Iran vs. USA: Von Zensur und Doppelstandards

Zensur - Bildquelle: Pixabay / dimitrisvetsikas1969; CC0 Creative CommonsZensur - Bildquelle: Pixabay / dimitrisvetsikas1969; CC0 Creative Commons

Zensur – Bildquelle: Pixabay / dimitrisvetsikas1969; CC0 Creative Commons

Doppelstandards und Heuchelei. Beides heute „Standardwerkzeuge“ in Politik und Hochleistungspresse – wie auch das neueste Beispiel des Irans zeigt.

Um den Sanktionsrichtlinien der USA „gerecht zu werden“, hat Facebook auf Wunsch des US-Regimes Posts in Folge der Ermordung des iranischen Generalmajors Soleimani zensiert. Während gleichzeitig der US-Präsident Donald Trump die Mullahs in Teheran warnte, keine Zensur einzusetzen. Auf der einen Seite wird also die Meinungs- und Redefreiheit eingeschränkt und auf der anderen von den gleichen Personen vor einer Zensur gewarnt. Die Doppelstandards werden immer offensichtlicher und die Internetgiganten Facebook, Google und Co. durch die herrschende Klasse dazu benutzt, einen offenen Krieg zu propagieren:

Tweet Ben Norton – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Die International Federation of Journalists verurteilte die Zensurmaßnahmen als „beispiellos in der Geschichte der sozialen Netzwerke und im Konflikt mit der natürlichen Aktualität der Medien (unprecedented in the history of social networks and in conflict with the very innate actuality of media)“. In einem Brief gegenüber Instagram schreibt AoIJ Teheran, dass zahlreiche Accounts iranischer Staatsmedien geschlossen und 15 Journalisten zensiert wurden, was mit dem Recht auf Meinungs- und Redefreiheit unvereinbar ist.

„Diese großen Big-Tech-Konzerne agieren als Gedankenpolizei für die US-Regierung: Facebook und Instagram entfernen Beiträge, die die Unterstützung des iranischen Generalobersten Soleimani zum Ausdruck bringen“, twitterte der Journalist Ben Norton. „Sie sagen, dass es notwendig ist, die US-Sanktionen einzuhalten, aber wie verletzen Posts die Sanktionen?“

(„These massive Big Tech corporations are Thought Police for the US government: Facebook and Instagram are removing posts expressing support for Iran’s top general Soleimani,“ journalist Ben Norton tweeted. „They say it’s to comply with US sanctions, but how do posts violate sanctions?“)

Natürlich verletzten solche Posts nicht die Sanktionen gegen den Iran. Das Problem ist, dass via soziale Medien (ähnlich wie es im Fall Vietnams war, als die Hochleistungspresse noch ihrer Aufgabe nachkam und frei und ehrlich berichtete, was am Ende im Irak zu den gesteuerten „embedded journalists“ geführt hat) eine Gegenbewegung zu einem möglichen Krieg entstehen könnte, die die westlichen Regierungen nicht mehr eindämmen und klein halten könnten. Zudem kann man damit kritische Stimmen abschalten, die vielleicht ansonsten die Frage stellen, warum junge Menschen in einem Krieg für das Establishment ihr Leben lassen sollen. Daher findet diese Zensur statt. Facebook und Co. sind nichts weiter als der verlängerte Arm der US-Geheimdienste und des US-Regimes:

Tweet Jennifer Brierley – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Auch wenn es auf den ersten Blick wenige betrifft, ist die Zensur und die Art und Weise wie die Gedankenpolizei Facebooks gegen diese Posts vorgeht, ein klarer Beleg dafür, dass die freie Meinungsäußerung verstärkt auf dem Spiel steht. Nur noch erlaubte Äußerungen eines Donald Trumps werden aktuell zur Causa Iran zugelassen. So hat sich Trump auf Farsi auf den sozialen Netzwerken an die iranische Jugend gewandt und ihnen seine volle Unterstützung zugesagt. Schöne neue Propaganda-Welt…

Quellen:
WHILE TRUMP WARNS TEHRAN OF CENSORSHIP, FACEBOOK’S THOUGHT POLICE CENSOR PRO-IRAN TWEETS
Twitter Ben Norton
Iran: Journalists demand end to censorship of Iranian media on Instagram
Facebook ‘thought police’ censors pro-Iran posts ‘to comply with US sanctions’… as Trump warns Tehran against censorship
Twitter Jennifer Brierley

Beitrag teilen:

Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
www.konjunktion.info unterstützen: