Mittlerer Osten: US-Krieg gegen den Iran? Der Versuch einer Analyse

Donald Trump-Schein - Bildquelle: Pixabay / Mediamodifier; CC0 Creative CommonsDonald Trump-Schein - Bildquelle: Pixabay / Mediamodifier; CC0 Creative Commons

Donald Trump-Schein – Bildquelle: Pixabay / Mediamodifier; CC0 Creative Commons

Während der Wahlkampagne 2016 Donald Trumps war einer der Hauptgründe für seine Popularität, dass er seit Ron Paul der erste Kandidat war, der sich für eine Ende der US-Kriege im Mittleren Osten einsetzte und dafür die US-Truppen „Heim zu bringen“. Seit über 15 Jahren stürzt das US-Regime Länder wie den Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen oder den Jemen in Kriege – angeführt von Neocons und Neolibs und deren Denkfabriken. Daher war es 2016 genau die richtige Wahlkamfstrategie Trumps auf dieses Thema zu setzen, weil die US-Bürger auch wussten, dass es unter einer US-Präsidentin Hillary Clinton garantiert zu einer Fortsetzung der Kriege gekommen wäre.

Die USA haben Dank dieser Kriege Billionen an US-Dollar für den militärisch-industriellen Komplex ausgegeben, während das Land sozial (ein Blick gen Kalifornien und San Francisco sei hier angeraten) und ökonomisch immer mehr vor die Hunde geht. Auch das Argument, dass die USA „die Hand an die Ölressourcen“ bekommen müsse, ist letztlich nur ein Scheinargument, wenn man die Bestrebungen im Bereich des Frackings betrachtet und heute weiß, dass die USA dadurch zu einem der größten Exporteure geworden sind. Über 5 Billionen US-Dollar, 4.500 tote US-Soldaten und etwa 40.000 Verwundete haben diese Kriege den USA bislang gekostet. Sicherlich nicht im Interesse der Bürger liegend. Die einzigen, die davon profitierten, waren die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) und deren Banker, die gemeinsam seit Jahrzehnten den Mittleren Osten destabilisieren und sogar offen ihre „Vorstellungen“ in Denkfabriken wie dem Project for a New American Century (PNAC) debattierten und zu Papier brachten.

RebuildingAmericasDefenses

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Das Obama-Regime versuchte die US-Amerikaner in einen Krieg gegen Syrien zu treiben. Ein Versuch, der am Ende scheiterte. Stete Versuche George W. Bushs und Obamas die Spannungen zwischen Teheran und Washington zu erhöhen, liefen sich tot. Die US-Amerikaner waren der Kriege müde geworden, weil sie von den Lügen der IGE und ihrer Banker genug hatten, die sie in neue „humanitäre Missionen“ treiben wollten. Trump war 2016 daher so etwas wie eine frische Brise mit seinen Wahlkampfversprechen. Natürlich waren aber auch diese Versprechen – wie die einer jeden Marionette der IGE – am Ende nichts wert.

Trumps Rhetorik war nichts anderes wie ein großes Kabuki-Theater. Es diente dazu die Menschen in den USA hinter konservative Ideale zu vereinen und somit die Republikaner wieder ins Weiße Haus zu bringen. Zu dieser Zeit schwelgten linke Medienhäuser in den USA wie Bloomberg geradezu davon, dass Trump die damals sehr starke Tea Party-Gruppierung und die Freiheitsbewegung in den USA absorbieren und letztlich zerstören könnte und beide zu etwas leichter Steuerbaren macht. Die Frage war zu jener Zeit daher, ob die Freiheitsbewegung vollständig auf Trump hereinfallen oder ob sie doch weiter skeptisch ihm gegenüber bleiben würde.

Heute wissen wir, dass sie fast komplett ihre Objektivität gegenüber Trump verloren hat wie die Beispiele QAnon oder der stete Glaube an irgendwelche versiegelten Anklageschriften zeigt. Viel zu viele „glaubten“ an Trump und seine Rhetorik. Weil zudem die Linken immer extremer wurden, verfestigte sich der „Kult um Trump“ sogar.

Als Trump dann damit begann sein Kabinett mit Bankern und Globalisten aus dem Council on Foreign Relations und von Goldman Sachs zu fluten, war eindeutig, dass Trump nur einer weitere Marionette der IGE ist. Die engen Verbindungen der „Sumpfkreaturen“ mit der Politik Washingtons war etwas, was er im Wahlkampf fortlaufend gegen Clinton und andere Politiker einsetzte, aber Trump war und ist keinen Deut besser als Clinton. Er war und ist nur ein weiterer Laufbursche des Establishments. Der einzige Unterschied war, dass seine Rhetorik so ausgelegt war, die konservativen und freiheitsliebenden Kräfte in ihrem Inneren anzusprechen und somit für sich zu gewinnen.

Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis Trump die meisten seiner Wahlkampfversprechen brach – inklusive seines „Wir bringen die US-Truppen nach Hause.“ Am Ende musste die Maske fallen, weil Trump die Agenda seiner Strippenzieher konsequent verfolgt.

Und heute ist diese Maske gefallen. In den letzten drei Jahren hat Trump mehrfach Bekanntmachungen verbreitet, dass er zeitnah US-Truppen aus dem Mittleren Osten abziehen wird. Auch dass er die US-Soldaten aus Syrien abkommandieren wird. Allen seinen Bekanntmachungen folgte kurz darauf eine ERHÖHUNG der US-Truppenpräsenz in der Region. Parallel dazu wurden konsequent Versuche unternommen einen neuen Konflikt mit dem Iran auszulösen. Diese Versuche und der „Wunsch eines Krieges mit dem Iran“ waren offensichtlich – aber einige haben das immer noch nicht verstanden.

Gewöhnlich lautet das Gegenargument, wenn man auf die Inkonsistenz in den Behauptungen Trumps und auf seine direkten Verbindungen mit den IGE hinweist, „dass er doch bislang keinen neuen Krieg begonnen hat. Wie kann er dann eine Marionette der IGE sein?“ Meine Antwort darauf lautet dann immer: „Gib ihm noch etwas Zeit. Er wird einen beginnen.“

In den vergangenen Jahren schrieb ich immer wieder davon, dass eine meiner größten Befürchtungen ist, dass die konservativen Kräfte in der Freiheitsbewegung am Ende ihre eigenen Ideale eines begrenzten Staates, eines Endes der Macht der Banker in der Politik und eines Endes aller illegaler Kriege verleugnen werden, weil sie sich derart mit Trump und seinen Handlungen identifiziert haben, dass ein Eingestehen, dass Trump eben nicht der Heilsbringer ist, einen absoluten Gesichtsverlust bedeuten würde.

Eine weitere Befürchtung war, dass konservative und freiheitsliebende Kräfte von innen durch Neocons übernommen werden würden, die vorgeben deren Werte zu vertreten, während sie nichts weiter als Kriegstreiber sind. In der letzten Woche haben nun diese Kriegstreiber ihre Stimme lautstark erhoben. Das US-Regime hat den iranischen Militärmajor Qasem Soleimani ermordet. Vergeltungsmaßnahmen auf US-Ziele durch Teheran folgten wenige Tage später und die irakische Regierung erließ ein Gesetz, das den sofortigen Truppenabzug der US-Streitkräfte fordert, was Trump mit einem „Nein“ beantwortete und mit der Forderung nach Zahlung von Millionen an US-Dollar krönte. Eine neue Truppenverlegung wurde zwischenzeitlich angeordnet und dies wird zu einem Krieg führen MÜSSEN. Das mediale Hin-und-Her hat gerade erst begonnen.

Viele Trump-Unterstützer, die noch zu Wahlkampfzeiten seinen Forderungen des Truppenabzugs zujubelten, applaudieren nun fanatisch zum wahrscheinlichen Krieg gegen den Iran. Soleimani soll nach deren Meinung zahlreiche Angriffe auf US-Ziele geplant haben. Beweise dafür? Fehlanzeige!

Nach dem 11. September gab es die „Weapons of Mass Destruction“ George Bush‘, um einen Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Waffen, die nie gefunden wurden bzw. für deren ehemalige Existenz kein einziger Nachweis aufgebracht wurde. Die einzigen Waffen, die der Irak zu jener Zeit besaß, waren die Waffen, die ihnen die USA und der Westen selbst Jahre zuvor verkauft hatten. Jede Regierung kann am langen Ende Entschuldigungen fabrizieren, um eine Ermordung vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen oder einen Krieg loszutreten. Und das Trump-Regime bildet hiervon keine Ausnahme.

Ich denke, dass der wichtigste Faktor bei all dem (gezielt?) unberücksichtigt gelassen wird. Unterm Strich wird nämlich überhaupt nicht darüber diskutiert, warum es weiterhin US-Basen im Irak geben muss. Trump selbst stellte noch vor fünf Jahren diese Frage. Selbst wenn Soleimani hinter den Aufständen und Angriffen gegen die US-Botschaft und -Einrichtungen im Irak stecken sollte, wären es nie zu diesen gekommen, wenn die US-Truppen nicht im Land bzw. in der Region stationiert wären.

Es gibt nur einen einzigen Grund, warum die USA immer noch im Irak, in Afghanistan oder Syrien sind: um die Spannungen in der Region aufrecht zu erhalten, die von den IGE genutzt werden können, einen neuen Krieg (wahrscheinlich gegen den Iran) auszulösen.

Die Kriegstreiber haben immer ihre Gründe und ihr Rational für einen Krieg. Sie sagen, dass die muslimische Welt eine Gefahr für die westliche Lebensweise und deren Werte wäre. Die Lösung ist aber nicht das Versenden von westlichen Truppen in diese Gebiete, um in einem auf Lügen basierenden Krieg zu sterben. Diese Kriege nutzen nur den IGE und ihren Bankern. Sie machen unser Leben nicht sicherer.

Die Kriegstreiber in den USA sagen, dass sie für die in der Region „getätigten Leistungen“ bezahlt werden müssen, bevor es zu einem Abzug kommen kann. Letztlich die gleiche Rhetorik wie die Trumps. Welche „Leistungen“ sollen denn das sein? Für eine Invasion des Iraks, die das Land nie wollte? Eine Invasion basierend auf Betrug und Manipulation der Massen wie wir heute wissen? Für die US-Basen, die es dort überhaupt nicht geben dürfte? Für die Tausenden Toten in einem Krieg, der nur einem Grund, der Destabilisierung der Region, diente?

Eine solche „Kompensation durch den Irak“ wird es nie geben und die Kriegstreiber wissen das nur zu genau. Sie wollen einen neuen Krieg. Sie wollen, dass die Kriege niemals enden. Sie wollen als die Sieger in dieser Schlacht hervor gehen, die andere mit ihrem Leben bezahlen werden.

Die US-Kriegstreiber sind gar der Meinung, dass es dem US-Präsident erlaubt sein sollte, anderen Ländern den Krieg ohne Genehmigung des Kongresses zu erklären. Sie sind der Meinung, dass dies sogar legal wäre, was „technisch“ gesehen richtig ist. Es wäre „legal“, weil unter Bush Jr. und Obama die entsprechende Gesetzgebung geschliffen wurde. Die Verabschiedung für die Authorization For Use of Military Force (AUMF) von 2001 gab der Exekutive in den USA diktatorische Rechte, um einen Krieg zu beginnen – ohne jedwede Aufsicht. Aber nur weil es „legal“ erscheint, muss es nicht auch richtig und verfassungsgemäß sein.

Am Ende werden sich die Unterstützer Trumps für sehr viele Dinge eingesetzt haben, die nur den IGE dienen. Das Hauptziel ist dabei Antikriegsaktivisten in Kriegstreiber zu verwandeln, die ein Mehr an Staat befürworten – so lange dieses „Mehr an Staat“ unter ihrer Kontrolle bleibt. Aber das ist nicht der Fall. Trump ist NICHT derjenige, der die Kontrolle hat. Er ist ein Agent der IGE. Und das war er schon immer.

Bislang ist das Säbelrasseln lauter wahrnehmbar als die Aktionen, die noch limitiert sind. Ich denke, dass dies nicht mehr lange so bleiben wird. Manche werden jetzt fragen, warum haben die IGE noch keinen „richtigen Krieg“ vom Zaun gebrochen? Warum nur diese „Scharmützel“? Zum einen müssen sie erst einmal die konservativen Kräfte psychologisch betrachtet hinter ihrer Idee vereinen. Dazu wird wohl eine False Flag-Aktion oder ein Angriff auf US-Amerikaner notwendig werden. Zum anderen müssen sie erst einen massiven Truppenaufzug durchführen, der ein paar Monate dauert. In dieser „Übergangszeit“ werden dann Reden gehalten wie „wichtig der Frieden“ ist, während die Zeit genutzt wird, um im Hintergrund alle Kriegsvorbereitung zu treffen.

Ein Krieg gegen den Iran wäre vollkommen sinnlos. Und zudem für die USA nicht gewinnbar. Die IGE wissen darum. Es ist nicht nur ein Krieg gegen den Iran. Es ist vielmehr ein Krieg gegen den Iran, seinen Verbündeten und gegen jedes Land, das sich gegen die zunehmenden Sanktionen und Taten der USA auf der Welt stellt. Dabei müssen diese Länder nicht einmal militärisch reagieren; sie können ökonomisch gegen die USA vorgehen, in dem sie ihre US-Papiere abstoßen und den US-Dollar als Weltreservewährung stürzen.

Die IGE wollen, dass sich die USA in Afghanistan, im Irak, im Iran, usw. aufreiben – solange bis die USA so ausgezerrt sind, dass das Land kollabiert.

Und auch wenn es einige Leser nicht mehr lesen wollen: die IGE benötigen auch einen Krieg zur Ablenkung und zum Verschleiern ihrer Verantwortlichkeit bei der Implosion der „Blase aller Blasen“ und den daraus entstehenden Schockwellen. Das Endspiel der IGE ist die Selbstzerstörung durch die USA, so dass das Land zu etwas umgestaltet werden kann, das ganz nach dem Gusto der IGE ist. Sie wollen, dass all die Prinzipien ausgelöscht werden, die die Freiheit und Souveränität der Menschen bislang schützten. Und sie wollen, dass wir dabei zu Komplizen der Zerstörung werden.

Quellen:
The War Pigs Are Finally Revealing Themselves – And This Is Just The Beginning…
The Tea Party Meets Its Maker
Wall Street basher Trump loving Goldman guys for his team
Donald Trump on sex, money and politics
FINANZSYSTEM: TRUMP ALS RATTENFÄNGER FÜR DIE NEUE WELTORDNUNG

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