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Geldsystem: Warum sich die Banken hinter der sozialistischen „Modernen Geldtheorie“ versammelnLesezeit: 3 Minuten

Wall Street - Bildquelle: Pixabay / alessandrodandrea; Pixabay License

Wall Street – Bildquelle: Pixabay / alessandrodandrea; Pixabay License

Nicht nur in den USA, sondern gerade in Europa und insbesondere in Deutschland kommen sozialistische Ideen wieder vermehrt in Mode. Sei es die Enteignung von großen Mietwohnungsgesellschaften, während die selbst gemachten Ursachen von überteuerten Mieten und Nebenkosten durch die Politik keine Rolle spielen; oder sei es die Forderung nach Billioneninvestitionen im Zuge des „Green New Deal“ in den USA. Alle diese Gruppierungen und Forderer sind der Meinung, dass der Stadt mehr tun müsste: mehr regulieren, mehr steuern, mehr bestimmen, mehr subventionieren, mehr…

Wie all das bezahlt werden soll, bleibt geflissentlich unbeantwortet. Laut der US-Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez – also genau jene von George Soros unterstützten Politikerin zu der ich im August letzten Jahres schrieb:

Ich denke, wir sollen uns den Namen Alexandria Ocasio-Cortez merken. Er wird in der nahen Zukunft auch in Deutschland als neue Hoffnungsträgerin der Demokraten fallen…

– ist die Antwort darauf: die Modern Monetary Theory (Moderne Geldtheorie, MMT).

Die New York Times beschreibt die MMT als ein „Paket exzentrischer Ideen (package of eccentric ideas)“ und zitiert die „Befürworter der MMT“, dass „die Defizite zu gering sind, und die USA im Wesentlichen Geld drucken können, um ihre Schulden abzuzahlen (deficits are too small, and that the U.S. can essentially print money to pay off its debt)“.

Richtig gelesen. Die „Verfechter der Modernen Geldtheorie“ glauben, dass sich der Staat noch mehr verschulden sollte als er es bislang bereits getan hat. Auf die USA übertragen bedeutet das eine Ausweitung der jährlichen Neuverschuldung von bereits jetzt ca. 1 Billiarde US-Dollar.

Auch hier scheint nicht zu interessieren, wer denn diese neuen Schulden aufkaufen soll, wenn eine Rückzahlung nicht vorgesehen ist und stattdessen in den nächst höheren Gang der Gelddruckpresse geschaltet werden wird. Logik scheint im Kontext der MMT nicht relevant zu sein. Und die Geschichte wohl auch nicht.

Hyperinflation und zusammenbrechende Währungen sind das unausweichliche Ergebnis einer solchen Geldpolitik. Laut des oben erwähnten New York Times-Artikels (Modern Monetary Theory Finds an Embrace in an Unexpected Place: Wall Street [Moderne Geldtheorie findet an einem unerwarteten Ort eine Bestätigung: an der Wall Street]) finden die Wall Street Banken gefallen an dieser „Idee“. Schließlich haben die Banken nicht gerade wenig von der Politik der Fed und des US-Finanzministeriums nach dem Kollaps von 2008 profitiert. Die Bail-Outs, die Politik der Zinsen Nahe Null und die Quantitative Lockerung waren ein direktes Geschenk an die Banken, die sich verzockt hatten.

Leider brachte 2008 auch die Erkenntnis, dass kein Banker Angst davor haben muss, dass er für sein Missmanagement und seinen Betrug haftbar gemacht werden könnte. Während Gewinne privatisiert wurden und werden, wurden und werden Verluste sozialisiert.

Eine Politik der Nullzinsen (oder Nahe Null) hat den Banken dabei geholfen, ihre Bilanzen zu bereinigen, in dem Gelder für einen Nullzins ausgeliehen und dafür US-Staatspapiere mit einem Zins von 2 bis 3% im Gegenzug angekauft wurden. Gleichzeitig konnten diese Banken mittels der Quantitativen Lockerung ihre verseuchten Mortage Backed Securities an die Fed verklappen, während Tausende Immobilienbesitzer ihre Existenz verloren.

Banker lieben Inflation, da sie die ersten sind, die Zugriff auf das frisch gedruckte Geld bekommen. Was wir im letzten Jahrzehnt erlebt haben, war eine MMT Light-Version. Und sie haben diese in vollen Zügen genossen. Ist es daher verwunderlich, dass sie sich hinter eine ausgewachsene MMT-Version stellen und Politiker wie Alexandria Ocasio-Cortez unterstützen?

Quellen:
George Soros: Beeinflusst der Multi-Milliardär mit seinen Medien gezielt die Kongress-Vorwahlen in den USA?
Bankers Join Socialists in Supporting “Modern Monetary Theory”
Modern Monetary Theory Finds an Embrace in an Unexpected Place: Wall Street

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