Wirtschaft: Deja Vue – 2008 lässt grüssenLesezeit: 9 Minuten
Artikel auf einem Blog sind der Versuch ein Bild eines Themas zu zeichnen, das man aus einem bestimten Blickwinkel betrachtet. Folgerichtig mögen die daraus entwickelten Schlussfolgerungen nicht jedem Leser zugeneigt seind, was aber letztlich keine Rolle spielt, denn unabhängig von Memen, Glaubenssätzen und Idealen sind es immer die transportierten Fakten und Belege, die eine Annahme zu einer Schlussfolgerung werden lassen.
Wenn offizielle Dokumente und historische Belege für mich bestimme zukünftige Ereignisse erwarten lassen, dann nutze ich gezielt diese Dokumente und Belege um meine Annahmen und Schlussfolgerungen in den Artikeln zu untermauern.
Leider ist es heute Usus, dass Kritiker ohne jedwede Belegquelle Dinge als gegeben definieren ohne selbst mit den jeweiligen Belegen aufzuwarten, während sie die selbigen von einem in mannigfaltiger Ausprägung erwarten.
Wie dem auch sei, die nahe Zukunft wird zeigen, ob sich meine Schlussfolgerungen, abgeleitet aus den offiziellen Dokumenten, Stellungnahmen und Belegen, als richtig erweisen werden oder ob Kritiker recht behalten, denen die Vorstellungskraft fehlt, dass das Sendungsbewusstsein der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) derart stark ausgeprägt ist, dass sie ihre Pläne weit im Vorfeld der Öffentlichkeit mitteilen. Bücher wie Die einzige Weltmacht, diverse JSC-Papiere des US-Militärs oder Fed-Sitzungsprotokolle sprechen aus meiner Sicht eine andere Sprache.
Auch die aktuellen US-Fundamentaldaten zeigen auf, dass die US-Wirtschaft in einem weit schlechterem Zustand ist, als uns Politik, Hochleistungspresse und manipulierte Märkte glauben lassen wollen.
Analog zu 2008 wollen sich nur wenige der harten Realität stellen, die vor uns liegt. Als der damalige Fed-Vorsitzende Ben Bernanke behauptete, dass die US-Wirtschaft in KEINE Rezession abgleitet, befand sich diesselbe bereits in einer wie wir später alle leidvoll erfahren mussten. Und auch der aktuelle Fed-Chef, Jerome Powell, sagt, er sei „sehr glücklich (very happy)“ wie die US-Wirtschaft aktuell dastehe. Obwohl an jeder Ecke die roten Warnleuchten immer heller aufleuchten.
Dank der agressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve ist der Durchschnittszins auf 30-Jahres-Hypotheken inzwischen auf 4,8% gestiegen. Wie 2008 wird das den Immobilienmarkt nach unten drehen, was wiederum das Potenzial hat, den gesamten US-Immomarkt zur Implosion zu bringen.
Erste Anzeichen dafür finden wir bereits in einer der „besten Lagen der USA“, in Manhattan:
Im dritten Quartal lag der Durchschnittspreis für ein Einzimmerappartment mit einem Schlafzimmer in Manhattan bei 815.000 USD, ein Rückgang von 4% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017. Das Umsatzvolumen sank um 12,7%.
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(In the third quarter, the median price for a one-bedroom Manhattan home was $815,000, down 4% from the same period in 2017. The volume of sales fell 12.7%.)
Die Immobilienverkaufszahlen fallen aber nicht nur in der Region New York, sondern im ganzen Land. Im Oktober fiel die Zahl der ausstehenden Verkäufe um 4,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat, was der 10. Monat im Folge war, an dem ein Rückgang zu verzeichnen ist:
Die Hoffnung auf eine Erholung war groß (nachdem die Verkäufe von Eigenheimen eingebrochen waren), aber diese wurde zerstört, als die ausstehenden Verkäufe von Eigenheimen im Oktober um 2,6% fielen (deutlich unter dem erwarteten Boom von 0,5%).
Darüber hinaus sank der ausstehende Hausverkauf um 4,6% im Jahresvergleich – der zehnte Monat in Folge mit einem jährlichen Rückgang…
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(Hope was high for a rebound (after new-home-sales slumped), but that was dashed as pending home sales plunged 2.6% MoM in October (well below the expected 0.5% MoM bounce).Additionally, Pending Home Sales fell 4.6% YoY – the 10th consecutive month of annual declines…)
Auch der Verkauf neuer Häuser hält an seinem Abwärtstrend fest. Im Jahresvergleich wurden im vergangenen Monat 12% weniger neue Einfamilienhäuser verkauft:
Der Verkauf von neuen Einfamilienhäusern fiel im Vergleich zum Vorjahr im Oktober um 12%, was einer saisonbereinigten Jahresrate von 544.000 Häusern entspricht, so Berechnungen des Census Bureau und des Department of Housing and Urban Development.
Mit einem Inventar von 336.000 neuen Häusern (saisonbereinigt), die zum Verkauf stehen, entspricht das aktuelle Angebot der 7,4-fachen Monatsnachfrage, von 6,5 Monatsnachfrage im September und von 5,6 vor einem Jahr.
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(Sales of new single-family houses plunged 12% in October, compared to a year ago, to a seasonally adjusted annual rate of 544,000 houses, according to estimates by the Census Bureau and the Department of Housing and Urban Development.With an inventory of new houses for sale at 336,000 (seasonally adjusted), the supply at the current rate of sales spiked to 7.4 months, from 6.5 months’ supply in September, and from 5.6 months’ supply a year ago.)
Wenn das frappierend ähnlich dem klingt, was wir 2008 gesehen haben, dann liegt das daran, weil es genau das ist: es wiederholt sich das, was wir vor und während der letzten Finanzkrise von 2008 erlebt haben.
Waren bislang die offiziellen und bereits durchmanipulierten Arbeitslosenzahlen in den USA immer noch ein Hoffnungsschimmer für die Marktenthusiasten, fällt dieser „positive Indikator“ nun auch noch aus. So ist in den letzten drei Monaten die Zahl derjenigen gestiegen, die auf Arbeitslosenhilfe angewiesen sind:
Die Zahl der Amerikaner, die einen Antrag auf Arbeitslosenunterstützung gestellt haben, ist letzte Woche auf ein Sechsmonatshoch gestiegen, was die Befürchtung aufkommen lassen könnte, [die Entwicklung am] Arbeitsmarkt könnte sich verlangsamen.
Die anfänglichen Ansprüche auf staatliche Arbeitslosenleistungen stiegen für die am 24. November endende Woche um 10.000 auf saisonbereinigte 234.000. Dies ist der höchste Stand seit Mitte Mai, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Die Ansprüche sind nun seit drei Wochen gestiegen.
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(The number of Americans filing applications for jobless benefits increased to a six-month high last week, which could raise concerns that the labor market could be slowing.Initial claims for state unemployment benefits rose 10,000 to a seasonally adjusted 234,000 for the week ended Nov. 24, the highest level since the mid-May, the Labor Department said on Thursday. Claims have now risen for three straight weeks.)
Auch diese Entwicklung entspricht der von 2008, als zu Beginn der Krise langsam die Zahl der Menschen mit Arbeitslosenleistungen stiegen, bevor sie im späteren Verlauf explodierten. Und analog wie vor 10 Jahren lesen wir immer mehr Meldungen von Massenentlassungen bei US-Großunternehmen.
General Motors (GM) hat dieser Tage bekannt gegeben, 14.000 Stellen zu streichen. Damit ist aber GM beileibe nicht alleine:
- Broadcom 2.000 Stellen
- Wells Fargo 1.000 Stellen
- National Insurance 1.100 Stellen
- Haagen-Dazs 1.000 Stellen
- Cisco 460 Stellen
- usw. etc.
Die dritte Parallele zu 2008 sehen wir beim aktuellen Ölpreis. 2008 stieg der Ölpreis auf ein Rekordniveau, bevor er dann massiv einbrach. Genauso wie jetzt. Vor zwei Monaten lag der Preis für ein Fass bei 76 US-Dollar und ist im Laufe dieser Woche unter die wichtige Marke von 50 US-Dollar gefallen:
Der jüngste Rückgang des Ölpreises hat [den Preis] um mehr als ein Drittel reduziert. Rohöl fiel am Donnerstag um mehr als 1% auf 49,41 USD je Barrel. Das letzte Mal, als das Öl unter 50 USD schloss, war am 4. Oktober 2017. Bis zum frühen Morgen war der Preis wieder auf über 51 USD gestiegen.
Bedenken wegen eines Überangebots haben den Ölpreis praktisch in einen freien Fall getrieben: Crude erreichte ein Vierjahreshoch von über 76 USD pro Barrel vor weniger als vor zwei Monaten.
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(Oil’s recent slide has shaved more than a third off its price. Crude fell more than 1% Thursday to as low as $49.41 a barrel. The last time oil closed below $50 was in October 4, 2017. By mid morning the price had climbed back to above $51.Concerns about oversupply have sent oil prices into a virtual freefall: Crude hit a four-year high above $76 a barrel less than two months ago.)
Ein fallender Ölpeis hat zumeist mit einer fallenden globalen Nachfrage aufgrund einer sinkenden Wirtschaftsaktivität zu tun. So ist in der Euro-Zone in den letzten elf aufeinander folgenden Monaten das Vertrauen in eine starke Wirtschaftszukunft gefallen:
Das konjunkturelle Vertrauen der Eurozone sank für den 11. Monat in Folge und drückte die Erwartungen, dass sich der Währungsblock von einer starken Wachstumsverlangsamung erholen wird, und erschwert die Pläne der Europäischen Zentralbank, Anreize zu schaffen.
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(Euro-area economic confidence slipped for an 11th straight month, further damping expectations that the currency bloc will rebound from a sharp growth slowdown and complicating the European Central Bank’s plans to pare back stimulus.)
Neben Problemen in der Euro-Zone mussten nun auch die Schweiz und Schweden bekannt geben, dass sie im dritten Quartal ein Minus-Wachstum zu verzeichnen haben.
Wir sehen also, dass die Wirtschaftsnachrichten fast durch die Bank negativ sind und dass US- und Weltwirtschaft gen Süden drehen. Und trotzdem behauptet der Fed-Vorsitzende Powell, dass er mit „dem Zustand der Wirtschaft sehr glücklich ist (very happy about the state of the economy)“:
Jerome H. Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, ist ebenfalls optimistisch und erklärte kürzlich in Texas, er sei „sehr zufrieden mit der Wirtschaftslage“.
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(Jerome H. Powell, the Federal Reserve’s chairman, has also taken an optimistic line, declaring in Texas recently that he was „very happy about the state of the economy.“)
Daher erwarte ich, dass die Fed die Zinsschraube weiter anziehen und ihre Bilanzreduktion fortsetzen wird, auch wenn die Fundamentaldaten eine andere Politik einfordern. Die Federal Reserve als treibendes Element der Aktienhausse, als „Bereitsteller billigen Geldes“ hat gezielt diesen Boom erzeugt. Und sie bringt jetzt gezielt das ganze zum Platzen. Es wird keine erneuten Rekorde an den Aktienmärkten geben und niemand wird in naher Zukunft mit einem Monatsgehalt zum mehrfachen Millionär werden.
Wer allergings diesen Glauben und diese Hoffnung in sich trägt, kann das gerne tun. Meine Beobachtungen, die mir vorliegenden Daten und vor allem die Geschichte der Fed, mit der sich offenbar nur sehr wenige befassen wollen, lassen für mich nur diese Schlussfolgerungen zu. Ob ich richtig liege, wird sich zeigen…
Quellen:
3 Things That Happened Just Before The Economic Crisis Of 2008 That Are Happening Again Right Now
New York’s Wealthiest Cut Losses as Manhattan Real Estate Falters
Pending Home Sales Plunge To Weakest Since 2014
Much Worse Than Expected: Experts Shocked As New Home Sales Plunge 8.9 Percent
New-Home Prices Drop Nearly 7%, Supply Spikes to Highest since Housing Bust 1
US weekly jobless claims rise to 6-month high
General Motors And General Electric Were Both Victimized By The Same Ponzi Scheme, And They Are Both Telling Us The U.S. Economy Is In HUGE Trouble
U.S. Job Losses Accelerate: Here Are 10 Big Companies That Are Cutting Jobs Or Laying Off Workers
Oil fell below $50 a barrel for the first time in over a year
Euro-Area Economic Confidence Falls, Complicating ECB’s Mission
Swiss, Swedish Economies Shrink as Trade Slump Hits Europe
For the U.S. Economy, Storm Clouds on the Horizon
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