Facebook: Verbesserte Gesichtserkennung durch künstliche Intelligenz bei hochgeladenen BildernLesezeit: 4 Minuten
Im Laufe des Jahres will Facebook seine neue Gesichtserkennungstechnologie auf seiner Website einsetzen, die – basierend auf künstlicher Intelligenz – hochgeladenen Bilder analysiert und Gesichter erkennen kann aufgrund zuvor hochgeladener, anderer Fotos. An und für sich eine bekannte und bereits eingesetzte Technik oder besser gesagt Überwachungstechnologie, die noch etwas „verbessert“ wurde.
Die KI-gestützte Technologie soll nach Angaben von Facebook selbst dabei die „Privatsphäre schützen“. Die alternative Plattform Natural News schreibt dazu:
Facebook wird den umstrittenen Plan im Namen des „Schutzes Ihrer Privatsphäre“ veröffentlichen. Facebook verspricht, Nutzer darauf aufmerksam zu machen, wenn jemand ein Foto von Ihnen auf Facebook hochlädt. Diese Funktion soll Benutzern helfen, „festzustellen, wenn andere versuchen Ihr Bild als Profilbild zu verwenden.“ Diese Funktion ist nur eine Fassade, um die Privatsphäre der Nutzer zu beeinträchtigen, da Facebook die Erlaubnis erhält, Ihre Fotos zu analysieren und Ihre Verbindungen und Aufenthaltsorte zu verfolgen.
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(Facebook will roll the controversial plan out all in the name of „protecting your privacy.“ Facebook promises to alert users when someone uploads a photo of them to Facebook. This feature supposedly helps users „detect when others might be attempting to use your image as their profile picture.“ This feature is just a façade to invade user privacy, as Facebook gets permission to analyze your photos and track your connections and whereabouts.)
Facebook zwingt beim Einsatz der neuen Technologie einmal mehr seine Nutzer dazu, dass sie aktiv diese Berechtigung der Gesichtserkennung deaktivieren. Standardmäßig wird Facebook nämlich die Funktion auf „aktiviert“ schalten, was der Großteil der Nutzer nicht ändern wird.
Eine weitere „Verbesserung“ bei der Gesichtserkennung mittels der eingesetzten KI-Technologie ist, dass das System selbst Gesichter erkennen kann, wenn die Person abgedreht zur Kamera fotografiert wurde. Bereits im Januar 2015 schrieb das renommierte Fachmagazin ARS Technica zu der damals in der Entwicklung befindlichen Technik:
Facebook-Forscher haben neue Forschungen vorgestellt, die es ermöglichen, dass Gesichter anhand anderer kontextueller Informationen wie Frisur, Kleidung und Körperform leichter erkannt werden können.
Die Forschung, die im Januar 2015 auf arXiv.org veröffentlicht wurde, wurde Anfang dieses Monats auf einer Konferenz in Boston und am Montag von New Scientist vorgestellt.
Laut den Forschern ist das System, Pose Invariant PErson Recognition (PIPER) genannt, in 83 Prozent der Fälle korrekt – weit höher als der aktuelle Stand der Technik, der vor allem klare, vollständige Frontalfotos erfordert, um gut zu funktionieren.
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(Facebook researchers have unveiled new research that allows for faces to be more easily recognized based on other contextual information, such as hair style, clothing, and body shape.The research, which was published on arXiv.org in January 2015, was presented at a conference in Boston earlier this month and first reported by New Scientist on Monday.
According to the researchers, the system, dubbed Pose Invariant PErson Recognition (PIPER), is accurate 83 percent of the time – far higher than the current state-of-the-art, which primarily requires clear, full frontal photos to work well. )
Wichtig anzumerken ist, dass selbst wenn man sich gegen diese Funktion in seinen Facebook-Einstellungen ausgesprochen hat, man theoretisch trotzdem von Facebook analysiert werden kann, weil das hochgeladene Bild andere Personen zeigt, die die Zustimmung zur Analyse gegeben haben. Facebook kann keine 100% Zusage machen, dass das eigene Gesicht auf Bildern nicht analysiert wird, wenn eben das Bild von jemanden anderen hochgeladen wird, der dem ganzen zugestimmt hat.
Leider wollen die meisten Nutzer von Facebook, WhatsApp und Co. nicht verstehen, dass der „kostenlose Service“ teuer mit ihren Daten bezahlt wird. Es gibt auf diesen Plattformen keine Privatsphäre. All die Daten, die auf diesen Portalen landen, wie Bilder, Interessen, Hobbies, persönlichen Informationen, Likes/Dislikes, usw., werden selbstverständlich zusammengetragen, von Algorithmen analysiert, um herauszufinden und vorhersagen zu können, wer Sie sind, was Sie gerne tun, was Sie einkaufen und so weiter und so fort.
Viele Facebook-Nutzer teilen diese Information nicht aus freien Stücken, sondern aus Naivität heraus. Weil sie es zum Großteil nicht besser wissen. Sie legen freiwillig ihre Privatsphäre in die Hände von Überwachungssystemen und künstlicher Intelligenz, die in der Lage sind pixelgenaue Analysen zu fahren, ihre persönlichen Interessen und Abneigungen auszulesen und jede ihrer Bewegungen nachzuverfolgen.
Und daran wird sich leider auch so schnell nichts ändern…
Quellen:
Mass Surveillance: Facebook Recognition A.I. Will Use Your Own Biometrics Against You
FACEBOOK to roll out facial recognition AI in latest deep state ploy to use your own biometrics against you
Facebook’s facial recognition will one day find you, even while facing away
ARS Technica – 1501 05703v2
Beyond Frontal Faces: Improving Person Recognition Using Multiple Cues
Facebook can recognise you in photos even if you’re not looking
FACEBOOK to roll out facial recognition AI in latest deep state ploy to use your own biometrics against you
The Surveillance State: An Inexorable March Toward Totalitarianism
Facebook reveals controversial plan to use facial recognition AI to alert you when someone uploads a picture of you (but they promise not to use it to suggests people you may know)
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