Politik und Notenbanken lieben Inflation. Aber sie benötigen ein bestimmtes Narrativ, das es ihnen erlaubt den „Wert ihrer Fiat-Währungen“, die wir als Zahlungsmittel verwenden müssen, in den Köpfen der Menschen als wert- und nachhaltig zu platzieren. Der Trick dabei ist plötzliche Wertschwankungen zu verhindern und das doch flüchtige Vertrauen in eine Währung nicht zu zerstören, weil zu schnell zu viel Geld gedruckt wird.
Die Zentralbanker und ihre Hinterfrauen und -männer müssen zudem die Fluchtmöglichkeiten des gemeinen Bürgers einengen, damit dieser nicht aus diesem „Inflationssystem“ aussteigen kann. Politik und Notenbanken sind dabei sehr innovativ und unkonventionell, wenn es darum geht sicherzustellen, dass die nachteiligen Auswirkungen einer sich ständig abwertenden Währung in erster Linie von den Bürgern getragen werden müssen.
Seit den Römern ist das Belügen der Menschen und die heimliche Wertminderung der Währungen zu einen Art Tradition für die Herrschenden und ihre Geldbeschaffer geworden. Schon Nero setzte 60 A.D. auf diese Taktik, in dem er die Silbermünzen mit immer weniger Silber herstellen ließ. Heute müssen sich die Notenbanken und die Politiker nicht mehr mit physischen Münzen herumschlagen – jede Währung kann und wird heute „elektronisch devaluiert“.
Die zentralistischen Finanzplaner versuchen dabei die Massen ruhig zu halten, in dem sie auf manipulierte Statistiken setzen, die zeigen sollen, dass das Geld weit weniger schnell an Wert verliert als es de facto aber tut. Sie setzen „hedonische Anpassungen“, „geometrische Gewichtung“ und viele andere Tricks ein, um eine für die Politik angenehmere und günstigere Inflationsrate ausweisen zu können. Sie überzeugen die Anleger davon, dass die Stärke und Werthaltigkeit einer Währung ganz einfach durch den direkten Vergleich mit anderen Fiat-Währungen beurteilt werden könnte. Ganz nach dem Motto: der Einäugige ist der König unter den Blinden.
Das Ergebnis daraus ist die angebliche „Stärke“ des US-Dollars und anderer westlicher Währungen (zumindest in früheren Zeiten, was den Euro anbelangt).
Aktuell wird uns durch die Finanzhochleistungspresse gesagt, dass der US-Dollar immer mehr Euros und Yen kaufen kann. Gleichzeitig liest man so gut wie nichts, dass man mit einem US-Dollar, einem Euro oder einem Yen immer weniger an echten Dingen – wie Lebensmitteln, Mieten, Güter, usw. – kaufen bzw. bezahlen kann.
Ein weiterer gern genutzter Trick ist das Drucken (besser digitale Erzeugen) von Geld unter dem Deckmantel der wirtschaftlichen Notwendigkeit. Die Bail-Outs von 2008 sind ein solches Beispiel. Fed, EZB und Co. mussten toxische Papiere von den Banken aufkaufen, um eine Kernschmelze des Systems zu verhindern. Billionen an US-Dollar und Euro wurden durch die Fed und EZB erzeugt, von denen sich ein Großteil in der heutigen Aktienblase wiederfinden.
Die „Inflationistas“, die unser Geldsystem „leiten“, haben sich dabei in ein wahres Dilemma gebracht. Denn ohne ein solches „Gelddrucken“ ist das System zum Zusammenbruch verurteilt, was aus meiner Sicht jedoch die eigentliche Absicht darstellt. Zwei wichtige Komponenten sind dabei, die Bestrafung von Sparern und die Abschaffung des Bargeldes. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Februar 2019 wieder einmal einen Beitrag veröffentlicht, in dem es um die „Einführung/Implementierung negativer Zinsen“ geht. Der IWF will, dass die Banken in die Lage versetzt werden, den Sparern Strafzinsen aufbürden zu können. Das Problem dabei ist nur, dass die Sparer nicht bereit sein werden diese Strafzinsen für ihr Sparguthaben zu akzeptieren und dass diese ihre Sparvermögen abheben und lieber als Bargeld unter die Matratze legen werden:
Wenn Bargeld verfügbar ist, wird es jedoch unmöglich, die Zinssätze deutlich in den negativen Bereich zu senken. Bargeld hat die gleiche Kaufkraft wie Bankguthaben, jedoch mit null Nominalzinsen. Darüber hinaus ist es in unbegrenzter Menge gegen Bankgeld erhältlich. Statt Negativzinsen zu zahlen, kann man daher einfach Bargeld zu Nullzinsen halten. Bargeld ist eine kostenlose Option auf null Zinsen und dient als Zinsfuß.
—
(When cash is available, however, cutting rates significantly into negative territory becomes impossible. Cash has the same purchasing power as bank deposits, but at zero nominal interest. Moreover, it can be obtained in unlimited quantities in exchange for bank money. Therefore, instead of paying negative interest, one can simply hold cash at zero interest. Cash is a free option on zero interest, and acts as an interest rate floor.)
Die „Lösung für dieses Problem“ ist aus Sicht des IWF die bargeldlose Gesellschaft. Und es gibt mit der „Better Than Cash Alliance“ auch bereits entsprechende „Initiativen“ über die ich bereits vor über zwei Jahren berichtete. Der erste Schritt ist dabei die Abschaffung der Möglichkeit zur Bargeldabhebung. Der IWF sieht sogar vor, Abweichler entsprechend bestrafen bzw. dafür bezahlen zu lassen. Auch wenn es auf Kosten Millionen von Menschen geht. Die IWF-Bürokraten, die sich für solche Maßnahmen aussprechen, sind nicht die ersten die eine Abschaffung des Bargeldes einfordern. Banker und Politiker führen seit Jahren einen regelrechten „Krieg gegen das Bargeld“. Der Wunsch negative Zinsen einzuführen ist nur ein weiterer Punkt auf der bereits langen Liste. Für sie sind die einfachen Menschen nichts weiter als Schafe, die man in einer Herde führen muss. Jeder, der sich gegen das „eigene Scheren“ stellt, sollte daher versuchen seine Wertgegenstände außerhalb des Schuldgeldsystems zu investieren.
Quellen:
A Look Inside the Scheme to Eliminate Cash, Impose Negative Interest
Cashing In: How to Make Negative Interest Rates Work
The „Better Than Cash Alliance“ Has an Orwellian Plan
How NOT to Become a Casualty in the War on Cash
Website – Better Than Cash Alliance