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Fundstück: Wahlplakat der SPD und ihres Kanzlerkandidaten

Es ist immer wieder schön zu sehen, für wie dumm uns sowohl die Werbeagenturen als auch die Politikgranden halten, die ein Werbekonzept oder einen -slogan abnicken.

Ein gutes Beispiel dafür ist eines der SPD-Wahlkampfplakate, dass deren Kanzlerkandidaten Martin Schulz zeigt und auf dem wir lesen dürfen:

Es wird Zeit die Probleme in Europa wieder zu lösen, statt sie auszusitzen.

SPD Wahlkampfplakat - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.spd.deSPD Wahlkampfplakat - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.spd.de

SPD Wahlkampfplakat – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.spd.de

Vielleicht hätte man den Jungspunden bei der Hamburger Werbeagentur KNSK mal ein paar Informationen an die Hand geben sollen, was denn der Herr Schulz vorher so gemacht hat. Es hätte theoretisch sogar ein Hinweis auf seinen Wikipedia-Eintrag gereicht, wo wir Folgendes lesen können:

Europapolitiker (1994 bis 2017)

Bei der Europawahl 1994 wurde Schulz ins Europäische Parlament gewählt und war von 2000 bis 2004 Vorsitzender der deutschen SPD-Landesgruppe. Von der Europawahl 2004 bis zum Januar 2012 war er Vorsitzender der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament, die sich 2009 in Progressive Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D) umbenannte. Seit dem 13. November 2009 ist er neuer Europabeauftragter der SPD, um die Koordinierung der Parteiarbeit mit der EU-Politikebene zu verbessern. Er ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland. Schulz bezeichnete sich 2016 als „Vorsitzender der Koordinierungsgruppe zu TTIP im Europaparlament“.

Nach der Europawahl 2009 erreichte Schulz Aufmerksamkeit, als er eine schnelle Zustimmung seiner Fraktion zu einer zweiten Amtszeit der Kommission Barroso verhinderte und stattdessen zusammen mit dem grünen Fraktionsvorsitzenden Daniel Cohn-Bendit den belgischen Liberalen Guy Verhofstadt als Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten ins Spiel brachte. Später lockerte Schulz seinen Widerstand und forderte nur noch, dass Barroso auf bestimmte politische Bedingungen der Sozialdemokraten eingehen müsse. Im Gegenzug kam es zu einer informellen Einigung zwischen der konservativen EVP und der SPE, nach der Schulz im Jahr 2012 dem polnischen EVP-Mitglied Jerzy Buzek als Präsident des Europäischen Parlaments nachfolgen sollte. Anfang Juni 2011 kündigte er auch formell an, für dieses Amt zu kandidieren. Am 17. Januar 2012 wurde Schulz im ersten Wahlgang mit der erforderlichen Mehrheit zum Präsidenten des Europaparlaments gewählt. Bei dem Parteitag der SPD im September 2013 wurde er mit knapp 98 Prozent zum Europabeauftragten gewählt. Er erzielte mit Abstand das beste Ergebnis des neuen SPD-Vorstands.

Hier noch ein weiteres Highlight im Zusammenhang mit einem Teilsatz des Mottos „…statt sie auszusitzen“:

Damals, im Jahr 2004, war Martin Schulz noch nicht Präsident des Parlaments, sondern Abgeordneter der Sozialistischen Fraktion. Er kannte die Tricks der Parlamentarier, wie man Sitzungsgeld kassiert, ohne an Sitzungen teilzunehmen. Die Sitzungen des Parlaments in Brüssel und Straßburg erstrecken sich oft über den ganzen Tag. Viele Debattenpunkte sind zu behandeln.
Abgeordnete, die an der Sitzung teilnehmen, erhalten dafür eine Sitzungspauschale. Martin Schulz kassierte die 262 Euro, auch wenn er Sitzungen schwänzte.
Der Schwindel funktionierte einfach und dreist. Martin Schulz fuhr zum Parlamentsgebäude, schrieb im Vorraum seinen Namen in die Anwesenheitsliste, drehte sich um und fuhr wieder weg.
Niemand kontrollierte, ob der Anwesenheitsvortäuscher an der Sitzung auch tatsächlich teilnahm.

Immer wieder köstlich…

Anmerkung: Die Dreistigkeit dieses Wahlplakat war so offensichtlich, dass ich es einfach thematisieren musste. Aber auch die anderen Blockparteien glänzen keineswegs mit intelligenten, wahrhaftigen Aussagen auf ihren Plakaten.

Quellen:
SPD-Wahlkampfkampagne 2017
SPD-Wahlkampf: Fast wie 2013
Wikipedia – Martin Schulz
Der Gerechtigkeitsprediger Schulz kassiert gern Steuergeld ohne Arbeit

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