Iran: Hat der Westen bereits die Proteste im Land kooptiert?Lesezeit: 8 Minuten
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Mit dem Iran und Nord-Korea stehen noch zwei der Länder aus, die der Kriegsverbrecher George W. Bush in seiner Rede zur Nation am 29. Januar 2002 wenige Monate nach 9/11 zur „Achse des Bösen“ zählte.
Jene „Achse des Bösen“, die sich zum Teil auch in den Aussagen des Vier-Sterne-Generals Wesley Clark wiederspiegelt, als dieser am 03. Oktober 2007 vor dem Commonwealth Club of California in San Francisco einen Vortrag hielt. Er sagte dort:
Dieses Land (die USA) wurde von einer Gruppe von Leuten Wolfowitz, Cheney, Rumsfeld u.a. vom „Project for a New American Century“ in einem politischen Staatsstreich übernommen. Wir sollten 7 Länder in 5 Jahren angreifen und deren Regierungen stürzen. Zuerst Irak, dann Syrien, Libanon, Lybien, Somalia, Sudan und Iran.
Daher ist es wohl mehr als angebracht, die gerade im Iran stattfindenden Proteste aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Man kann sogar soweit gehen und sagen, dass die Demonstrationen zumindest – wenn nicht mehr als nur das – vom Westen kooptiert wurden, um die iranische Regierung zu destabilisieren. Berücksichtigt man zudem die Tatsache, dass sich die israelische und die US-Regierung auf einen Plan geeinigt haben, den Einfluss Teherans in der Region zu „kontern“, dann wird der Ursprung der Proteste und die damit einhergehende Gewalt, die Organisationen und Menschen, die gegen die aktuelle Regierung auf die Straße gehen, und die Idee dass es sich hierbei um ein natürliches Aufbegehren der Iraner handelt, mehr und mehr ein Ding der Unmöglichkeit.
Die iranischen Proteste nehmen immer mehr die Formen an, wie wir sie bereits 2009 im Iran erlebt haben oder wie sie während des sogenannten „Arabischen Frühlings“ in Ägypten, Libyen und Syrien aussahen. Dass es sich hier um eine gesteuerte Farbenrevolution und eine Destabilisierungskampagne handelt, wird für mich immer offensichtlicher.
Selbst der Propagandasender CNN kommt nicht um den Fakt herum, dass die Demonstranten äußerst gewalttätig und gezielt vorgehen, was nicht gerade dem „normalen Arbeiter- oder Studentenprotestverhalten“ entspricht:
Die Kundgebungen begannen am Donnerstag aufgrund der stagnierenden Wirtschaft des Landes und der steigenden Lebenshaltungskosten, aber sie entwickelten sich zu einem breiteren Protest gegen die Regierung und verstärkten sich am Wochenende. Viele der Protestierenden sind junge Iraner, die des Mangels an wirtschaftlichen Möglichkeiten im Land müde sind.
Die Protestierenden sind am Dienstag zum sechsten Mal in Folge auf die Straße gegangen. Kleine Proteste – nicht so groß wie in den vergangenen Tagen – fanden in verschiedenen Stadtteilen der Hauptstadt Teherans statt, berichtete ein CNN-Mitarbeiter.
Ein Video in den sozialen Medien schien Polizeibeamte und Demonstranten am Dienstagabend in der südzentralen Stadt Shiraz zu widersprechen. In dem Video strömen Menschen inmitten von Lärm und Autohupen durch die Straßen. CNN konnte die Authentizität des Videos nicht sofort selbst überprüfen.
Von den neun Toten am Montag waren sieben Demonstranten. Sechs von ihnen starben in der zentralen Stadt Qahdarijan, als Demonstranten eine Polizeistation stürmten und versuchten, Waffen von Behörden zu erbeuten, berichteten staatliche Medien. Der siebte Demonstrant wurde im nahe gelegenen Khomaini Shahr getötet.
Ein Polizeibeamter starb in Najafabad, nachdem ein Protestierender nach Angaben staatlicher Medien auf Offiziere mit einem Jagdgewehr geschossen hatte. Drei weitere Offiziere wurden verwundet. Ein Mitglied der Basij, eine regierungsfreundliche Miliz, wurde ebenfalls in Süd-Teheran getötet.
Videobilder, die am Sonntag von der zentralen Stadt Tuyserkan in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigten Demonstranten, die Stühle, Tische und andere Gegenstände auf die Bereitschaftspolizei warfen und die in Unterzahl befindlichen Beamten zum Rückzug zwangen. Laut der halboffiziellen Nachrichtenagentur Fars wurden bei den Unruhen sechs Protestierende erschossen.
Ein Mann und sein junger Sohn starben ebenfalls am Sonntag, als ein von Demonstranten entführter Feuerwehrwagen sie nach Angaben der halboffiziellen ISNA-Nachrichtenagentur auf eine Straße in Dorud im Westen des Landes brachte. Zwölf Menschen wurden am Wochenende getötet.
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(The rallies began Thursday over the country’s stagnant economy and rising living costs, but they developed into a broader outcry against the government and intensified over the weekend. Many of the protesters are young Iranians tired of the lack of economic opportunity in the country.Protesters hit the streets for a sixth straight day Tuesday. Small protests — not as large as previous days — appeared in pockets of the capital, Tehran, a CNN producer there reported.
Video on social media appeared to show police officers and demonstrators clashing Tuesday evening in the south-central city of Shiraz. In the video, people scatter through streets amid the sounds of yelling and honking car horns. CNN couldn’t immediately independently verify the video’s authenticity.
Of the nine people killed Monday, seven were protesters. Six of them died in the central city of Qahdarijan when demonstrators stormed a police station and attempted to take guns from authorities, state media reported. The seventh protester was killed in nearby Khomaini Shahr.
A police officer died in Najafabad after a protester shot at officers with a hunting rifle, according to state media. Three other officers were wounded. A member of the Basij, a pro-government militia, was also killed, in south Tehran.
Video images shared on social media from the central city of Tuyserkan on Sunday showed protesters throwing chairs, tables and other objects at riot police, forcing the outnumbered officers to retreat. Six protesters were shot dead in the unrest there, according to the semi-official Fars news agency.
A man and his young son also died on Sunday when a fire truck hijacked by protesters ran them down on a street in western Iran’s Dorud, according to the semi-official ISNA news agency. Twelve people were killed over the weekend.)
Ayatollah Ali Khamenei bezeichnete die Unruhen, als ein „Ergebnis der Zusammenarbeit iranischer Feinde“. Er vermiet bewusst bestimmte Länder beim Namen zu nennen, aber es dürfte ziemlich klar sein, wenn er damit meinte:
Der Feind wartet auf eine Gelegenheit, auf einen Fehler, durch den sie eindringen können. Schau dir diese Ereignisse in den letzten Tagen an. Alle, die gegen die Islamische Republik sind – diejenigen, die Geld haben, diejenigen, die die politische Macht haben, diejenigen, die die Waffen haben, diejenigen, die die Geheimdienste haben – sie haben sich alle zusammengeschlossen, um Probleme für die Islamische Republik und die Islamische Revolution zu schaffen.
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(The enemy is waiting for an opportunity, for a flaw, through which they can enter. Look at these events over the last few days. All those who are against the Islamic Republic — those who have money, those who have the politics, those who have the weapons, those who have the intelligence — they have all joined forces in order to create problems for the Islamic Republic and the Islamic Revolution.)
Wie nicht anders zu erwarten, haben US-Beamte die Vorwürfe Khameneis als lächerlich und unbegründet zurückgewiesen.
Inzwischen sind nach offiziellen Angaben bereits 21 Menschen bei den Unruhen ums Leben gekommen und 450 Personen wurden verhaftet.
Man mag zum Iran stehen wie man will. Aber die USA haben kein Recht sich in innere Angelegenheiten des Irans einzumischen. Die Frage der Demokratie und der Religion im Land muss der iranischen Bevölkerung überlassen bleiben. Aber es scheint so zu sein, dass der Westen einmal mehr eine bestehende Opposition missbraucht, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Was jetzt noch fehlt, sind die ersten westlichen Forderungen nach einem „Eingreifen wegen eines sich anbahnenden Bürgerkrieges, bei dem die Bevölkerung vor der iranischen Regierung geschützt und unterstützt werden muss“. Sobald diese Forderungen in unserer Hochleistungspresse transportiert werden, müssen wir uns wohl oder übel auf „etwas Größeres“ vorbereiten.
Quellen:
Wikipedia – Achse des Bösen
US-General Wesley Clark: Warum wir Syrien angegriffen haben + Dazu ein Interview mit Assad.
CIA bekennt sich zu Militärputsch 1953 im Iran
Death Toll Rises In Iran, Khamenei Blames “Enemies” As Signs Of Destabilization Campaign Become More Obvious
Iran’s Supreme Leader blames ‚enemies‘ for protests, death toll hits 21
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[…] anderer Staaten (mit Auswirkungen auf den eigenen) bejubelt, ohne zu begreifen, dass so alles nur noch schlimmer […]