IWF: „Wie könnten Negativzinsen trotz Bargeld funktionieren?“Lesezeit: 2 Minuten
Der IWF hat sich dieser Tage wieder einmal Gedanken über unser Geldsystem gemacht. Ruchir Agarwal und Signe Krogstrup haben sich in ihrem Beitrag Cashing In: How to Make Negative Interest Rates Work des Themas „Wie Negativzinsen funktionieren könnten“ angenommen.
Durch die Einführung einer Parallelwährung (Stichwort: unterschiedliche Bewertung von Bargeld und Bankguthaben) könnte man – so die beiden Autoren – negative Zinsen auch auf Bargeld einführen. Beispielsweise verliert ein Hundert-Euro-Schein nach einem Jahr per Gesetz 5 Euro an Wert und wäre dann nur noch 95 Euro wert. Im Folgejahr würden erneut 5 Euro abgezogen werden… usw. usf.
Alle Händler, Behörden und andere Stellen müssten daher ihre Waren und Dienstleistungen in zwei Währungen auspreisen: einmal den Preis in Bar und einmal den Preis per Karte. Bei der Einzahlung des Bargelde bei der Bank würde dann der negative Zins (denn selbstverständlich der Händler/die Behörde vorher aufgeschlagen hatte) abgezogen werden.
Ein derart abwertendes Bargeld könnte natürlich Gefahr laufen, die Schattenwirtschaft noch mehr anzufeuern bzw. dazu führen dass Bargeldhalter ihre Einzahlungen bei den Banken aufgrund des Abschlags vermeiden. Im Grau- und Schwarzmarkt, bei Steuerhinterziehungen etc. richtet sich eh keiner nach den Gesetzen und die Abschläge haben dort logischerweise nur symbolischen Wert.
Dass der IWF mit diesem Gedankenkonstrukt an die Öffentlichkeit geht, zeigt, dass die „Hütte lichterloh brennt“. Es ist zu befürchten, dass gerade die Deutschen eine solche Enteignung murrend und knurrend akzeptieren würden, weil man „ja eh nichts dagegen machen“ könne. Ob andere Nationen ähnlich dumm wie Deutschland in einem solchen Fall wären, wage ich zu bezweifeln.
Weiterhin mehr als interessante Zeiten…
Quelle:
Cashing In: How to Make Negative Interest Rates Work
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