Noch im September konnten wir allerorts in der Hochleistungspresse lesen, dass eine Einigung zwischen Peking und Washington im Zuge des Handelsstreits nur noch eine Frage von wenigen Punkten sei. Die Märkte reagierten entsprechend positiv, obwohl andere schlechte Finanznachrichten weit schwerwiegender waren. Diese Medienkampagne verdeutlichte mir aber, dass es zu keinem Ergebnis im Oktober kommen wird. Dass es maximal eine „Bewegung in der Sache gibt“ und man eine kurzfristige Aussetzung der Strafzölle prüfe. Aber selbst dieses Szenario hat sich nun zerschlagen und die Gespräche sind de facto bereits gescheitert bevor sie richtig begonnen haben. Daher sehe ich eine Fortsetzung des Handelskrieges bis ins neue Jahr.
Im gestrigen Artikel schrieb ich zum Handelskrieg:
In regelmäßiger Abfolge wird der Handelskrieg und eine mögliche Einigung zwischen den beiden Parteien medial aufgebauscht und in regelmäßiger Abfolge werden die Märkte enttäuscht, weil außer Spesen nichts gewesen. Auch das neueste Scheitern der Gespräche reiht sich perfekt in diese Abfolge ein und der Konflttk schaukelt sich weiter hoch. Eigentlich sollte man meinen, dass die Menschen das endlich begriffen haben, aber die Investmentwelt scheint nicht einmal im Ansatz lernfähig zu sein. Ich gehe davon aus, dass sich das Schauspiel fortsetzen wird und es auch weiterhin zu keiner Einigung kommen wird.
Der Handelskrieg ist nur eines der vielen Ablenkungsmanöver, die wir aktuell beobachten können. Während Trump weiterhin seine Rolle im Sinne der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) als einfältiger Dümmling und als Herbert Hoover-Klon spiel, verdichten sich die einzelnen Ereignisse immer mehr zu einem großen Ganzen. Dabei müssen wir den Crash anders beleuchten als den von 2008, weil wir die Geschwindigkeit der Implosion nicht nur anhand der „Finanzsignale“ bewerten dürfen, sondern auch die geopolitischen Signale mit einbeziehen müssen.
Das heißt, die IGE werden einen „Lehman-Moment“ auslösen, sobald es genügend geopolitische Spannungen gibt, um die Öffentlichkeit zu hypnotisieren. Damit hoffen sie den „perfekten Sturm“ erzeugen zu können, dem man die Schuld für die von ihnen erschaffene Krise geben kann. Es scheint so zu sein, dass wir – während wir uns dem Ende des Jahres 2019 nähern – das Donnern der Lawine bereits hören können.
Daher möchte ich im Folgenden einige Entwicklungen beleuchten, die sich in den letzten Wochen in ihrer Schlagzahl erhöht haben und versuchen zu analysieren, was sie aus meiner Sicht für uns und die Wirtschaft im Allgemeinen bedeuten. Einige Leser werden die Vorstellung verwerfen, dass diese Ereignisse eine ökonomische Implikation mit sich bringen – aber diese Kritiker mögen sich mit dem größeren Bild beschäftigen. Vieles von dem, was heute passiert, wurde durch die IGE nicht nur als Ablenkungsmanöver für den Finanztsunami entworfen, der auf uns zu rollt, sondern als „Treibstoff“, um den Kollaps an- und vorantreiben zu können.
Der Ukraine-Skandal und ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump
Wie ich im Artikel Systemfrage: Die Trump-(Ent)-Täuschung bereits schrieb, kann Trump kein Anti-Globalist sein, wenn er zeitgleich mit der globalen Elite zusammenarbeitet. Das Schauspiel namens Amtsenthebungsverfahren ist wie Russiagate Teil eines ausgeklügelten Plans der auf der 4. Generation der Kriegsführung fußt, die die Linken immer extremer in ihren Handlungen und Ansichten werden lässt, während die Konservativen sich hinter Trump vereinen (sollen). Einem US-Präsidenten, der immer noch in der Schuld der Bankerdynastien steht, die ihm in den 1990er vor dem Bankrott bewahrt haben. Die IGE haben aktuell keinerlei Absicht Trump loswerden zu wollen. Er ist viel zu nützlich für sie und ihre Agenda, die einen instabilen, konservativen und nationalistischen Anti-Globalisten benötigt, der die US-amerikanische Ökonomie in den Abgrund führen soll.
Das Amtsenthebungsverfahren wird am Ende Joe Biden weit mehr schaden und ihm den Platz auf der Kandidatenliste der Demokraten kosten und die Tür für einen anderen Kandidaten (höchstwahrscheinlich Elizabeth Warren) aufstoßen. Da Bernie Sanders mehr oder weniger aufgrund seiner Herzprobleme bereits aus dem Rennen ist, macht Warren aus Sicht der IGE als demokratische Kandidatin für 2020 aufzulaufen am meisten Sinn.
Berichte, dass Hillary Clinton nochmals ins Rennen einsteigen könnte, sind für mich ein reines Kabuki-Theater. Warrens Skandale sind im Vergleich zu denen Clintons marginal – wobei es den Linken eh egal ist, wer mehr auf dem Kerbholz hat. Die Lügen Warrens, dass man sie in den 1970er aufgrund einer Schwangerschaft feuerte, wird man bis November 2020 vergessen haben – insbesondere dann, wenn wir uns inmitten eines Crashes wie 2008 befinden. Wir sollten den Blick nicht auf Clinton, sondern vielmehr auf Warren richten, wenn wir den Wahlkampf in den USA betrachten. Wobei es letztlich egal ist, weil Wahlen nichts ändern. Sie geben aber viele Hinweise auf das, was die IGE planen.
Ich gehe davon aus, dass das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump noch vor den sogenannten Primaries der Demokraten in sich zusammenfallen wird. Das bedeutet aber nicht, dass Trumps zweite Amtszeit damit gesichert ist. Trumps Rolle als Präsident wird nur solange Bestand haben, solange die US-Wirtschaft positive (wenn auch manipulierte) Zahlen liefern kann. Kommt es vor den US-Wahlen 2020 zu einem „Lehman-Moment“, dann wurde Trump zum Abschuss freigegeben.
Das einzige Szenario, das ein erfolgreiches Amtsenthebungsverfahren wahrscheinlich macht, ist, dass die IGE damit sowohl die Linken als auch die Konservativen in einen Abnutzungskampf stürzen könnten, weil sie aufeinander losgehen.
Leider gibt es einige nützliche Idioten in den USA, die sogar einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen würden, um Trump zu stützen bzw. zu stürzen. Ein solcher Kampf für oder gegen eine Marionette der Banker, der zudem nach wie vor die Verantwortung für die Marktblase übernimmt, würde die wahren Verursacher der Krise im Dunkeln lassen. Es wäre zudem der schnellste Weg, damit die freiheitsliebenden Menschen ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Und am Ende bekommen die IGE genau das was sie wollen. Einen Freifahrtschein.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China
Der Handelskrieg geht nun bereits über 22 Monate. Viel länger als die meisten Analysten des Mainstreams und der alternativen Medien voraus gesagt haben. Wir sollten nicht überrascht sein, wenn er sich bis zum Jahresende 2020 hinzieht oder vielleicht sogar noch länger. Der Konflikt ist – wie Trump – viel zu nützlich als dass man ihn einfach beenden könnte.
Es gibt einige Analysten, die denken, dass die IGE das System weiter am Leben halten wollen. Sie nehmen an, dass die IGE eine Fortführung benötigen, weil sie ansonsten „ihre Macht verlieren“. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Leider haben sich diese Analysten weder mit der Geschichte noch mit den einzelnen Ereignissen tiefer beschäftigt. Die IGE sind sich durchaus BEWUSST, welche Konsequenzen ihre Taten haben. Und sie wollen, dass diese Konsequenzen eintreten. Damit sie ihre „Neue Weltordnung“ realisieren können, muss die alte erst einmal fallen.
Teil dieses Prozesses wird höchstwahrscheinlich das Ende des US-Dollars als Weltreservewährung sein und der Austausch mit einem Währungskorbsystem, das öffentlich vom IWF und anderen IGE-Institutionen seit Jahren propagiert wird.
Ich kann mir keinen besseren Weg im Sinne der IGE vorstellen den US-Dollar zu stürzen, als einen Handelskrieg mit China loszutreten, bis China seine „nukleare Option“ als weltgrößter Im- und Exporteur nutzt und den US-Dollar komplett aus seinem Handel verbannt. Sollte China den US-Dollar fallen lassen, werden zahlreiche andere Länder folgen, um ihre Handelsbeziehungen mit dem Riesenreich nicht zu gefährden. China ist bereits dabei seine Bestände an US-Dollar massiv abzuverkaufen. Jeder, der den Handelskrieg verfolgt, sollte verstehen, dass am Ende dieser Auseinandersetzung auch das Ende des US-Dollars stehen wird, falls es zu keiner zeitnahen Einigung kommt.
Die US-Dollar-Advokaten werden jetzt „Niemals nicht!“ schreien, aber sie werden eines besseren belehrt werden.
Das Vorgehen der Türkei in Syrien bzw. gegen die Kurden
Seit über einem Jahr gibt die Trump-Administration vor, dass das „Engagement“ in Syrien alsbald ein Ende finden wird. Die konservativen Kräfte applaudierten damals lautstark und glaubten, das dies ein Zeichen Trumps sei, dass er endlich seine Wahlversprechen einlöst und die nie enden wollenden Kriege im Mittleren Osten beendet. Natürlich wurde nur eine Woche später bekannt gegeben, dass man die US-Truppen nun doch in Syrien belassen wird.
Aktuell wird dieses Propagandanarrativ wieder aufgeführt, dass Trump nun endlich doch die Truppen aus Syrien abziehen wird und damit „dem Establishment zeigt, wo der Hammer hängt“. Diesmal verknüpft mit einer möglichen türkischen Invasion der Region. Ich bin mir nicht sicher, wie die „Q-Anhänger“ diesen Schritt als „Sieg Trumps“ hindrehen werden, weil der Großteil der Republikaner eigentlich gegen diesen Schritt ist. Aber bereits jetzt rudert Trump zurück und lässt durchblicken, dass man die US-Truppen weiterhin in Syrien lässt.
Dies zeigt eindeutig, dass nichts von dem, was Trump sagt, ernst genommen werden kann und wir abwarten müssen, was WIRKLICH passiert in den nächsten Wochen. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde ein „Rückzug aus Syrien“ eine andere Agenda auslösen – bis hin zu einem wirtschaftlichen oder gar kinetischen Krieg mit der Türkei.
Ich schreibe seit vielen Jahren, lange bevor der syrische „Bürgerkrieg“ in diesem Kontext in den alternativen Medien beleuchtet wurde, dass Syrien der Schlüssel für einen größeren Krieg im Mittleren Osten ist. Es sind dort so viele unterschiedliche Interessen vertreten, verwoben und vorhanden (von den USA, dem Iran, Russland, der Türkei bis hin zu China), dass ein solch zuerst regionaler Konflikt zu einem Flächenbrand für das gesamte Gebiet des Mittleren Osten werden kann. Ein kleine Randbemerkung sei mir an dieser Stelle erlaubt: meine Vorhersage Anfang diesen Jahres, dass die Türkei die NATO noch 2019 verlassen könnte, scheint immer mehr Gestalt anzunehmen.
Der Brexit
Nach wie vor gehe ich davon aus, dass Großbritannien mit einem „No Deal“ die EU verlassen wird oder mit einer Einigung, die im Grundsatz Nahe an einem solchen „No Deal“ liegt. Ein solcher Brexit spielt den IGE durchaus in die Karte, WENN es ein „No Deal“-Bexit wird. Die Hochleistungspresse und zahlreiche IGE-Mitglieder haben das Narrativ aufgebaut, dass ein „No Deal“ einer fiskalischen und wirtschaftlichen Katastrophe für Großbritannien und der EU gleichkommt. Natürlich haben die IGE bereits alles für einen wirtschaftlichen Absturz getan, in dem sie die „Blase aller Blasen“ erschaffen haben. Aber genauso wie im Falle Trumps benötigen sie jemanden oder etwas in Europa, dem man die Schuld für die Konsequenzen und als Auslöser für die Krise benennen kann.
Die Brexit-Bewegung ist ein nützlicher Sündenbock. Während die Handlungen der Politkaste und das Verfahren der politischen Meinungsfindung in Großbritannien für einen Außenstehenden nur schwer durchschaubar ist, scheint es so zu sein, dass Boris Johnson den Brexit bis Ende diesen Monats durchziehen will. Zwar gibt es die Möglichkeit, dass es nochmals zu einem dreimonatigen Aufschub kommt, aber aktuell scheint es nicht so zu sein, als dass Johnson einen solchen Weg einschlagen wird. Weit interessanter ist, dass die EU gar kein Abkommen haben will, während Brüssel gleichzeitig sagt, dass die Brexit-Kampagne nicht gesprächs- und kompromissbereit sei. Es ist fast so, als wolle das EU-Establishment, dass es zu einem „No Deal“ kommt…
Oberflächlich betrachtet, macht das durchaus Sinn. Denn eine „gute und erfolgreiche Einigung“ könnte andere Staaten dazu bringen ebenfalls die EU zu verlassen. Ein „No Deal“ und mögliche Schäden könnte dagegen die Europäer glauben lassen, dass eine noch stärkere Zentralisierung die einzige Lösung ist. Wie sagte die neue Chefin des IWF dieser Tage doch so schön: „Vereinigt euch, um den globalen Wirtschaftsabschwung zu stoppen. (Unite to halt the global economic slowdown.)“. Oder in anderen Worten: gibt eure Souveränität auf oder ihr werdet leiden müssen. Darüber hinaus würde ein „No Deal“ als Begründung für einen ökonomischen Absturz auch die Souveränitätsbefürworter in Europa als die „bösen Buben“ hinstellen, während die Banker ohne Schaden davon kommen würden.
Conclusio – Der perfekte Sturm?
Der Übergang von 2019 auf 2020 ist wohl die instabilste Zeitperiode in der jüngsten Vergangenheit. Ich denke nicht, dass es sich dabei um einen reinen Zufall handelt. Die Beweise unterstützen diese Annahme nicht. Vielmehr zeigen sie eine bewusst herbeigeführte Destabilisierung auf, die den Interessen der IGE dient und eher einer Guerillataktik gleicht. Eines der Hauptziele einer solcher Guerillataktik liegt darin, die Infrastruktur und Wirtschaft eines Systems gezielt zu unterwandern, so dass die Bevölkerung gezwungen wird, einen neuen „Denkweg“ einzuschlagen. Und die IGE haben bereits eine entsprechende Ideologie im Kopf.
Was wir aktuell erleben ist die Kulmination verschiedener Ereignisse zu einem großen, nicht mehr abzuwendenden Großereignis, das diese Einzelereignisse in sich vereint. Ein Ablenkungsmanöver par excellence. Zu Lasten aller, zum Nutzen weniger.
Quellen:
Geopolitical Signals Of Global Economic Crisis Abound
Systemfrage: Die Trump-(Ent)-Täuschung
Wilbur Ross once ushered Deal for Trump to keep Taj Majal
Finanzsystem: Was wird aus dem US-Dollar? Vom Fall des Petro-Dollars und einer neuen globalen Währung
China sells most U.S. Treasuries in nearly two-and-a-half years
Lindsey Graham says Congress will call for Turkey to be suspended from NATO and hit it with sanctions if it attacks Kurds
No-deal Brexit would ‚push national debt to levels last seen in 60s‘
Nations must unite to halt global economic slowdown, says new IMF head