Die meisten Berichte zum Thema Waffenhandel beschäftigen sich mit den größten Herstellern und Verkäuferländern. Mit den USA an der Spitze dieser euphemistisch gerne als Maschinenbau bezeichneten „Industrie“. Logischerweise kann es jedoch keine Verkäufer ohne Käufer geben – auch auf dem Waffenmarkt nicht.
Der Großteil der Verkäufe landet dabei in den Ländern des Mittleren Ostens, die allein ein Drittel der globalen Waffenproduktion aufkaufen. Der größte Ankäufer von Waffen ist weltweit gesehen das Königreich Saudi-Arabien, dass allein in den letzten fünf Jahren seine Käufe um sagenhafte 192% (!) gesteigert hat.
In einem vom Westen organisierten und gewollten Krieg mit dem Jemen, und immer einen Krieg mit dem Iran im Blick, hat Riad seinen Militärhaushalt Jahr für Jahr nach oben geschraubt. Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass Saudi-Arabien das drittteuerste Militär der Welt besitzt – kurz nach den USA und China und noch vor Russland.
Im Gegensatz zu Russland, China und den USA besitzt Riad aber keinen militärisch-industriellen Komplex, der seit Jahrzehnten „gefüttert“ werden muss und die Waffen im eigenen Land herstellt. Stattdessen schließen die Saudis massive Waffengeschäfte vornehmlich mit den USA, Großbritannien und Frankreich ab.
Dabei zeigt Saudi-Arabien keine „Ermütungserscheinungen“, was den zukünftigen Aufkauf von Waffen anbelangt. Aufgrund der zahlreichen Kriegsverbrechen der Saudis fordern einige Politiker inzwischen ein Umdenken im Handel mit den Saudis. Zudem gibt Riad jährlich 10% seines Bruttoinlandprodukts für sein Militär aus, was die Wirtschaft auch aufgrund des eingebrochenen Ölpreises schwer belastet.
Quellen:
Saudi Arabia Has Become the World’s Top Arms Buyer
Arms sales to Middle East have increased dramatically, new research shows