Finanzsystem: Warum die Aktienmärkte ihre Abwärtspirale beibehalten werden

Die öffentliche Wahrnehmung, wenn es um das Thema Wirtschaft geht, wird von zwei falschen Indikatoren beeinflusst: der Arbeitslosenquote und dem Aktienmarkt. Das bedeutet aber nicht, dass diese beiden durchmanipulierten Werte vom Durchschnittsbürger täglich beobachtet und nachverfolgt werden. Was der einfache Mensch von der Straße jedoch tut, ist, dass er diese beiden Quoten in der Früh im Radio „aufbereitet“ zu hören bekommt, dass er sie auf dem Weg zur Arbeit „präsentiert“ bekommt und dass er sie nochmals kurz vor Acht per Zwangsfinanzierung auf den Bildschirm übertragen bekommt. Immer wenn die Arbeitslosenzahlen niedrig und der Aktienmarkt hoch sind, ist alles auf der Welt im grünen Bereich – zumindest „finanztechnisch“.

De facto ist es so, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung vollkommen ahnungslos ist, wenn es um Ökonomie und das Geldsystem geht.

Der Durchschnittsmensch ist bei politischen und sozialen Themen nicht ganz so „blind“ wie im ökonomischen Bereich. Egal, ob rechts oder links des politischen Spektrums einzuordnen, die meisten Menschen wissen, dass es gewisse Grenzen gibt und dass die heutigen ideologischen Kämpfe sich zu extremen Problemen entwickeln können. Konservativ und freiheitlich denkende Menschen verstehen sehr gut, welche Gefahr der Globalismus und der „Elitismus der internationalen Financiers“ in sich birgt. Sie wissen, dass man sich mit diesen gewissenlosen und demokratiefeindlichen Gruppen auseinandersetzen muss, wenn man Frieden, Freiheit und Stabilität zurück bringen will.

Seit dem Wahlsieg Donald Trumps sehen wir verstärkt, eine sich immer weiter verbreitende Desinformationstaktik, die verwendet wird, um die Menschen in konservativen Kreisen zu manipulieren. Es ist die Idee, dass die „arbeitende Klasse“ nicht an „hochgeistigen“ Diskussionen über philosophische Konflikte – wie die Konflikte zwischen Individualismus und Kollektivismus/Globalismus – interessiert sei. Auch, dass dem einfachen Mann von der Straße die elitären Täter hinter dem politischen Theater des falschen Links-Rechts-Paradigmas nicht interessieren würden.

Manche stellen dieses Desinteresse, diese Haltung sogar als denjenigen, die „auf der Suche nach Wissen und Verständnis sind“, überlegen dar. Zusagen, dass Desinformation der „arbeitenden Klasse“, dem „Helder der Arbeit“ dient, denn man sollte sich darauf fokussieren, dass genug Essen auf dem Tisch steht, dass genug Geld in der Geldbörse ist und dass der Rest des „intellektuellen Quatsches“ ignoriert werden kann (und soll).

Dabei ist der Mythos, das Mem des „Helden der Arbeit“ vollkommener Nonsens. Es gibt diese „Helden“ schlichtweg nicht mehr. Viele reagieren zwar noch, wie der Rattenfänger von Hameln, auf diese Melodie, und es ist eine gern eingesetzte Technik der Politiker, um uns in die gewünschte Richtung angeblicher Reformen zu drängen, die jedoch niemals zum Vorteil des einfachen Bürgers sind; doch der „Held der Arbeit“ ist ein Relikt der Vergangenheit. Heute ist der Arbeitnehmer ein Ausgebeuteter in einem System, das nur wenigen dient und viele ausblutet.

Die Vorstellung, dass sich der einfache Mensch, der um das tägliche Überleben kämpfen muss, nicht um das „große Bild“ kümmert, ist falsch. Eine Lüge. Gestreut von „Händlern der Desinformation“, die versuchen ein falsches Gefühl der Überlegenheit auf Seiten der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) zu erschaffen. Sie wollen nicht nur, dass wir unwissend sind. Sie wollen, dass wir stolz auf unsere Ignoranz sind. Sie wollen, dass wir jeden Systemkritiker, jeden kritischen Zeitgeist, jeden, der versucht einen tieferen Einblick in die Machenschaften der IGE und ihrer Programme zu geben, abschätzig behandeln. Letztlich wollen sie, dass wir uns als Menschen spinnefeind gegenüber stehen, Gruppierungen bilden und somit zu einer leichter steuerbaren Masse werden.

Diese lange Einleitung für diesen Artikel, die vielleicht der eine oder andere nicht nachvollziehen kann, habe ich bewusst gewählt, um zu zeigen, dass es diese „Taktik der Desinformation“ gibt und dass wir uns derer bewusst sein müssen. Und dass genau dies passiert: immer mehr erkennen und nehmen diese Taktik wahr. Immer mehr wollen echte Antworten. Immer mehr erkennen, dass die Wurzel aller Probleme, die wir heute haben, im Globalismus und in der Zentralisierung liegen. Was jedoch bei all dem noch nicht durchgedrungen ist, ist ein Verständnis für die Gründe des unausweichlichen ökonomischen Zusammenbruchs zu entwickeln. Leider – denn damit berauben sie sich auch der Fähigkeit, sich darauf vorzubereiten.

Für mich ist der „Held der Arbeit“ durchaus in der Lage das „große Bild“ zu sehen und zu verstehen. Und damit komme ich zum eigentlichen Inhalt dieses Artikels:

Wenn man nicht seit Jahren die Wirtschaftsaktivitäten beobachtet und studiert hat, dann wirken die enormen Bewegungen und Kursentwicklungen auf den Märkten in der letzten Zeit schlichtweg verstörend, ja fast surreal auf einen. Dabei kann man diese „größte Aktienmarkterholung aller Zeiten“ in den vergangenen Jahren, der viele Menschen regelrecht verfallen sind, ganz einfach mit zwei Sätzen zusammenfassen. Ausgesprochen vom ehemaligen Präsidenten der Federal Reserve Bank von Dallas, Richard Fisher:

Was die Fed tat – und ich war Teil dieser Gruppe -, wir haben eine gewaltige Marktrally gestartet, die 2009 begann.

Es ist etwas, was ich den „umgekehrten Whimpy-Faktor“ nenne – gib mir zwei Hamburger heute für einen Morgen.

(What the Fed did — and I was part of that group — is we front-loaded a tremendous market rally, starting in 2009.

It’s sort of what I call the „reverse Whimpy factor“ — give me two hamburgers today for one tomorrow.)

Fisher führte in sehr vorsichtig formulierten Worten vor einer bevorstehenden Gefahr an den Märkten weiter aus:

Ich warnte meine Kollegen, fallen Sie nicht um, wenn wir irgendwann eine 10 bis 20-prozentige Korrektur haben … Jeder, mit dem Sie reden … hat gewarnt, dass diese Märkte stark überteuert sind.

(I was warning my colleagues, Don’t go wobbly if we have a 10 to 20 percent correction at some point … Everybody you talk to … has been warning that these markets are heavily priced.)

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen und dies nochmals explizit herauszustellen: die Fed hat mittels ihrer Stimulimaßnahmen und der Zinsen Nahe Null eine künstliche Erholung der Wirtschaft aus dem Nichts erzeugt. Aber analog zum Fiat-Geld, das ebenfalls aus dem Nichts geschöpft wird, verliert alles, was eine Notenbank schafft, an Wert und wird schließlich zusammenbrechen.

Die Fed und ihre Notenbankenpendants haben Billionen an Fiat-Geld in Banken und Unternehmen gepumpt. Sie hat über 4 Billionen US-Dollar an Anleihen aufgekauft. Diese Ankäufe erfolgten zeitgleich mit Zinsraten, die so niedrig waren, dass sie für die Unternehmen nahezu kostenlos waren. Aber was haben die Unternehmen mit diesen Krediten angestellt?

Sie haben dieses Geld verwendet, um ihre EIGENEN Aktien aufzukaufen. Sie haben „Aktienrückkaufprogramme“ gestartet, die im Grunde genommen eine legale Form der Marktmanipulation sind. Unternehmen kaufen ihre eigenen Aktien auf und reduzieren dadurch die Anzahl an im Umlauf befindlichen Aktien. Damit wird der Aktienkurs künstlich nach oben getrieben, weil es nur ein geringeres Angebot als zuvor gibt, und die Indices feiern einen Höchststand nach dem anderen. Bis jetzt….

Wie sehr die Fed die Aktienpreise kontrolliert, zeigt nachfolgende Darstellung. Wir sehen darin den Kurs des S&P 500 (grün) und den Bilanzzuwachs der Fed (rot):

Fed-Bilanz - Bildquelle: www.alt-market.comFed-Bilanz - Bildquelle: www.alt-market.com

Fed-Bilanz – Bildquelle: www.alt-market.com

Bereits mehrfach warnte ich vor der jetzt stattfindenden Bilanzreduzierung der Fed, denn wenn die Aktienkurse parallel zur Ausweitung der Bilanzsumme einer Notenbank steigen, dann muss auch der umgekehrte Schluss daraus folgen. Und offenbar passiert jetzt genau das.

Mit dieser von den Notenbanken eingeschlagenen Politik, ist es wie mit der Alchemie. Sie ist sozusagen eine ökonomische Alchemie. Sie kann nur solange wirksam sein und eingesetzt werden, solange die Zentralbanken fortlaufend die Fähigkeit der Staaten, Unternehmen und Konsumenten erhöhen Kredite aufzunehmen. Aber am langen Ende besitzen nicht einmal die Notenbanken die Macht, Kredite für alle Ewigkeit auszugeben bzw. zu generieren. Sie unterliegen Grenzen. Wobei sie niemals im Sinn hatten, diese Farce für immer fortzusetzen.

Gibt man der Federal Reserve die Macht die Bedingungen der „wirtschaftlichen Erholung“ zu diktieren, gibt man ihr auch die Macht die Bedingungen eines ökonomischen Zusammenbruchs zu diktieren. Und mit Donald Trump im Weißen Haus kann ein solcher jetzt erreicht werden, ohne dass die Zentralbanker und ihre Hinterfrauen und -männer die Schuld dafür auf sich nehmen müssen.

Donald Trumps Handelskrieg, der mittels zahlreicher Zölle implementiert wurde, bietet den IGE eine wunderbare Deckung. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass Trump jedesmal neue Handelsbedingungen bekannt gibt (oder einen wichtigen Wirtschaftsberater feuert), wenn die Fed die Zinsen erhöht oder die Bilanz stärker als gedacht reduziert.

Ich glaube auch nicht, dass es ein Zufall ist, dass der Dow Jones 1.200 bis 1.500 Punkte verliert, wenn die Fed mehr Anleihen aus ihrem Portfolio auf dem Markt wirft. Wir müssen erkennen, dass die Hochleistungspresse kaum erwähnt, dass die Zinserhöhungen der Fed und ihre Bilanzreduzierungen der Grund für die neue Instabilität an den Märkten ist. Sie machen jedoch Trump und seine Handelskriegsrhetorik dafür verantwortlich.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Trumps „Zollaktivitäten“ haben nur sehr wenig bis nichts damit zu tun, dass die Aktienmärkte fallen. Was Trumps Zölle tun, ist einen Vorwand schaffen, damit die Fed die Schuld am kommenden Zusammenbruch verschleiern kann.

Bereits im Januar diesen Jahrs habe ich im Artikel Finanzsystem: Es ist alles vorbei – Wann darf die Blase platzen? vor diesem Ablenkungsmanöver gewarnt.

Aber es ist nicht nur die Fed, die den „Stecker der Marktunterstützung zieht“. Zentralbanken auf der ganzen Welt straffen ihre Politik, erhöhen die Zinssätze und stellen Käufe weiterer Anleihen ein. Es ist wichtig sich zu erinnern, dass der Bullenmarkt, den die Notenbanken seit dem Crash von 2008 künstlich erzeugten, nicht ewig fortgesetzt werden kann – außer die Notenbanken führen ihre Politik der Anleiheankäufe und des billigen Geldes weiter fort, um die Kredite weiter auszubauen. Sie tun aber genau das Gegenteil davon.

Sollte jemand glauben, dass die Zentralbanker sich dessen nicht bewusst sind und ignorieren, was sie hier auslösen, empfehle ich die Lektüre der Ausführungen des neuen Fed-Vorsitzenden Jerome Powell aus dem Jahr 2012 dazu. Dort gibt er unumwunden zu, was passieren wird, wenn die Fed die Zinsen erhöht und die Bilanz zurückfährt:

FOMC20121024meeting

(Download Papier)

Powell machte seine Anmerkungen 2012, und doch implementiert er in 2018 genau jene Maßnahmen vor denen er gewarnt hatte. Die Fed ist sich vollkommen bewusst, dass es eine rein künstliche Erholung erschaffen hat und die Fed ist sich genauso bewusst, dass sie im Begriff ist Chaos auszulösen. Und Powell ist genauso Teil der Bankenkabale wie es Yellen oder Bernanke waren. Er ist nicht Trumps-Mann.

Es hat sich in meinen Augen in den letzten Monaten ein Muster herausgebildet, wenn es um den fortschreitenden Rückgang der Aktienmärkte geht. Jedesmal wenn die Fed ihre Bilanz reduziert oder die Zinsen erhöht, fallen die Aktienmärkte um 1.200 bis 1.500 Punkte innerhalb weniger Tage. Dann gibt es einen kleinen Umkehrschub – etwa eine Woche später -, der dann im nächsten Monat verpufft, wenn die Aktien zu einer langsameren Abwärtskurve zurückkehren. Danach beginnt der Zyklus von vorne.

Neue Monatshöchstwerte werden durch neue Monatstiefststände ersetzt, wenn die Aktien nach jeder neuen Bilanzreduzierung nach unten gehen.

Während die Aktien im großen Bild in der Regel irrelevant sind, sind sie immer noch ein psychologischer Wegweiser für die Öffentlichkeit. So wie sich die Aktien entwickeln, so entwickelt sich die wirtschaftliche Ansicht der Massen. Traurig, aber wahr.

Stand heute gehe ich davon aus, dass die Bilanzrückführungen an Größe zunehmen werden. Es wird für die Aktienmärkte immer schwieriger sich zu erholen. Was bedeutet, dass die Banker eine noch größere Ablenkung durch die Trump-Administration und andere (geo-)politische Scharmützel benötigen, um die wahren Ursachen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs verbergen zu können. Ein Handelskrieg allein wird dafür nicht ausreichend sein. Einige regionale Konflikte dürften daher „in der Mache sein“. Sobald sich diese Ereignisse entfalten, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen auf den wahren Grund und die wahren Verursacher aufmerksam gemacht werden.

Die IGE und ihre Banker hoffen soviel Chaos und Konfusion auszulösen, dass die Massen vergessen werden, wer wirklich hinter all dem steckt. Wir sind höchstwahrscheinlich nicht mehr in der Lage diesen Zusammenbruch zu verhindern, aber wir können uns darauf vorbereiten. Und wir können andere Menschen darauf aufmerksam machen, so dass die Täter nicht straffrei bleiben.

Quellen:
The Real Reason Why Stock Markets Will Continue To Crumble This Year
Richard Fisher: Real issue in China
Finanzsystem: Es ist alles vorbei – Wann darf die Blase platzen?
Meeting of the Federal Open Market Committee on October 23–24, 2012

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