Weltwirtschaft: Der Fall des US-Dollars und der Anstieg des Goldpreises

Goldbarren - Bildquelle: Pixabay / hamiltonleen; Pixabay LicenseGoldbarren - Bildquelle: Pixabay / hamiltonleen; Pixabay License

Goldbarren – Bildquelle: Pixabay / hamiltonleen; Pixabay License

Gold und Silber wird immer dann von den Menschen nachgefragt, wenn Krisen eintreten, schwer einschätzbare Ereignisse bevorstehen oder auch geldpolitische Irrwege der Notenbanken eingeschlagen werden. Deswegen unterliegen die Edelmetalle auch spektakulären Aufschwüngen, die oftmals von intensiven Korrekturen begleitet werden. In der letzten Zeit ist insbesondere der Goldpreis stark angestiegen, was natürlich an der P(l)andemie und der daraus resultierenden politischen und wirtschaftliche Lage liegt. Viele haben daher in Erwartung schon seit langem entsprechende Bestände aufgebaut, da sie auf eine Wirtschaftskrise vorbereitet sein wollten. Eine Wirtschaftskrise wie es sie seit fast einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat.

In den letzten Jahren (vermehrt seit 2018) habe ich davor gewarnt, dass es einen dramatischen Wandel in der Politik der Federal Reserve geben würde, der die massive Schuldenblase, die die US-Notenbank seit 2008 aufgebaut hat, zum Platzen bringen wird. Der Absturz der „Blase aller Blasen“ würde unweigerlich zu einem sprunghaften Anstieg der Metallpreise führen. Immer wieder habe ich in diversen Artikeln davor gewarnt, dass die Fed das Tempo ihrer Bilanzkürzungen und Zinserhöhungen erhöhen würde und dass dies eine erste Implosion der US-Schuldenblase und des US-Dollars sowie erste Einbrüche an den Börsen auslösen würde. Bis Ende 2018 haben wir genau das gesehen.

Mitte 2019 hatte die Fed ihre Politik der fiskalischen Straffung wieder rückgängig gemacht, aber natürlich war es dann bereits zu spät; die Büchse der Pandora war bereits geöffnet worden, und die wirtschaftliche Instabilität nahm zu. Ich denke nach wie vor, dass dieses Vorgehen der Fed absolut vorsätzlich war und dass sie wusste, dass sie damit den Beginn einer Krise einleitete (Stichwort Saboteur der US-Wirtschaft). Aus den Protokollen des Federal Open Market Committee vom Oktober 2012 geht sogar hervor, dass Jerome Powell offen darüber gesprochen hat, was geschehen würde, Jahre bevor er den Vorsitz der Fed übernahm. Ich habe auch hier immer wieder in Artikeln auf diesen Fakt aufmerksam gemacht.

FOMC 20121024 Meeting

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Ich sagte zudem voraus, dass, sobald dieser Prozess beginnt, Edelmetalle im Preis ansteigen würden. Tatsächlich hat sich Gold seit dem dritten Quartal 2018 fast verdoppelt, und Silber beginnt aufzuholen. Es ist wichtig, mit der Propaganda und Desinformation Schluss zu machen, um zu verstehen, warum dies sehr wichtig ist.

Zudem bin ich auch in den letzten Jahren darauf eingegangen, dass gezielt ausgestreute Missverständnisse bzgl. der Edelmetalle während eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Dazu gehört auch die allgegenwärtige Lüge, dass Edelmetalle „nur der Inflation folgen“ und daher nie einen Gewinn erwirtschaften. Ich habe aufgezeigt, wie in Krisenzeiten, einschließlich des hyperinflationären Ereignisses in Weimar, der Goldpreis tatsächlich um das DOPPELTE der Inflationsrate anstieg, so dass ein Gewinn mehr als möglich ist.

Die Idee, dass Gold nichts weiter als ein Platzhalter für die Abwertung des US-Dollars ist, soll meiner Meinung nach die Menschen davon abhalten, in Gold zu investieren, als ob der Schutz der eigenen Ersparnisse „nicht genug“ sei. Seit Jahren gibt es eine proaktive und aggressive Kampagne, um die Menschen vom Kauf von Edelmetallen abzuschrecken. Der ehemalige Fed-Vorsitzende Ben Bernanke griff Gold 2012 in einer Reihe von Vorlesungen an der George-Washington-Universität vehement an und gipfelte gar im Zitat John Maynard Keynes‘ Behauptung, es sei ein „barbarisches Relikt“. Ron Paul hatte Bernanke nur wenige Monate zuvor in einer Befragung zu Gold festgenagelt, als er fragte, WARUM, wenn Zentralbanker denken Gold sei kein Geld, WARUM horten sie dann weiterhin eben genau jenes Gold? Bernankes unehrliche Antwort, dass es sich lediglich um eine „Tradition“ handelt, war ein epischer Fehlschlag für die Fed.

Tatsächlich kann man vorhersagen, wann eine Wirtschaftskrise kurz vor dem Crash steht, wenn man nur die Zentralbanken auf der ganzen Welt und ihr Goldkaufverhalten beobachtet. Sie wissen genau, was vor sich geht, und bereiten sich im Voraus vor. Auch dies habe ich immer wieder auf diesem Blog thematisiert.

Sie können auch bis zu einem gewissen Grad erkennen, welche Nationen die Wirtschaftskrise besser überstehen werden. Je nachdem, wie viel Gold sie gekauft haben und wie weit sie sich im Voraus positioniert haben. In den letzten Jahren waren Russland und China die größten Käufer von Gold, während zahlreiche Zentralbanken sich beeilten, die in Übersee befindlichen Goldvorräte zu repatriieren. Entscheidend ist dabei aus meiner Sicht: wenn die Zentralbanken Edelmetalle zur Absicherung gegen einen Crash kaufen, dann sollten wir das auch tun, denn vielleicht wissen sie, dass etwas passieren wird, von dem wir nur ahnen, dass es passieren wird.

Wie sollten sie wissen, dass ein solcher Zusammenbruch bevorsteht? Wie ich bereits erwähnt habe, wissen sie es, weil SIE DIESE EREIGNISSE GEZIELT GESCHAFFEN haben.

Wir müssen dabei verstehen, dass der gegenwärtige wirtschaftliche weltweit stattfindende Abschwung durch die P(l)andemiesituation und die Schließungen nur teilweise beschleunigt wird. In Wirklichkeit hat der gegenwärtige Zusammenbruch bereits Ende 2018 begonnen und hat sich seither ständig beschleunigt. In der Zwischenzeit haben die Banken ihre eigenen Edelmetallbestände konsolidiert und gleichzeitig versucht, die Marktpreise durch ETFs in Papierform zu unter-/drücken.

Die damals versuchte Preisunterdrückung ist dabei ein Signal dafür gewesen, dass die Preise tatsächlich im Begriff sind, in die Höhe zu schnellen. Die P(l)andemie hat meiner Meinung nach den Übergang von der Unterdrückung zur physischen Entkopplung beschleunigt. Was nach dem Crash von 2008 einige Jahre dauerte, um sich zu einer massiven Goldrallye zu entwickeln, dauert heute nur noch ein paar Monate mit schnellen Veränderungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen. Wenn wir beobachten, wie sich die Zentralbanken verhalten, können wir ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt bekommen.

Der Marktpreis von Gold ist seit März auf über 500 US-Dollar pro Unze gestiegen, und der Straßenpreis ist noch höher geklettert. Aber wie geht es jetzt weiter?

Ich vermute wieder einmal, dass sich die physischen Preise vollständig vom Papiermarktpreis abkoppeln werden, auch wenn der ETF-Preis jetzt eine rasante Aufholjagd durchläuft. Tatsache ist, dass die physischen Barren und Münzen wahrscheinlich bis Ende 2020 zu verschwinden beginnen werden. Da die staatlichen Münzprägeanstalten nur teilweise in Betrieb sind, werden neue Münzen wahrscheinlich eine Zeit lang nicht mehr erhältlich sein, und in der Zwischenzeit werden kluge Anleger physische Münzen aufkaufen, selbst mit einem Aufschlag. Sobald die Metalle weg sind, wird der Straßenpreis weit über den von der Comex und der CME-Gruppe vorgeschlagenen Werten liegen.

Kurzfristig gehe ich davon aus, dass Gold weiterhin weit über seine derzeitigen Höchststände hinaus steigen wird, aber Silber wird mit prozentual höheren Zuwächsen der eigentliche Performer sein.

Zudem gilt: eine extreme US-Dollar-Abwertung ist jetzt in den aktuellen Trend eingebaut, aber es geht nicht nur um den US-Dollar. Die P(l)andemie, die zivilen Unruhen in den USA und auch die zunehmende Demonstrationsbereitschaft der Menschen aufgrund der Zwangsmaßnahmen und Abschaffung der Grundrechte sowie die geopolitischen Spannungen treiben die Nachfrage nach Edelmetallen weiter an.

Da sich China und die USA auf dem Weg in einen totalen Wirtschaftskrieg befindet, erwarte ich, dass die Chinesen von einem stillen Abverkauf ihrer US-Schatzpapiere zu einem vollen Angriff auf den Weltreservestatus des US-Dollars übergehen werden (insbesondere nach den Wahlen in den USA, wenn diese überhaupt noch stattfinden). Wenn dies geschieht, werden viele ihrer wichtigsten Handelspartner ihrem Beispiel folgen, was bedeutet, dass Billionen von US-Dollar, die in Übersee gehalten werden, über verschiedene Kanäle in die USA zurückfließen werden. Die stagflationäre Situation in den USA wird mit dem Coronavirus und den zeitweiligen Unterbrechungen in den Lieferketten schon schlimm genug sein, aber es wird für die USA noch hundertmal schlimmer, wenn der US-Dollar seine Reservewährungsposition verliert.

Während viele Menschen das Argument wiederholen werden, dass „man Gold nicht essen kann“, werden Edelmetallbesitzer mit Sicherheit Gold und Silber gegen einen hohen Wert eintauschen und viel mehr Nahrungsmittel kaufen können, als man es sonst mit Dollars hätten tun können.

Quellen:
The Dollar’s Ongoing Fall From Grace Will Soon Catapult Precious Metals to Even Greater Heights
The Strange Case Of The Falling Dollar – And What It Means For Gold
Meeting of the Federal Open Market Committee on October 23–24, 2012
How Will Gold Prices Behave During Economic Crisis?
Federal Reserve and the Economy
Ron Paul vs Bernanke: Is Gold Money? – July 13, 2011
Is This Why Central Banks Are Rushing to Buy Gold?
Physical Gold Will Soon Break Free from the Paper Market in Spectacular Fashion

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