Wenig überraschend legt die Hochleistungspresse ihr Hauptaugenmerk bzgl. der Fed-Sitzung am vergangenen Mittwoch auf das Thema der Zinserhöhungen – so wie sie es seit nunmehr sechs Monaten getan hat. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass die Zinsen bzw. Zinsschritte nur die „zweitgrößte Gefahr für die Aktienblase“ darstellen.
Seit mehreren Monaten schreibe ich davon, dass die größte Gefahr für die Märkte in der Politik der Bilanzrückführung liegt. Der Abverkauf von Vermögenswerten durch die Fed hat enormen Druck auf die von der Fed selbst geschaffenen „Blase aller Blasen“ erzeugt. Und ich gehe aktuell davon aus, dass auch diese Rückführungen die Blase zum Platzen bringen werden. Bereits jetzt können wir in fast allen Bereichen die Effekte dieser Straffungspolitik erkennen. Sei es auf dem Immobilien-, dem Auto- der dem Kreditmarkt. Sei es im Einzelhandel, im Produktions- und Dienstleistungssektor oder bei den Arbeitslosenzahlen. Alle haben gen Süden gedreht.
Viele dürften sich gefragt haben, warum die Märkte trotz der Aussagen der Fed, die Zinsen auf dem aktuellen Niveau halten zu wollen und somit keine weiteren Zinsschritte in der nahen Zukunft durchzuführen, nicht positiv reagiert haben. Diese Frage ist einfach zu beantworten: die Fed hat ihre Straffungspolitik NICHT – auch nur im Geringsten – umgekehrt. Die Zinsen der Fed verbleiben weiterhin auf dem „neutralen Niveau der Inflation“, während die Fed weiterhin daran festhält, Bestände aus ihrer Bilanz abzuverkaufen. Und das bis in den September hinein (mehr als genug Zeit, um einen Crash auslösen zu können). Gleichzeitig hofften aber die Investoren und Algorithmen darauf, dass die Fed von ihrer Straffungspolitik Abstand nehmen wird und erneute Stimulimaßnahmen einführt. Und das Ausbleiben dieser Schritte lässt die Märkte fast in Angststarre verharren…
Die US-Notenbank hat am Mittwoch einen lang erwarteten Plan enthüllt, um den Abbau des riesigen Portfolios an Anleihen zu beenden, das man aufgebaut hatte, um eine wirtschaftliche Erholung von der Finanzkrise und der Rezession von 2007-2009 auszulösen.
Bis September sagte die US-Notenbank, wird sie ihre derzeitige Praxis, dass bis zu 50 Milliarden Dollar an Treasuries und Mortgage-Backed Securities (MBS) jeden Monat aus ihrer Bilanz verkauft werden, beibehalten, wenn sich die Wirtschaft „etwa wie erwartet“ entwickelt.
Nach Beendigung würde die Fed wahrscheinlich noch mindestens 3,5 Billionen US-Dollar an Anleihen besitzen, mehr als das Vierfache der rund 800 Milliarden US-Dollar, die sie vor mehr als einem Jahrzehnt in die Krise besaß. Die Fed hält derzeit Anleihen in Höhe von rund 3,8 Billionen US-Dollar.
Die Ankündigung setzt das Ende einer programmatischen Bilanzkürzung fest, die im vierten Quartal 2017 in Gang kam, als die Fed einen der umstrittensten Bestandteile der Instrumente zur Bekämpfung der Krise aufgeben wollte.
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(The Federal Reserve on Wednesday unveiled a long-awaited plan to stop scaling back the vast portfolio of bonds it built up to spur an economic recovery from the 2007-2009 financial crisis and recession.By September, the U.S. central bank said its current practice of allowing up to $50 billion of Treasuries and mortgage-backed securities (MBS) to roll off its balance sheet each month will come to an end if the economy evolves „about as expected.“
When completed the Fed would still likely have at least $3.5 trillion in bonds, more than four times the roughly $800 billion it had heading into the crisis more than a decade ago. The Fed currently holds about $3.8 trillion in bonds.
The announcement sets an end-date to a programmatic reduction in the balance sheet that got underway in the fourth quarter of 2017, when the Fed set out to retire one of the more controversial components of the tools it used to fight the crisis.)
Quelle:
Fed announces plan to end balance sheet runoff in September