Handelskrieg: „Niemand ist in einer Position, den chinesischen Menschen zu diktieren, was gemacht und was nicht gemacht werden sollte.“

Schiffscontainer - Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative CommonsSchiffscontainer - Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative Commons

Schiffscontainer – Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative Commons

Der Handelskrieg zwischen den USA und China wird aktuell vor allem rhetorisch geführt und bleibt für mich das perfekte Ablenkungsmanöver, um den Blick der Öffentlichkeit vor den Machenschaften der Notenbanken abzulenken.

So hat jetzt der chinesische Präsident Xi Jinping im Bezug auf die US-Forderungen wissen lassen, dass

niemand in der Lage ist, dem chinesischen Volk [etwas] zu diktieren

(no one is in a position to dictate to the Chinese people.)

Der derzeitige 90-Tages-„Waffenstillstand“ wird den Marktteilnehmern als Atempause verkauft und doch wird es meiner Meinung nach am Ende dieser Frist keine Einigung zwischen Peking und Washington geben, weil explizit nicht gewollt. Xi forderte gar, dass sein Land „auf Kurs bleiben (stay on course)“ müsse und betonte zudem, dass „niemand in einer Position ist, den chinesischen Menschen zu diktieren, was gemacht und was nicht gemacht werden sollte (no one is in a position to dictate to the Chinese people what should or should not be done)“.

Die Verhaftung der Finanzvorständin von Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada wegen der Verletzung der US-Sanktionen gegen den Iran hat die Spannungen weiter erhöht, was mit der Festsetzung zweier Kanadier durch Peking „beantwortet“ wurde.

Das Gemeinschaftsprojekt The China Dashboard des Asia Society Policy Institute und der Rhodium Group versucht anhand von 10 Schlüsselkategorien zu prüfen, ob das chinesische Reformprogramm von 2013 greift und umgesetzt wird. Im Zusammenhang mit dem Handelskrieg schreibt The China Dashboard in seinem Herbstbericht 2018:

Die Vereinigten Staaten schließen die Tür für die Aussicht auf einen Kompromiss mit China in Bezug auf Wirtschaftspraktiken und bestehen fortan auf einer entscheidenden Rückkehr zum früheren Geist der Reformen und Öffnung, wie er international verstanden wurde.

Chinas Privatsektor schrumpft zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten – eine außergewöhnliche Entwicklung, die den Hoffnungen, die die Ziele der Wirtschaftsreform 2013 gesetzt hatten, und jahrzehntelangen Gesprächen über den Rückzug des Staates vom Markt widerspricht.

(The United States is closing the door to the prospect of compromise with China over economic practices and henceforth insisting on a decisive return to the earlier spirit of reform and opening as it was understood internationally.

China’s private sector is shrinking for the first time in two decades — an extraordinary development contrary to the hopes seeded by the 2013 economic reform objectives and decades of talk about withdrawing the state from the marketplace.)

Der Handelskrieg verschärft die Situation einer bereits schwächelnden chinesischen Wirtschaft. Jedoch wird es aus meiner Sicht zu keinem Ende des Handelskrieges kommen. Maximal wird es die einige oder andere „kleine Einigung“ bei wenigen Strafzöllen gebe, aber das Ablenkungsmanöver Handelskrieg selbst wird über die nächsten Monate intakt bleiben.

Quellen:
TRADE WAR Rhetoric Intensifies: ‘No One Is In A Position To Dictate To The Chinese’
China’s Xi is delivering a speech that could have major consequences for the trade war
The next date to watch in the US-China trade war is Dec. 18, expert says
China’s Xi is delivering a speech that could have major consequences for the trade war
Canada says China has granted consular access to second detainee
The China Dashboard

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