US-Verbündeten, – können wir natürlich neue Schritte zur Ausweitung der Sanktionen gegen das Regime erwarten“, sagte er.
„Aber es wird nicht die Probleme lösen, es ist schon offensichtlich, dass die Ressource des Sanktionsdruck auf Nord-Korea erschöpft ist.“

„Es ist nicht länger möglich im UN-Sicherheitsrat Beschlüsse zu fassen, die keinen klaren Hinweis darauf enthalten, dass es keine militärische Lösung für das Problem geben kann, sondern nur eine politische. Eine Bestimmung, die zusätzliche einseitige Sanktionen, die jenseits derjenigen, die vom UN-Sicherheitsrat gemeinsam ergriffen werden, ausschließt“, fuhr der russische Diplomat fort.

So oder so, es scheint so zu sein, dass Russland und China Trump dazu drängen, ‚etwas zu tun‘.

(Russian Deputy Foreign Minister Ryabkov told reporters that while we can expect new sanctions pressure on the DPRK after the last launch, such pressure is exhausted.

„Judging by how colleges from the US and other countries acted in similar situations, the US allies – of course, we can expect new steps towards strengthening the sanctions regime,“ he said.
„But it will not solve the problems, it is already obvious that the resource of sanctions pressure on the DPRK has been exhausted.“

„It is no longer possible to adopt resolutions in the UN Security Council that do not contain a clear indication that there can not be a military solution to the problem, but only a political one. A provision that would rule out additional unilateral sanctions beyond those that are collectively taken by the UN Security Council, „the Russian diplomat continued.

Either way, it appears Russia and China are pushing back to Trump to ‚do something‘.)

Die inzwischen eingetretene Gemengelage aus Raketentests, Verbringung von US-Militärpersonal in die Region, als auch die Rhetorik zwischen den USA und Nord-Korea sowie das „diplomatische Zurückrudern“ Moskaus und Pekings lassen die Vorhersage von Martin Armstrong durchaus realistischer erscheinen als viele denken mögen. Es bleibt zu hoffen, dass es sich wirklich nur um hohles Phrasengedresche auf beiden Seiten des Pazifiks handelt.

Quellen:
Forecaster Martin Armstrong Warns Of War In September: “We Must Be On Guard… Prime Period Where A Confrontation Could Emerge”
Everything Is “A-OK” With North Korea… Except It’s Not: “Both Sides Are Preparing Right Now”
Next Target for North Koea Sept 11th/12th
Are we on the brink of nuclear war with North Korea? Probably not.
Korean War Part II: Why It’s Probably Going To Happen
China Warns North Korea Tensions At „Tipping Point“, Russia Says „Sanctions Exhausted“
Рябков считает, что ресурс санкционного давления на КНДР исчерпан

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