Der türkische Präsident Erdogan steht seit Monaten illegal mit seinen Truppen in Syrien. Er verstößt dabei gegen das Völkerrecht und niemand im Westen scheint es bislang zu stören. Mit der Ankündigung und Wahrmachung Erdogans die Grenzen zu Griechenland zu öffnen und Abertausende Migranten gen Europa, respektive Deutschland, zu schicken, versucht er aus meiner Sicht Brüssel zu erpressen, damit man – hier sind v.a. die NATO-Mitglieder gemeint – der Türkei in den immer heftiger werdenden Kämpfen in Syrien zu unterstützen.
Erst in der vergangenen Woche hat Ankara 33 Soldaten in Syrien verloren und verweigert sich weiterhin eines Truppenabzugs aus Syrien, während die syrische Armee in der Region Idlib weiter an Boden gewinnt. In einem BBC-Artikel mit dem Titel Syria war: 33 Turkish troops killed in air strike in Idlib (Syrien-Krieg: 33 türkische Soldaten in einem Luftangriff in Idlib getötet) lesen wir:
Mindestens 33 türkische Soldaten wurden bei einem Luftangriff von syrischen „Regimetruppen“ im Nordwesten Syriens getötet, sagte ein hochrangiger türkischer Beamter.
Weitere wurden in der Provinz Idlib verletzt, sagte Rahmi Dogan, der Gouverneur der türkischen Provinz Hatay. Andere Berichte haben die Zahl der Todesopfer erhöht.
Die Türkei revanchierte sich später [mit einem Angriff] gegen die Regierungsziele der syrischen Truppen.
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(At least 33 Turkish soldiers have been killed in an air strike by Syrian „regime forces“ in north-western Syria, a senior Turkish official has said.More were hurt in Idlib province, said Rahmi Dogan, the governor of Turkey’s Hatay province. Other reports put the death toll higher.
Turkey later retaliated against Syrian troops government targets.)
Wer sehen, dass der Proxy-Krieg gegen Syrien weit davon entfernt ist ein Ende zu finden. Es ist aber nur eine Frage der Zeit bis Damaskus und seine Verbündeten die Kontrolle über das gesamte Land wieder erlangen und die Wiederaufbaumaßnahmen einleiten. Die vom Westen finanzierten und unterstützen Terroristen, die versuchen das Land seit 2011 ins Chaos zu stürzen, wurden inzwischen fast überall vernichtend geschlagen. Die Lage in diesem Proxy-Krieg ist zwischenzeitlich dergestalt, dass die USA und dessen Verbündeten wie die Türkei und Israel immer mehr „selber eingreifen müssen, weil ihre Proxies dazu nicht mehr in der Lage sind“. Und trotz der zunehmenden Aggressionen gegen Damaskus haben die gemeinsamen „militärischen Anstrengungen“ bislang keine Erfolge erzielen können, während die syrische Armee immer weiter vorrücken konnte.
Die Türkei als Mitglied des Angriffsbündnisses NATO beteiligt sich seit Jahren bei der Destabilisierung des Nachbars Syriens, in dem man Terroristen, Waffen, Ausrüstung und Geld nach Syrien verbrachte. Trotz der Bedeutung der Türkei in diesem Proxy-Krieg der USA, versuchen die Alliierten Damaskus‘, Ankara einen „würdevollen Ausweg aus der aktuellen Lage zu ermöglichen“, damit die Türkei auch im Nachgang eine wichtige Rolle in der Region spielen kann. Dies beinhaltet auch engere wirtschaftliche und militärische Verbindungen mit Russland und dem Iran, was wiederum den Druck Washingtons auf diese beiden Länder mildern würde, wenn sich ein NATO-Mitglied positiv gegenüber Moskau und Teheran stellt.
Jedoch hat Ankara scheinbar diesen „würdevollen Ausweg“ ausgeschlagen wie die jüngsten Ereignisse zeigen. Türkische Kräfte werden nun immer mehr in offene Kämpfe mit syrischen und auch russischen Kräften verwickelt. Eine echte Gefahr für die Region. Die Invasion und Besetzung Nordsyriens durch türkische Streitkräfte kann keine dauerhafte tragfähige Politik sein. Was immer Ankara durch die USA versprochen wurde – oder womit Washington droht – wird die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den USA und der Türkei hart auf die Probe stellen. Die Türkei befindet sich in der Position, vielversprechende Beziehungen zu den Gewinnern des Syrienkriegs aufbauen zu können und eine konstruktive Rolle bei der Umstrukturierung der Region nach dem Konflikt zu spielen. Auf der anderen Seite kann Ankara durch sein aktuelles Vorgehen nicht nur zahlreiche Opfer zu beklagen haben, sondern auch sein Ansehen in der Region in naher bis mittlerer Zukunft vollständig verlieren.
Quellen:
Turkey’s Losing Bet in Syria
Syria war: Alarm after 33 Turkish soldiers killed in attack in Idlib