Systemfrage: Die Weltwirtschaft war schon lange vor dem Coronavirus in Schieflage

Containerhafen - Bildquelle: Pixabay / GDJ; Pixabay LicenseContainerhafen - Bildquelle: Pixabay / GDJ; Pixabay License

Containerhafen – Bildquelle: Pixabay / GDJ; Pixabay License

Will man wissen, ob eine geopolitische oder ökonomische Gefahr oder Schieflage wirklich eine solche ist, ist es sehr hilfreich die Hochleistungspresse und deren verbreitetes Narrativ und die immer damit einhergehenden Veränderungen in den Standpunkten zu analysieren. Beispielsweise stehen seit Jahren fast alle Fundamentaldaten und deren Indikatoren auf gelb bzw. rot, was die Weltwirtschaft anbelangt. Und doch lautete die Botschaft in der Hochleistungspresse stets, dass die Zentralbanken niemals einen großen Schock in unserem Finanzsystem zulassen würden. Oder anders ausgedrückt: sie würden beim kleinsten Anzeichen von Problemen die Geldfluttore öffnen. Was war aber die Schlussfolgerung der Investmentwelt? „Wir können nicht verlieren und können letztlich jedes Risiko eingehen.“

Abgesehen davon, dass die manipulierten Aktienmärkte mittels billigem Geld künstlich aufgeblasen wurden und damit erst die gemachten Aktienrückkäufen der Unternehmen möglich machten, dass diese Aktienmärkte eben keinerlei Aussagekraft bzgl. des Gesundheitszustandes unseres Ökonomie haben, repräsentieren sie immer noch eine Art psychologisches Placebo für die Massen. Wenige Menschen verstehen, dass wir eine historische Blase vor uns haben und machen sich entsprechende Sorgen. Solange alles auf den Charts in grün gefärbt ist, denken sie, dass alles in Ordnung sei und es der Wirtschaft gut gehe.

Jeder, der in der jüngeren Vergangenheit darauf hingewiesen hat, dass diese Ansicht und dieses Verhalten in ein Desaster führen muss; jeder, der verargumentierte, dass das System zusammenbricht und die „Blase aller Blasen“ platzt, wurde als „Schwarzmaler“ oder gar Schlimmeres bezeichnet.

Erst in der letzten Woche habe ich festgestellt, dass diese Reaktionen auf eine sehr interessante Art und Weise die Richtung verändert haben. Wurden Kritiker bislang als „paranoid“ bezeichnet, heißt es jetzt plötzlich, dass unsere Vorbereitungen und unsere Edelmetalle keinen Schutz bieten würden. Denn die Menschen würden sich unsere Vorräte holen. Das ist eine 180 Grad Drehung. Jetzt, da kritische Stimmen und alternative Analysten Tag für Tag in ihrer Meinung mehr und mehr bestätigt werden, hat sich das Narrativ, dass wir alle falsch liegen, in eines, dass unsere Vorbereitungen uns noch teuer zustehen kommen werden, gedreht.

Natürlich haben wir als Systemkritiker nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen und natürlich können wir auch falsch liegen. Ich denke aber, dass die Informationen, die wir den Menschen geben, diese ermutigt haben sich kritischer mit den Themen zu befassen und eigene Vorbereitungen zu treffen. Was einen hoffentlich ein Überleben in der Krise ermöglichen wird. Diejenigen, die die warnenden Stimmen in diverse Ecken stellen, scheinen den Auftrag zu haben, die Menschen dahin zu bringen, dass sie nichts tun, sich nicht vorbereiten, dass sie sich von den Fakten abwenden, die das Narrativ nicht stützen, und dass sie vollkommen unvorbereitet bleiben sollen.

Warum aber sollen sich die Menschen nicht auf eine solche Situation vorbereiten? Wer profitiert am meisten, wenn die Menschen keinen Plan B haben? Wer hat etwas zu gewinnen, wenn die Menschen dazu gebracht werden, das Offensichtliche zu ignorieren?

Wie bereits erwähnt: wenn die Internationalisten/Globalisten(Eliten (IGE) die freiheitsliebenden Menschen nicht dazu bringen können, die Fakten zu ignorieren, dann wird eben das Narrativ gesetzt, dass ein Schutz völlig unnötig sei. Jeder der denkt, dass es nur ums eigene Überleben dabei geht, liegt aber falsch. Das persönliche Überleben ist wichtig, aber vielmehr geht es um das Überleben der Prinzipien und der Ideale – und dazu wird einiges mehr notwendig sein.

In den letzten Tagen hat sich das Narrativ der IGE auch anderweitig – jedoch auf vorhersehbare Weise – verändert. In älteren Artikeln bin ich auf historische Ereignisse eingegangen, bei denen die IGE die Mechanismen einer bevorstehenden Krise – unmittelbar bevor sie eintrat – offen eingestanden haben. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) tat dies kurz vor dem Crash von 2007, in dem sie vor einem bevorstehenden Platzen der Kreditblase warnte. Natürlich haben die IGE dabei nicht erwähnt, dass sie so gut in ihren Vorhersagen sind, weil sie sie selbst eingesteuert haben.

Vor wenigen Tagen interviewte Bloomberg einen der Globalisten schlechthin: Mohamed El-Erian. In diesem Interview ging er auf den Coronavirus und seine (möglichen) Folgen ein. Einige Leute mögen jetzt überrascht sein, dass El-Erian wie einer aus der alternativen Medienlandschaft klingt, weil er zugab, dass der Virus die globale Lieferketten stören und dies weit langwierigere Folgen haben wird als sich die meisten Menschen derzeit vorstellen können.

El-Erian und andere Mitglieder der IGE bei der BIZ oder dem IWF haben sich als „Wahrsager des kommenden Kollaps“ positioniert, während andere IGE-Mitglieder und deren Medienschaffende ohne Unterlass alternative Analysten für die genau gleichen Beobachtungen und Schlussfolgerungen attackiert haben. Die Botschaft dahinter ist eindeutig: es kann nur eine Gruppierungen geben, der die Öffentlichkeit Gehör schenken darf, wenn sich der Crash ausweitet. Und die alternativen Medien bzw. Analysten dürfen das natürlich nicht sein. Die IGE wollen alles haben; sie wollen den Kollaps auslösen und sie wollen als Heilsbringer und Retter gehuldigt werden, die vor dem Crash gewarnt haben.

El-Erians Bemerkungen zum Coronavirus und seine weitreichenden Effekte sagen mir, dass dies in der Tat einer der auslösenden Momente sein kann auf den wir seit langen warten und vor dem wir so lange warnen. Aber das Narrativ, dass allein der Coronavirus die Ursache für all das wirtschaftliche Chaos ist, ist eine bewusste Lüge. Die Wirtschaft ist bereits vor Auftauchen des Virus eingebrochen und hat seit langem schwere Schlagseite.

Erinnert sich noch jemand an das Jahresende 2018? Als die Federal Reserve damit begann die Liquidität einzuschränken und ihre Bilanz zu reduzieren? Wie die Hochleistungspresse doch eingestehen musste, dass eine Rezession eine Möglichkeit ist, obwohl man uns Jahre lang sagte, dass die wirtschaftliche Erholung eine Realität sei und dass die Notenbanken uns „gerettet“ haben? Seitdem wurden hauptsächlich von China Stimulimaßnahmen durchgeführt, um die Wirtschaft für ein weiteres Jahr oben zu halten. Aber die Banken hatten nie vor irgend etwas daran zu reparieren.

Der zugrunde liegende Mechanismus dieses Ereignisses hat sich nicht geändert. Die US-Dollar-Liquidität ist immer noch ein Problem, da die Repo-Märkte zeigen, dass die massive Nachfrage von Banken und anderen Unternehmen nach Bargeld anhält. Sie können ohne diese Repo-Geschäfte nicht lange überleben. Etwas, was in einer funktionierenden Wirtschaft, die sich in einer Phase der Erholung befinden soll, überhaupt nicht notwendig sein dürfte. Und doch sagt die Fed, dass sie vorhabe die Geldflüsse in den kommenden Monaten abzudrehen. Die Fed weiß – genauso wie viele andere auch -, dass ihre Repo-Ankäufe nichts weiter als ein Überbrückungsinstrument sind, und dass ohne Bail-Outs und einem echtem QE-Programm in Höhe der 16 Billionen US-Dollar (und mehr) wie bei TARP ein Zusammenbruch auf Dauer keinesfalls aufgehalten werden kann.

Kurzinformation zum Thema Troubled Asset Relief Program (TARP)
Was war das Troubled Asset Relief Program (TARP)?

Das Troubled Asset Relief Program (TARP) war eine Initiative des US-Finanzministeriums zur Stabilisierung des Finanzsystems des Landes, zur Wiederherstellung des Wirtschaftswachstums und zur Abschwächung von Zwangsvollstreckungen nach der Finanzkrise von 2008. TARP versuchte, diese Ziele durch den Kauf von Vermögenswerten und Aktien von Unternehmen in Schwierigkeiten zu erreichen.

Funktionsweise des Troubled Asset Relief Program (TARP)

Die globalen Kreditmärkte kamen im September 2008 fast zum Erliegen, als mehrere große Finanzinstitute wie Fannie Mae, Freddie Mac und American International Group (AIG) ernsthafte finanzielle Probleme hatten und andere wie Lehman Brothers bankrott gingen – Auswirkungen der im Vorjahr begonnenen Subprime-Hypothekenkrise. Die Investmentgesellschaften Goldman Sachs und Morgan Stanley änderten ihre Chartas um in Geschäftsbanken, um ihre Kapitalsituation zu stabilisieren.

(Quelle: Investopedia – Troubled Asset Relief Program [TARP])

Eine andere Sache ist, die aus meiner Sicht zumeist ignoriert wird, dass der Fed-Vorsitzende Jerome Powell schon immer wusste, dass eine Straffungspolitik in eine Schwächephase der Wirtschaft hinein einen Crash verursachen würde. Die sogenannten Fed Minutes vom Oktober 2012 belegen das. Und doch tat er genau das, um anschließend so zu tun als wären die systemischen Folgen eines solchen Kollaps irrelevant. Aber warum? Meine Theorie war schon immer, dass die Fed und die internationalen Banker einen Crash WOLLEN – auf einer Zeitachse, die ihnen nützt.

FOMC 20121024 Meeting

(Download PDF)

Durch das Chaos hoffen sie eine neue Ordnung implementieren zu können. In Form einer vollkommen zentralisierten Eineweltwirtschaftsbehörde und eines globalen Eineweltwährungssystems. Ein Plan, der sich auch langsam im Mainstream verfestigt. Und ein Plan, den Mohamed El-Erian in seinen eigenen Beiträgen und Kommentaren immer wieder erwähnt:

Mohamed El-Erian New Life for the SDR – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.project-syndicate.org

Aber nicht nur er spricht davon – auch der britische Notenbankchef Mark Carney tut das:

The Growing Challenges for Monetary Policy in the current

(Download PDF)

Die Liquidität erneut einzuengen, wäre schon ziemlich praktisch für die IGE, während sich die Welt mit dem Coronavirus „beschäftigt“. Was immer auch eintritt, der Virus wird am Ende der Schuldige sein und die IGE und ihre Helfershelfer in den Banken werden vom Haken gelassen.

Die globalen Exportzahlen, das Frachtaufkommen und die Produktionszahlen haben uns in den letzten Monaten ALLE aufgezeigt, dass eine Rezession/ Depression bevorsteht. Der Exporteinbruch war dabei nicht nur auf die USA und China begrenzt; zahlreiche andere führende Exportländer wie Japan oder Deutschland mussten ebenfalls fallende Exporte und einbrechende Produktionszahlen vermelden. So brach das japanische BIP im letzten Quartal 2019 um 6,3% ein und der Export sank den 12. Monat in Folge. Deutschlands Wachstum ist auf ein Sechsjahrestief gefallen und das BIP nähert sich der Definition einer Rezession an. Zudem fallen die Exportzahlen weiter ab, weil die globale Nachfrage wegbricht. In den USA kollabierte das Frachtaufkommen um 9,4% – der größte Einbruch seit 2009. Die Produktionszahlen in den USA bleiben schwach und die Verkaufszahlen des 4. Quartals 2019 mussten nach unten korrigiert werden. Zahlen, die bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus erhoben wurden.

Wir sollten daher nicht überrascht sein, wenn die Hochleistungspresse und die IGE den Virus als die Begründung aka Ausrede schlechthin einsetzen werden, warum die Ökonomie zusammenbricht. Natürlich werden die Störungen bei den Lieferketten der letzte Sargnagel für die „Blase aller Blasen“ sein, und natürlich können zahlreiche Infizierte und Tote die wirtschaftlichen Aktivitäten schwächen und stören. Aber die Zentralbanken haben die Wirtschaft bereits vor Jahren mit ihren Maßnahmen getötet, in dem sie die größte Kreditbonanza aller Zeiten befeuert haben, und damit die Unternehmen und die Märkte zu Süchtigen nach billigem Geld gemacht haben, um dann die Liquidität gerade soviel einzuengen, dass das System Schwierigkeiten bekommt. Aktuell sind die Stände bei den Unternehmens-, Konsum- und Staatsschulden nie so hoch gewesen wie heute.

Es gibt auch keine Stimulimaßnahmen, die dieses Problem lösen könnten. Vielleicht können die Zentralbanken das Unausweichliche um ein weiteres Jahr hinauszögern. Aber warum sollten sie das tun, wenn sie jetzt mehrere Sündenböcke haben, denen sie den Crash anlasten können?

Donald Trump positioniert sich weiterhin als Sündenbock, wenn er die Gefahren des Coronavirus auf die Wirtschaft als etwas hinstellt, um das man sich nicht sorgen muss; er behauptet gar, dass „einige Leute denken“, dass er bis Ende April verschwunden sein wird. Seine fortlaufenden Bemühungen seine Politik mit den Entwicklungen an den Aktienmärkten zu verknüpfen sind bizarr. Insbesondere wenn man sich zurückerinnern kann, dass er die Märkte mit einer Blase verglich als er 2016 seinen Wahlkampf bestritt.

Ich gehe weiterhin davon aus, dass – ausgehend von den vorliegenden Fakten – genau dies seine Aufgabe ist. Die Banker, die in seinem Kabinett sitzen, machen die Politik im Weißen Haus – nicht er. Trump dient nur als Magnet für kontroverse Themen und zur Ablenkung, während die lärmenden Warnsignale der Krise geflissentlich ignoriert werden. Er soll die Rolle des unbeholfenen Bösewichts und Idioten spielen. Und seine Reaktion auf den CoV19-Virus passt zu dieser Theorie.

Was immer auch in den nächsten Monaten passiert, wir sollten nie vergessen, dass die ökonomische und geopolitische Situation seit Jahren nichts Gutes verheißt. Der Coronavirus, der aus meiner Sicht durchaus als legitime Gefahr betrachtet werden muss, ist für eine kleine ausgewählte Gruppe extrem nützlich. Eine Gruppe, die jetzt die perfekte Deckung besitzt, um mit dem gewollten wirtschaftlichen Zusammenbruch voran zu kommen, den sie seit Jahren planten.

Quellen:
The Global Economy Was Sinking Long Before The Coronavirus Appeared
BIS warns of Great Depression dangers from credit spree
The Economic Effects of Coronavirus Are Spreading Says El-Erian
The Growing Challenges for Monetary Policy in the current International Monetary and Financial System
Time for a True Global Currency
New Life for the SDR?
Fed staff float plan to end term-repo after April, minutes show
Coronavirus threatens Japan rebound as GDP falls most in 5 years
Japan’s exports shrink for 12th month as U.S., China demand falls
Germany’s economic growth slows to six-year low
German exports drop adds to country’s gloomy prospects
The Cass Freight Index
U.S. consumer spending slowing; industrial production weak
Trump expects coronavirus crisis to ‚go away‘ in April
Trump says U.S. economy in a ‚bubble‘ he doesn’t want to inherit

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