US-Automarkt: GM entlässt 14.000 Mitarbeiter – Die erste Blase platzt

Blasen - Bildquelle: Pixabay / rihaji; CC0 Creative CommonsBlasen - Bildquelle: Pixabay / rihaji; CC0 Creative Commons

Blasen – Bildquelle: Pixabay / rihaji; CC0 Creative Commons

Mit billigem Geld, Zinsen Nahe Null und Anleiheaufkäufen haben die Zentralbanken in den letzten Jahren das Finanzsystem am Leben erhalten. Gleichzeitig haben sie die „Blase aller Blasen“ erschaffen. Teil dieser Megablase ist der US-Automarkt, der scheinbar gerade platzt.

Gestern hat General Motors (GM) bekannt gegeben, dass man aufgrund sinkender Verkaufszahlen fünf Produktionsstätten schließen und 14.000 Mitarbeiter entlassen will. Bereits im Oktober hatte Ford erklärt, dass man plane eine größere Zahl an Mitarbeitern zu kündigen. Morgan Stanley spekulierte zu jenem Zeitpunkt, dass Ford bis zu 20.000 Stellen weltweit streichen könnte.

Laut der New York Times sind die eingebrochenen Verkaufszahlen der Hauptgrund für die Entscheidung von GM:

Ein Teil der Einsparungen ist eine Reaktion auf eine Abschwächung der Neuwagenverkäufe, die die Autohersteller dazu veranlasst hat, ihren Betrieb zu reduzieren und Arbeitsplätze abzubauen.

(Part of the retrenchment is a response to a slowdown in new-car sales that has prompted automakers to slim their operations and shed jobs.)

Die New York Times sieht in der Politik Trumps (Strafzölle, Handelskrieg) eine wichtige Komponente neben den gestiegenen Stahlpreisen, die zu den einbrechenden Einnahmen der Autohersteller führen. Damit wird offen Trump die Schuld an der Misere in der US-Autoindustrie in die Schuhe geschoben (Stichwort Sündenbock), obwohl gerade die Geldpolitik der Federal Reserve zu einem großen Teil für die wirtschaftliche Verfassung der USA verantwortlich ist. Die Ankündigungen von Ford und GM sind die ersten, offen ersichtlichen Anzeichen, dass die Folgen der lockeren Geldpolitik und die seit einem Jahr durchgeführte Straffung durch die Fed genau das bewirkt vor dem ich seit Monaten warne. Billiges Geld und Kredite mit (fast) Nullzins sind – wie bei der erneuten Immobilienblase – die entscheidenden Treiber für die jetzige Entwicklung. Dinge, die allein auf das „Konto der Fed“ gehen.

Jetzt da die Fed nach offizieller Lesart versucht die Höhe der Zinsen zu „normalisieren“, haben bestimmte Industriezweige (wie eben die Autoindustrie) massive Probleme. Die New York Times umschreibt es mit den Worten:

Steigende Zinssätze erzeugen auch Gegenwind.

(Rising interest rates are also generating headwinds.)

Obwohl Jerome Powell sich 2012 gegen eine Straffungspolitik aussprach, setzt er genau jene Maßnahmen als neuer Fed-Vorsitzender um, die zu diesen Problemen führen. Der Immobiliensektor und die Autoindustrie sind die zwei sensibelsten Märkte, wenn es um Zinserhöhungen geht. Die meisten Menschen sind beim Auto- und Hauskauf auf Kredite angewiesen und bei steigenden Zinskosten, sind fallende Verkaufszahlen die logische Folge.

FOMC 20121024 Meeting

(Download PDF)

Fast ein Jahrzehnt lang hat die Fed die Zinsen künstlich niedrig gehalten, was zum „Aufpumpen der Immo- und Automarktblasen“ führte. Das billige Geld hatte genau jene Ergebnisse, die man beabsichtigt hatte: ein per Stimulus ausgelöster Käufermarkt. Mit ihrer Straffungspolitik aus Bilanzreduzierung und Zinserhöhung, muss zwangsläufig die Luft aus diesen Blasen entweichen.

Bereits im Frühling gab es erste Anzeichen von Problemen in der US-Autoindustrie, als die Anzahl ausfallender Autokredite stetig anzog. Im April stieg die Zahl der überfälligen Kreditforderungen in diesem Sektor auf Stände, die man zuletzt 2010 gesehen hatte. Es sollte daher keine Überraschung sein, dass jetzt sieben Monate später die großen US-Autohersteller Produktionsstätten schließen und Mitarbeiter entlassen.

Der Immobilien- und Automarkt hat die Funktion des Kanarienvogels in der Kohlemine, wenn es um die Analyse von kreditfinanzierten Ökonomien geht. Der aktuelle Einbruch ist der Vorbote einer Rezession. Auch der Aktienmarkt befindet sich nach Meinung einiger Experten bereits in einem Bärenmarkt, während die Mainstreamanalysten alles nur als „normale Korrektur“ bewerten. Peter Schiff zieht gar Parallelen zu 2008:

Dies ist eine Blase, der die Luft ausgeht. Genau so hat es 2008 angefangen, nur dies ist eine größere Blase und es wird eine größere Krise geben.

(This is a bubble deflating. This is exactly how it started in 2008, only this is a bigger bubble and it’s going to produce a bigger crisis.)

Die Politik der Federal Reserve hat genau jene Folgen, die ich seit nunmehr eineinhalb Jahren vorhersage. Ohne die Unterstützungsmaßnahmen der Fed wird die US-Wirtschaft implodieren und auch die ausbleibenden Aufkäufe der Fed von US-Staatspapieren wird es der US-Regierung immer mehr verunmöglichen ihre Kriege und ihre Politik zu verfolgen.

Wir sehen, es wird von Tag zu Tag spannender, während wir uns dem Monat Dezember nähern.

Quellen:
Pop Goes the Federal Reserve’s Auto Bubble
General Motors to lay off 15 percent of workers, shutter 5 plants in North America
Ford Prepares to Cut Salaried Jobs in $11 Billion Restructuring
G.M. to Idle Plants and Cut Thousands of Jobs as Sales Slow
Is the Air Coming Out of Housing Bubble 2.0?
Has the Subprime Auto Bubble Burst?
Peter Schiff: This Is a Bubble Deflating (Video)

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