In der Geopolitik heißt es, dass Friedensverhandlungen gewöhnlich ein perfekter Zeitpunkt sind, um einen Krieg vorzubereiten. Dieser Gedanke lässt sich von der Militärstrategie Sun Tzus ableiten, der glaubte, dass, wenn ein Land schwach ist, es wichtig ist, stark zu erscheinen; und wenn eine Nation am bedrohlichsten ist, dass es dann wichtig ist, schwach oder „diplomatisch“ zu sein. Sun Tzu stellte auch oft die Tugenden der Ablenkung und Fingerfertigkeit heraus – nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch in der klassischen Politik.
Noch heute gilt Sun Tzus Methodik der Kriegsführung in China oder auch in Nord-Korea als wichtig und beachtenswert. Kein Wunder, dass sich auch die westlichen Geheimdienste noch heute mit ihr beschäftigen. Es ist sehr wichtig diese Methodik voll umfassend zu verstehen, wenn man das falsche Ost-West-Paradigma untersucht, da fast alles, was man zum Verhältnis China und Nord-Korea liest und hört, reines Theater ist. Eine Aufführung. Ihre Regierungen verfolgen geheime Pläne, die westlichen Regierungen haben geheime Pläne und die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE), die beide Seiten manipulieren, verfolgen Pläne, die alle anderen ausstechen.
All das muss man im Hinterkopf behalten und wissen, wenn man die plötzlich stattfindende und eigentlich unerklärliche Bekanntgabe von Friedensgesprächen zwischen Nord-Korea und der US-Administration im Mai oder Juni in Pjöngjang verstehen will.
Betrachtet man das „Bühnenbild“ aus einer Perspektive der politischen Motive, ist es schwierig zu erkennen, warum Trump so seit seinem Einzug ins Oval Office von Nord-Korea besessen ist. Nord-Korea besitzt seit langem die Nuklearabschreckung und seit kurzem die Fähigkeit Raketen bis an die Küste der USA zu schicken. Nord-Korea führt seit Jahrzehnten Atombomben- und Raketentests durch. Der Gedanke, dass solche Tests heute eine „Verletzung“ von internationalen Standards und der Etikette sei, ist absurd. Fast jedes Land auf der Welt engagiert sich beim Ausbau der eigenen Militärkräfte und Waffenentwicklung.
Gleiches gilt für Syrien. Wenn man nur oberflächlich die Rhetorik und die Politik betrachtet, ist es schwierig zu erkennen, warum das Weiße Haus unter Trump im gleichen Maße von Syrien und der Assad-Regierung besessen ist. Eine der Haupttreibkräfte hinter der Trumpschen Wahlkampfkampagne war die Idee, dass er ein Kandidat sei, der aus der Tradition der ewigen Kriege der IGE „ausbrechen“ würde. Trumps Kritik an den Ex-Präsidenten und deren Politik gegenüber dem Irak und im Mittleren Osten und seine Wahlkampagne sollten der Öffentlichkeit einen Wechsel in der US-Aggressionspolitik vorgauckeln. Stattdessen ist sein Kabinett mit dem Krebsgeschwür der neokonservativen Kriegstreiber und IGE-Freunden besetzt.
Die USA waren offensichtlich mehrere Monate davon entfernt, ihr Militär in Syrien, dass sich dort illegal aufhält, abzuziehen. Und dann kommt es zu einem zufällig zeitlich genau passenden „chemischen Angriff“ auf einen Vorort von Damaskus, den man Assad anlastete. Ein perfekter Grund für Trump die Truppen in Syrien zu belassen und sogar einen Raketenangriff zu starten. Die offizielle Behauptung unter Barack Obama lautete, dass die USA deswegen in Syrien sind, weil der (vom Westen finanzierte, geschulte und organisierte) Daesh eine immer größere werdende Gefahr darstelle. Jetzt werden die Truppen mit dem eigentlich von Anfang an angedachten und von den IGE gewünschten Feind begründet: mit der syrischen Regierung.
Wenn man plötzlich Meldungen über Friedensgespräche zwischen den beiden koreanischen Staaten liest, kurz nachdem es ein Treffen Kim Jung-Uns mit der politischen Spitze in Peking gab und nicht lange nach einer Panikmache vor einem unausweichlichen Nuklearkrieg, dann fragt man sich nach der wirklichen Ursache für diesen plötzlichen „Stimmungswechsel“. Wenn man plötzlich liest, dass Trump über Kim Jung-Un als „sehr ehrenhaften Mann“ spricht, nachdem er ihn Monate lang nicht nur in den sozialen Medien diskreditierte und beleidigte, fragt man sich auch, wann das nächste False Flag-Ereignis – ähnlich dem Schauspiel in Damaskus – stattfinden wird.
Es gibt bereits eindeutige Zeichen dafür, dass all das, was uns aktuell präsentiert wird, nicht die Realität abbildet. Insbesondere dann, wenn man das „Beiwerk“ eines Friedensvertrags zwischen Nord-Korea und den USA betrachtet.
Nord-Koreas Angebot die Nukleartests im Austausch für einen Waffenstillstand mit den USA zu pausieren, ist inhaltslos, wenn man weiß, dass Pjöngjangs wichtigster Nuklearteststandort vor kurzem aufgrund der zahlreichen Tests in den vergangen Monaten regelrecht kollabiert ist. Ein Stopp der Tests seitens Nord-Korea ist wahrscheinlich nur vorübergehend, da bereits Ausweichstandorte auf- bzw. ausgebaut werden dürften.
Es sollte uns zudem nicht überraschen, dass Nord-Korea diplomatische Gespräche nur wenige Monate nach den erfolgreich verlaufenden Tests der eigenen Langstreckenraketen, mit denen die Westküste der USA erreicht werden kann, aufnimmt. Nochmals zur Erinnerung: Sun Tzu lehrte, wenn man am gefährlichsten ist, ist es wichtig dem Feind gegenüber schwach zu wirken.
Trumps aktueller Nationaler Sicherheitsberater und neokonservativer Kriegstreiber in Reinkultur, John Bolton, äußerte in einem Interview „Zweifel“ daran, dass Nord-Korea seine Nuklearwaffen „aufgeben“ werde. Bolton und andere Erfüllungsgehilfen aus der Reihe der IGE wissen sehr genau, dass Nord-Korea keinen Gedanken daran verschwendet, seine Nuklearwaffen „aus den Händen zu geben“. Und wenn dies aber Vorgabe für irgendwelche Friedensverträge ist, dann ist davon auszugehen, das solche Gespräche darüber scheitern, bevor sie überhaupt begonnen haben.
Während der ersten „Gespräche“ der Obama-Administration „Frieden“ in Syrien „auszuhandeln“, lautete eine Grundbedingung des Establishments, dass Assad zurücktreten muss, wenn die Diplomatie eine Chance haben soll. Natürlich wissen wir heute, dass der Westen den Daesh erschaffen hat, genauso wie der Westen den „Bürgerkrieg“ erschaffen hat. Washington und Co. haben einen Massenmord an der syrischen Bevölkerung mittels der Daesh-Proxies durchgeführt, den man Assad in die Schuhe schob, weil er nicht mehr für Stabilität in der Region sorgen könnte, und dann – als die Farbenrevolution gegen Assad scheiterte – forderte der Westen Assad als Zeichen des guten Willens und um den Friedensprozess einzuläuten auf, dass er abtritt.
Erkennen Sie das Muster?
Offenbar wussten die IGE, dass Assad niemals zurücktreten würde. Warum solle er auch, wenn er weiß, dass dies das eigentliche Ziel hinter der Existenz des Daesh von Anfang an war? Und daher bleibt Syrien ein „nützlicher Chaosbrandherd“ im Arsenal der IGE, in Zeiten in denen ein großer Krieg immer wahrscheinlicher wird. Syrien ist ein ewiges Pulverfass, dass jederzeit von den IGE eingesetzt werden kann.
Der Iran ist ebenfalls ein exzellentes Beispiel für die arglistige Täuschung der vom Westen initiierten Friedensabkommen. Die ursprünglich 2015 erreichte Einigung, der sogenannte Joint Comprehensive Plan Of Action (JCPOA), umfasste unter anderem eine drastische Reduktion des iranischen Uranbesitzes und der Anreicherungsanlagen. Laut diversen Berichten hat der Iran diese Bedingungen erfüllt und auch die Forderungen der IAEA nach Inspektionen wurden eingehalten. Jedoch sind die von den IGE ausgehandelten Friedensabkommen nie final festgelegt – sie können von jetzt auf gleich verändert werden, um die Vereinbarungen dann doch platzen lassen zu können.
So haben die USA kürzlich Forderungen aufgestellt, dass die IAEA nicht nur die iranischen Nuklearanlagen prüfen solle, sondern auch die iranischen Militäranlagen, die bislang nicht in den Aufgabenbereich der IAEA fielen. Teheran ist natürlich von dieser Idee, dass ausländische Beobachter ihre Militärbasen untersuchen, nicht allzu begeistert. US-Offizielle haben zudem behauptet, dass der Iran „dem Geist der Vereinbarung“ nicht folgen würde. Nicht weil der Iran irgendwelche Nuklearforschung betreibe, sondern weil Teheran die Regierung in Damaskus unterstütze.
Darüber hinaus setzt Washington alles daran, die Originalvereinbarung des JCPOA „anzupassen“. Will diese Veränderungen gleichzeitig aber nicht als „Neuverhandlungen“ bezeichnen. Die USA fordern einen „Zusatzvereinbarung“, die in meinen Augen nichts anderes als eine Neuverhandlung des ursprünglichen Abkommens darstellt. Diese „Zusatzvereinbarung“ ist eindeutig dafür gedacht, den JCPOA scheitern zu lassen, dass der Iran letztlich keine Neuverhandlungen akzeptieren kann.
Und zu guter Letzt behauptet jetzt Israel, dass der Iran die JCPOA-Vereinbarung gebrochen hat, da es im Geheimen weiter an der Nukleartechnologie gearbeitet habe. Wieder einmal – analog zu den Massenvernichtungswaffen im Irak oder den Chemiewaffenangriffen in Syrien – wird kein echter Beweis geliefert, um diese Behauptungen zu unterlegen. Aber das scheint heutzutage niemanden mehr im Westen zu interessieren. Insbesondere nicht die Erfüllungsgehilfen in den Redaktionsstuben. Denn diese haben auch nicht die illegalen Angriffe Tel Avivs auf iranische Ziele in Syrien verurteilt. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Israel innerhalb eines Jahres den Iran angreift.
Die IGE interessieren sich nicht für den Frieden. Sie interessieren sich nur dafür, dass ihre Kriege zeitlich sinnvoll durchgeführt werden. Dies gilt auch für Nord-Korea. Ich gehe aktuell davon aus, dass sich die Lage auf der Halbinsel wie folgt entwickeln wird:
Die Trump-Administration wird in die Friedensverhandlungen mit der unerfüllbaren Forderung eintreten, dass Nord-Korea sein Atomwaffenarsenal vernichtet. Nord-Korea hat bislang nur einen Teststopp angeboten, wobei vieles dafür spricht, dass dies im Zusammenhang mit dem Kollaps des Teststandortes steht. Aber ein Teststopp ist nicht das Gleiche wie eine vollständige Entwaffnung.
Nord-Korea wird dieser Forderung also nicht nachkommen. Die IGE werden noch stärker auf dieser Forderung beharren, was dazu führt, dass sich Nord-Korea von den Gesprächen zurückziehen, sie mehrfach verschieben und letztlich vollständig absagen wird. Dann werden die IGE behaupten, dass Nord-Korea kein ernstes Interesse am Frieden habe, was das militärische Eingreifen mehr als rechtfertige. Sie werden sagen, dass man Nord-Korea eine Chance gegeben habe, dem Land einen einfachen Weg aufgezeigt habe, dass jetzt aber der harte Weg beschritten werden muss.
Nord-Koreas Raketentests werden fortgesetzt werden und neue Nuklearanlagen werden eröffnet. Trump wird die kinetische Vernichtung dieser Anlagen fordern.
Menschen, die immer noch glauben, dass die IGE ihre geopolitische Büchse der Pandora, die ihnen am meisten dient, sprich Nord-Korea, opfern werden, haben Nichts aus der Situation in Syrien oder dem „Verhandlungsspiel“ mit dem Iran gelernt. Diese Regionen repräsentieren eine Goldmine der potenziellen internationalen Krisen, die man als Deckmantel für alle nur erdenklichen Missetaten und zur Ablenkung beim anhaltenden wirtschaftlichen Niedergang einsetzen kann.
Wie ich in früheren Artikeln aufgeführt habe, ist es ziemlich angenehm für die Bankereliten der Federal Reserve, dass jedesmal wenn sie eine Reduzierung ihrer Bilanzsumme oder weitere Zinserhöhungen ankündigen, dass zeitgleich Donald Trump eine neue geopolitische Krise „aufmacht“. Ist das purer Zufall oder lässt sich daraus inzwischen so etwas wie ein Trend ableiten?
Wenn es denn ein Trend ist, dann sind weitere Verschärfungen bzgl. der Lage in Syrien, dem Iran oder Nord-Korea im Mai und Juni zu erwarten, wenn die Fed die Bilanzreduzierung verstärkt durchführt und somit die „Lebenserhaltungsmaßnahmen für die künstlich geschaffenen Märkte“ abschaltet. Es ist wahrscheinlich, dass es weitere Angriffe gegen Syrien geben wird. Auch dürfte die Destabilisierung der Beziehungen mit dem Iran weitergehen. Von einem Scheitern der Gespräche mit Nord-Korea sollten wir ausgehen, gefolgt von weiteren Einbrüchen an den Aktienmärkten und bei anderen Vermögenswerten.
Quellen:
Syria & Iran Prove There’s No Chance For North Korean Peace
As Trump Seeks Way Out of Syria, New Attack Pulls Him Back In
Judicial Watch: Defense, State Department Documents Reveal Obama Administration Knew that al Qaeda Terrorists Had Planned Benghazi Attack 10 Days in Advance
In big shift, Trump assesses Kim Jong Un as ‘very honorable’
Scientists suspect mountain collapse at N. Korea nuke test site
Iran rejects US call for UN nuclear watchdog to inspect more sites
US not seeking to reopen Iran nuclear deal, envoy says