Dass Donald Trump keineswegs der von vielen erhoffte „Heilsbringer“ ist, der in gemeinsamer Sache mit QAnon den „Sumpf austrocknet“, habe ich mannigfaltig auf diesem Blog heraus gearbeitet. Vielmehr ist der ehemalige Baulöwe auch eine von außen gesteuerte Marionette (vielleicht etwas schwerer kontrollierbar als sein Vorgänger und Krigesnobelpreisträger Obama), die genau weiß, wann, welche Dinge, wem gegenüber zu verlautbaren sind. Und der „Krieg gegen den Terror“ macht hiervon keine Ausnahme. So ist für Trump gesetzt, dass die USA „möglicherweise in [weitere] Kriege ziehen müssen (may have to get into wars)“. Er setzt also die Strategie der immer währenden Kriege des US-Imperiums bzw. deren Androhung nicht aus, sondern erkannt an, dass die USA nur mit Gewalt, Unterdrückung und Kriege ihre Vormachtstellung sichern können.
Natürlich bedeutet dieser Satz nicht, dass die USA alsbald in einen neuen Krieg ziehen werden. Aber Trumps neueste Rhetorik gegenüber dem Iran lässt tief blicken. So ließ der US-Präsident Teheran wissen, dass die USA gegen den Iran vorgehen werden, „wie sie [der Iran] noch nie zuvor angegriffen wurden (like they’ve never been hit before)“, wenn die Mullahs weiterhin Washington provozieren sollten. Diese Aussage ist dahingehend unpassend, weil fast zeitgleich Trump am Montag behauptete, dass er die US-Soldaten „nach Hause bringen will“ (was er aber de facto nicht tut, siehe hierzu jedoch meinen heutigen ersten Artikel).
Wie passen diese diametralen Aussagen nun zusammen?
Ich versuche, aus den Kriegen herauszukommen. Vielleicht müssen wir auch in Kriege geraten. OK? Wir müssen vielleicht in Kriege gehen.
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(I’m trying to get out of wars. We may have to get in wars, too. OK? We may have to get in wars.)
Weiterhin sagte er bzgl. des Irans:
Wir sind besser vorbereitet als jemals zuvor. Wenn der Iran etwas unternimmt, werden sie getroffen, als wären sie noch nie zuvor geschlagen worden. Ich meine, wir haben Dinge, die wir uns ansehen.
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(We’re better prepared than we’ve ever been,. If Iran does something, they’ll be hit like they’ve never been hit before. I mean, we have things that we’re looking at.)
Das Online-Magazin Politico berichtet zudem, das Trump in den letzten Tagen versucht hat, ein vorübergehendes Waffenstillstandsabkommen zu unterstützen, das der Vizepräsident Mike Pence in der vergangenen Woche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ausgehandelt hatte, um der Verfolgung der Kurden ein Ende zu setzen. Welche Strategie genau hinter diesem Abkommen steckt, ist aktuell noch unklar. Wir müssen aber wohl davon ausgehen, dass es nur als „Tarnmaßnahme“ fungiert, um eine direkte Konfrontation zwischen der Türkei (und damit der NATO) und Syrien (noch) zu verhindern.
Auch die Truppenverlegung am Anfang diesen Monats nach Saudi-Arabien zeigt, dass die USA nicht von ihrer Politik der endlosen Kriege abrücken wollen. Egal, was Trump in der Öffentlichkeit verlautbaren lässt. Letztlich kann die Antwort auf die weiter oben gestellte Frage nur lauten: überhaupt nicht. Trump sagt innenpolitisch das, was seine Anhänger erwarten, während seine Realpolitik andere Fakten sprechen lässt.
Quellen:
TRUMP WARNS: WARMONGERING WILL NOT END, THE US “MAY HAVE TO GET INTO WARS”
Trump warns U.S. ‚may have to get in wars‘
‚Really good chance for success‘: Trump projects optimism despite doubts about Syria cease-fire
Pence announces Syria ceasefire deal with Turkey
Pentagon sends new wave of troops to Saudi Arabia even as Trump calls for ending wars