Die Krise von 2008 brachte eine Vielzahl an seltsamen ökonomischen Paradigmen mit sich, die man bis dato nicht kannte. Paradigmen, die die bis dahin gültigen Analysen bzw. die Analysentechniken des Finanzsystems und seiner Analysten auf den Kopf stellten. Während einige Fundamentaldaten, egal was kommt, ihre Bedeutung und ihren Aussagewert behalten, hat sich jedoch bei allen Daten die Berichterstattung dazu so verändert, dass man geschickt die Wahrheit hinter den Daten verstecken kann bzw. dass diese nicht mehr wahrgenommen wird. Aber wie sieht die Realität in Wahrheit aus? Zu aller erst gilt es zu verstehen und zu akzeptieren, dass die Ökonomien der meisten Länder weit schwächer und schlechter dastehen als es die jeweiligen Regierungen und Zentralbanken darstellen. Und dies gilt insbesondere für die USA.
Dies im Hinterkopf behaltend, schauen wir auf ein Land, das die genau diametrale Strategie seit vielen Jahren fährt. Ein Land, dass sein wirtschaftliches Vorbereitetsein auf die nächste Krise weit stärker versteckt als seine Verwundbarkeit, so wie es vor allem die westlichen Industriestaaten tun. China.
Wenn wir von China im Bezug auf alternative Analysen sprechen, dann kommen meist die gleichen Hinweise, Warnungen und Gedankengänge auf:
All diese Dinge befeuern das Narrativ, dass, wenn es zu einem globalen Finanztsunami kommt, dieser von China ausgehen wird. Zudem glauben viele, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China leicht von Washington gewonnen werden kann und dass China unter der Last seines eigenen Gewichts (Größe, Schulden, pp.) und der damit einhergehenden Instabilitäten ganz schnell zusammenbrechen wird.
Wen man jedoch das Verhalten, das Vorgehen und die Aktivitäten Pekings des vergangenen Jahrzehnts genau studiert, dann erkennt man eine Methodik hinter diesem offensichtlichen Wahnsinn. Tatsächlich lassen einige Dinge Chinas den Schluss zu, dass man sich dort seit Jahren auf genau jene geopolitischen Bedingungen vorbereitet hat, die wir heute erleben. Fast so als hätte man die Kommunistische Partei bereits vor Jahren gewarnt…
Bezüglich der Vorbereitung auf einen möglichen Handelskrieg mit den USA, hat China schon vor langer Zeit zahlreiche wichtige Schritte unternommen. Beispielsweise arbeitet Peking seit mindestens 10 Jahren daran, den Status einer reinen Exportwirtschaft hinter sich zu lassen sowie die Abhängigkeit von den USA als Abnehmer seiner Produkte zu reduzieren. Für 2018 wird erwartet, dass der eigene Konsum den der US-Amerikaner übersteigt. In den letzten fünf Jahren war der heimische Verbrauch in China für 55% bis 65% des Wirtschaftswachstums verantwortlich. Der private Konsum war der Hauptantrieb für die chinesische Wirtschaft – NICHT der Export.
Das Argument, dass China in irgendeiner Form von den US-Märkten und -Konsumenten abhängig wäre, damit die eigene Wirtschaft „überlebensfähig“ bleibt, ist schlicht eine Lüge. China ist heute ein ähnlicher Konsummagnet wie der Einzelhandel in den USA und sein Heimatmarkt kann einen Teil der Einbrüche auffangen, wenn die USA wirklich ihre Märkte für chinesische Exporte schließen sollte.
Das Problem der schnell wachsenden chinesischen Verschuldung wird oft als das Schlüsselargument herangezogen, wenn es um die Überlebensfähigkeiten Chinas im Falle eines globalen ökonomischen Neuanfangs oder eben eines Handelskrieges geht. Sein „Schattenbankensystem“ würde dann eine lange im verborgenen gebliebene Kreditkrise und einen Aktienmarktzusammenbruch auslösen. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit..
Die genaue Höhe des Fiat-Geldes, das die chinesische Zentralbank seit dem 2008er Crash druckte, ist unbekannt. Einige glauben, dass Chinas Verschuldung 250% des Bruttoinlandprodukts beträgt. Legt man die bisherigen als normal geltenden Standards an, bedeutet dies, dass eine Kreditkrise kurz bevorsteht. Aber war Chinas plötzliches Interesse an einer Expansion der Verschuldung ein reaktionäres Vorgehen oder steckt vielleicht doch ein größerer Plan dahinter?
Kurz nach 2008 hörte und las man immer wieder ein Argument, wenn es um die Resillienz Chinas ging: China sei darin gefangen, US-Dollar Reserven zu horten, damit die eigene Währung schwach bleiben kann. Das heißt, chinesische Unternehmen mussten ihre Güter in die USA für US-Dollar verkaufen, die sie dann bei der eigenen Zentralbank gegen Yuan eintauschen mussten. Die People’s Bank Of China hielt dann diese Billionen an US-Dollar, um damit der US-Dollar künstlich stärker auf den internationalen Märkten zu machen, während der Yuan gleichzeitig geschwächt wurde. Ein wie in Stein gemeißeltes Exportmodell.
Offensichtlich besitzt dieses Argument keine Gültigkeit mehr. Es ist heute schlichtweg absurd.
Chinas eigene Schuldenexpansion und seine Staatsanleihenausgabe begann im Grunde genommen im Jahr 2005 mittels des sogenannten „Panda Bond“-Programms. Zu jener Zeit wurde es von den westlichen Mainstreamanalysten als Witz oder Scherz angesehen. Heute sind in Yuan denominierte Vermögenswerte auf der ganzen Welt der absolute Renner.
China muss heute keine US-Dollar oder Vermögenswerte in US-Dollar mehr halten, um seine Währung künstlich für den Export zu schwächen. Peking kann genauso wie die USA inflationieren und seine Schulden monetarisieren. Aber warum könnte China sich besorgt zeigen, wenn man diesen Weg einschlagen würde? Warum sollte Peking auf das gleiche Pferd setzen, das den westlichen Staaten soviel Probleme und Ärger bereitet hat?
Vielleicht weil sie etwas wissen, was wir nicht wissen? Während des Beginns der Derivatekrise, kam erstmals die Forderung auf, dass China den Sonderziehungsrechten (SZR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) beitreten sollte. Mit dem Yuan als Mitglied des SZR-Korbs, wäre das Potenzial für China vorhanden, zu einem Finanzzentrum des globalen Handels zu werden – nicht nur ein Import- (Ressourcen) und Exportland (Produkte). Aber der IWF machte einige Bedingungen bevor China ein SZR-Mitglied werden konnte. Eine dieser Bedingung lautet, dass der Yuan eine weitaus größere Liquidität benötigt und China einen „freieren Yuan-Markt“ erlauben müsse. In anderen Worten, bevor China Teil der SZR werden konnte, musste es sich erst einmal massiv verschulden.
Und genau das tat Peking dann auch. Nicht um das eigene Bankensystem aufzublasen oder gar die eigenen Aktienmärkte. China wollte vielmehr einen Platz am Tisch der „Neuen Weltordnung“ und sie haben sich diesen Platz erkauft, indem sie sich massiv verschuldet haben. Chinas Yuan wurde offiziell im Jahre 2016 in den SZR-Korb aufgenommen.
Peking ist seit langem ein lautstarker und großer Befürworter des Korbsystems der Sonderziehungsrechte. Und es ist leicht verständlich warum, wenn man versteht und weiß, was die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) in Zukunft für ein weltweites monetäres Rahmenwerk vorsehen. Dieser Plan wurde erstmals 1988 im von den IGE konrollierten Magazin The Economist veröffentlicht, der den Beginn einer globalen Währung für 2018 vorsah. Der Artikel besagt, dass die US-Wirtschaft und die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung zuvor geschwächt werden muss und dass die Sonderziehungsrechte des IWF als Brücke benutzt werden kann, um eine einzige Währung für alle Ökonomien der Welt zu implementieren.
Diese Währung würde natürlich von den Bankeneliten (und damit im Hintergrund von den IGE) des IWF administriert und kontrolliert.
Seit 2009 fordert Chinas Zentralbank, dass die SZR eine „super-souveräne Reservewährung“ wird. Oder in anderen Worten, zu einem globalen Währungssystem. 2017 setzte sich der Vizegovernor der People’s Bank Of China dafür ein, dass Notenbanken den Einsatz der SZR als Verrechnungseinheit forcieren sollten und dass eine größere Liquidität bei den SZR realisiert wird. 2015 schlug die chinesische Zentralbank vor, dass das SZR-System „digital“ werden sollte; dass eine digitale Version geschaffen werden sollte, so dass die SZR leichter und schneller Verbreitung finden.
Es sollt daher nicht überraschen, dass der IWF voll und ganz mit diesen Plänen und Forderungen einverstanden ist und in kürzlich auf der eigenen Webseite erschienen Artikeln schreibt, dass Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie die zukünftige Evolution des monetären Systems darstellen.
Das IGE-Schwergewicht George Soros gab in einem Interview im Jahre 2009 weit dunklere Details dessen bekannt, was der IWF euphemistisch als den „globalen ökonomischen Neuanfang“ bezeichnet. Diese Details beinhalten eine nachlassende US-Wirtschaft, einen schwächer werdenden US-Dollar und dass China zum neuen Wirtschaftsmotor der Welt werden wird.
Es scheint so zu sein, dass China auf sehr vielen Ebenen in den Plan des globalen Neuanfangs involviert ist. All die hier aufgeführten Dinge lassen Vorauswissen erahnen, dass ein dramatischer Umschwung im aktuell noch vorherrschenden US-Dollarmodel bevorsteht. Der Handelskrieg mit den USA bietet ein perfektes Ablenkungsmanöver für diesen Neuanfang. Eine Tatsache, die ich in zahlreichen Artikeln bereits ausgearbeitet habe. China wird eine entscheidende Rolle bei einem Neuanfang spielen, da Peking die Möglichkeiten besitzt den US-Dollar als Weltreservewährung „abzusetzen“. Was wiederum zu einer Kettenreaktion auf den globalen Märkten führen wird, da die Handelspartner wie Dominosteine miteinander verbunden sind.
Peking wird dies heimlich, still und leise tun (genauso wie es Russland vor kurzem getan hat), wenn sie ihre US-Papiere loswerden wollen. Lange bevor der Mainsteam auch nur im Ansatz erkennen wird, was da gerade gespielt wird. Die Hauptprofiteure dabei werden die IGE sein, während sich China auf das Chaos vorbereiten durfte. Das gleiche kann man weder zu den USA noch Europa sagen. Beide sind klassische Schlachtbankopfer für die IGE.
Quellen:
Wikiquote – Sun Tzu
China Has Been Preparing For A Trade War For Over A Decade
Consumption contributes 55% to China’s economic growth in last 5 years
The Chinese are now buying as much stuff as Americans, a game-changer for the world economy
Sizing Up China’s Debt Bubble: Bloomberg Economics
Foreign investors more willing to hold yuan assets: FX regulator
Q3. What are the criteria for SDR basket inclusion?
Flashback 1988: “Get Ready For A World Currency by 2018″ – The Economist Magazine!
SDR market lacks liquidity: PBC official
IMF’s Special Drawing Rights should go digital – China c.bank researcher
Bitcoin tools could make finance system safer, says IMF boss
IWF – The Long and Short of The Digital Revolution
Soros: China Must Be Part Of The New World Order
Here’s How a Trade War Between the U.S. and China Could Get Ugly