Fed: Mehr als „nur“ drei Zinserhöhungen in 2018?

Einige Marktteilnehmer dachten nach dem Ausscheiden von Janet Yellen als Fed-Vorsitzende, dass die Fed ihren Kurs der Zinserhöhungen revidieren könnte. Weit gefehlt…

Zwar sprach sich John Williams von der „Fed-Niederlassung Kalifornien“ dafür aus, einen moderateren Weg bei den drei Zinserhöhungsschritten zu beschreiten,

Der Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco, John Williams, spielte die Sorgen herunter, dass die US-Notenbank bei einer Aufhellung der Konjunkturaussichten überreagieren würde, indem sie das Tempo der Zinserhöhungen beschleunigte.

„Ich habe meine Wachstumsprognosen für dieses Jahr erhöht, aber ich sehe keine grundlegend veränderte Wirtschaft“, sagte er in einer Rede, die am Freitag in San Francisco vorbereitet wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass die Fed im Jahr 2018 einen Weg für schrittweise Zinserhöhungen skizziert hatte, sagte Williams: „Ich bin der Meinung, dass wir bei diesem Plan bleiben sollten.“

(Federal Reserve Bank of San Francisco Fed President John Williams downplayed concerns that the U.S. central bank would overreact to a brightening economic outlook by ramping up the pace of interest-rate increases.

„I have boosted my growth forecasts for this year, but I don’t see an economy that’s fundamentally shifted gear,“ he said in remarks prepared for delivery Friday in San Francisco. Noting that the Fed had outlined a path of gradual rate hikes in 2018, Williams said „my own view is we should stick to that plan.“)

jedoch bereitet fast zeitgleich sein Pendant in Texas, Robert Kaplan, die Öffentlichkeit auf die Möglichkeit von MEHR als nur drei Zinserhöhungen im Jahr 2018 vor:

Der Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, sagte am Freitag in Austin (Texas), er habe die Möglichkeit einer schnelleren Zinserhöhung offen gelassen als die drei Zinserhöhungen, die die Fed-Vertreter für dieses Jahr angedacht haben. „Ich habe gesagt, dass ich denke, dass der Basisfall für 2018 drei Preiszugeständnisse sein sollten, und wir werden sehen – es könnten mehr sein, wir müssen sehen“, sagte Kaplan.

(Speaking earlier Friday in Austin, Texas, Dallas Fed President Robert Kaplan said left open the possibility of a faster pace of rate increase than the three hikes Fed officials have penciled in for this year, according to their median estimate in December. „I’ve said that I think the base case for 2018 should be three removals of accommodation, and we’ll see — it could be more than that, we’ll have to see,“ Kaplan said.)

Für mich ein klares Anzeichen dafür, dass man seitens der Fed einen „Wechsel im Ton nach außen hin“ einläutet.

Bereits im Artikel Der globale Wahnsinn: Von Konfliktherden bis zum US-Dollar schrieb ich:

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass der neue Fed-Chef, Jerome Powell, eine höchst aggressive Fiskalpolitik im Jahre 2018 fahren wird – inklusive weiter steigender Zinsen, um den – eigentlich gewünschten – Verfall des US-Dollars medienwirksam aufgebauscht zu verhindern.

Massive Zinserhöhungen während gleichzeitig die Notenbanken weltweit der Aktienblase den Stecker ziehen werden. Etwas, was der „Welt der Investoren“ nicht so recht zu schmecken scheint, wenn man sich die gestrigen Verluste beim DOW Jones anschaut, der am Freitag um 665,75 Punkte fiel. Diese 666 (!) Punkte entsprechen übrigens dem Zuwachs der letzten drei Wochen.

Vermehrt hört man Stimmen, die glauben, dass der Einbruch auf die Veröffentlichung des FISA-Memos durch Donald Trump zurück gehen würde. Bei genauer Betrachtung des Memos ist aber festzuhalten, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass in dem Memo etwas zu finden ist, dass die wirklichen IGE zu Fall bringen könnte. Comey, Mueller und Clinton sind nur deren Schachfiguren. Zudem sollte man bei dem Memo nicht außer acht lassen, das es in den USA (!) als Ablenkungsmanöver dienen könnte, um von anderen Dingen abzulenken.

Quellen:
Dow Plunges 666 Points as Rate Angst Sinks Bonds: Markets Wrap
Der globale Wahnsinn: Von Konfliktherden bis zum US-Dollar

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