Überwachung: Das WEF-Projekt Known Traveller Digital Identity (KTDI) – Covid-19 als (Brand-)Beschleuniger?

Reisepass - Bildquelle: Pixabay / cytis; Pixabay LicenseReisepass - Bildquelle: Pixabay / cytis; Pixabay License

Reisepass – Bildquelle: Pixabay / cytis; Pixabay License

Die wenigsten dürften bislang von einem Projekt gehört haben, das sich Known Traveler Digital Identity (KTDI) nennt. Einer der Hauptprotagonisten und Initiatoren dieses Projektes ist ein uns allseits bekanntes Machtinstrument der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE): das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF).

Also genau jene Gruppe, die auch federführend für die Pandemieübung Event 201 (neben unter anderem der John Hopkins University und der Bill & Melinda Gates Foundation) zeichnete. Am 26. März 2020 hat nun das WEF Spezifikationen und eine neue Website für das Known Traveler Digital Identity (KTDI)-Projekt veröffentlicht bzw. online gestellt.

WEF_KTDI_Specifications_Guidance_2020

(Download PDF)

Neben dem WEF beteiligen sich nachfolgende „Partner“ bei KTDI:

  • Accenture
  • Accor
  • AirAsia
  • Airports Council International (ACI)
  • Amadeus
  • Concur Technologies
  • Department of Transport of Canada
  • Google
  • Hilton Worldwide
  • International Air Transport Association (IATA)
  • International Civil Aviation Organization (ICAO)
  • International Criminal Police Organization (INTERPOL)
  • Marriott International
  • Ministry of Security and Justice of the Netherlands
  • National Crime Agency
  • National Migration Institute (INM)
  • NEC
  • Sedicii
  • US Department of Commerce
  • US Department of Homeland Security
  • Visa
  • World Economic Forum
  • World Tourism Organization (UNWTO)
  • World Travel & Tourism Council (WTTC)
  • Zurich Insurance Group

Bereits 2018 und 2019 stellte das WEF erste „Ideen“ zum KTDI als Videos online, um uns die angedachte Schöne Neue Welt zu präsentieren:

Doch um was geht es eigentlich konkret bei KTDI? KTDI ist eine „dystopische Vision einer gezielten Überwachung und Kontrolle von Reisenden“. Dabei wird auf ein Blockchain-basierendes Hauptbuch (ähnlich wie bei Kryptowährungen) gesetzt, um mittels einer Handy-App eines Reisenden nachfolgenden Daten zusammenzuführen:
  • Biometrische Daten (zunächst Gesichtsbilder, möglicherweise auch Fingerabdrücke usw.)
  • Von der Regierung ausgestellte Ausweise (Passnummer usw.)
  • Reiseverlauf einschließlich Protokolle von Grenzübergängen, Hotelaufenthalten und möglicherweise auch Mietwagen und / oder anderen Veranstaltungen
  • Kaufprotokolle und möglicherweise Bankkontoinformationen und / oder andere Finanz- und Transaktionsaufzeichnungen
  • Vorausschauende „Risikobewertung“ und Profilerstellung bzgl. möglicher Straftaten, die an jedem „Interventionspunkt“ vor und während jeder Reise oder Transaktion erstellt wurden

KTDI-App – Bildquelle; Screenshot-Ausschnitt PDF WEF

Das bedeutet, dass in der Wahnvorstellung des WEF und seiner „Partner“ jede Hotelübernachtung oder jede andere Transaktion in einen digitalen Reisepass (dem sog. Trip-Pass) gespeichert wird, die wiederum bei Bedarf von den Behörden an bestimmten „Interventionspunkten“ (wie Grenzübergängen oder Flughäfen) kontrolliert und ausgelesen werden dürfen:

KTDI-Trip-Pass – Bildquelle; Screenshot-Ausschnitt PDF WEF

Alle diese Daten sollen zur Unterscheidung von Reisenden verwendet werden, um deren ID-verknüpfte „Präkriminalitätsprofile“ mit einer Bewertung von „hohes Risiko“ bis „geringes Risiko“ zu versehen:

KTDI-Interventions – Bildquelle; Screenshot-Ausschnitt PDF WEF

Schon seit langem verfolgen die Regierungen und auch private Reiseunternehmen das Ziel auf „historische Reisedaten und Transaktionsaufzeichnungen der Bürger“ zugreifen zu können. So gibt es bereits seit langem einen reservierten Speicherbereich auf den RFID-Chips der Reisepässe, um eine solche Historie abspeichern zu können (Stichwort ICAO-Standard). Bislang war jedoch nur angedacht diesen Speicher für Grenzübergangsvorgänge und Ein-/Ausreisedaten zu nutzen – nicht jedoch um Hotelaufenthalte oder andere Transaktionen darauf abzuspeichern. Auch haben nur wenige Staaten aufgrund des begrenzten Speicherplatzes in der Datenstruktur und wegen der Komplikationen beim sicheren Ändern oder Hinzufügen der Daten auf dem Chip, sobald diese von der ausstellenden Regierung zum ersten Mal geschrieben und digital signiert wurden, davon Gebrauch gemacht. Aber dies dürfte sich gerade im Kontext auch der wahnsinnigen Idee eines Immunity Passports im Kontext von Covid-19 ändern.

Kurzinformation zum Thema Immunity Passport
Unter einem Immunity Passport wird neuerdings ein Dokument verstanden, das belegt, dass der Besitzer dieses digitalen Dokuments entweder immun gegen (hier) den Coronavirus ist oder dagegen (zukünftig) geimpft wurde und er sich damit frei bewegen bzw. reisen kann.

(Quellen: ‚Immunity passports‘ could speed up return to work after Covid-19, When Will Countries Lift Their Coronavirus Lockdowns? Deutsche Bank Offers Up A Blueprint.)

Bei einer Konferenz der Hotel Electronic Distribution Network Association (HEDNA) prahlten Vertreter von Accenture (dem Hauptauftragnehmer des WEF für das KTDI-Projekt) und die Hotelkette Marriott, wie eine Person auf der Grundlage von KTDI-Daten aus einer Menschenmenge ausgewählt werden könne, um diese per „Blacklisting“ mit automatisierter Gesichtserkennung, „ohne dass die Person stehen bleibt oder dass diese die Kamera bemerkt“, zu identifizieren. Damit ist neben dem Aufbau der Reisehistorie mittels KTDI zudem eine unbemerkte und stetige Massenüberwachung möglich.

Im Januar 2020 stand das Projekt KTDI erneut auf der Agenda der diesjährigen WEF-Konferenz in Davos. Neben den bereits genannten „Partnern“ spielt auch Google (bereits 2010 wurde ein Reissereservierungssystemanbieter von Google aufgekauft) – wenn auch in einem bislang unbekannten Ausmaß – eine Rolle im Projekt KTDI. Wie auch die Hotelketten Mariott and Hilton (USA) und Accor (Frankreich) sowie das Kreditkartenunternehmen Visa. Angesichts der aktuellen Geschehnisse um „freiwillige Corona-Apps“ zur Nachverfolgbarkeit der sozialen Kontakte der letzten 14 Tage, der Zusammenarbeit von Apple und Google bei einer entsprechenden Bluetooth-Schnittstelle zum Datenaustausch der Apps und eben dieses KTDI-Projektes sollte jeder kritischen Geist hellhörig werden.

WEF_The_Known_Traveller_Digital_Identity_Concept

(Download PDF)

Das erste KTDI-Pilotprojekt war im Übrigen für ausgewählte Passagiere auf Air Canada– und/oder KLM-Flügen zwischen den Flughäfen Amsterdam Schiphol (AMS), Toronto (YYZ) und Montreal (YUL) geplant. Das Pilotprojekt sollte „Anfang 2020“ starten. Soweit aktuell beurteilbar, ist dies aber nicht geschehen. Jedoch gilt zu bedenken, dass KTDI selbst schreibt: „Die Teilnahme von Passagieren erfolgt … nur auf Einladung.“

Kurzinformation zum Thema ID2020
Auf dem ID2020 Summit bei den Vereinten Nationen (UN) in New York haben Accenture und Microsoft einen ersten Prototypen einer digitalen Ausweislösung vorgestellt, die biometrische Daten mit einer dezentralen Speicherung verknüpft. Das Projekt ist Teil des Plans der UN, bis 2030 Armut und Hunger zu beseitigen und allen Menschen Zugriff auf staatliche Infrastrukturen zu geben. [Anmerkung www. konjunktion.info: Man beachte einmal mehr die uns allseits bekannten Spieler Accenture und Microsoft aka Bill Gates]

Die nun vorgestellte Lösung basiert auf einer Blockchain-Lösung von Accenture und läuft auf Microsofts Cloud-Plattform Azure. Accenture hatte bereits für den Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge ein ID-System entwickelt, mit dem bisher 1,3 Millionen Geflüchtete in 29 Ländern erfasst worden sind und das bis 2020 auf auf 75 Länder ausgeweitet werden soll. In Zusammenarbeit mit Microsoft hat das irische Unternehmen nun eine Lösung entwickelt, die in wesentlich höheren Maßen skalieren soll.

(Quelle: ID2020: Blockchain-Ausweis für Milliarden)

Interessanterweise sind die beiden Staaten Kanada und die Niederlande (EU) in diesem ersten Test involviert, obwohl der Europäische Gerichtshof 2016 die Vereinbarung zum Austausch von Passagierdaten zwischen der EU und Kanada als ungültig erklärt hatte. Seitdem wurde auch keine neue Vereinbarung abgeschlossen oder die Entscheidung des EU-Gerichtshof revidiert. Gegebenenfalls liegt die Verzögerung darin begründet, dass der Großteil der Flüge aktuell aufgrund von Covid-19 ausgesetzt sind. Mit der Veröffentlichung der ersten Version der Spezifikationen von KTDI scheinen das WEF und Co. das Momentum des Projekts als „Lösung für eine weitere Ausbreitung des Coronavirus“ nutzen zu wollen. Weiß man dann noch um weitere Initiativen wie den Immunity Passport oder eben ID2020, wird klar wohin der Weg geht: in die vollständige digitale Überwachung, Kontrolle und Datenspeicherung aller Bewegungen eines jeden einzelnen Bürgers.

Quellen:
Papers please – “Known Traveler Digital Identity” (KTDI)
Known Traveller Digital Identity – Advancing secure and seamless travel
Known Traveller Digital Identity Specifications Guidance
Known Traveller Digital IdentitySpecifications Guidance PDF
Website KTDI
The Known Traveller Digital Identity explained
810581_KTDI VIDEO_2.2 CLIENT
Governments prepare to log travellers‘ movements on passport chips
Marriott and Accenture on the Known Traveler Digital Identity project @ HEDNA 2018
The Known TravellerUnlocking the potential of digital identity for secure and seamless travel
The Known Traveller Digital Identity – Infographic
Vision-Box joins World Economic Forum panel to discuss digital identity
Our Mission – The World Economic Forum
Facts about Google’s acquisition of ITA Software
Blockchain-Based Biometric Pilot Launches for Passport-Free Flights Between Canada and Netherlands
European court to rule on legality of air travel surveillance
Envisaged EU – Canada Passenger Name Record (PNR) Agreement

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