US-Staatsanleihen: China wirft im September 14 Milliarden auf den Markt

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Wie jetzt veröffentlichte Zahlen zeigen, hat China im September eine der größten Monatstranchen an US-Staatsanleihen auf den Markt geworfen. Pekings Depot an US-Papieren hat damit den stärksten Abverkauf seit Januar 2018 erlebt. Der Verkauf muss als Reaktion auf den Handelskrieg mit den USA bewertet werden, um damit die eigene Währung gegenüber dem US-Dollar stabilisieren zu können.

Trotz dieser Verkäufe um fast 14 Milliarden US-Dollar bleibt China der größte Gläubiger der USA und hält jetzt noch US-Papiere im Wert von derzeit 1,15 Billionen US-Dollar wie die aktuellen Daten des US-Finanzministeriums zeigen. Laut einem Bericht von RT reiht sich der September in die letzten vier aufeinander folgende Monate von hohen Verkäufen ein. China folgt damit Japan, das ebenfalls seine Bestände an US-Staatsanleihen reduziert. So verringerte Tokyo seinen Bestand auf nunmehr 1,03 Billionen US-Dollar, was dem niedrigsten Stand seit Oktober 2011 entspricht.

Auch andere Staaten kehren dem US-Dollar den Rücken zu, was zur Folge hat, dass die USA verstärkt Schwierigkeiten haben, ihre Schulden an die anderen Länder abzuverkaufen. Mit der neuen Sitzverteilung im US-Kongress scheint eine Reduzierung des US-Defizits in den nächsten Monaten mehr als unwahrscheinlich, während eine Verschärfung des Handelskrieges mit China an Wahrscheinlichkeit zunimmt.

Die Vorwürfe Washingtons, dass Peking seine Märkte für US-Produkte abschotte, dass China US-Technologien kopiere bzw. stehle und dass ein Handelsungleichgewicht zwischen den USA und China bestehe, haben zu Strafzöllen auf chinesische Produkte in Höhe von 200 Milliarden US-Dollar geführt. Die Antwort Pekings waren ebenfalls Strafzölle in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar auf US-Waren sowie das Ende US-amerikanischer Erdölkäufe. Sollten beide Seiten zu keiner Einigung bis Ende des Jahres kommen (wovon ich ausgehe), werden die US-Strafzölle automatisch im Januar um 25% angehoben.

Die weiter zunehmende US-Verschuldung, die steigende US-Inflation und die Folgen des Handelskrieges erzeugen weiteren Druck auf die bereits schwächelnde US-Wirtschaft. Ein Fakt der aktuell von der Hochleistungsgpresse gerne „übersehen“ wird.

Am Freitag letzter Woche hat Donald Trump seine Bereitschaft signalisiert, „4 von 5″ Punkten bzgl. der Verhandlungen mit China fallen zu lassen. Gleichzeitig ließ er die versammelte Hochleistungspresse wissen, dass auch China an einem Ende des Handelskrieges interessiert sei:

China will einen Handel machen. Sie haben eine Liste mit Dingen geschickt, die sie tun wollen, was eine große Liste ist und für mich einfach noch nicht akzeptabel ist. Aber irgendwann denke ich, dass wir in Bezug auf China extrem gut abschneiden werden.

(China wants to make a deal. They sent a list of things they are willing to do, which is a large list and it is just not acceptable to me yet. But at some point I think that we are doing extremely well with respect to China.)

Betrachtet man genauer die Rhetorik aus Washington, respektive Peking, komme ich wieder zu dem Punkt, dass uns hier ein „Schauspiel erster Güte“ präsentiert wird. Aktuell sehe ich keine Veranlassung dazu, meine Annahme zu revidieren, dass der Handelskrieg seine Fortsetzung finden wird. Ich gehe davon aus, dass es im Januar zur erwähnten, automatischen Erhöhung der US-Strafzölle auf ausgewählte Produkte aus China um 25% kommen wird. Ein weiterer Schritt, um die US-Wirtschaft und damit den US-Dollar über die Hintertüre zu schwächen.

Quellen:
Dollar In Crisis Mode: China Just Dumped A LOAD Of US Treasuries AGAIN
MAJOR FOREIGN HOLDERS OF TREASURY SECURITIES
China just dumped the biggest load of US Treasuries in 8 months
Additional Tariffs Are About To Be Painful For Everyone

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