Handelskrieg USA-China: 90-Tage-Schonpause, aber in der Sache selbst keine Bewegung

Schiffscontainer - Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative CommonsSchiffscontainer - Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative Commons

Schiffscontainer – Bildquelle: Pixabay / Free-Photos; CC0 Creative Commons

Am Wochenende fand die G20-Konferenz in Buenos Aires statt. Unter anderem mit einem Gespräch zwischen USA und China, in das viele Marktteilnehmer ihre Hoffnungen gesteckt hatten. Dass es dabei zu keiner Annäherung zwischen den beiden Parteien im Handelsstreit kam, war zu erwarten. Zwar wurde eine dreimonatige Verschiebung der 25%-Erhöhung der US-Strafzölle vereinbart, aber ansonsten blieben die Bedingungen „unangetastet“.

US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping erklärten sich einverstanden, die Eskalation ihres Handelskriegs zu verhindern, mit dem Versprechen, die Einführung neuer Zölle vorübergehend einzustellen, da die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ein dauerhaftes Abkommen aushandeln.

Der Waffenstillstand zwischen den USA und China trat am Samstag nach einem mit Spannung erwarteten Abendessen zwischen Trump und Xi am Rande des G20-Gipfels in Argentinien ein. Die Regierungschefs stimmten darin überein, die Einführung neuer Tarife einzustellen und ihre Handelsgespräche zu intensivieren, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi den Journalisten Stunden später in Buenos Aires.

(U.S. President Donald Trump and Chinese President Xi Jinping agreed to keep their trade war from escalating with a promise to temporarily halt the imposition of new tariffs as the world’s two largest economies negotiate a lasting agreement.

The truce between the U.S. and China emerged after a highly anticipated dinner Saturday between Trump and Xi on the sidelines of the Group of 20 summit in Argentina. The leaders agreed to stop the introduction of new tariffs and intensify their trade talks, Chinese Foreign Minister Wang Yi told reporters hours later in Buenos Aires.)

Die Verschiebung ist weit, weit weniger als das, was viele Analysten im Vorfeld erwartet hatten, die zum Teil davon sprachen, dass China komplett einknicken würde und Peking beim G20-Gipfel – überspitzt formuliert – um Gnade winseln wird. Das ist natürlich nicht eingetreten. Zwar sprechen beide Seiten von einem „Erfolg“, aber es ist klar, dass das eigentliche Ziel, die Öffentlichkeit weiter an der Nase herum zu führen, erreicht wurde. Es ging zu diesem Zeitpunkt nie um eine echte Lösung bei den Handelsstreitigkeiten. Genau so wie ich es vor wenigen Wochen vorhergesagt habe.

Das Weiße Haus bezeichnete das Trump-Xi-Treffen als „äußerst erfolgreich“ und sagte, die USA würden die bestehenden Zölle auf 200 Milliarden US-Dollar für chinesische Waren bei 10% belassen und diesen Zinssatz nicht wie geplant am 1. Januar auf 25% erhöhen Die USA möchten sofort Gespräche über Trumps größte Beschwerden über chinesische Handelspraktiken führen: Diebstahl von geistigem Eigentum, nichttarifäre Hürden und Cyberdiebstahl.

Wenn nach 90 Tagen keine Fortschritte bei der Strukturreform erzielt werden, werden die US-amerikanischen Zolltarife auf 25% angehoben werden, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, in einer Erklärung. China erklärte sich auch bereit, seine Einkäufe von Agrar- und Industriegütern zu verstärken, um sein Handelsungleichgewicht mit den USA zu verringern, sagte sie.

(The White House called the Trump-Xi meeting „highly successful,“ saying the U.S. will leave existing tariffs on $200 billion of Chinese goods at 10% and refrain from raising that rate to 25% as planned on Jan. 1. In exchange, the U.S. wants an immediate start to talks on Trump’s biggest complaints about Chinese trade practices: intellectual property theft, non-tariff barriers and cyber theft.

After 90 days, if there’s no progress on structural reform, the U.S. will raise those tariffs to 25%, White House Press Secretary Sarah Huckabee Sanders said in a statement. China also agreed to boost its purchases of agricultural and industrial goods to reduce its trade imbalance with the U.S., she said.)

Stellt sich die Frage, ob der dreimonatige Verzug etwas „Gutes“ für die Märkte bedeutet? Möglicherweise. Kurzfristig für die Aktienmärkte. Die Immobilien-, Auto- und die Kreditmärkte werden jedoch wie schon in den letzten Monaten weiter einbrechen. Ich gehe aktuell davon aus, dass diese 90 Tage den Aktien für ein paar Tage bis zwei Wochen etwas Luft verschaffen werden – aber auch nicht mehr. Mit dem anstehenden Fed-Treffen in diesem Monat und den Aussagen die Zinserhöhungen auch in 2019 fortsetzen zu wollen, wird aber dieser falsche Optimismus an den Märkten nicht lange andauern. Ich erwarte, dass die Verhandlungen zwischen Peking und Washington auch innerhalb der neuen 90-Tage-Schonfrist zu keinem Ergebnis führen werden.

Quelle:
Trump, Xi Agree to Temporary Truce in Bid to Contain Trade War

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