Finanzsystem: Der gezielt erzeugte „perfekte Sturm“

Der perfekte Sturm - Bildquelle: Pixabay / skeeze; Pixabay LicenseDer perfekte Sturm - Bildquelle: Pixabay / skeeze; Pixabay License

Der perfekte Sturm – Bildquelle: Pixabay / skeeze; Pixabay License

Die Handlungen der US-Notenbank Federal Reserve werden oft fehlinterpretiert. Insbesondere im Mainstream herrscht der Glaube vor, dass die Fed „Gutes“ tun würde, um der US-Wirtschaft (und damit der Politik) unterstützend unter die Arme zu greifen. Doch dieser Irrglaube, dass die US-Zentralbank sich darum „kümmert“ die US-Wirtschaft zu beschützen, oder sie zumindest monetär stützt, ist falsch und mag in früheren Zeiten gegolten haben. Aber Dinge ändern sich, Agenden ändern sich, und manchmal lautet eben auch das Ziel der Fed nicht der Schutz der US-Wirtschaft, sondern deren Zerstörung.

Die Illusion, dass die Fed alles dafür tun wird, dass die US-Wirtschaft florieren kann, ist bis heute fast allgegenwärtig. Gerade nach der letzten Ankündigung, in der die Fed andeutete, dass es eine Pause bei den Zinserhöhungen im Restjahr 2019 geben würde. Wie ich in zahlreichen Artikeln im letzten Jahr herausgearbeitet habe, haben sowohl die Fed als auch die Hochleistungspresse den Fokus jedweder Diskussion zum Thema Ökonomie auf die Zinsen gelegt. Ich denke, dass es sich dabei einen bewussten Schachzug handelte. Denn dadurch hatten die wenigsten die Bilanz der Fed und ihre „seltsame Verbindung mit der Aktienblase“ im Blick, was beides mehr oder weniger ignoriert wurde.

Das Wort „Kapitulation“ wird aktuell gerne im Bezug auf die Fedsche Straffungspolitik verwendet. Und doch – trotz aller Stimmen, die die „Kapitulation“ der Fed beschrei(b)en – setzt die Fed ihre Straffungspolitik fort und wird ihre Bilanzrückführung bis in den September hinein aufrecht erhalten. Vielleicht ist meine Definition des Wortes „Kapitulation“ auch nur eine andere als die der anderen.

Man könnte meinen, dass wenn die Fed wirklich eine Abkehr von ihrer Straffungspolitik verfolgt hätte, dass sie diese wirklich BEENDEN würde. Aber das ist nicht erfolgt. Man könnte zudem denken, dass wenn die Fed „kapituliert“ hätte, dass sie noch im März eine Zinssenkung vornehmen würde anstatt sie auf dem aktuellen „Niveau der neutralen Rate der Inflation“ zu belassen. Aber auch das ist nicht passiert. Ich kann es daher nicht nachvollziehen, dass jemand die Behauptung aufstellen kann, dass die Fed ihre Straffungspolitik beendet hat. Das einzige ist, dass sie eine solche Absicht geäußert hat – nicht mehr und nicht weniger. Trotz der zahlreichen Annahmen, die aus vielen Ecken kommen, dass die Fed eine Zimsumkehr einläuten wird, denke ich, dass dies nur ein Wunschdenken bleiben wird und dass die Fed keine Zinssenkung in 2019 vornimmt.

Was ich dagegen erwarte, ist, dass die Fed weiterhin rhetorisch den Eindruck vermitteln wird, dass sie dies in der Zukunft tun wird/könnte. Und das wird dann von den meisten genauso falsch interpretiert werden wie die aktuelle rhetorische Meisterleistung. Aber warum verhält sich die Fed so, während sie gleichzeitig weiter ihre Bilanz zurückführt? Weil die Fed meiner Meinung nach beinahe ihr Ziel erreicht hat, das sie mit der Straffungspolitik von Anfang an verfolgt hat. Und weil sie den Anschein erwecken muss, als würde sie Anpassungen vornehmen, wenn das System zusammenbricht.

In meinem Artikel Finanzsystem: Es ist alles vorbereitet – Wann darf die Blase platzen? aus dem Januar 2018 beschrieb ich einen eine Taktik, die die Fed bei zahlreichen Gelegenheiten eingesetzt hat: die Schaffung einer ökonomischen Blase mittels Inflation und künstlich niedriger Zinsen, gefolgt von einer abrupten Straffungspolitik und höheren Zinsen in eine wirtschaftliche Schwächephase hinein. Diese Taktik ist höchst effektiv, um EIN bestimmtes Ziel zu erreichen: den Finanzkollaps.

Es ist die gleiche Strategie, die die Fed zu Beginn der Großen Depression eingesetzt hat. Es war zudem die gleiche Strategie, die die Fed nutzte, um den Crash von 2008 auszulösen. Und in 2018/2019 kommt sie erneut zum Einsatz.

Seit über zwei Jahren hat die Fed nun eine Politik der Straffung durchgeführt, nachdem sie zuvor die wahrscheinlich größte Wirtschaftsblase in der Geschichte erzeugt hat – von mir gerne als „Blase aller Blasen“ bezeichnet. Die Fed tat dies trotz extrem schwacher US-Wirtschaftsfundamentaldaten und wird dies bis ins 4. Quartal diesen Jahres tun, obwohl fast jeder Bereich der Wirtschaft massive Einbrüche oder verringerte Wachstumsaussichten aufzeigt.

Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Fed bekannt gegeben hat, dass sie ihre Vermögenswerte bis September reduzieren wird, und es gleichzeitig zur ersten inversen Renditekurve seit 2007 gekommen ist. Das Gleiche geschah kurz vor dem Crash und der nachfolgenden Rezession im Jahr 2008. Eine inverse Renditekurve ist gewöhnlich ein sicherer Beleg für eine sich abschwächende Wirtschaft oder für eine Rezession/Depression.

Was mich teilweise amüsiert, sind die zahlreichen Behauptungen in der Hochleistungspresse und auch in den alternativen Medien, dass sich die Fed irgendwie nicht bewusst sei, was sie da gerade veranstaltet. Das ist schlichtweg falsch. Jerome Powell hat in der Fed-Sitzung vom Oktober 2012 genauestens erklärt, was passieren würde, wenn die Fed eine Straffungspolitik in eine wirtschaftliche Schwächephase hinein durchführen würde. Er gab sogar unumwunden zu, dass es dann zu einem Crash kommen wird.

FOMC 20121024 Meeting

(Download PDF)

Gute fünf Jahre später ist Powell plötzlich unter einem US-Präsidenten Donald Trump neuer Fed-Vorsitzender – und was macht er? Er setzt eine Straffungspolitik in eine wirtschaftliche Schwächephase hinein durch, obwohl er ganz genau weiß, was die Folgen sein werden. Ich gehe auf diesen Punkt nochmals ein, weil ich glaube, dass viele diesen wichtigen Punkt nicht verstehen: die US-Notenbank WEISS, dass sie einen Crash verursacht. Sie tut es ganz gezielt und bewusst! Die Frage, die wir uns daher stellen müssen, lautet: warum?

In den vergangene zehn Jahren trat die Fed als „Marktstütze“ auf, aber dies war nicht ihr eigentliches Ziel. Vielmehr wurde das Platzen der Kreditblase von 2008 von den Bankern als Begründung genutzt, um eine noch größere Blase zu erzeugen; eine Blase, die nun jeden Aspekt unserer finanziellen Strukturen umfasst. Die Straffungspolitik wurde benötigt, um die Blase anzustechen.

Seit vielen Monaten behauptet die Fed, dass es der US-Wirtschaft gut geht; dass sie „stark“ sei – trotz anders lautender Fundamentaldaten und -indikatoren. Im März hat sie keine Umkehrung ihrer Politik vorgenommen; sie hat nur indirekt zugegeben, dass es der US-Wirtschaft „nicht mehr so gut gehe“. Sie hat nun bis September mehr als genügend Zeit ihre Straffungspolitik zu Ende zu führen und damit eine kontrollierte Demontage der „Blase aller Blasen“.

Wie ich in verschiedenen Artikeln aufgezeigt habe, brechen die Märkte (Immobilien, Auto, Kredit, Konsum) ein und auch die manipulierten Arbeitslosenzahlen verschlechtern sich, während die Preise für viele Dinge ansteigen. Was jetzt folgen wird, ist dass die Aktienmärkte diesen Fundamentalindikatoren folgen werden (so wie sie es zeitversetzt immer tun). Dieser Trend begann zu dem Zeitpunkt an dem die Fed ihr Straffungspolitik startete. Das Einzige, was benötigt wurde, um diese Lawine loszutreten, war eine moderate Zinserhöhung und eine Bilanzrückführung.

Der Zeitpunkt für den derzeitigen Einbruch ist von den Bankern aus verschiedenen Gründen perfekt gewählt worden. Der wichtigste ist, dass sie einen Sündenbock namens „populistische Bewegungen“ haben, denen sie die Schuld in die Schuhe schieben können. Bereits seit 2016 – noch vor dem Brexit und den US-Wahlen – habe ich davor gewarnt. Daher konnte ich den Sieg der Brexit-Befürworter und einen Sieg Trumps richtig vorhersagen.

Die Eliten brauchen jemanden, der der Schuldige für den Crash und für das Platzen der „Blase aller Blasen“, die sie seit zehn Jahren erschaffen haben, ist.

Der Brexit wurde medial zum perfekten Ablenkungsmanöver aufgebaut, um Aufmerksamkeit vom eigentlichen Ziel zu lenken. Ich denke, dass es zu einem „No Deal“-Szenario kommen wird. Ein solches wird in der Hochleistungspresse als ökonomisches Horrorszenario für Europa gezeichnet – und ich sehe das auch so. Aber aus einem anderen Grund als die Hochleistungspresse und die Politiker. Europa – wie auch die USA – sind seit vielen Jahren zum Scheitern verurteilt. Die Schulden der Regierungen und der Unternehmen haben nie gekannte Höhen erreicht und mehrere wichtige Banken in Europa (nicht nur die Deutsche Bank) stehen kurz vor der Implosion.

Ein harter Brexit ist als Sündenbock für einen unausweichlich stattfindenden Crash für die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) sehr nützlich. Die Banker wollen dann nicht in der Verantwortung stehen; sie wollen den „populistischen Gruppierungen“ die Schuld zuweisen.

Donald Trump hat sich in diesem Kontext als sehr effektiver Verbündeter der IGE erwiesen. Nachdem er sein Kabinett mit diesen „Sumpfkreaturen“ besetzt hat, heftete er sich die Aktienrally als seine Leistung ans Revers, obwohl er in seinem Wahlkampf 2016 die Stimuli der Fed als Manipulation kritisierte. Zudem begann er einen Handelskrieg mit China, der nun seit mehreren Monaten andauert. Beides hilft den IGE dabei, ihre Verantwortung für den Crash auf andere zu „übertragen“.

Trumps Entlastung im Bezug auf den Mueller Report und die Farce namens Russiagate war so zu erwarten. Seit nunmehr zwei Jahren sage ich, dass Trump nicht des Amtes enthoben werden wird – genau aus dem Grund, weil die IGE ihn dort HABEN WOLLEN, wo er gerade sitzt. Russiagate sollte zudem die Linken weiter in den Extremismus treiben; Russiagate war NIE dafür gedacht Trump zu stürzen.

Sobald die Märkte in diesem Jahr einbrechen werden (ich schrieb bereits, dass ich davon ausgehe, dass die Märkte ab April drehen werden), wird die Hochleistungspresse Trump die volle Verantwortung für die Krise geben und die Fed wird jedweder Schuldzuweisung entgehen.

Wir sollten uns noch einmal das Timing der aktuellen Ereignisse vor Augen führen: die Fed wird ihre Straffungspolitik bis September fortsetzen, während sie gleichzeitig vorgibt sie würde eine Änderung vornehmen. Wir sehen eine inverse Renditekurve. Wichtige Fundamentaldaten fallen exponenziell. Zur gleichen Zeit steht Europa aufgrund eines möglichen „No Deals“ beim Brexit vor einer künstlich erzeugten Krise. Und wir haben bis voraussichtlich Juni (vielleicht sogar länger) ausgesetzte Verhandlungsgespräche zwischen den USA und China.

Ich glaube eigentlich nicht an den „perfekten Sturm“ als Folge von Zufällen. Aber ich glaube, dass – bei Betrachtung aller Beweise – ein perfekter Sturm gezielt erzeugt werden kann. Egal, was die Hochleistungspresse in den kommenden Monaten schreiben wird, die Fed wusste genau, was sie tut.

Es gibt aber zahlreiche Vorteile bei einem gesteuerten Zusammenbruch. Ich schrieb bereits, dass dieser wohl sowieso eingetreten wäre. Es ist schierer Irrglaube zu denken, dass die Zentralbanken das System für immer „oben halten“ können. Wir hören immer wieder die Behauptung, dass dies doch in Japan funktioniert. Aber die Fed hat ihre Bilanz innerhalb von nur zwei Jahren auf 4,5 Billionen US-Dollar aufgeblasen – die Bank of Japan benötigte dafür Jahrzehnte. Ein solches System kommt immer an einem Punkt, an dem Stimulimaßnahmen und zunehmende Verschuldung zu sinkenden Erträgen führen, wenn versucht wird, die ökonomische Verwundbarkeit zu übertünchen. Und die Fed hat diesen Punkt aktuell überschritten.

Die Fed hat jetzt den Stecker gezogen, weil sie mit dem ausgestreckten Finger auf Befürworter für Souveränität und auf konservative Kräfte zeigen kann. Sie lässt das System auch deswegen zusammenbrechen, weil sich die „Blase aller Blasen“ auf dem Höhepunkt befindet. Die Schulden der Unternehmer und Konsumenten sind so hoch wie nie zuvor; und die IGE wollen einen maximalen Schaden verursachen. Zu guter Letzt verfolgen die IGE Agenden, die jenseits irgendwelcher nationalen Interessen verlaufen – inklusive der oftmals von mir erwähnten Agenda 2030 und des „globalen ökonomischen Neuanfangs“. Diese Agenden fordern eine verstärkte Zentralisierung der ökonomischen und der geopolitischen Macht. Oder in anderen Worten: eine globale Regierung.

Mit dem Chaos kommen gleichzeitig Chancen für diese Machtzirkel. Sie lassen eine Krise nie ungenutzt vorüber gehen. Insbesondere wenn sie selbst diese Krise erzeugt haben. Wer meinen Blog seit längerem verfolgt, weiß um die entsprechenden Artikel.

Egal, was die Hochleistungspresse im Laufe diesen Jahres noch alles schreiben wird, ich möchte meine Leser immer daran erinnern, dass all das Kommende mindestens zehn Jahre im Voraus geplant und eingefädelt wurde. Es ist nichts, das plötzlich vom Himmel gefallen ist. Es ist nichts, das unvorhersehbar und unerwartet kam. Es ist und war für jeden klar erkennbar, wenn man es nur sehen wollte.

Es war KEIN Fehler. KEIN Irrtum. KEINE falschen Entscheidungen. Es ist GEWOLLT.

Quellen:
The Federal Reserve’s Controlled Demolition Of The Economy Is Almost Complete
Finanzsystem: Es ist alles vorbereitet – Wann darf die Blase platzen?
The bond market is flashing its biggest recession sign since before the financial crisis
Meeting of the Federal Open Market Committee on October 23–24, 2012

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