Finanzsystem: Das Ende der Kreditschöpfung

Geld - Bildquelle: Pixabay / Counselling; Pixabay LicenseGeld - Bildquelle: Pixabay / Counselling; Pixabay License

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Nicht nur die Großbanken in den USA setzen vermehrt Pläne um, um sich gegen den sich verstärkenden Wirtschaftsabschwung zu wappnen. Während sich die Marktteilnehmer immer mehr Schwächeanzeichen gewahr werden, haben Regierungen und Zentralbanken damit begonnen erste Schritte einzuleiten, um ihre Verluste zu minimieren.

Mit den Einbrüchen an den Immobilien-, Auto- und Kreditmärkten sowie im Konsumbereich sind die ersten – auch für den Normalbürger – Zeichen einer Abschwächung in der Berichterstattung der Hochleistungspresse angekommen. Laut des Online-Magazin The Street warnen immer mehr Investmentberater und andere Stellen vor einem sich verlangsamenden Wachstum, das zu einem unausweichlichen Abschwung führen könnte. Oder im schlimmsten Fall gar zu einer weltweiten ökonomischen Rezession. Diese Beobachtungen habe ich schon vor langer Zeit vorweggenommen und sehe uns bereits inmitten dieses Abschwungs, der anscheinend jetzt auch für die Allgemeinbevölkerung durch die Zentralbanken und die Regierungen transportiert werden darf. Trotzdem wird immer noch an die Stärke der Zentralbanken und Regierungen „geglaubt“, obwohl deren Arsenal erschöpft ist und auch nicht „wiederbelebt“ werden soll bzw. kann:

Jede Wirtschafts- und Finanzkrise kann durch die Schaffung von Billionen aus dem Nichts behoben werden, mit Ausnahme derjenigen, in die wir eintreten – dem Ende der Kreditschöpfung. Zentralbanken bereiten sich wie Generäle immer darauf vor, den letzten Krieg zu führen, und glauben, dass ihre Vorbereitung ihren Sieg sichert. – Charles Hugh Smith bei Seeking Alpha

(Every economic-financial crisis can be fixed by creating trillions out of thin air, except the one we’re entering – the exhaustion of credit. Central banks, like generals, always prepare to fight the last war and believe their preparation ensures their victory. – Charles Hugh Smith via Seeking Alpha)

Die Geschäftsbanken geben vor zu wissen, was in naher Zukunft kommen wird. Aber die mächtigste Zentralbank der Welt, die Federal Reserve, wird und vor allem will diesem Ende der Kreditschöpfung nichts entgegenstellen:

Das Elixier des neuen Zentralbankgeldes funktioniert nicht wie beabsichtigt, und dieses Versagen zerstört das Vertrauen in die Korrekturen der Zentralbank. Zentralbanken können dem privaten Sektor neue Kredite gewähren, und sie können Anleihen, leere Wohnungen und Hypotheken kaufen, aber keine Zentralbank kann überschuldete Kreditnehmer dazu zwingen, mehr Kredite aufzunehmen oder kritische Kreditgeber dazu zwingen, Kredite an nicht kreditwürdige Kreditnehmer zu vergeben.

Seien wir ehrlich: Die gesamte „Erholung“ seit 2009 wurde durch die steigende Verschuldung angeheizt. Die Ausgabe von mehr Schulden geht zurück, das heißt, dass jeder zusätzliche Dollar Schulden nicht mehr viel positive Erträge bringt. Wie bei allen Stimuli führt die Erhöhung der Stimuli zu einer Verringerung der Erträge. – Charles Hugh Smith bei Seeking Alpha

(The elixir of new central bank money isn’t working as intended, and this failure is now eroding trust in the central bank’s fixes. Central banks can issue new credit to the private sector and it can buy bonds, empty flats and mortgages, but no central bank can force over-indebted borrowers to borrow more or force wary lenders to lend to uncreditworthy borrowers.

Let’s be honest: the entire global „recovery“ since 2009 has been fueled by soaring debt. The output of more debt is declining, that is, every additional dollar of debt is no longer generating much in the way of positive returns. As with any stimulant, increasing the stimulant leads to diminishing returns. – Charles Hugh Smith via Seeking Alpha)

Morgan Stanley geht aktuell von einer Wahrscheinlichkeit von 15% aus, dass es 2019 zu einer Rezession kommen wird – mit einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit von 30% für das Jahr 2020. Die Investmentfirmen würden „keine Rezession vorhersagen, sondern sich vielmehr auf eine vorbereiten“, so ein Fondsmanager bei Aberdeen Standard Investments in einem Interview mit The Street, nachdem er sich mit Führungskräften von JPMorgan Chase & Co. getroffen hatte.

Die Banken „lösen Positionen bei ihren Hypothekengeschäften auf“, in dem sie weniger dieser Kredite ausgeben und auch „Verlängerungen nicht mehr automatisch durchführen“. Der bereits erwähnte Investmentbanker bezeichnete dieses Vorgehen als „chirurgisches Eingreifen“.

Interessanterweise wird dieses „Zurückfahren der Kreditvergabe“ kaum bis gar nicht in unseren Medien thematisiert. Obwohl sich Regierungen und Banken offenbar auf ein Rezessionszenario vorbereiten…

Quellen:
Central Banks Prepare For A Slow Down In The Economy; But The Fed Can’t Fix This Crisis
Retail Apocalypse Continues: Dollar Tree Closing Up To 390 Stores
Stock Market Update: Which Way From Here?
Big Banks Are Prepping For Slowdown, But Their Bonds May Offer Healthy Returns
The Coming Crisis The Fed Can’t Fix: Credit Exhaustion
Recession Could Hit a Vulnerable U.S. Economy in 2019 – What Investors Should Do

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