Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel hat ihr Regelwerk zur Kontrolle der Zentralbanken novelliert. Ab dem 1. Januar 2022 können Zentralbanken ihre Marktrisiken im Rahmen der Eigenkapitalausstattung unter anderem auch durch Gold abdecken. Eigens zu diesem Zweck wurde die Liste möglicher Pakete zur Risikoabsicherungen (Buckets) um die Komponente „Edelmetalle“ erweitert. Der Bucket „Edelmetalle“ beinhaltet die drei begehrtesten und teuersten Edelmetalle Gold, Silber und Platin.
Die Zentralbanken der Welt haben in den letzten Monaten Gold in einem Ausmass angekauft wie zuletzt vor sechs Jahren. Viele Analysten sehen daher den Status des US-Dollars in Gefahr. Zusammen mit Regierungen halten die Notenbanken Billionen an US-Dollar in Form von US-Staatspapieren. Für große Institutionen und Banken gelten diese US-Staatspapiere (noch) als Äquivalent zu Bargeld, was sie zu (noch) zu einer liquiden Form des Geldes macht. Mit 22 Billionen US-Dollar sind die US-Schuldtitel der größte und (noch) liquideste Markt der Welt. Doch dies ändert sich zusehends…
Bislang gilt der US-Dollar als globaler Standard und Fakturierungseinheit Nummer 1. Er ist seit 75 Jahren die Hauptreservewährung der Welt, weil neben der militärischen Macht der USA auch der Petrodollar dafür sorg(t)en. Aber wie ich in mehreren Artikeln in den letzten Monaten aufgeführt habe, dreht sich dies. Auch weil das Establishment aus meiner Sicht den US-Dollar „abfracken“ will. Eine Möglichkeit ist, US-Dollarbestände in Gold zu tauschen, um damit einmal die neuen Möglichkeiten von Basel III (siehe Zitat oben) zu nutzen, zum anderen dem US-Dollar den Garaus zu machen und zu guter Letzt dem einfachen Bürger die Möglichkeit der Vorsorge/Absicherung zu nehmen.
Laut des World Gold Council zeigt deren neuester Bericht, dass ausländische Regierungen und Zentralbanken in den letzten Jahren MASSIV Gold zugekauft haben. Die Nettoankäufe im ersten Quartal diesen Jahres lagen um 70% höher als die des Vorjahres; das ist der höchste Zuwachs im ersten Quartal eines Jahres seit sechs Jahren (für eine Grafik bitte Link folgen).
Insbesondere China hat seinen Goldschatz enorm ausgebaut und parallel dazu seinen Bestand an US-Staatspapieren abgebaut. Peking verkauft aktuell seine US-Dollarbestände ab, und zahlreiche andere Länder folgen diesem Beispiel.
Das US-Congress Budget Office sieht aktuell nicht wie die USA das Haushaltsdefizit ab dem Jahr 2021 unter 1 Billionen US-Dollar drücken könnten. Das heißt die USA werden nach dieser Prognose auch in Zukunft auf Kosten der Restwelt ihren Lebensstandard bestreiten (wollen). Sollte es in den USA zudem zu den geforderten staatlichen Subventionen im Bereich Universitätsgebühren, Abschreiben von Billionen an Studentenkrediten und einer kostenlosen Gesundheitsversorgung kommen, dann wird das Defizit regelrecht explodieren. Da dies enorme Auswirkungen auf die Fähigkeiten der US-Regierungen haben wird, die Verpflichtungen aus den US-Schuldpapieren zu bedienen, wird dies den Fall des US-Dollars nur beschleunigen.
Die Zentralbanken weltweit stehen letztlich vor dem eigenen Bankrott und nur die Notenpresse kann sie indirekt am Leben erhalten. Ein Systemkollaps ist aufgrund des Schuldgeldsystems längst überfällig und erhielt in den letzten Jahren nur durch massive Gesetzesverstösse (Bail-Outs), Niedrig- bzw. Negativzinsen und Quantitative Lockerungsmaßnahmen mehrere Spielverlängerungen. Gold ist und wird in der kommenden Abwicklungsphase von zentraler Bedeutung sein wie auch die Maßnahme des Baseler Ausschusses zeigt. Ob als Unterlegung eines digitalen, auf der Blockchain-Technologie basierenden Währung wird sich zeigen.
Quellen:
Novelle von Basel III – der neue versteckte Goldstandard
THE WORLD’S CENTRAL BANKS ARE BUYING GOLD AT THE FASTEST PACE IN 6 YEARS!
NATIONAL DEBT PASSES $22 TRILLION: A CRISIS IN THE MAKING
Central banks are buying gold at the fastest pace in six years
Gold Demand Trends Q1 2019
DOLLAR IN CRISIS MODE: CHINA JUST DUMPED A LOAD OF US TREASURIES AGAIN