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Systemfrage: Unser korruptes System wird sich nie von innen heraus selbst verändernLesezeit: 9 Minuten

Finanzsystem - Bildquelle: Pixabay / NikolayFrolochkin; CC0 Creative Commons

Finanzsystem – Bildquelle: Pixabay / NikolayFrolochkin; CC0 Creative Commons

In den alternativen Medien wird die Verhaftung von Jeffrey Epstein als Beleg dafür gewertet, dass Donald Trump nun endlich sein Versprechen einlöst und gegen die „Sumpfkreaturen vorgeht“ und dass dies das „Startsignal für weitere Verhaftungen“ sei.

Diese Hoffnung teile ich nicht. Denn die beste Art die Öffentlichkeit von den wahren Absichten abzulenken und ihnen das Gefühl von Gerechtigkeit zu geben, besteht darin, dass man „hochstehende Persönlichkeiten“ kurz ins Rampenlicht zerrt, diese „abverurteilt“ – quasi der Gesellschaft ein Opfer bringt – und somit die Massen und dern Hunger nach Gerechtigkeit befriedigt. Das vorherrschende System sieht nicht vor, dass das in im verhaftete Grundübel ausgemerzt werden kann, denn dann würde es sich selbst zerstören.

Epstein ist dafür ein perfektes Beispiel. Seit nunmehr 12 Jahren wird er mit Vorwürfen von Pädophilie konfrontiert und hat bereits einmal eine 13-monatige Strafe „verbüssen“ müssen. Wie viele Kinderschänder haben eine ähnliche „Bestrafung“ erfahren wie Epstein? Und was ist mit den Personen im Dunstkreis von Epstein? Jenen Politikern, Geschäftspartnern und Freunden, die im „Lolita Express“ Platz genommen haben? Sollen wir wirklich glauben, dass sie von all dem nichts gewusst haben? Dass sie Epsteins Insel besucht haben und nichts bemerkt haben wollen?

Warum hat sich nie jemand von ihnen öffentlich nach einem solchen „Besuch“ geäußert? Warum haben sie Epstein erst dann „angezählt“, nachdem er ins „Rampenlicht gezerrt“ wurde? Weil sie vielleicht gemeinsame Sache gemacht haben?

Mein Punkt ist, dass die Menschen ihre Erwartungen herunter schrauben sollten, dass die US-Justiz hier gerecht urteilen und vorgehen wird oder dass die „Dominosteine jetzt zu fallen beginnen werden“. Zudem müssen wir in Erinnerung behalten, dass James Comeys Tochter, Maureen Comey, UND Donald Trumps Arbeitsminister, Alexander Acosta, im Epstein Fall als Ankläger involviert sein werden. Dabei war Acosta derjenige, der Epsteins 13-Monate-Haft mit eingefädelt hatte.

Epstein ist aber letztlich nur ein weiteres Stück im allseits beliebten Kabuki-Theater, um der Öffentlichkeit die falsche Hoffnung zu vermitteln, dass das System einen Wandel erlebt und dass die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) genauso behandelt werden wie jeder andere auch. Aber wie oft hat eine solche Gleichbehandlung wirklich stattgefunden?

Erinnert sich noch jemand an Bernie Madoff? Madoffs Schneeballsystem kostete damals den Anlegern 65 Milliarden US-Dollar und er wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt. Aber die Bank, die ihm half die Gelder zu verschieben, wurde niemals belangt. Der Name der Bank: JP Morgan.

Nach der Finanzkrise von 2008 und der Aufdeckung der Machenschaften auf dem Derivate- und Kreditabsicherungsmarkt hatten viele Menschen die Hoffnung, dass es jetzt den Bankern an den Kragen gehen würde. In den USA musste nur ein einziger Banker, ein unbekannter Mitarbeiter der Credit Suisse mit dem Namen Kareem Sarageldin, hinter Gittern. Sarageldin musste 30 Monate ins Gefängnis, nachdem er Betrug und Manipulation der Absicherungsinstrumente zugab.

Die Financial Times veröffentlichte 2018 einen Artikel, indem sie behauptete, den Mythos widerlegen zu können, dass „niemand für den Crash von 2008 zur Verantwortung gezogen worden wäre“. Im Artikel finden wir 47 Namen und der Verfasser gibt selbst zu, dass der Großteil der Verhaftungen in Island stattfand. Zudem waren es hauptsächlich Mitarbeiter der mittleren Führungsebene oder Banker aus kleinen Banken, die vor Gericht standen. Die Zahl der großen Vorstandschefs ist marginal und Banken wie JP Morgan oder Goldman Sachs, die größten Betrüger in diesem Kontext, findet man auf dieser Liste überhaupt nicht.

Letztlich sind die in solchen Artikeln aufgeführten Argumente in sich schon ein Betrug am Leser. Denn die wenigsten sagen, dass überhaupt keiner aus dem Bankensektor nach 2008 angeklagt wurde. Vielmehr sagen die meisten, dass eben niemand an der Spitze der Pyramide verurteilt wurde. Vielleicht mit der Ausnahme von Rodrigo Rato, dem ehemaligen, spanischen IWF-Mitarbeiter, der aber nur wegen Kreditkartenmißbrauch angeklagt wurde – nicht jedoch wegen der Derivate und Kreditausfallversicherungen.

Die größten Verbrecher werden selten vor Gericht gestellt oder müssen gar ins Gefängnis, weil sie auf Schlüsselpositionen im herrschenden System sitzen. Wir werden nie erleben, dass ein Zentralbanker zur Verantwortung gezogen werden wird, weil er künstliche Blasen erschaffen hat, in dem er Niedrigzinsen und andere Stimulimaßnahmen durchgeführt hat, die uns als Gesellschaft den Kopf kosten werden. Wir werden nie sehen, dass jemand aus dieser Clique verurteilt werden wird, wenn die Blase dann platzt, weil sie in eine wirtschaftliche Schwächephase hinein eine Straffungspolitik durchgeführt haben.

Und genau das hat der Fed-Vorsitzende, Jerome Powell, dieser Tage vor dem Financial Services Committee bestätigt, als er sagte, dass er Trump schlichtweg ignorieren und im Amt bleiben würde, wenn dieser ihn feuern will. Seltsamerweise haben nur sehr wenige in den alternativen Medien darüber berichtet. Vielleicht weil es im krassen Gegensatz zum Narrativ steht, dass Powell „Angst vor Trump“ und dass Trump die Kontrolle über die Fed habe? Dass dies absoluter Quatsch ist, zeigen die Äußerungen Powells. Selbst Trumps stellvertretender Stabschef merkte an, dass Trump „weiß, dass er nicht die Autorität besitzt, um Powell zu feuern (knows he does not have the authority to fire Powell)“.

Jeder, der denkt, dass der US-Präsident den Fed-Vorsitzenden bestimmt, versteht nicht wie das System funktioniert. Das Fed Board kontrolliert, wer der Vorsitzende ist und bestimmt, wer auf die die Auswahlliste als möglicher Fed-Chef kommt. Nicht der Präsident. So Bill Englisch, einem ehemaligen FOMC-Sekretär und Berater dieses Fed Boards. Das bedeutet, dass Trumps „Auswahlmöglichkeit“ nur eine „Scheinauswahl“ darstellt. Trump besitzt keinerlei Macht über die US-Notenbank.

Aber warum glauben immer noch so viele Menschen an diese Illusion? Auch hier gilt, dass sich die Menschen an diese falsche Hoffnung klammern, um „geistig überleben zu können“. Die IGE und ihre Banker werden nie von dem System bestraft werden, dem sie selbst vorsitzen und das sie kontrollieren.

Wir werden nie erleben, dass die führenden Köpfe der IWF für das Ausrauben ganzer Staaten verantwortlich gemacht werden. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat den Nazis geholfen, Gelder zu waschen und wurde dafür nie bestraft bzw. existiert bis heute als Zentralbank der Zentralbanken. Der Präsident der BIZ zur damaligen Zeit, Thomas McKittrick, wurde nach dem Krieg nie dafür belangt, arbeitet stattdessen für die Chase Manhattan Bank der Rockefellers und wurde bei seinem Tod 1970 von der New York Times in den höchsten Tönen gelobt. Obwohl die Times auch über die Verwicklungen der BIZ mit den Nazis berichtet hatte.

Einige mögen jetzt verargumentieren, dass sich dieses unterschiedliche Justizbild (ein Strafrecht für den gemeinen Bürger, ein anderes für die Geldelite) unter Trump auflösen wird. Aber ich erachte eine solche Einschätzung schlicht als naiv. Denn Trump ist viel zu eng mit den IGE und den Bankern verwoben, um gegen sie vorgehen zu können. Wilbur Ross, aktueller Handelsminister unter Trump, boxte ihn damals als Rothschild-Banker vor einer Pleite wegen seines Casino-Fiaskos in Atlantic City heraus, in dem er für eine neue Kreditregelung/-linie sorgte. Trumps Präsidentschaft ist aus meiner Sicht NICHT gegen Banker und Globalisten gerichtet.

Eigentlich sollte es den meisten Menschen klar sein, dass es „kein trocken legen des Sumpfes“ gibt – nicht einmal innerhalb des Weißen Hauses. Trumps Versprechen die Clintons strafrechtlich zu verfolgen, da sie Betrug begangen, klassifizierte Daten über einen eigenen Mailserver verschickt und andere strafrechtliche Dinge getan haben, hat sich in Luft aufgelöst. Trumps Wahlkampfposition, die Fed für die historische Blase zur Verantwortung ziehen zu wollen, weil sie die Aktienmärkte mit niedrigen Zinsen und Stimulimaßnahmen künstlich aufgeblasen hat, ist ebenfalls nur noch unwichtiges Gerede von vor drei Jahren. Stattdessen stellt sich Trump nun hin und sagt, dass er und seine Politik für die Kurse verantwortlich seien, und fordert zeitgleich weitere Stimulimaßnahmen der Fed ein.

Und trotzdem gibt es immer noch Menschen, die denken das wäre alles Teil der Strategie Trumps, dass er 4D-Schach mit den IGE spielt. Für mich ist dieser Irrglaube nicht mehr nachvollziehbar. Die Vorstellung, dass das System das Böse loswerden und wieder im Sinne der Allgemeinheit arbeiten könnte, ist einfach surreal.

Das Hauptproblem bei all dem ist, dass unser System nicht nur von korrupten Personen geführt wird, sondern dass es eben auch von diesen Personen erschaffen wurde. Das System, wie wir es heute haben, ist wie eine Korruptionsmaschine, die Böses produziert. Wenn man neue Leute in eine solche Maschine einbindet, wird es diese Maschine nicht zu einem Halt bringen. Die Leute, die denken, dass man eine solche böse Maschine einsetzen kann, um Gutes zu tun, werden am Ende oft selbst korrupt und böse. Man kann das System nicht ändern, man kann es nicht für etwas Gutes einsetzen, man kann es nur ersetzen.

Oder in anderen Worten: die freiheitsliebenden Menschen da draußen müssen sich ihrer Illusion entledigen, dass die IGE geschlagen werden können, in dem man das herrschende System gegen sie einsetzt, das doch nur den Interessen der IGE dient. Kann man ein korruptes System nicht von innen verändern, dann bleiben nur die Neuausrichtung von außen oder die Erschaffung eines neuen Systems. Ohne Menschen, die dies verstanden haben und sich dementsprechend positionieren, kann aber ein Wechsel nicht von Erfolg gekrönt sein.

Wir werden nicht erleben, dass die Hochleistungspresse und auch genauso wenig die meisten alternativen Medien die echten Lösungen für diese kriminellen Strukturen und diese Korruption nennen werden. Wir werden nichts hören über diese Lösungen, weil sie harte, schmerzhafte Einschnitte erfordern werden. Wählen zu gehen ist einfach, deshalb ist es auch wirkungslos. Demonstrieren ist einfach, deshalb ist es auch wirkungslos. Und das korrupte System bleibt.

Es gibt zwei Optionen: Erstens, das Abwenden vom aktuellen System und das Aufbauen einer Alternative. Wäre es erfolgreich, dann ist davon auszugehen, dass das korrupte System und die IGE dahinter diese Alternative zerstören werden. Zweitens, das Entgegenstellen gegen das aktuelle System. Leider scheint alles auf die zweite Option hinaus zu laufen. Nicht weil die Menschen es wollen, sondern weil sie dazu gezwungen werden.

Wir können uns nicht länger der Hoffnung hingeben, die Wall Street, City of London und Co. so zu verändern, dass sie für uns arbeiten und unseren Interessen folgen. Die Hoffnung, dass es dazu kommt, wirkt wie Gift. Und die IGE setzen dieses Gift ein, um die Öffentlichkeit zu schwächen und vor allem in ihrem Handeln zu teilen (Divide et Impera). Während wir herum sitzen und darauf warten, dass sich das System seiner selbst annimmt und sich von innen heraus reinigt, werden die IGE immer mächtiger. Ohne einen massiven Wandel, ohne ein Umdenken der Menschen und ohne aktives Handeln, wird sich unsere Lage nur verschlechtern.

Quellen:
The Corrupt System Will Never Police Itself
Jailed Bankers
Fed Chairman Powell: If Trump Asks Me To Leave, I Won’t
Mick Mulvaney Says Trump Now Realizes He Can’t Fire Fed Chairman
Trump says he can fire Fed’s Powell; it’s not that simple
Federal Reserve Board announces appointment of William English as adviser to the Board in the Office of Board Members
Global Central Bank Says It Held Gold Looted by Nazis
Getting Donald Out Of Debt: The 25-Year-Old Ties That Bind Trump and Wilbur Ross
Donald Trump on the stock market: ‘It’s all a big bubble’

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