Meinung: Die Angst der Eliten vor dem Volk oder Warum es unterdrückt werden mussLesezeit: 6 Minuten
Die westlichen Gesellschaften haben in den letzten Jahren viele Veränderungen durchgemacht, und diese Veränderungen werden, obwohl sie durch die Hintergrundmächte meist nicht einmal mehr versteckt umgesetzt werden, von den konditionierten Massen nicht verstanden, denen beigebracht wurde, Mittelmaß als gewünschte Normalität zu akzeptieren. Die herrschende Klasse versteht voll und ganz, dass der einzige Weg, Menschen zu kontrollieren und letztendlich die Welt zu beherrschen, darin besteht, das individuelle Sein eines jeden Menschen zu unterdrücken, indem eine Gesellschaft geschaffen wird, die sich weigert zu denken. Dies wurde durch geplante Konflikte, das Erzeugen von Angst, die vollständige Kontrolle der Bildung durch einen gesteuerten Marionettenstaat, den Aufbau von Abhängigkeiten durch das Gemeinwohl und die Beherrschung fast aller Machtpositionen in einer Vielzahl von staatlichen, korporativen und wichtigen intellektuellen Einrichtungen erreicht.
An der Wurzel liegt die Logik des Großinquisitors offen dar, der Christus kalt angegriffen hat, weil er den Menschen Freiheit geboten und sie so zum Elend verurteilt hat. Die Kirche muss das böse Werk Christi korrigieren, indem sie der elenden Masse der Menschheit das Geschenk anbietet, das sie am meisten begehrt und braucht: absolute Unterwerfung. Es muss die Freiheit „besiegen“, um „die Menschen glücklich zu machen“ und die totale „Gemeinschaft der Anbetung“ zu schaffen, die sie eifrig suchen. Im modernen säkularen Zeitalter bedeutet dies die Verehrung der Staatsreligion, die in den westlichen Demokratien die Lehre der Unterwerfung unter die Meister des Systems der öffentlichen Subvention, des privaten Profits, einschließt, das als freies Unternehmertum bezeichnet wird. Die Menschen müssen in Unwissenheit gehalten und zu ihrem eigenen Wohl auf chauvinistische Beschwörungen reduziert werden. Und wie der Großinquisitor, der die Kräfte des Wunders, des Geheimnisses und der Autorität einsetzt, um „das Gewissen dieser ohnmächtigen Rebellen für ihr Glück zu erobern und für immer gefangen zu halten“ und ihnen die Entscheidungsfreiheit zu verweigern, die sie so fürchten und verachten, daher müssen die „kalten Beobachter“ die „notwendigen Illusionen“ und „emotional starken Vereinfachungen“ erzeugen, die die ignoranten und dummen Massen disziplinieren und zufrieden halten. – Noam Chomsky
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(At its root, the logic is that of the Grand Inquisitor, who bitterly assailed Christ for offering people freedom and thus condemning them to misery. The Church must correct the evil work of Christ by offering the miserable mass of humanity the gift they most desire and need: absolute submission. It must „vanquish freedom“ so as „to make men happy“ and provide the total „community of worship“ that they avidly seek. In the modern secular age, this means worship of the state religion, which in the Western democracies incorporates the doctrine of submission to the masters of the system of public subsidy, private profit, called free enterprise. The people must be kept in ignorance, reduced to jingoist incantations, for their own good. And like the Grand Inquisitor, who employs the forces of miracle, mystery, and authority „to conquer and hold captive for ever the conscience of these impotent rebels for their happiness“ and to deny them the freedom of choice they so fear and despise, so the „cool observers“ must create the „necessary illusions“ and „emotionally potent oversimplifications“ that keep the ignorant and stupid masses disciplined and content. – Noam Chomsky)
Dieses Zitat von Noam Chomsky ist insofern richtig, als es den gegenwärtigen Zustand der Bevölkerung beschreibt, aber es ist insofern falsch, als es besagt, dass freies Kleinunternehmertum das Problem ist. Im Westen gibt es keinen freien Markt, und es gibt diesen seit vielen Jahren nicht mehr. Wir leben in einer faschistischen Oligarchie, die auf der Prämisse staatlicher und korporativer Partnerschaft beruht. Ohne diese Dynamik wäre die Situation nicht annähernd so schlimm wie heute.
Es ist wichtig zu betonen, dass die einfachen Leute nicht zu intelligentem Denken unfähig sind, sondern dem Druck ihrer selbsternannten Aufseher nachgegeben und eine untergeordnete Position in der Gesellschaft angenommen haben. Sie wurden programmiert, um ihre Neugier zu unterdrücken, und haben sich daher entschieden, sich vor einer Verantwortung weg zu ducken. Ich bezeichne diese Haltung als „Angst vor der Freiheit“, da die Freiheit viel Arbeit, eine starke moralische Basis, einen aktiven Intellekt und eine ständige Verteidigung der Selbstherrschaft erfordert. Es ist schwer dies zu erreichen und noch schwerer es zu bewahren, daher sind die meisten bereit, den einfacheren Weg zu gehen. Die Tyrannei der Massen ist dabei immer die resultierende Gesellschaftsstruktur.
In einer solchen Gesellschaft ist das, was das gemeine Volk als Freiheit wahrnimmt, eine Art kontrollierte Knechtschaft. Während dies für die meisten eigentlich leicht zu erkennen sein sollte, ist es dies in der Realität nicht, und dies ist auf die Angst vor der Wahrheit zurückzuführen. Das Vorgeben, dass die Bedrohung nicht existiert, ermöglicht es den einfachen Menschen, Konflikte zu vermeiden, aber dies auch nur vorübergehend. Diese Vermeidung ist eine natürliche Schutzmaßnahme, aber im Falle einer versklavten Gesellschaft wird dieses „Verantwortung wegschieben“ für ein Volk am Ende tödlich sein.
Das Machtmonopol, das die Wenigen gegenüber dem Rest der Gesellschaft innehaben, ist ein Alles aufzehrendes Wesen, und die letztendliche Kontrolle, die diese Eliten anstreben, wird immer mehr zur Realität. Es wurde über lange Zeiträume durch inkrementelle Maßnahmen beeinflusst. Dies geschah nicht über Nacht, sondern über Jahrhunderte, und heute sind die endgültigen Ziele für diese Machtmenschen in Sichtweite.
Dies ist aus meiner Sicht die gefährlichste Zeit für die Menschheit, da eine zukünftige Gesellschaftsform nach Vorstellung der Eliten und eine künftige wirtschaftliche Entscheidungsfindung für die Welt in die Hände so genannter ausgewählter Experten gelegt werden soll, die die Macht über die gesamte Weltwirtschaft haben. Allen wirtschaftlichen Entscheidungen soll nach Ansicht der Eliten eine kontrollierte Allokation von Gütern, Wissen, Ressourcen usw. für die Gesellschaft zugrunde liegen, die letztlich jedoch ein zentral geplanter Sozialismus mit einer von wenigen kontrollierten Top-down-Hierarchie ist. Dieses herrschende System ist als Technokratie bekannt und wird, wenn es eingeführt wird, das Ende der Freiheit bedeuten.
Die von der herrschenden Klasse gewünschte neue Weltordnung rückt immer näher. Dies ist keine Vermutung oder irgendeine fantastische Science-Fiction oder gar eine Verschwörungstheorie, sondern ein Plan, der aufgrund einer von blinder Gleichgültigkeit verzehrten Gesellschaft an Dynamik gewinnt.
In der Vergangenheit, als eine herrschende Klasse zu weit ging und alle Grenzen der akzeptierten Macht überschritt, standen die Menschen auf und versuchten ein neues System entstehen zu lassen, das in der Regel jedoch wieder usurpiert wurde. Aber kann das in dieser westlichen Gesellschaft in einer Zeit extremer politischer Veränderungen und geballter Macht überhaupt noch passieren? Die Entstehung von Konflikten, die heute für jeden offensichtlich sind, ist eine treibende Kraft, um eine Welt zu schaffen, die von den Wenigen geführt wird. Und die einfachen Leute sind bereits zu Zahnrädern im System einer unmenschlichen und rein Profit orientierten Gesellschaft geworden, anstatt für sich selbst zu denken und die Kontrolle über ihr eigenes Leben zu übernehmen. Dieses Phänomen muss aufgelöst werden, damit die Freiheit überleben kann, und eine Umkehr der Machtstruktur muss stattfinden, wenn die wir wieder unser eigenes Schicksal kontrollieren wollen.
Quelle:
Necessary Illusions: Thought Control in Democratic Societies von Noam Chomsky
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