Bereits Anfang des Jahres habe ich Artikel verfasst, in denen ich vor den Strafzöllen warnte, die Donald Trump aufgelegt hatte, dass diese in einen offenen Handelskrieg mit China (und eventuell weiteren Staaten) enden würden, und dass insbesondere der Zeitpunkt dieses Handelskrieges sehr seltsam anmutet.
Warum aber seltsam? Fast jede neue „Steigerungsebene“ in diesem Handelskrieg erfolgte just zur gleichen Zeit, in der auch die Federal Reserve entweder Aussagen traf, die Zinssätze erhöhen oder ihre Bilanz weiter reduzieren zu wollen, oder genau dies tat. Anstatt die Tatsache zu erkennen, dass eine extreme Volatilität an den Märkten zurück gekehrt war, fokussierten sich die Mainstreamanalysten auf den Handelskrieg als DEN Auslöser hinter den sich beschleunigenden Einbrüchen, während die wahre Ursache, das „Steckerziehen der Lebenserhaltungsmaßnahmen für die Märkte“ durch die Zentralbanken unerwähnt blieb.
Oder auf wenige Worte herunter gebrochen: Trumps Handelskrieg ist die perfekte Ablenkung von der Krise, die die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) und ihre Bankerkabale jetzt bewusst und gezielt ausgelöst haben.
Die von mir in den ersten Monaten des Jahres gemachten Aussagen und Annahmen wurden von vielen abgelehnt und verneint. Einige verargumentierten, dass der Handelskrieg zu Ende sei, bevor er überhaupt richtig begonnen habe und dass China sofort vor Angst, den US-Konsumentenmarkt zu verlieren, kapitulieren würde. Andere wiederum meinten, dass der Handelskrieg „von den Chinesen bereits vor Jahren“ begonnen wurde und dass Trump nur „zurückschlagen“ würde.
Offensichtlich ist der Handelskrieg aber nicht so schnell ad acta gelegt wie viele glaubten. Wie ich vorhergesagt habe, wachsen die Spannungen sogar weiter an. Und die Erwähnung, dass ein Handelskrieg zu diesem Zeitpunkt notwendig ist, um die US-Wirtschaft zu beschützen, ignoriert bestimmte Realitäten und Fakten. Beispielsweise war das Handelsdefizit nie der viel zitierte „Diebstahl“ der Chinesen an den USA. Vielmehr muss man dieses Defizit als TAUSCHGESCHÄFT zwischen China, der US-Regierung und den US-Unternehmen betrachten. Im Tausch dafür, dass Peking und all die anderen Handelspartner der USA den US-Dollar als Weltreservewährung (und natürlich Petrodollar) nutzen und US-Staatspapiere aufkaufen, haben die US-Eliten ein Arrangement vermittelt, dass sich dann zu einem „Defizitvorteil“ für China und andere Länder entwickelt hat. Bei all dem haben natürlich die USA mit ihrem US-Dollar davon profitiert, dass sie als einziges Land der Welt diese Währung erschaffen können und damit andere Staaten für ihre Ausgaben zahlen lassen konnten.
Während also die einfachen Menschen (sowohl in den USA als auch weltweit) so gut wie nicht davon haben, profitierten die US-Regierung und die US-Unternehmen massiv von diesem Arrangement.
Wenn Trump damit begonnen hätte, die US-Unternehmen zu zwingen die Produktion in die USA zurück zu bringen, um die Belohnung für seine massiven Steuersenkungen einzustreichen, hätten die Strafzölle vielleicht weit mehr Sinn ergeben. Mit einer erstarkten Produktion in den USA, wäre eine höhere wirtschaftliche Stabilität erreicht worden, um zukünftige Krisen besser begegnen zu können. Aber stattdessen hat Trump den US-Unternehmen Steuererleichterungen geschenkt und keinerlei Gegenleistung erhalten. Und anstatt dieses zusätzliche Kapital für Innovationen und echte Mehrwerte für die US-Wirtschaft zu nutzen, haben die Unternehmen in den USA dieses Geld dafür eingesetzt, Rückkäufe der eigenen Aktien zu tätigen und haben damit künstlich die Aktienmärkte nach oben getrieben bzw. oben gehalten.
Eigentlich sollte es spätestens jetzt offensichtlich sein, dass Trump keinerlei Intentionen hat den Handelskrieg „gewinnen zu wollen“. Bereits kurz nach dem G20-Gipfel und den dort stattfindenden Verhandlungen zwischen den USA und China schrieb ich:
Stellt sich die Frage, ob der dreimonatige Verzug etwas „Gutes“ für die Märkte bedeutet? Möglicherweise. Kurzfristig für die Aktienmärkte. Die Immobilien-, Auto- und die Kreditmärkte werden jedoch wie schon in den letzten Monaten weiter einbrechen. Ich gehe aktuell davon aus, dass diese 90 Tage den Aktien für ein paar Tage bis zwei Wochen etwas Luft verschaffen werden – aber auch nicht mehr. Mit dem anstehenden Fed-Treffen in diesem Monat und den Aussagen die Zinserhöhungen auch in 2019 fortsetzen zu wollen, wird aber dieser falsche Optimismus an den Märkten nicht lange andauern. Ich erwarte, dass die Verhandlungen zwischen Peking und Washington auch innerhalb der neuen 90-Tage-Schonfrist zu keinem Ergebnis führen werden.
Aber die Hoffnungen der Mainstreamanalysten und Investoren nach dem G20-Gipfel verpufften schneller als selbst ich mir hatte vorstellen können.
Die Verhaftung der Finanzvorständin von Huawei, Meng Wanzhou, hat jedwede Chance auf echte diplomatische Gespräche zwischen Peking und Washington innerhalb weniger Stunden vollkommen zerstört. Und aus meiner Sicht war dies auch so beabsichtigt. Der 90-Tages-„Waffenstillstand“, der anscheinend mündlich während des G20-Gipfels vereinbart wurde, ist bereits nach wenigen Tagen zu Ende gegangen. Der Nationale Sicherheitsberater, Kriegstreiber und Mitglied des Council on Foreign Relations, John Bolton gab in einem Interview mit dem US-Sender NPR zu, dass er wusste, dass Kanada die Verhaftung von Meng Wanzhou auf Anfrage der USA vorbereitet, während er noch mit den Chinesen zu Abend aß. Die Behauptung, dass Trump nicht eingeweiht war, ist für mich schlichtweg absurd.
Die Verhaftung von Wanzhou und das „Ins-Visier-nehmen“ von Huawei bringt eine ganze Reihe an Konsequenzen mit sich.
Zum einen, dass der „Waffenstillstand“ bereits „abgesagt“ ist. Während Trump noch behauptet, dass Fortschritte gemacht werden, reicht ein Blick in die jüngere Vergangenheit, in der wir diese Art der Rhetorik bereits erleben durften, um sie als reine Ablenkung zu identifizieren. Diese Behauptungen werden gezielt erzeugt, um Schlagzeilen zu produzieren, die es ermöglichen, dass die Aktienmärkte – wie bei einem Dampfventil, das zum Druckabbau langsam geöffnet wird -, langsam fallen können und es zu keinem singulären Zusammenbruch kommt.
Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Eskalation der Strafzölle durch die Verhaftung noch höher geworden.
Und drittens steigt die Chance, dass China ebenfalls Angehörige von US-Unternehmen verhaften lässt (die genauso kriminell, wenn nicht sogar krimineller agieren, als die Chinesen).
Für mich ist dies alles eine Entwicklung, die die wenigsten Menschen interessieren wird und einordnen können. Der Durchschnittsbürger betrachtet solche Dinge nur als offenen Angriff Chinas gegen die USA und weiß nicht um die Hintergründe. Das mediale Narrativ, das erzeugt wird, heißt: fokussiert euch auf Peking und nicht auf die Bankenelite und deren Machenschaften. Und damit wird das falsche Ost-West-Paradigma – über das ich zahlreiche Artikel verfasst habe – einmal mehr in die Köpfe der Menschen gepflanzt.
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte sich der Handelskrieg zu einem Krieg gegen den US-Dollar selbst entwickeln. Und wenn es so kommt, dann wird die USA die schwerste Finanzkrise aller Zeiten treffen. Ohne den Status des US-Dollars als Weltreservewährung und ohne fortgesetzte ausländische Investitionen in die USA, bleibt von der produzierenden US-Wirtschaft, die bereits jetzt fast nicht mehr existent ist, nichts mehr übrig.
Wanzhous Verhaftung ist ein bewusst arrangierter „Dreh- und Angelpunkt (auch Stützpunkt; englisch lichpin)“. Ich habe bereits über diese von der US-Behörde DARPA entwickelte „Linchpin Theory“ geschrieben, die eigentlich mehr eine „Propagandaübung“ als eine Theorie ist. Laut DARPA müssen menschliche Systeme „in natürlicher Weise“ kollabieren, sobald sie „zu komplex“ werden und dass der Kollaps dann beginnt, wenn eine bestimmte „Stütze (Linchpin)“ im richtigen Moment an der richtigen Stelle liegend weggezogen wird. Ähnlich einer Dominokette reicht bereits der Fall der kleinsten Einheit (kleinstes Ereignis), um das System vollständig zum Einsturz zu bringen.
Aber diese Theorie ist für mich eine Falschinterpretation der Realität. Komplexe Systeme versuchen Redundanzen zu schaffen, die das System stärker und widerstandsfähiger für Zwischenfälle macht. Instabilität wird gewöhnlich durch Übervereinfachung eines Systems erzeugt. ZENTRALISATION ist die wahre Ursache für Großkrisen. Wie wir immer wieder bei der Globalisierung sehen mussten, einem System, das immer vernetzter, voneinandner abhängiger und zentralisierter wurde, macht die Schwäche eines einzelnen Staates das Gesamtsystem und damit die anderen Staaten in der Gesamtheit verwundbarer als wenn sie „alleine“ agieren würden.
DARPA liebt die Zentralisierung und wird sicherlich nicht die Zentralisierung als Ursache für die globalen Verwerfungen benennen. Und daher haben sie den Sündenbock namen Dezentralisierung mittels der Linchpin Theory erschaffen.
Die Linchpin Theory beinhaltet eine weitere Lüge: die Lüge, dass die meisten Krisen ein Produkt „zufälliger Veränderungen“ sind. Das Problem dabei ist, dass die Linchpin Theory nur dann als Erklärungsansatz funktioniert, wenn Krisen in Form der Verschwörung erzeugt werden – und nicht durch reinen Zufall.
Ein System muss gezielt und bewusst über einen bestimmten Zeitraum geschwächt werden, bis hin zu dem Punkt, an dem jede Krise in einen Zusammenbruch des gesamten Konstrukts mündet. Die Zentralbanken haben dies gekonnt durch den Einsatz von schuldenbasierten Blasen, gefolgt von fiskalischen Straffungsprogrammen in eine sich abschwächende Wirtschaft hinein erreicht. Wenn man eine Ökonomie wie einen Jenga-Turm aufbaut und dann beginnt die wichtigsten Stücke bewusst zu entfernen, dann wird alles an einem bestimmten Punkt zusammenbrechen müssen.
Das bringt mich zu der Frage: was in unserem heutigen System den angenommenen „Angel- und Drehpunkt“ darstellt? Grundsätzlich würden alle derzeitigen Ereignisse die Voraussetzungen dafür erfüllen, aber die Verhaftung (was die Chinesen eher als Geiselnahme ansehen) der Finanzvorständin von Huawei in Zeiten eines Handelskrieges bzw. eines fragilen „Waffenstillstandes“ ist der perfekte Katalysator und zudem ein perfektes Ablenkungsmanöver.
Die Festlegung der Kaution für Wanzhou oder die mögliche Auslieferung an die USA, das Verbleiben in Haft und eine entsprechende Verurteilung oder eine Ausreise (Flucht) nach China – es spielt letztlich keine Rolle mehr. Denn wenn Peking eine Ausreise aus Kanada erreicht, dann wird dies von den US-Amerikanern als Schädigung der Handelsgespräche bewertet werden. Wenn sie in Kanada bleibt und es zu eine Prozess kommt, der dann als öffentliches Beispiel für „chinesische Machenschaften“ dient, dann wird man dies auf chinesischer Seite als Schädigung der Handelsgespräche sehen. Egal wie es kommt, die Gespräche sind bereits jetzt zum Scheitern verurteilt.
An dieser Stell muss man jedoch die Frage aller Fragen stellen: Cui bono? Wer profitiert von all dem?
In mehrerer Artikeln nannte ich den Dezember 2018 als Startpunkt des nächsten Aktiencrashes, der sich bis ins erste Quartal 2019 hinein ziehen wird. Der Zeitpunkt der Verhaftung Wanzhou stimmt zufälligerweise (?) perfekt mit einer weiteren Runde der Fed’schen Bilanzreduzierungen überein. Nur dass die Fed diesmal statt der bislang 30 Milliarden US-Dollar Rückführung im Monat ab sofort 50 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten abverkaufen wird. Während Trump und die Hochleistungspresse sich auf das Thema der Zinserhöhungen „überfokussiert“ hat, gab es so gut wie keine Erwähnung über die andere fiskalische Straffungsmaßnahmen, die die Fed durchführt.
Die Fed wird zudem in diesem Monat die Zinsen auf die Höhe der „neutralen Rate der Inflation“ anheben. Das ist ein Vorgang, den es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Zudem sind die Aktienrückkäufe der US-Unternehmen im letzten Quartal von 2018 massiv eingebrochen, weil die Kreditkosten zu hoch sind, um weiterhin den eigenen Aktienwert künstlich nach oben drücken zu können. Die Reaktion darauf ist der Beginn fallender Aktienindices. Und diesmal wird es keine Rückkehr zu den Höchstständen mehr geben, weil es ohne Stimulimaßnahmen der Fed und ohne Aktienrückkäufe nichts mehr gibt, das die Werte oben halten kann.
Nochmals in wenigen Worten: der Handelskrieg legt Hand an eine Verkettung, einem Punkt extremer Eskalation im System an, gerade als die US-Zentralbank wiederum Hand an die US-Wirtschaft legt und sie gezielt zu Fall bringt, in dem sie in eine Phase der Abschwächung ihre Straffungspolitik verschärft. Der „Wanzhou-Vorfall“ wird von der Hochleistungspresse dazu genutzt werden, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weg von den Zentralbankaktivitäten und hin zum Handelskrieg zu lenken. Alles was Trump macht, HILFT den Banken dabei ihre Verantwortung für den Kollaps zu verschleiern.
Warum aber wollen die IGE überhaupt einen Zusammenbruch der USA? Es gibt zahlreiche Beweggründe und „mögliche Gewinne“ dafür. Wer eine tiefer gehende Analyse dessen benötigt, möge meinen Artikel Special Drawing Rights: Von der neuen Weltleitwährung und der Rolle des IWFs beim Systemkollaps vom 18. November 2014 lesen. Kurz zusammengefasst: die IGE bereiten die Bühne für das, was sie oft als den „globalen ökonomischen Neuanfang“ bezeichnen. Dieser Neuanfang ist im Wesentlichen ein Krisengroßereignis, das von den IGE genutzt wird, um das System noch weiter zu zentralisieren. Bis hin zu einem Eineweltwährungssystem und einer Eineweltwirtschaft – überwacht, kontrolliert und gesteuert von den IGE mittels ihrer „Bankangestellten“ bei supranationalen Institutionen wie dem IWF und der BIZ.
Die US-Wirtschaft und der US-Dollar müssen dabei fallen, will man dieses Ziel erreichen. Und mit einer konservativen US-Regierung, die angeblich aktuell in der Verantwortung (auch bzgl. der US-Wirtschaft) ist und zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs vermeintlich das Sagen hat… wer wird wohl dann als Schuldiger gebrandmarkt werden? Ich gebe Ihnen einen kleinen Tipp: sicherlich nicht die Zentralbanker und die dahinter stehenden IGE…
In der Zwischenzeit hoffen die IGE, dass der Großteil der Welt auf den Trugschluss der Linchpin Theory herein fällt. Sie hoffen, dass jeder die Dezentralisierung und die „Komplexität“ statt der Zentralisierung und Übervereinfachung im System als wahre Ursache benennt. Und es ist natürlich möglich, dass die Verhaftung einer chinesischen Finanzvorständin als ein Dominostein dient, der den Kollaps ausgelöst hat.
Quellen:
The Trade War Distraction: Huawei And Linchpin Theory
Handelskrieg USA-China: 90-Tage-Schonpause, aber in der Sache selbst keine Bewegung
Bolton Was Aware Huawei CFO Was Arrested While Having Dinner With Xi
Fed und Co.: Weltwirtschaftskrise voraus? Die Politik der Zentralbanken als auslösender Moment
Special Drawing Rights: Von der neuen Weltleitwährung und der Rolle des IWFs beim Systemkollaps