Die Vertreter der Federal Reserve deuteten bei ihrem letzten Treffen an, dass sie wahrscheinlich im nächsten Monat die Zinsen erhöhen würden und diskutierten ausführlichst ihre Sorgen darüber, wie lang anhaltende Handelsstreitigkeiten das Wirtschaftswachstum stören könnten.
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(Federal Reserve officials at their last meeting signaled they were likely to raise interest rates next month and discussed in greater detail their concerns over how prolonged trade disputes could disrupt economic growth.)
In unzähligen Artikeln der letzten Monate habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fed keinerlei Absicht hegt, ihr „fiskalisches Straffungsprogramm“ aus Zinserhöhungen (von denen ich ausgehe, dass sie bis ins nächste Jahr fortgeführt werden) und monatlicher Bilanzreduzierung zu verlangsamen bzw. zurückzufahren.
Sollte sich die Wirtschaft im Einklang mit den derzeitigen Erwartungen entwickeln, „wäre es wahrscheinlich bald angemessen, einen weiteren Schritt in Richtung Anhebung der Zinssätze zu machen“, heißt es in den Protokollen des Fed-Treffens vom 31. Juli bis zum 1. August, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.
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(If the economy performs in line with current expectations, „it would likely soon be appropriate to take another step in“ raising rates, said the minutes of the Fed’s July 31-Aug. 1 meeting, which were released Wednesday.)
Aktuell sieht es so aus, als würde die Fed keine Bilanzrückführung oder sogar kleinere Anleiheankäufe im August durchführen. Aber ich gehe davon aus, dass die Fed Ende des Monats sowie zum Zeitpunkt des nächsten Fed-Treffens eine Reduzierung vornehmen wird. Zudem erwarte ich – wie bereits in anderen Artikeln erwähnt – eine Zinserhöhung im September, was die Gesamtzahl der Anhebungen in diesem Jahr auf vier erhöht.
Die Fed hielt die Zinsen auf dem Treffen bei. Der Leitzins wurde im Juni auf einen Bereich zwischen 1,75% und 2% angehoben, der zweite Anstieg in diesem Jahr. Im Juni haben die meisten Offiziellen in diesem Jahr mindestens vier Ratenerhöhungen erwartet.
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(The Fed held rates steady at the meeting. It raised its benchmark short-term rate in June to a range between 1.75% and 2%, the second such increase this year. In June, most officials penciled in a total of at least four rate increases this year.)
Dieser September-Zinsschritt wird zu einem kumulativen Belastungseffekt an den Kreditmärkten und bei den Unternehmenskrediten führen. Die Folge werden das Ende der Aktienrückkäufe und weiter einbrechende Konsumausgaben sein, wie man bereits am US-Immobilienmarkt sehen kann.
Präsident Trump signalisierte seine Unzufriedenheit mit den Zinserhöhungen der Fed mehr als eine Woche vor dem Treffen der Beamten, und er wiederholte diese Bedenken in Kommentaren an Spender und Reportern in den letzten Tagen. Das Protokoll beinhaltete keine Diskussion dieser Kommentare.
Dennoch weist die Kritik des Präsidenten auf eine potenzielle Kollision zwischen dem Weißen Haus und der Fed während der aktuellen, heiklen Phase der Anhebung der Zinsen auf ein Niveau hin, dass das Wachstum absichtlich verlangsamen könnte, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern.
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(President Trump signaled his unhappiness with Fed rate increases more than a week before officials met, and he repeated those concerns in comments to donors and reporters in recent days. The minutes didn’t indicate any discussion of those comments.Still, the president’s critique points to a potential collision between the White House and the Fed during the current, delicate period of raising rates to a level that might deliberately slow growth to prevent the economy from overheating.)
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die Konsequenzen des Straffungsprogramms der Fed erstmals irgendwann zwischen September und Dezember in der Hochleistungspresse thematisiert werden wird. Zudem erwarte ich, eine Verschärfung des Handelskriegs im gleichen Zeitfenster.
Das von mir seit mehreren Monaten gezeichnete Bild entfaltet sich immer mehr vor unser aller Augen…
Quelle:
Fed Signals Rate Increase Next Month