US-Wirtschaft: Von der Lüge einer wirtschaftlichen Erholung und einer Umkehr der Fed-PolitikLesezeit: 5 Minuten
Die USA befinden sich in den Anfängen einer Rezession – auch wenn die offiziellen, manipulierten Wirtschaftsdaten noch eine andere Sprache sprechen. Wobei ehrlich gesprochen, weder die USA noch der Rest der Welt nach der Krise von 2008 die Rezession wirklich hinter sich gelassen haben. Nur die künstlichen Stimulimaßnahmen der Zentralbanken (Quantitative Easing, Zinsen Nahe Null) halfen dabei diesen Fakt vor der Öffentlichkeit verbergen zu können. Spätestens mit Beginn der Fedschen Straffungspolitik wurde die „Lüge einer wirtschaftlichen Erholung“ offenbar.
Die Frage ist daher, was planen die Zentralbanken und insbesondere die US-Notenbank Fed für die nächste Zeit? Wird man aufgrund der aktuellen Geschehnisse wieder den Stimuliweg einschlagen? Zumindest geht ein Großteil der Mainstreamanalysten davon aus, aber ich stimme dem nicht zu. Die „Blase aller Blasen“ wurde aus einem ganz bestimmten Grund von der Fed erzeugt; es war kein Versehen oder gar ein Unfall. Solch eine Blase ist das perfekte Werkzeug, um nicht nur in den USA, sondern weltweit, ökonomische und politische Veränderungen anzustoßen. Wie sagte schon weiland der damalige Finanzminister, Wolfgang Schäuble, in einem Interview mit der New York Times im Jahre 2011:
Nur wenn wir eine Krise haben, können wir eine politische Union erreichen.
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(We can only achieve a political union if we have a crisis.)
Warum also sollte die Fed zuerst eine solche Waffe erschaffen und sie dann nicht einsetzen?
Das entsprechende Narrativ der Hochleistungspresse wurde dazu gezielt in den letzten beiden Jahren aufgebaut und lautet wie folgt: „Ein ‚populistischer Aufruhr‘ hat in der westlichen Welt begonnen und er wird zu großen Verwerfungen führen, da dies die ‚Stabilität des Globalismus‘ untergräbt.“ Mit einem bewusst eingesetzten Sündenbock, der die Verantwortung für den Zusammenbruch übernehmen soll, während die Fed den Stecker der Lebenserhaltungsmaßnahmen für die Wirtschaft zog. Gleichzeitig lässt die Fed die Marktteilnehmer mit ihren Bemerkungen glauben, dass sie eine Änderung ihrer bisher verfolgten Politik vornehmen könnte (Stichwort „dovish“).
Was mich bei der aktuellen Diskussion über eine mögliche Politikänderung immer etwas irritiert, ist die Tatsache, wie schnell gerade die alternativen Medien auf diese Rhetorik eingestiegen sind. Die Fed verändert etwas bei ihren Begrifflichkeiten und plötzlich denken viele, dass die Fed in Fragen weiterer Zinsschritte und bei der Bilanzreduktion „kapituliert“ hätte. Meiner Meinung nach wird es aber zu keinem QE4 oder ähnlichem kommen.
Die Fed hat bislang ihre Straffungspolitik nicht beendet oder gar umgekehrt. In wenigen Tagen endet der Monat Februar, in dem die US-Notenbank bislang eine Bilanzreduzierung in Höhe von 58 Milliarden US-Dollar vorgenommen hat. Haben Sie davon etwas in der Hochleistungspresse gelesen? Dabei handelt es sich um die bisher größte Reduktion, die die Fed jemals durchgeführt hat. Einige Ökonomen verargumentierten im Vorfeld, dass die Fed niemals die angedeuteten monatlichen 50 Milliarden US-Dollar an Papieren auf den Markt werfen würde und im Februar auf jeden Fall unter 34 Milliarden bleiben wird. Offenbar eine Falschannahme.
Die „Punkt auf der Liste der Fed“ bleiben aus meiner Sicht unverändert, inklusive zweier weiterer geplanter Zinserhöhungen in 2019.
Für mich ist das nur die Fortsetzung des altbekannten Kabuki-Theaters, das uns medial aufbereitet wird. Versprechungen und Hoffnungen, die unerfüllt bleiben werden. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass der Schaden, den die Fed mit ihrer Politik ausgelöst hat, bereits jetzt so groß ist, dass er a) unumkehrbar ist und/oder b) so weit gediegen ist, dass der Crash unausweichlich kommen muss, und daher weitere Schritte der Fed überhaupt nicht mehr nötig sind. Aber bislang wurden die Abverkäufe durch die Fed noch nicht eingestellt und immer noch finden wir auf der „Punkteliste der Fed“ die beiden Zinsschritte für dieses Jahr.
Für mich stellt sich aktuell die Frage, was passieren wird, wenn die Fed im März nicht wie vom Mainstream erwartet „kapitulieren“ wird? Würde es zu einem Schock an den Märkten kommen, sollte die Fed ihre Bilanzreduzierungspolitik fortsetzen? Es würde sicherlich ganz erhebliche Verwerfungen verursachen, wenn die Fed weiter an der Zinsschraube dreht (oder diese für später in Aussicht stellt), weil der Großteil der Mainstreamanalysten und Medienerzeuger davon ausgeht, dass es eher zu Zinssenkungen als Zinserhöhungen in 2019 kommen wird.
Bis wir keine Umkehr bei den Abverkäufen und den Zinsen sehen, erachte ich die Rhetorik der Fed als ein reines Ablenkungsmanöver.
Interessant ist in diesem Kontext auch die Frage, was die Fed sagen wird, wenn ein solcher Schock tatsächlich eintreten sollte. Ich gehe davon aus, dass die Fed weiterhin verlautbaren wird, dass die US-Wirtschaft robust und stark ist und weiterhin die Fundamentaldaten ignorieren wird – so wie sie es schon seit geraumer Zeit tut. Ich erwarte zudem, dass die Fed darauf hinweisen wird, dass sie nie von einer „Umkehr ihrer Politik“ gesprochen hat (was auch den Tatsachen entspricht), während sie gleichzeitig ihre „weiche (dovish) Sprache“ in ihren Anmerkungen beibehalten wird, weil diese so wunderbar als regulierendes Ventil beim Zusammenbruch dienen. Zugegebenermaßen gibt es inzwischen einige Marktteilnehmer, die den Worten einer „starken US-Wirtschaft“ nicht mehr folgen. Aber hierin liegt auch eine Gefahr, dass man die Schuld für einen solchen Schock, an solch kritischen Investoren weiterreichen wird; vielleicht sogar an die Hochleistungspresse, weil sie einen falschen Optimismus verbreitet hat? Und das Establishment selbst wird die Schuld den „populistischen Strömungen“ und dem Handelskrieg mit all seinen negativen Konsequenzen geben. Während die wahren Verursacher unerkannt entkommen können.
Daher ist es so wichtig die direkte Beziehung zwischen der Fedschen Blase, der Fedschen Straffungspolitik und dem Kollaps der Fundamentaldaten aufzuzeigen. Denn die US-Notenbank erzeugt gezielt und bewusst die notwendigen Bedingungen für eine ökonomische Krise. Sobald das Chaos ausbricht, wird die Fed versuchen ihre führende Rolle und ihre Taten klein zu reden. zu negieren und zu verschleiern. Unsere Aufgabe muss es daher sein, diese Tatsache immer wieder zu adressieren und die Menschen auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. Denn nur dann haben wir eine Chance nach dem Crash.
Quellen:
Seeing in Crisis the Last Best Chance to Unite Europe
Fed Tightening And Crumbling Fundamentals Expose The Recovery Lie
Automakers close out the year with decline in US new vehicle sales
Weakest U.S. retail sales since 2009 cast pall over economy
As U.S. Debt Rate Rises, Auto Loan Delinquencies Hit Record High
Main Street Business Borrowing Slows 9.7% in December
U.S. manufacturing PMI slumps to 17-month low, while services gauge picks up
All Federal Reserve Banks: Total Assets
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