Anfang 2018 schrieb ich mehrere Artikel darüber, was meiner Meinung nach unter Jerome Powell als neuem Fed-Vorsitzende passieren wird. Im Artikel Fed: Powell bestätigt Fortsetzung der Zinserhöhungspolitik sagte ich bereits voraus, dass die Fed sowohl die Zinserhöhungs- als auch Bilanzreduzierungspolitik fortsetzen wird und dass die beteiligten Akteure sehr genau wissen, dass sie damit einen Zusammenbruch an den Märkten initiieren werden.
Zu jener Zeit war diese Vorhersage nicht gerade „gerne gesehen“, genauso wie 2015, als ich erstmals Artikel verfasste, dass die Fed die Zinsen erhöhen wird und keine negativen Zinsen einführen wird wie viele damals annahmen. Beides als benötigter Katalysator für eine Wirtschaftskrise. Das Problem, das viele Leser mit diesem Konzept haben, ist, dass sie sich einfach nicht vorstellen können, dass die Zentralbanken gezielt und bewusst das System an die Wand fahren lassen könnten. Verzweifelt klammern sie sich daran, dass die Fed und die anderen Notenbanken das System – koste es was es wolle – schon irgendwie am Laufen halten werden. Aber das ist einfach nicht richtig.
Die Behauptung geht dabei folgendermaßen: die Bankeneliten „müssen“ das System weiter befeuern, weil sie von diesem System abhängig sind, um ihr Kapital zu mehren und ihren „Einfluss“ zu verstärken. Die Menschen, die diese Behauptungen aufstellen, verstehen offenbar nicht, wie die Zentralbanken operieren.
Inzwischen sollten die meisten Kritiker verstanden haben, dass Zentralbanken eigentlich nichts anderes wie ein legalisiertes Betrugsschema sind. Mittels Mindestreserve, die bei vielen Zentralbanken auf 0% gesenkt wurde, können die Notenbanken Geld aus dem Nichts erschaffen. Und sie können Kapital in die internationalen Großbanken pumpen, wenn sie es für richtig erachten und es ihren Zwecken dienlich ist. Es gibt für sie kein „Profitmotiv“, das ihren Machenschaften zugrunde liegt. Sie drucken Geld oder erzeugen per Mausklick digitales Geld immer dann wenn sie es wünschen. Und sie können es dazu einsetzen, werthaltige Vermögenswerte aufzukaufen, bevor ihr Drucken und Erzeugen die Kaufkraft der Währungen verringert, was einer Weitergabe der Inflation an den einfachen Bürger entspricht.
Das bedeutet, dass dieses Notenbanksystem fast ausschließlich darauf beruht, Wohlstand und Vermögen von unten nach oben zu transferieren. Die von den Zentralbanken ausgelöste und gesteuerte Wirtschaftskrisen sind sehr nützlich, weil diese Ereignisse den Banken erlauben echte Vermögenswerte wie Bodenschätze, Unternehmen und Immobilien für Centbeträge aufzukaufen.
Beispielsweise ist es genau das, was die Großbanken während der Großen Depression getan haben, als JP Morgan und Co. Tausende kleiner Regionalbanken in den USA aufkauften und die Kontrolle über die Kreditvergabe und andere Vermögenswerte erlangten, die zuvor noch im Besitz der einfachen Bürger waren. Das Bankensystem sah danach nie mehr so aus wie zu Beginn der Großen Depression und die internationalen Großbanken haben bis heute diesen Vorsprung behalten, ausgebaut und dominieren immer noch die Finanzmärkte.
Das gleiche konnten wir dann auch nach dem Crash von 2008 sehen, als „Finanzunternehmen“ wie Blackstone Milliarden schwere Kredite von lokalen Banken in den USA weit unter dem ehemaligen Marktwert aufkauften und damit die Kontrolle über den Grundstück- und Immobilienmarkt erlangten.
Der 2008er Crash war wie ein Selbstbedienungsladen für echte, werthaltige Vermögenswerte für die Banken und solche Unternehmen, letztlich finanziert von der Federal Reserve. Geringe Zinsen ermöglichten billige Kredite, mit denen man alles und jeden kaufen konnte. Natürlich kauften die meisten ihre eigenen Aktien mittels Aktienrückkaufsprogramme zurück und befeuerten damit künstlich den Aktienmarkt – bis zu dem Punkt, an dem es schlicht absurd wurde, bei einer gleichzeitig historisch hohen Verschuldung.
Der Punkt dabei ist, dass die Zentralbanken und ihre internationalen Unternehmensfreunde jeden denkbaren Grund haben, eine kontrollierte Demontage des herrschenden Wirtschaftssystems zu wollen. Solange sie die Kontrolle über den dominierenden Währungsmechanismus und die Art der Vermögensverteilung haben, können sie Finanzeinbrüche einsetzen, um harte Vermögenswerte für lau aufkaufen zu können.
Eine Wirtschaftspanik ist ein sehr nützliches Werkzeug in den Händen der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE), um die gesellschaftlichen und sozialen Bedingungen so zu ändern, dss es ihnen die Möglichkeit bietet, größere psychologische Macht über die Menschen zu erlangen. Bei jeder bislang aufgetretenen Finanzkatastrophe wurde die Bankerkabale aufgefordert einzuschreiten und das System zu retten. 2008 war es die Fed, die vom Mainstream als Held auserkoren wurde. Und nur aufgrund der unermüdlichen Arbeit von alternativen Analysten und Medien wurde dieser Betrug öffentlich gemacht und konnte in das Bewusstsein der Menschen gelangen.
Bei der nächsten Krise wird es der IWF sein, der als „Retter“ auftreten wird, wenn die Märkte kollabieren und damit der US-Dollar als Weltreservewährung an Vertrauen verlieren wird. Ich habe das genaue Vorgehen im Artikel IWF: „Das Argument für eine neue digitale Währung“ oder „Der Phönix ist gelandet“ beschrieben.
Der einfache Mensch ist sich dieses Hegelschen Plans vollkommen unbewusst, der vor seinen Augen aufgeführt wird. Und er wird sich auch seines Stockholm-Syndroms nicht bewusst sein, wenn die Banken und ihre übergeordneten IGE-Institutionen als bewusst platzierte „Erlöser“ erscheinen werden.
Der nächste gesteuerte Kollaps wird dergestalt sein, dass er der größte in der Geschichte sein wird. Und machen Sie bitte nicht den Fehler darauf zu warten – er hat bereits begonnen.
Selbst jetzt sehen wir noch ungerechtfertigen Optimismus und blinden Gauben an den Märkten und die Vorstellung der Investmentwelt ist immer noch, dass die Notenbanken alsbald erkennen werden, dass ihre Straffungsmaßnahmen ein „Politikfehler“ sind und dass sie dann zu niedrigeren Zisenn und noch mehr quantitativer Lockerung zurück kehren werden. Aber genau das wird NICHT passieren.
Ein Beispiel für diesen falschen Glauben, war die Reaktion auf die kürzliche Rede von Jerome Powell, als diese von der Trump-Administration kritisiert wurde. Powells Stellungnahme beinhaltete einen Satz, der darauf schließen lassen konnte, dass die Fed-Zinsrate „kurz unter“ der „neutralen Rate der Inflation“ sei, was Investoren und die Handelsalgorithmen sofort dazu veranlasste das ganze als Abrücken von vorherigen Stellungnahmen zu bewerten, in denen Powell sagte, dass die Fed noch einen „langen Weg“ bis zur neutralen Rate habe. Die logische Folge dieser Fehlinterpretation, steigende Aktienkurse.
Wir sehen, die Märkte klammern sich an jeden erdenklichen Strohhalm, dass die Fed die Party nicht sprengen wird. Aber blicken wir viel lieber auf die Realität.
Powell hat einfach nur eine Tatsache wiederholt, er hat keine Änderung der Zinspolitik der Fed erklärt. Die Zinsrate der Fed ist technisch 2,19% unter der von der Fed als „neutrale Zinshöhe“ definierte Marke der Inflation von 2,5 bis 3%. Die Annahme, die die Märkte machen, ist, dass die Fed die Zinsen nicht ÜBER die neutrale Höhe der Inflation erhöhen wird. Das ist eine naive Vorstellung. An keiner Stelle hat Powell erklärt, dass die Fed die Zinserhöhungen beenden wird. Tatsächlich hat Powell seine falschen Annahmen einer gesunden US-Wirtschaft, die sich in einer Erholung befindet, wiederholt. Das sind keine Stellungnahmen einer Institution, die auch nur einen Schritt vom eingeschlagenen Pfad abgeht.
Ich möchte zudem verdeutlichen, dass all das Fokussieren auf die Zinsrate ein Ablenkungsmanöver von den Bilanzreduzierungen der Fed sein könnte. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Trump jemals diese Reduzierungen angesprochen oder gar kritisiert hat, obwohl diese Verkäufe der Hauptschlüssel für fallende Aktienmärkte sind. Wohl weit eher als die Zinserhöhungen.
Die Investoren haben inzwischen drei Szenarien entwickelt, bei denen die Abwärtstrends an den Börsen gestoppt und die Rally wiederbelebt werden könnte:
Ich habe im letzten Jahr wiederholt darauf hingewiesen, dass Powell beim 2012er Oktober-Meeting der Fed vor einer Straffung bzgl. der Unterstützung gewarnt hat, weil die Märkte abhängig vom billigen Geld und Kredit sind und dass eine Ende eine Krise auslösen wird. Die Fed hat die „Blase aller Blasen“ erschaffen und sie weiß genau, dass sie das getan hat. Die Unternehmens- und Verbraucherkredite sind in den USA auf einem Rekordniveau. Jede Zinserhöhung – egal wie marginal sie erscheinen mag – wird die Aktienrückkäufe abtöten, Verluste bei Unternehmen und geringere Konsumausgaben zur Folge haben.
Die Bilanzrückführung der Fed wird ebenfalls die Aktienrückkäufe langsam aber sicher beenden und die Märkte schwächen. Sollten die Annahmen der alternativen Analysten richtig sein, dann hat die Fed seit Jahren massive Positionen von volatilen Kurzläufern gehalten. Powell scheint diese Form der Marktmanipulationen mit seiner Stellungnahme vom Oktober 2012 zu bestätigen. Wenn die Fed diese Positionen analog den Bilanzrückführungen glatt stellt, dann werden die Aktien – unabhängig von der weiteren Zinspolitik – einbrechen.
Aktuell führt Powell genau jene Aktionen durch, vor denen er offiziell verlautbaren ließ, dass diese einen Crash auslösen werden. Powell führt diese Straffung nicht aus Dummheit durch oder weil er einer falschen Politik aufgesessen ist. Powell führt sie durch, weil die IGE einen Kollaps WOLLEN. Punkt.
Genau aus diesem Grund ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Fed ihre Straffungsmaßnahmen beenden wird oder sie gar umkehrt. Die Fed kümmert sich nicht um einen „Marktdruck“ oder „Druck aus dem Weißen Haus“, der für mich eh nur Teil eines groß angelegten Kabuki-Theaterstücks ist. Die Fed wird die Zinsen bis zur „neutralen Rate der Inflation“ erhöhen und wahrscheinlich sogar in 2019 darüber hinaus. Es ist genau das, was sie während der Großen Depression getan haben, um die Krise eskalieren zu lassen – und es ist genau das, was sie auch heute machen werden.
Trumps Handelskriegrhetorik und seine falschen Schlagzeilen sind aktuell die einzigen Hebel, die betätigt werden können, um die Märkte am Abschmieren zu hindern. Aber es scheint so, dass diese nur noch dazu dienen, den Crash „erträglicher“ zu machen, nicht um ihn zu verhindern. Mit all den Globalisten in Trumps Kabinett wäre es idiotisch zu glauben, dass der jetzige Weg auch nur annähernd einen anderen Abzweig nehmen könnte.
Trump wird den Märkten immer wieder mal einen Knochen hinwerfen, aber letztlich wird es keine Fortschritte in den Verhandlungen geben. Die letzte Stellungsnahme vom Powell dient wahrscheinlich hauptsächlich dazu, den Absturz abzumildern, der eintreten wird, wenn die Trump-Administration nach dem G20-Gipfel bekannt gibt, dass es „keine Fortschritte bei den Gesprächen mit China“ gibt. Der Handelskrieg wird eventuell soweit eskalieren, dass er zu einer Gefahr für den US-Anleihemarkt und den US-Dollar selbst wird.
Die Politik Trumps entspricht fast haargenau dem Modell von Herbert Hoover, dem US-Präsidenten 1929 und während der Großen Depression. Trumps Handelskrieg ist das perfekte Ablenkungsmanöver für die Massen, während die Zentralbanken, die wahren Strippenzieher hinter der Krise, den Stecker der Lebenserhaltungssysteme für die Wirtschaft ziehen. Wir werden zu gegebener Zeit Gerüchte über „positive Signale“ aus China und anderen Ländern hören, die nur wenige Tage später wieder „einkassiert“ werden – so wie wir es in den letzten Jahren bereits erlebt haben.
Der Kampf zwischen Trump und der Fed ist nichts weiter als ein Schmierentheater, erschaffen um die Konservativen hinter einer Neocon-Politik zu vereinen, weil ihnen weis gemacht wurde, dass Trump ein Opfer der Zinserhöhungen der Fed ist. Der Rest der Welt wird erzählt werden, dass Trump ein großes Baby und ein Idiot ist, der für den Einruch an den Aktienmärkten verantwortlich ist, deren Rekorde er immer für sich in Anspruch genommen hatte. Man wird uns sagen, dass es die Strafzölle Trumps und sein Populismus waren, die die Wirtschaft destabilisiert haben; nicht die Straffungspolitik der Fed in einer Zeit einer immer schwächer werdenden US-Wirtschaft.
Die Wahrheit ist, dass BEIDE, Trump und die Fed, als Tandem daran arbeiten, während sie der Öffentlichkeit einen angeblichen Kampf vorführen, den Trump nur zu gut aus seiner „Reality TV“-Zeit kennt.
Die IGE wollen, dass das System zusammenbricht. Aber in einer Geschwindigkeit, die für sie beherrschbar bleibt und die uns – die einfachen Menschen – psychologisch wehrlos macht.
Die optimistischen Behauptungen, dass das, was wir gerade an Märkten sehen, nur eine „Korrektur“ ist, ist nur eine Täuschung, die die Realität auf den Kopf stellt. Sie basiert auf der Annahme, dass die Fed ihre Straffungsmaßnahmen beendet und dass der Handelskrieg abrupt und für alle gewinnbringend endet. Sie basiert zudem auf der uns inne wohnenden kognitiven Dissonanz: einem Optimusmus eines Abhängigen gleich, dessen Venen seit Jahren mit QE-Heroin vollgepumpt wurden. Die Wahrheit ist aber, dass die Versorgung mit billigem Heroin zu Ende gegangen ist.
Die IGE haben diese Phase des Kollaps verlassen und gehen in die nächste Phase über. Wir können es ganz klar an ihren Aktion erkennen; wir können es ganz eindeutig an ihren öffentlichen Aussagen festmachen; und wir können es mehr als deutlich am Abwärtstrend der Wirtschft in Gänze sehen. Was wir gerade erleben, ist keine „Korrektur“. Es ist ein gerade stattfindender Kollaps. Es ist Zeit, dass die Menschen diesen Fakt akzeptieren und sich dementsprechend vorzubereiten, wenn sie es noch nicht getan haben.
Quellen:
Don’t Get Distracted By The Trump/Fed Soap Opera – The Crash Will Continue
Fed: Powell bestätigt Fortsetzung der Zinserhöhungspolitik
Blackstone’s $9.6 Billion Bet On The U.S. Housing Recovery Files To Go Public
IWF: „Das Argument für eine neue digitale Währung“ oder „Der Phönix ist gelandet“
Meeting of the Federal Open Market Committee on October 23–24, 2012