US-Präsident Donald Trump hat beim G20-Gipfel in Japan den Diktator und saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman über den grünen Klee gelobt. Trump sagte, dass er ihn als „einen Freund (friend of mine)“ sehe und dass er
eine spektakuläre Arbeit gemacht hat.
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(have done a spectacular job.)
Als ein Reporter den US-Präsidenten fragte, ob er den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi in seinem Gespräch mit dem Kronprinzen thematisiert habe, der im saudischen Konsulat in Istanbul durchgeführt wurde, konterte dieser nur:
Bisher hat niemand direkt auf den zukünftigen König von Saudi-Arabien gezeigt.
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(Nobody so far has directly pointed a finger at the future king of Saudi Arabia.)
Trumps Antwort steht im Gegensatz zur Schlussfolgerung des US-Geheimdientes CIA, dass der Kronprinz höchstwahrscheinlich den Mord angeordnet hat. Agnes Callmard, die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für außergerichtliche Tötungen, hat indessen letzte Woche einen Bericht veröffentlicht, in dem zu lesen ist:
Die Schlussfolgerung des Sonderberichterstatters lautet, dass Herr Khashoggi Opfer einer vorsätzlichen Hinrichtung geworden ist, einer außergerichtlichen Tötung, für die der Staat Saudi-Arabien nach internationalem Menschenrechtsgesetz verantwortlich ist.
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(It is the conclusion of the special rapporteur that Mr Khashoggi has been the victim of a deliberate, premeditated execution, an extrajudicial killing for which the state of Saudi Arabia is responsible under international human rights law.)
Trump erwähnte in seiner Antwort gegenüber dem Reporter noch die saudischen Waffengeschäfte und scheint darauf mehr als stolz sein, ein diktatorisches Regime zu unterstützen:
Sie bestellen Ausrüstung, nicht nur Militärausrüstung, im Wert von 400 Milliarden US-Dollar und über einen gewissen Zeitraum sogar mehr.
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(They are ordering equipment, not only military equipment, but $400bn worth and even more than that over a period of time worth of different things.)
Kein Wort von Trump über den fortgesetzten illegalen Krieg Saudi-Arabiens gegen den Jemen, in dem US-Waffen eingesetzt werden, um das bettelarme Land weiter in die Steinzeit zu bomben. Ein Bericht von The Armed Conflict Location & Event Data Project sieht Saudi-Arabien als Verantwortlichen von 8.000 zivilen Opfern, die bei direkten Bombenangriffen ums Leben kamen. Inzwischen sind über 90.000 Menschen in diesem Krieg seit 2015 zu Tode gekommen. Die zahlreichen Opfer aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten (wie Cholera) nicht inbegriffen.
Trump ist und bleibt ein Erfüllungsgehilfe des militärisch-industriellen Komplexes. Dieser Tatsache kann sich selbst seine Befürworterriege nicht entziehen.
Quellen:
Trump Tells Saudi Crown Prince He’s Done a “Spectacular Job”
Trump tells Saudi crown prince he’s doing ‘a spectacular job’
‘Credible evidence’ Saudi crown prince liable for Khashoggi killing – UN report
PRESS RELEASE: YEMEN WAR DEATH TOLL EXCEEDS 90,000 ACCORDING TO NEW ACLED DATA FOR 2015