Finanzsystem: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein

Geld - Bildquelle: Pixabay / artbaggage; Pixabay LicenseGeld - Bildquelle: Pixabay / artbaggage; Pixabay License

Geld – Bildquelle: Pixabay / artbaggage; Pixabay License

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den verschiedenen Strategien und Vorgehensweisen der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) und wie sie es schaffen, dass sie die Massen von ihren echten Plänen ablenken bzw. wie sie es schaffen einen bestimmten Einfluss auf die sozialen und politischen Strukturen zu bewahren. Krieg ist eine dieser Strategien, um den Status Quo und die genannten Zustände aufrecht erhalten zu können. Gerade die großen Kriege wurden von den IGE ausgebeutet, um ihre globalistische Agenda umzusetzen. Insbesondere indem sie die Denkweisen und -strukturen der Bevölkerungen veränderten. Das Ziel dabei? Dass die Menschen die Konzepte des Individualismus, Nationalismus, der freien Märkte und der Souveränität von sich aus ablehnen und gleichzeitig Kollektivismus und die totale Zentralisation einfordern sollen.

Die IGE haben die Ideale der Menschen, die sie selber hassen, als Ursache für die von ihnen losgetretenen Kriege „identifiziert“ und anschließend ihre „Lösung“ der Zentralisierung präsentiert. Und auch Handelskriege folgen diesem Muster.

In den USA gibt es einige Unterstützer für den Handelskrieg, den Trump mit zahlreichen Staaten vom Zaun gebrochen hat. Ein Großteil dieser „Euphorie“ ist jedoch nur medial aufgebauscht, quasi künstlich erzeugt. Von Kabinettsmitgliedern wie Wilbur Ross (Ex-Rothschildbanker), Robert Lightizer (Council on Foreign Relations-Mitglied), Steve Mnuchin (Ex-Goldman Sachs) oder Mike Pompeo (Bilderberger) angefeuert, was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass es eine gezielte Eskalation der Spannungen gibt.

Ob man nun dem Rational hinter dem Handelskrieg zustimmt oder nicht; der Punkt ist, dass die einzigen Menschen, die davon profitieren werden, diejenigen sind, die die vehementesten Verfechter der Globalisierung sind.

Um die Zentralisierung auf einem weltweiten Niveau institutionalisieren zu können, benötigen die IGE eine allumfassende Krise, deren Ursache man dann dem Nationalismus, Protektionismus und der Dynamik der freien Märkte in die Schuhe schieben kann. Die IGE brauchen eine Gefahr, ein Schreckgespenst, das Milliarden von Menschen bedroht; so dass diese selbst ein Eingreifen der internationalen Organisationen wie dem IWF und der BIZ einfordern, sowie Maßnahmen, um das Geldsystem „neu zu starten“ – wie der Einsatz des Korbsystems der Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF als Ersatz für den US-Dollar als Weltreservewährung. Die IGE benötigen etwas sehr ähnliches wie einen Weltkrieg, um dies „realisieren“ zu können. In diesem Fall wird es aber kein kinetischer, sondern vielmehr ein ökonomischer Weltkrieg sein.

Ein ökonomischer Weltkrieg besitzt das Potenzial all die gewünschten Elemente eines Kollaps auszulösen, ohne dass die vorhandene Infrastruktur allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Da diese Strategie viele Vorteile für die IGE mit sich bringt, bin ich bereits im April 2018 im Artikel Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein auf diese Thematik eingegangen. Im Folgenden will ich auf einige Entwicklungen bzgl. des Handelskrieges eingehen, die meine damalige Theorie stützen:

Verhandlungen ohne Ergebnis

Kürzliche Meldungen, dass es zu Gesprächen auf höchster Ebene zwischen den USA und China bzgl. des Handelskrieges kommen wird, haben sich als Luftnummer herausgestellt. Und aktuell gibt es keine bekannten Pläne, diese Gespräche wieder aufzunehmen. Die gerade in der Investmentwelt zirkulierenden Annahmen, dass der Handelskrieg alsbald zu einem Ende kommen wird und den Dow Jones auf Höhen von 30.000 Punkten treiben wird, waren mehr Wunschdenken als Realität.

Höhere Strafzölle auf chinesische Produkte

Die Bekanntgabe der Trump-Administration von neuen, noch höheren Zöllen auf Waren aus China haben mich nicht überrascht. Aber scheinbar hat es die Hochleistungspresse regelrecht geschockt. Vielleicht weil man an die seit Januar stattfindenden Gespräche zu hohe Erwartungen gestellt hatte? Einige dachten ja, dass China „einbrechen“ würde, da sie ohne die Exporte in die USA „nicht überleben könnten“. Zwar macht der chinesische Export in die USA 18% des Gesamtexports aus – ein nicht gerade kleiner Anteil -, aber sicherlich nicht so hoch, dass ein Ausfall das Riesenreich zu Fall bringen könnte.

Andere dachten, dass Trump „einknicken“ wird, weil er den Erfolg seiner Administration an den Erfolg an den Aktienmärkten gebunden hat und ein „ewiger Handelskrieg“ würde unausweichlich Folgen an den Aktienmärkten zeitigen. Was zu Teilen richtig ist.

Trump hat in seinem Wahlkampf 2016 zurecht darauf hingewiesen, dass die Federal Reserve die Maßnahmen der Quantitativen Lockerung dazu genutzt hat, um die Aktienmärkte für sieben Jahre künstlich aufzublasen. Als er dann im Oval Office saß, hat er eine 180 Grad-Wendung vollzogen und damit begonnen zu twittern, wie hoch die Aktien seit seiner Amtsübernahme stehen und dass er und sein Team dafür verantwortlich sind – nicht die Fed. Dieses Verhalten ist im Grunde genommen wahnsinnig – bis man die Figuren betrachtet die in Trumps-Kabinett sitzen und plötzlich ergibt alles einen Sinn.

Vergeltungsmaßnahmen Pekings

China hat als Antwort auf die Strafzölle Washingtons ebenfalls Zölle erlassen und zudem den Kauf von US-Agrargütern eingestellt, was zu massiven Einnahmeeinbrüchen bei den US-Farmern geführt hat. Jedoch hat China bislang keine „vollständige Antwort“ darauf gegeben, wie es gedenkt weiterhin vorzugehen. Die Optionen, die auf dem Tisch liegen, sind das Exportverbot Seltener Erden in die USA, US-Firmen wie Google oder Apple die Geschäftstätigkeit im Land zu verbieten/erschweren, die im Besitz befindlichen US-Staatspapiere auf den Markt zu werfen oder – und das ist der eigentliche Trumpf – die Fakturierungseinheit US-Dollar beim weltweiten Verkauf der eigenen Güter nicht mehr zu akzeptieren.

Überraschende Strafzölle gegen Mexiko

Mexiko sollte nach Ansinnen Trumps 5% Strafzölle (ansteigend bis 25% in den nächsten Monaten) auferlegt bekommen, sollte Mexiko den Zustrom illegaler Einwanderer über ihre Grenzen in die USA nicht eindämmen. Letztlich hätte dies das Ende des North American Trade Deals bedeutet, der in diesem Monat finalisiert werden soll. Zwar hat Trump inzwischen eine Einigung bekannt gegeben, jedoch bleibe ich eher skeptisch. Wie wir im Falle Chinas gesehen haben, sollte man sehr vorsichtig sein, was solche „Versprechen einer Einigung“ anbelangt. Ich gehe davon aus, dass die Spannungen mit Mexiko alsbald wieder hochkochen werden.

Mexiko ist der größte Handelspartner der USA (nach China und Kanada) und der drittgrößte Aufkäufer von US-Produkten. Ein Handelskrieg mit Mexiko muss daher mindestens so ernst genommen werden wie einer mit China

Strafzölle gegen Indien und Australien

Mit diesen neuen Strafzöllen gegen eigentlich befreundete Staaten, zeigt Trump einmal mehr, dass er einem destruktiven Kurs folgt, der nur in einem Zusammenbruch der USA münden kann. Das US-Regime stellt sich gegen immer mehr Länder und wirkt inzwischen wie ein Paria, wie der klassische Schläger auf dem Pausenhof, den zwar alle fürchten – mit dem aber am langen Ende niemand mehr etwas zu tun haben möchte.

Die 3.000 indischen Güter auf die nun Strafzölle gelegt wurden und die 10% auf Aluminium- bzw. 25% auf Stahlgüter aus Australien sind weitere Beispiele für diesen destruktiven Kurs Trumps.

Brexit und Trumps Angebot

Ich bin bereits mehrfach auf das „No Deal“-Szenario eingegangen und sehe es weiterhin als die wahrscheinlichste Option an. Trumps Angebot im Falle eines „No Deal“-Brexits engere wirtschaftliche Verflechtungen mit Großbritannien eingehen zu wollen, unterstützt meine These, dass durch die Verbindung der zwei größten „populistischen Bewegungen“ am Ende genau diesen „Populisten“ die Schuld für einen Kollaps gegeben werden soll. In den Geschichtsbüchern wird dann stehen, dass Protektionismus und Nationalismus die Gründe für den Kollaps darstellten – nicht die Machenschaften der Zentralbanken und ihrer Strippenzieher im Hintergrund, die die Instabilität erst ausgelöst haben.

Mögliche Strafzölle auf Autos aus der EU

Seit Monaten schwebt dieses Damoklesschwert über den Märkten und mit den letzten „Mai-Strafzöllen“ gegen andere Staaten, scheint dieses Damoklesschwert im Sommer fallen zu müssen. Trumps kürzliche „Handreichung gegenüber London“ signalisiert einen kommenden Handelskrieg mit der EU. Bislang scheint dies eher unwahrscheinlich, aber das Timing der IGE wäre perfekt, wenn die EU einen solchen Konflikt mit den USA „ausfechten“ müsste.

Die Folgen der Spannungen im Welthandel wird einen ökonomischen Weltkrieg mit sich bringen

Würde die USA aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke ihre Gespräche führen, würden solche Strafzölle durchaus Sinn ergeben. Aber die US-Wirtschaft besitzt nur noch eine Fassade von Stärke.

Die USA benötigen eine echte Produktionswirtschaft, die die Güter im eigenen Land herstellen kann. Mit Arbeitsplätzen im Land, um einen solchen Handelskrieg führen zu können. Aber die USA sind viel zu abhängig von ausländischen Importen. Bislang haben die Geschenke Trumps an die heimischen Unternehmen nicht dazu geführt, dass die Produktion in die USA zurück gekommen ist. Hätte Trump einen Tausch von Steuererleichterungen mit Produktionsrückholung in die USA gekoppelt, hätte das die Position der USA im Handelskrieg stärken können – aber dies ist eben nicht erfolgt.

Oft liest man davon, dass der US-Konsument die „größte wirtschaftliche Ressource der USA“ ist und dass diese der Grund für die Bestrebungen anderer Länder sind in die USA zu exportieren. Es war auch der Grund, warum die Leute dachten, dass China den Forderungen der USA nachgeben wird. Tatsache ist aber, dass der US-Konsum nur Kredit getrieben ist; es ist nichts Nachhaltiges.

Die US-Haushalte sind so verschuldet wie nie zuvor in der Geschichte und ein Viertel der US-Amerikaner hält sich nur mittels der Kreditkarten über Wasser, um das Lebensnotwendige einkaufen zu können. Ein Großteil des US-Konsums beruht auf einer Kreditausweitung, keinem echten Wachstum. Und sobald die Kredite auf eine Höhe jenseits der Leistbarkeit der Konsumenten angewachsen ist, wird der US-Konsum in sich zusammenbrechen.

Hierin liegt wahrscheinlich auch die Ursache, warum der US-Einzelhandel massive Probleme im Jahr 2019 hat und viele Läden schließen müssen. Aber wenn die US-Konsumenten nicht mehr per Kredit einkaufen, wofür geben sie dann ihr „Geld“ aus? Die wahrscheinlichste Antwort darauf ist, dass sie mit diesem „Geld“ alte Kredite zurückzahlen. Dieser „Kredittodeskreislauf“ war auch kurz vor dem Crash 2008 sichtbar und er dreht sich aktuell wieder.

Das Problem der USA dabei ist: sobald der US-Konsummarkt einbricht, gibt es für ausländische Exporteure aber keinen Grund mehr auf die Forderungen der USA einzugehen!

Das bedeutet, dass der Handelskrieg unvermindert weitergehen wird. Wir werden von möglichen Einigungen lesen, die die Öffentlichkeit in Sicherheit wiegen und die Aktienmärkte vor einem zu abrupten Einsturz bewahren sollen, die aber letztlich nicht kommen. Sollte sich diese Situation bis in den Winter hinein so fortsetzen wie ich sie hier schildere, gehe ich davon aus, dass der Konflikt zwischen den USA und China in einen globalen Konflikt enden wird. Das bedeutet, dass sich andere Länder auf irgendeine Seite schlagen werden.

Bereits jetzt ziehen die USA bestimmte „Kampflinien“, in dem sie Allianzen mit z.B. Japan und Südkorea schmieden. Ob diese erfolgreich sein werden, wird sich zeigen müssen. Japans historische Abneigung gegenüber China (und umgekehrt) wird Tokyo in Richtung der USA treiben. Jedoch ist China inzwischen einer der größten Exportmärkte für Nippon und eine solche Entscheidung wird die japanische Wirtschaft schwer treffen. Südkoreas Abhängigkeit von den USA (Schutz gegenüber Nordkorea) wird Seoul gen USA tendieren lassen. Aber die meisten anderen Länder – gerade in Südasien – werden sich aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen mit China eher gegen die USA „entscheiden“.

Russland und China haben sich ihrerseits bereits mittels bilateraler Handelsvereinbarungen abgesichert. Teile Europas (darunter auch Deutschland) haben in den letzten Jahrzehnten tiefe wirtschaftliche Verbindungen mit dem Riesenreich geknüpft. Schon im Juli 2017 stellt ich die Systemfrage: China und Deutschland als Geburtshelfer der Neuen Weltordnung? und sagte voraus, dass im Falle einer globalen Krise China und Deutschland eine Allianz bilden werden. Und Wladimir Putin hat einmal mehr öffentlich das Ende des US-Dollars als Weltreservewährung eingefordert.

Australien ist stark abhängig von China als Exportmarkt für seine Rohstoffe und mit den oben angesprochenen Strafzöllen auf Aluminium und Stahl, scheint ein Schwenk zugunsten Chinas nicht mehr unmöglich zu sein. Bei Indien ist eine Aussage nur sehr schwer zu treffen. Aber auch hier gilt, dass die Gefahr durch die Strafzölle Indien in Richtung China treiben könnte.

Money Transformed – The future of currency in a digital world

(Download PDF)

Die nukleare Option in diesem „Spiel“, die Waffe, die den Handelskrieg de facto beenden und die US-Wirtschaft in den Abgrund reißen wird, ist der Abverkauf des US-Dollars durch eine gemeinsame Aktion mehrerer Länder. Der damit einhergehende Verlust des Status als Weltreservewährung würde die Fähigkeiten der USA ein Ende setzen, „Schulden ohne Konsequenzen“ zu erzeugen. Ein Leben auf Kosten anderer wäre dann nicht mehr möglich. Dieser Status ist der letzte verbliebene Stützpfeiler, der die Bedeutung der US-Wirtschaft noch oben hält. Und wir sollten nicht den Fehler machen zu denken, dass die IGE bei einem Fall dieses Status nicht massiv profitieren würden. Die Einführung eines neuen globalen Währungssystems, angelehnt an die Sonderziehungsrechte des IWF, wurde zigfach vom Mitgliedern der IGE thematisiert. Mohamed El-Erian hat 2017 sogar vorgeschlagen, dass die SZR als ein Reservewährungssystem eingesetzt werden sollten, um den „Gefahren des populistischen Nationalismus begegnen zu können“.

Der IWF sieht zudem die Blockchain-Technologie und die Kryptowährungen als Heilsbringer. Dabei hofft der IWF sein eigenes digitales Währungssystem alsbald entwickelt zu haben (ich gehe davon aus, dass dies bereits erfolgt ist). Ein globaler Handelskrieg ist ein Traumszenario für diejenigen, die ein Mehr an Globalisierung, ein Mehr an Zentralisierung wollen. Für diejenigen, die diese Zentralisierung als eine „Lösung“ sehen, während sie all die negativen Folgen dieses Handelskrieges den „Populisten“ anlasten werden.

Quellen:
The Trade War Is About To Become An Economic World War III
Getting Donald Out Of Debt: The 25-Year-Old Ties That Bind Trump and Wilbur Ross
Pompeo to speak at secretive Bilderberg meeting in Switzerland
Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein
China Has Propped Up Global Markets Since December – Is This About To End?
Donald Trump on the stock market: ‘It’s all a big bubble’
Epic floods and trade wars – how politics and climate beats up US farmers
India mulls retaliatory tariffs after US ends preferential trade status
Scott Morrison plays down report US planning tariffs on Australian aluminium
Consumer Debt Statistics, Causes and Impact
US wants Japan and South Korea to tag team China. But history is in the way
Systemfrage: China und Deutschland als Geburtshelfer der Neuen Weltordnung?
Putin says ‚role of dollar‘ should be revisited in global trade
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