Systemfrage: Über die wachsende Möglichkeit staatlicher Enteignungen

Inflation - Bildquelle: Pixabay / guvo59; Pixabay LicenseInflation - Bildquelle: Pixabay / guvo59; Pixabay License

Inflation – Bildquelle: Pixabay / guvo59; Pixabay License

Die Grundlagen für eine Quantitative Lockerung (Quantitative Easing, QE) können nur in einem Umfeld mit niedriger Inflation auf unbestimmte Zeit Bestand haben. In diesem Zusammenhang sei an das seit 30 Jahren laufende Experiment der Bank of Japan erinnert. Da die Inflation jedoch (zu stark) ansteigt, wird sich die Lebensdauer von QE meiner Meinung nach drastisch verkürzen. Wenn die Geld- und Finanzbehörden nicht in der Lage sind oder sich weigern, diese künstlich erzeugte Preisinflation unter Kontrolle zu bringen, wird QE nur noch eine begrenzte „Überlebensdauer“ besitzen, da selbst die Hardcore-Anleger allmählich das Vertrauen in die Fähigkeit der Zentralbanken verlieren werden, die große Lücke zwischen den Zinssätzen/Anleiherenditen und der Preisinflation aufrechterhalten zu können.

Ich schreibe seit mehr als 10 Jahren darüber, dass der Prozess, der zu diesem inflationären Chaos geführt hat, nicht auf Missmanagement oder Zufall zurückzuführen ist, sondern vielmehr Teil eines gut durchdachten, vor langer Zeit erdachten Plans ist. Wenn also QE scheitert, werden die Staaten auf andere Mittel zurückgreifen (z. B. faktische Beschlagnahmung von Vermögenswerten oder hohe Steuern) müssen, um ihre Haushaltsdefizite zu finanzieren. Im Folgenden möchte ich diesen schrittweisen Prozess der absichtlichen Zerstörung von QE erklären:

Bevor wir aber über die Konfiszierung von Vermögenswerten sprechen, müssen wir zuvor analysieren, wie das derzeitige Inflationsdilemma unter dem Deckmantel einer gesteuerten Plandemie herbeigeführt wurde.

  1. Die „Covid-19“-Konjunktur- und Defizitausgabenpakete unterschieden sich von allen anderen früheren Formen der Defizitausgaben, da das Geld absichtlich direkt an den Endverbraucher ausgegeben wurde. Das Geld wurde nicht „sterilisiert“ und ausgelagert wie in früheren Fällen, sondern sollte einen starken Anstieg der Gesamtnachfrage bewirken, der als „Nachfragesog“ bezeichnet wird. Vergleichen Sie hierzu die QE-Maßnahmen vor 2020, die vor allem den Großkonzernen zugute kamen, die damit ihre Aktienrückkaufprogramme „fütterten“, was wiederum die offizielle Inflation NICHT befeuerte, sondern nur den Aktienkurs nach oben trieb.
  2. Gleichzeitig wurden die gesamtwirtschaftliche Versorgungsketten durch den konstruierten „Covid-19“-Versorgungsschock absichtlich verengt. Über QE als Mechanismus zur Vermögenskonsolidierung kontrollieren die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) nun alle primären Faktoren der globalen Produktion und Verteilung. Daher ist auch die Frage zu stellen, in wie weit die Trucker-Konvoi-Proteste Teil des Plans sind, da sie auch dazu beitragen, den gegenwärtigen Druck auf der Angebotsseite zu erhöhen.
  3. Die Notenbanken hecheln hinterher, wenn es darum geht, eine echte Antwort auf die massive galoppierende Inflation zu finden. Je länger sie zögern, desto schwieriger wird es, das Inflationsproblem zu lösen, ohne die Märkte zu sprengen und die Regierungen in den Bankrott zu treiben. Wobei auch hier die Frage gestattet sein muss, ob nicht genau darin der „Zweck der Übung“ zu finden ist.
  4. Die Zentralbanken haben bewusst die ordnungsgemäße Behandlung bzw. Abwicklung notleidender Kredite gelockert, um so die wahre Fäulnis auf den Kreditmärkten zu verbergen. Hier sei nur an den Begriff der Zombieunternehmen/-Banken von Markus Krall erinnert.
  5. Zufällig zeitlich abgestimmte Kriege und militärische Zwänge bedrohen die Lieferketten weiter. Krieg ist oft eine gute Ausrede für die Regime und die Notenbanken.

Die Maßnahmen des QE und damit QE selbst werden in wenigen Monaten scheitern. Warum? Um das globale Inflationsdilemma in den Griff zu bekommen, könnte es zu einem Szenario kommen, das dem Vorgehen der von Paul Volcker geleiteten Fed in den späten 1970er und frühen 80er Jahren ähnelt. Damals hob die Fed ihren Tagesgeldsatz auf bis zu 20% an. Volcker konnte zwar die Inflation eindämmen, aber die Welt war damals viel weniger verschuldet als heute.

Zudem stellt sich die Frage, wie lange kann die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen noch fünf Prozentpunkte unter dem rollierenden 12-Monats-VPI liegen? Je länger dies anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleiheinvestoren das Handtuch werfen.

Wie will sich nun aber der Staat, respektive wie wollen sich die Notenbanken schadlos halten?

Die Vermögenswerte, die höchstwahrscheinlich zuerst beschlagnahmt werden

Wenn QE ausläuft, wie werden die Regierungen ihre Haushaltsdefizite finanzieren und im Geschäft bleiben? Das wahrscheinlichste Ergebnis wird eine Art Konfiszierung von Vermögenswerten und eine strafende Ad-Valorem-Besteuerung sein.

Kurzinformation zum Thema Ad-Valorem-Besteuerung
Steuern Ad valorem – nach Wert – kennzeichnet im Gegensatz zu Mengensteuern eine Besteuerung nach Wert.

Während eine Mengensteuer auf die Menge eines Gutes erhoben wird (z.B. Tabaksteuer je Zigarette, Hundesteuer, Alkoholsteuer,Energiesteuer), wird eine Wertsteuer nach dem Preis des betroffenen Gutes bzw. der betroffenen Transaktion berechnet.

Typische Steuern ad valorem sind die Umsatzsteuer und der Zoll als prozentuale Aufschläge auf Umsatz oder Zollwert sowie die Einkommensteuer als progressive Steuer auf das Einkommen, bei der der Steuersatz mit zunehmenden Einkommen ebenfalls steigt.

Wertsteuern sind heute typischerweise als Nettowertsteuern ausgestaltet, bei denen die Steuer zur Bemessungsgrundlage hinzugerechnet wird. Im Gegensatz dazu ist bei einer Bruttowertsteuer die Steuer in der Bemessungsgrundlage enthalten und muss daher von der Bemessungsgrundlage abgezogen werden. Brutto- und Nettowertsteuern können ineinander umgerechnet werden. So entspricht unserer derzeitigen 19%-igen Umsatzsteuer (Nettowertsteuer) eine Bruttowertsteuer von 15,97%.

(Quelle: Ad valorem)

Erinnern Sie sich an die Situation in den Jahren 2008-2010? Damals wurde in der Politik ernsthaft über die Beschlagnahmung von Renten/Pensionen und über die Rettung von Banken durch die Einleger diskutiert bzw. mit Zypern der entsprechende Präzedenzfall geschaffen.

Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, kam nichts davon jemals zum Tragen, weil QE verkündet wurde, was all diese Diskussionen (damals) überflüssig machte. Im Grunde genommen bestand keine Notwendigkeit, Renten/Pensionen oder Bankeinlagen im Tausch gegen Staatsanleihen oder Bankaktien zu konfiszieren. QE „löste“ das Dilemma der defizitären Haushaltsausgaben.

Heute sieht es so aus, als ob ein geplantes Ende von QE vorbereitet wird. Wenn das der Fall ist, wie werden dann die souveränen Staaten weiterhin im Geschäft bleiben können?

Ausgehend von früheren politischen Diskussionen wird die Beschlagnahmung von Vermögenswerten mit den liquidesten, marktgängigsten oder am leichtesten pfändbaren Vermögenswerten (z. B. Giro- und Spareinlagen sowie Pensionsfonds) beginnen und sich bis zu den Renten-/Pensionskonten vorarbeiten. Danach könnten die Regierungen den Schätzwert von Maklerkonten stark besteuern. Alle diese Arten von Geldern sind am einfachsten zu quantifizieren und werden daher als erstes herangezogen. Auf Maklerkonten oder auf den Besitz von Einzelaktien könnte der Staat eine jährliche Wertsteuer erheben.

Die nächsten Arten von Vermögenswerten im Fadenkreuz werden die weniger liquiden sein, wie Immobilien und Unternehmen. Möglicherweise möchten die Regierungen auch den Bankensektor verstaatlichen, um dessen reichen Cashflow und Vermögensbasis zu erhalten. Die Regierungen könnten sich dafür entscheiden, viele verarbeitende Industrien zu verstaatlichen und ihre Gewinne und Cashflows einzubehalten, um die Defizite zu finanzieren. Dabei sei angemerkt, dass davon auszugehen ist, dass man den großen Spielern dann diese verstaatlichten Unternehmen zu Schleuderpreisen nach der Bereinigung „hinterher werfen“ wird.

Für die Regierungen wird es schwieriger und weniger praktisch sein, illiquide Vermögenswerte wie Immobilien zu beschlagnahmen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Regierungen alle Arten von speziellen nationalen Wertsteuern auf viele dieser Arten von Vermögenswerten erheben könnten, anstatt sie einfach zu konfiszieren. Ad-Valorem-Steuern werden in der Regel von den lokalen Regierungen auf Immobilien oder persönliches Eigentum erhoben, aber auch die Bundesbehörden könnten sich daran beteiligen.

Mit anderen Worten: Sie können Ihr Haus behalten, aber die Steuern könnten exorbitant hoch werden, was sie zwingt es zu verkaufen oder anderweitig zu belasten.

Und damit enden wir beim WEF und seinem „Sie werden nichts besitzen und trotzdem glücklich sein.“

Quellen:
Merriam-Webster – demand-pull
Wikipedia – Supply shock
Der Volcker-Schock vor 40 Jahren war für die USA eine Wende zum Guten
Bail-in – wenn die Sparer haften

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