Während wir allenthalben und allerorten lesen können, dass Diversität für die Gesellschaft etwas gutes ist und diese nach vorne bringt, da dadurch die verschiedenen Kulturen (Ethnien), Altersstufen, Geschlechter, sexuellen Orientierungen, Menschen mit Behinderungen, Religionen (Weltanschauungen) miteinander etwas neues und größeres schaffen (wobei seltsamerweise die Meinungsvielfalt in der öffentlichen Debatte nicht dazu gehört [gehören darf?]), findet gerade in einem der wichtigsten Medien eine von den Regierungen geförderte Homogenisierung statt: im Internet.
Ziel scheint es zu sein, dass nur noch „offiziell zugelassene Nachrichten“ den Weg in die Öffentlichkeit finden und nur diese offiziellen Themen in einem „zugelassenen Diskurs“ Raum finden dürfen, während alle anderen Nachrichten und deren „Überbringer“ als Fake News sanktioniert und letztlich verboten aka abgeschalten gehören.
Jeder Mediennutzende wird schon einmal auf eine Fake News, ob in den alternativen Medien oder auch (bzw. gerade) in der Hochleistungspresse, hereingefallen sein. Nachrichten, die ohne Substanz mit fehler- oder lückenhaften Inhalten versehen sind und nur dazu da sind, um Konfusion zu stiften und zu verwirren.
Aber diese Fake News sind inzwischen nicht mehr das einzige Problem. Denn die Homogenisierung des Internets und damit die Eliminierung bzw. Marginalisierung unabhängiger, kritischer Stimmen nimmt immer mehr zu. Erst am 14. November hat beispielsweise das EU-Parlament ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, das über den Umweg des Verbraucherschutzes Tür und Tor für eine Zensur im Internet (mittels Netzsperren) öffnet. Kritische Berichterstattung im Mainstream dazu? Fehlanzeige!
Doch wie geht diese Homogenisierung vonstatten? Dahinter stecken vier „Treiber“, die miteinander verwoben sind, sich gegenseitig bedingen und aufeinander aufsetzen:
Letztlich kämpfen die alternativen Medien gegen zwei Dynamiken an: erstens einbrechende Einnahmen und zweitens Zensur unerwünschter Meinungen durch deren Deklaration als Fake News. Und letztlich werden kritische Websites, Youtube-Kanäle oder Berichte nur noch von einer Minderheit gefunden werden, die gezielt danach sucht – wenn es sie am Ende der Homogenisierung überhaupt noch geben wird.
Um es ganz kurz zu fassen: das Internet wird zu einem Orwellschen Machtinstrument. Wobei sich die Frage stellt, ob es nicht von Anfang an genau als solches konzipiert war. Als Konzept, um offizielle Meldungen zu promoten, die an der Realität vollkommen vorbeigehen. Mit einer zuvor nicht angedachten Meinungsvielfalt, die man jetzt wieder versucht „einzufangen“…
Quellen:
Wikipedia – Diversität (Soziologie)
EU-Parlament: Mit dem Verbraucherschutz kommen Netzsperren
The Demise of Dissent: Why the Web Is Becoming Homogenized
BuzzFeed Set to Miss Revenue Target, Signaling Turbulence in Media