Schuldgeldsystem: Alles muss „handelbar“ werden

Schuldgeldsystem - Bildquelle: Pixabay / Maialisa, CC0 Creative CommonsSchuldgeldsystem - Bildquelle: Pixabay / Maialisa, CC0 Creative Commons

Schuldgeldsystem – Bildquelle: Pixabay / Maialisa, CC0 Creative Commons

Unser Schuldgeldsystem ist ein System, dass darauf beruht, dass irgendwo auf der Welt ein sogenannter Nachschuldner den Kreislauf aus Schulden, Rückzahlung und Zinsen des Erstschuldners mit der Aufnahme eines neuen Kredits am Leben erhält. Schulden, Kredite sind der Motor, der unser System antreibt. Billige Kredite basierend auf dem „Geld aus dem Nichts (Fiat Money)“ sind das Mittel, um alles und jeden aufzukaufen, das einen Wert besitzt oder Renditen liefern kann.

Und billige Kredite sind letztlich der Schlüssel, um eine Welt zu schaffen, die nur von wenigen bestimmt, gesteuert und verwaltet wird.

Der erste Schritt, um dies zu erreichen, ist, dass man alles zu einer Handelsware macht, die man dann auf den Weltmärkten handeln kann. In den letzten Jahren/ein, zwei Jahrzehnten wurde daher alles zu einem handelbaren Gut gemacht, in dem man es, beispielsweise wie bei den Immobilienkrediten, zu „Wertpapieren“ zusammenfasste. Nachfolgend nur eine kleine Auswahl von „Gütern“, die heute ohne physischen Übergang handelbar sind:

  • Land
  • Mieten
  • Kaufrechte auf Land
  • Immobilien
  • Wohnungen
  • Fabriken
  • Werkzeuge und Maschinen
  • Wasser
  • Wasserrechte
  • Schürfrechte
  • Flugrechte
  • Schiffe
  • Flugzeuge
  • Energie
  • Unternehmensbeteiligungen
  • Staatsanleihen
  • Unternehmensanleihen
  • Studentenkredite
  • Automobilkredite
  • Informationen aus sozialen Meiden
  • Versicherungen
  • Edelmetalle
  • Futures und Optionsscheine

Die Liste ließe sich endlos fortführen.

Warum ist aber genau jener Schritt der „Verwandlung aller (physischen, geistigen, monetären, usw.) Güter in frei handelbare (papierbasierende, elektronische) Handelswaren“ so wichtig und entscheidend?

Wenn alles um uns herum, handelbar gemnacht wird, kann es auf den internationalen Märkten gekauft und verkauft werden, in dem man wertloses Fiat Geld (durch Kreditschöpfung) einsetzt, um in den Besitz von werthaltigen Gütern zu kommen, die dann z.B. nicht mehr vom Souverän (Stichwort Autobahnmaut) frei genutzt werden können. Mittels „Schuldgeldkrediten“ wird Geld aus dem Nichts erschaffen, das dann wiederum eingesetzt wird, um die obigen Güter aufzukaufen, die zum großen Teil dazu benötigt werden, um reale Güter produzieren zu können und um Dienstleistungen zu ermöglichen, die alle von uns brauchen.

Dieser erster Schritt ist jedoch nicht losgelöst zu betrachten. Vielmehr benötigt er eine Abfolge von vier weiteren Schritten bzw. ermöglicht diese, die als Ergebnis die vollständige Umverteilung, hin zu den ganz Wenigen an der Spitze der Einkommens- und Vermögenspyramide, haben:

Schritt 2: Ermögliche den privaten Banken Geld mittels des Mindestreserve-Systems aus dem Nichts zu schöpfen. In Zeiten der billigen Schulden wird dann dieses Geld von Unternehmen und Financiers gezielt zum „Güteraufkauf“ eingesetzt.

Schritt 3: Ermögliche es einer Zentralbank, die in diesem Kontext letztlich unlimitierte Möglichkeiten besitzt, soviel Geld wie nötig zu schaffen, damit sie den privaten Bankensektor stützen kann. Wenn die Privatbanken in eine Schieflage geraten, gibt es dann immer noch die „letzte Instanz“ der Notenbanken, die die Banken retten werden, in dem man unbegrenzte Kreditlinien einräumt, was den Privatbanken wiederum die Möglichkeit gibt, selbst unlimitiert neues Schuldgeld zu kreieren.

Schritt 4: Zerstöre die Fähigkeiten der lokalen Wirtschaften, die Produktion und den Verbrauch ohne den Einsatz von Krediten und Fiat-Währungen (also Geld, das von Zentral- und Privatbanken kontrolliert und geschöpft wird) zu gewährleisten. Tauschgeschäfte? Regionalwährungen? Bargeld? Alles Dinge, die man im Kontext der „gewollten Kreditabhängigkeit“ der lokalen Wirtschaften zerstören, verbieten oder zumindest zurückdrängen muss.

Und wenn diese drei Punkte erreicht sind, folgt der fünfte und dann leichteste Schritt:

Schritt 5: Kaufe alle produktiven Anlagegüter und Einkommensströme (wer fühlt sich an dieser Stelle noch an Thomas P. M. Barnetts vier Ströme [Flows] erinnert?) der Welt mit (fast) kostenlosen „Schuldgeldkrediten“ auf. Kein kleiner Sparer kann mit Konzernen und Financiers, die Milliarden an US-Dollars und Euros hinter sich haben, konkurrieren. Der kleine Mann von der Straße wird immer übertrumpft werden.

Sobald alles auf den Weltmärkten handelbar und damit „kaufbar“ ist, und man zudem unbegrenzten Zugang zu billigstem (oder zinslosen) Kreditgeld hat, dann benötigt man keine Armeen mehr, um die Welt nach seinem Gusto zu formen. Alles, was man braucht, ist billiges Kreditgeld, um alles, was einen Wert besitzt oder Renditen schafft, aufkaufen zu können.

Und die 0,7% an der Spitze haben den halben Weg bereits geschafft:

Vermögenspyramide 2015 – Bildquelle: www.activistpost.com

Solange wir in einem bestehenden Schuldgeldsystem wie dem unseren leben müssen, solange wird sich nichts an Kriegen, Raubbau an der Natur, Umweltverschmutzung, etc. ändern. Wenn wir die Art und Weise, wie wir Geld schaffen und verteilen, nicht ändern, werden wir in dieser „Schuldgeldwelt verhaftet bleiben“. Ist es daher ein Wunder, dass keine Partei wirklich dieses Schuldgeldsystem hinterfragt? Entscheiden Sie selbst…

Quellen:
The 5 Steps To World Domination
Wikipedia – Mindestreserve-System

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