Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg bzw. Erste Weltwirtschaftskrieg hat bereits begonnenLesezeit: 11 Minuten
In einem im April 2018 veröffentlichten Artikel mit dem Titel Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein habe ich eine Reihe von Faktoren beschrieben, die auf einen groß angelegten Konflikt zwischen Ost und West hindeuten und warum dieser Krieg hauptsächlich wirtschaftlicher Natur sein wird. Ich habe untersucht, wie dieser Konflikt tatsächlich den Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) und globalistischen Institutionen zugutekommen würde, die versuchen, die Volkswirtschaften mehrerer (westlicher) Nationen zum Einsturz zu bringen, während sie die herbeigeführte Krise hinter einer Mauer aus geopolitischem Chaos verstecken. Ich möchte den geneigten Leser bitten, sich zuerst mit diesem Artikel zu beschäftigen, damit sich die Zusammenhänge des nachfolgende Geschilderten besser erschließen.
Das Ziel? Die Massen davon zu überzeugen, dass nationale Souveränität eine Plage ist, die nur zu einem weit verbreiteten Exodus führen kann, und dass die „Lösung“ ein Eine-Welt-System ist – das natürlich bequemerweise von den IGE verwaltet wird. Das heißt, es wird immer mehr Zentralisierung als Lösung für jedes Problem angeboten.
Darüber hinaus dient der Krieg selbst als Deckmantel für den inflationären Zusammenbruch, den unsere Zentralbanken und Regierungen verursacht haben. Wir erleben bereits, wie Propagandisten wie die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, versuchen, der Öffentlichkeit vorzugaukeln, dass alle unsere aktuellen Inflationsprobleme auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen sind. Auch in Deutschland wir dieses „Kabuki-Stück“ verstärkt aufgeführt. Diese Behauptung erfordert eine beeindruckende geistige Gymnastik und ein episches Maß an Ignoranz, aber Psaki scheint sich ihrer Rolle als seelenlose Goebbels-ähnliche Figur nicht zu schämen.
Ein Thema, das früher für viel Kontroversen geführt hat, war die Vorstellung, dass sich Länder wie Russland und China so eng aneinander angleichen würden. Man behauptete, es gäbe zu viele Ungleichheiten und die Länder würden sich schließlich in einer Finanzkrise gegeneinander wenden.
Vier Jahre später werden wir sehen, ob das stimmt oder nicht. Bislang sieht es so aus, als wären meine Annahmen eines Angleichens/Zugehens richtig.
Ich vertrete seit langem die Ansicht, dass sich bestimmte Nationen auf einen Zusammenbruch des US-Dollars als Weltreservewährung (die Hauptwährung, die für den Großteil des weltweiten Handels verwendet wird) vorbereitet haben. Ich bin der Meinung, dass die wirtschaftliche Spitzenposition der USA eigentlich eine unglaubliche Schwäche ist; die Hegemonie des US-Dollars ist keine Stärke, sondern eine Achillesferse (Stichwort Triffin-Dilemma). Wenn der Dollar seinen Reservestatus verlieren würde, würden die gesamte US-Wirtschaft und Teile der Weltwirtschaft implodieren und nur diejenigen zurücklassen, die sich darauf vorbereitet haben – diejenigen, die die Zeichen der Zeit erkannt und vorausgeplant haben.
Die US-Dollar-Crash-Koalition
Es gibt vier Nationen, die sich aktiv auf den Zusammenbruch des Dollars vorbereitet haben:: China, Russland, Indien und Brasilien (fünf, wenn man die begrenzte Beteiligung eines Teils Südafrikas mitzählt). Diese Länder sind auch als BRICS bekannt. Die BRICS werden in der Hochleistungspresse nur noch selten erwähnt, aber es gab eine Zeit vor etwa einem Jahrzehnt, als sie regelmäßig Thema waren.
Meine Faszination für die BRICS lag damals vor allem in ihrem merkwürdigen Handelsverhalten begründet. Insbesondere ihre bilateralen Abkommen, die den US-Dollar als Reservewährung ausschalteten, und die Tatsache, dass sie Tonnen von Gold horteten.
Es war, als hätten sie eine Art Insider-Information, dass ein wirtschaftlicher Konflikt oder eine Katastrophe bevorstand, und sie bereiteten sich darauf vor, sich vom US-Dollar und den globalen Lieferketten abzukoppeln.
Heute mit einem Krieg in der Ukraine sehen wir einen Hype um die „Union der Nationen“, die sich gegen die russische Invasion stellen, bis zu dem Punkt, an dem die Darstellung bizarr geworden ist. In der Hochleistungspresse herrscht derzeit ein unglaubliches Ausmaß an Sektierertum, das eine hirnlose Reaktion des Pöbels hervorruft. Sie haben versucht, etwas heraufzubeschwören, das einem gezielt initiierten Verhaltenswechsel sehr ähnlich ist, den viele von uns in konservativen Kreisen in den letzten Jahren tausendfach erlebt haben: westliche Medien machen die Methodik der Cancel Culture gegen Russland zur Waffe.
Es handelt sich nicht nur um eine allgemeine (politische) Ermahnung des Kremls oder Putins, das wäre ja normal. Vielmehr wird alles, was auch nur im Entferntesten mit Russland zu tun hat, rundheraus abgelehnt, von Barbesitzern, die ihren gesamten Wodka wegschütten (obwohl das meiste davon nicht in Russland hergestellt wird), bis hin zur Internationalen Katzenföderation, die bestimmte Katzen von Wettbewerben ausschließt, weil sie aus russischer Züchtung stammen.
Das ist purer kindischer Irrsinn, aber auch das haben wir schon bzgl. der Cancel Culture auch bei uns erlebt (Pippi Langstrumpf, Mohrenküsse, … nur als Erinnerung).
Das Cancel Culture-Denken ist absolut kollektivistisch und kann in Kürze so zusammengefasst werden:
Wir werden sie aus der Gemeinschaft ausschließen und isolieren. Wir werden ihre Existenz auslöschen und ihre Identität und Geschichte neu schreiben. Dann werden wir sie bestrafen, indem wir ihnen die Möglichkeit nehmen, wirtschaftlich zu überleben, bis sie sich den Weisungen des Establishments, das ungenannt bleiben soll, unterwerfen und anpassen.
Wie die meisten Konservativen wissen, ist die Strategie, die bestimmte kulturelle Aspekte abzuschaffen, jedoch gescheitert. Trotz des internationalen Drucks, Russland auszugrenzen, und trotz der Behauptungen in den Medien, Russland sei jetzt „völlig isoliert und allein“, dient diese Darstellung offensichtlich eher dazu, die Massen zu täuschen, als den Kreml einzuschüchtern. Das Land ist in Wirklichkeit überhaupt nicht isoliert. Und raten Sie mal, welche Länder sich beharrlich weigern, Maßnahmen und Sanktionen gegen die Invasion in der Ukraine zu unterstützen?
Richtig, die anderen Mitglieder der BRICS.
China hat sich rundheraus geweigert, Sanktionen zu akzeptieren, und arbeitet direkt mit Russland zusammen, um Handelsprobleme zu mildern. Wie ich schon seit zehn Jahren betone, haben sie sich auf diesen Moment vorbereitet. Wenn der Rest der Welt die russischen Exporte und das russische Öl nicht will, wird China sie mit Sicherheit kaufen. Gleichzeitig ist Moskau auf das chinesische SWIFT-Pendant umgeschwenkt. Zufall?
Indien ist unheimlich schweigsam in Bezug auf die Ukraine, trotz des endlosen Drucks seitens der USA.
Sowohl Brasilien als auch Südafrika haben eine neutrale Haltung zur Ukraine eingenommen und treiben weiterhin Handel mit Russland. Es hat den Anschein, dass die Ausgrenzung Russlands bereits gescheitert ist, bevor sie richtig begonnen hat.
Das Narrativ dient nur dem Zweck, der westlichen Öffentlichkeit zwei falsche Eindrücke zu vermitteln:
- Sie lässt die Menschen glauben, dass die Cancel Culture auf internationaler Ebene funktioniert und dass Russland bald aufgeben wird, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
- Es gaukelt den Menschen vor, dass das gesamte Risiko auf der russischen Seite liegt, während in Wirklichkeit das meiste Risiko auf der westlichen, insbesondere der deutschen Seite liegt. Dadurch wird die unvermeidliche wirtschaftliche Katastrophe umso erschreckender, wenn sie eintritt.
Ich persönlich hege keine Sympathien für eine der beiden Seiten des Ukraine-Konflikts. Ich empfinde Mitgefühl für das ukrainische Volk, aber sicher nicht für die ukrainische Regierung und ihre globalistischen Partner. Ich hege aber auch keine Sympathien für Putin und seine vielen Freunde im globalistischen Weltwirtschaftsforum.
Aber selbst wenn man der Meinung ist, dass die eine Seite Recht hat und die andere Seite im Unrecht ist, kann man nicht leugnen, dass die Ausgrenzung mit all ihren Sanktionen des Westens gegen Moskau zu einer epischen Katastrophe führen wird. Was die Menschen nicht zu verstehen scheinen, ist, dass diese Katastrophe den USA und Europa genauso schaden wird wie Russland, wenn nicht sogar noch viel mehr.
Die Wirtschaftswaffen der Festung Asien
Die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und China entwickeln sich rasch zu einer „Festung Asien“, die ein gewisses Maß an Isolierung vor globaler Instabilität garantiert.
Russland exportiert eine erstaunliche Anzahl von Rohstoffen, auf die viele Länder angewiesen sind, von Düngemitteln bis zu Industriemetallen wie Nickel und Aluminium. Der bei weitem größte Exportartikel ist jedoch Energie in Form von Erdöl und Erdgas. Vor allem Europa ist in Bezug auf Heizung und Strom zu 40 bis 50% von Russland abhängig. Ein Einbruch der russischen Energieexporte würde in einem Jahr verheerende Folgen für Europa haben, und es ist unwahrscheinlich, dass andere Exporteure in der Lage wären, die Lücke in naher Zukunft zu füllen, zumindest nicht ohne enorme Preissteigerungen.
Nach Angaben der IEA ist Russland hinter Saudi-Arabien und den USA der drittgrößte Ölproduzent der Welt und der größte Exporteur auf den globalen Märkten. Sanktionen gegen russisches Öl würden zu einer massiven Verschiebung des Angebots führen, und mehrere Märkte würden sich angeblich beeilen, die Lücke zu schließen. Doch niemand ist fördertechnisch dazu auch nur annähernd in der Lage.
Allein die Androhung kein russisches Öl mehr zu kaufen, führte über Nacht zu großen Preissprüngen bei Benzin in den USA und Europa. Die Preise für Rohöl der Sorte Brent schnellten innerhalb weniger Wochen von 90 US-Dollar pro Barrel auf 130 US-Dollar pro Barrel in die Höhe.
Ich denke auch nicht, dass es dabei bleiben wird. Ich rechne damit, dass die Rohölpreise in den Bereich von 200 US-Dollar pro Barrel klettern und die Benzinpreise auf etwa 5 Euro pro Liter steigen werden, bevor die verstärkte Förderung von Schiefergas in den USA das Angebot auch nur in etwa ausgleichen (und das ist ein optimistisches Szenario) kann. Ein Teil des Preises ist bereits jetzt auf Spekulationen zurückzuführen, aber letztlich werden die Preise ohne russisches Öl hoch bleiben, selbst wenn der Krieg in der Ukraine endet.
Und hier kommen wir zu einem wichtigen Aspekt dieses Szenarios, den meiner Meinung nach viele Leute nicht berücksichtigen. Es spielt keine Rolle, ob sich Russland aus der Ukraine zurückzieht, und es spielt erst recht keine Rolle, ob sich die Ukraine ergibt. Die wirtschaftliche Seite des Krieges wird weitergehen, und er wird nur noch weiter eskalieren.
Vergeltung in der wirtschaftlichen Kriegsführung
Abgesehen von Öl und Energie hat der gemeinsame Einfluss der BRICS-Staaten die Macht, den Weltreservestatus des US-Dollars dramatisch zu erschüttern. China allein hält Billionen in US-Dollar und US-Schatzpapieren, die es jederzeit auf dem Markt abstoßen kann. China ist der größte Exporteur der Welt, und die meisten Länder, darunter auch die USA, sind von der chinesischen Produktion abhängig. Aus diesem Grund haben Chinas drakonische, aus meiner Sicht gewollten „Covid-19-Lockdowns“ zu einer ständigen Belastung der globalen Lieferketten geführt. Etwa 20% der Einfuhren in die USA kommen aus China, darunter über 97% des Antibiotikas. Und die europäischen Zahlen sind genauso schlecht.
Die BRICS-Staaten kontrollieren zusammen einen großen Teil der Export- und Produktionsmärkte. Sie brauchen den US-Dollar im Handel nicht einmal aufzugeben, sie müssen nur sagen, dass sie einen Währungskorb wie die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) bevorzugen. Der Wert des US-Dollars würde einbrechen, und das inmitten einer bereits steigenden Inflation.
Eine weitere interessante Entwicklung im Wirtschaftskrieg ist der zunehmende Ruf nach Lösungen via Kryptowährungen und digitale Währungen. Ich möchte anmerken, dass es nicht nur die BRICS sind, die sich weigern, gegen Russland vorzugehen, sondern auch die globalistischen Institutionen wie der IWF und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Es überrascht nicht, dass Russlands Mitgliedschaft in diesen weltweiten Bankenplattformen weiterhin gesichert ist. Russland hält weiterhin Milliarden an SZR des IWF. Beide Institutionen haben die Einführung eines globalen digitalen Währungssystems gefordert (das sie natürlich kontrollieren würden).
Wenn der Weltwirtschaftskrieg so weitergeht wie bisher, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Handelssanktionen in Währungsangriffe umschlagen. Dies wird die USA und danach die EU am meisten treffen.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass die IGE sich dergestalt positioniert haben, dass sie selbst ihre Vorteile aus dieser Gemengelage ziehen. Da es dann keine Weltreservewährung mehr gibt und eine Inflationskrise wütet, werden sie versuchen, als „Retter in der Not“ aufzutreten und zu behaupten, sie hätten die perfekte Lösung: ein globales digitales Währungssystem, das auf der Blockchain-Technologie basiert, aber an das SZR-Korbsystem des IWF gebunden ist und von diesem verwaltet wird. Etwas wovor ich schon vor über 5 Jahren geschrieben und gewarnt habe.
Mit anderen Worten: bei all der Inflation, die in den nationalen Währungen herrscht, wird der IWF der Öffentlichkeit eine digitale Währung oder Kryptowährung anbieten, die mehr Stabilität verspricht. Die inflationäre Vertrauenskrise wird genutzt, um die Menschen in ein digitales System zu drängen, das keine Privatsphäre kennt und mit dem sie kontrolliert werden können, indem ihnen der Zugang nach Lust und Laune verwehrt wird, ähnlich wie das chinesische Sozialkreditsystem funktioniert.
Die Ukraine ist nur der erste Dominostein in einer langen Kette, die zu einem Eine-Welt-Wirtschaftssystem führen soll, das zentral in den Händen der Geldeliten liegt.
Es gibt Möglichkeiten, es zu unterbrechen, und der Plan wird vielleicht gar nicht gelingen, aber es gibt keine Möglichkeit, den wirtschaftlichen Schmerz zu vermeiden, der in der Zwischenzeit verursacht werden wird. Alles, was wir tun können, ist zu akzeptieren, dass der Dritte Weltkrieg bereits begonnen hat und die Waffen eher wirtschaftlicher als nuklearer Natur sind.
Quellen:
World War III Has Already Started, and It’s an Economic War
Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein
The Cancellation of Mother Russia Is Underway
Russia Joins Centre for the Fourth Industrial Revolution Network
Oil Market and Russian Supply Oil
$200 crude? ‘Anything could happen’ to oil prices as market grapples with Russia sanctions, says top commodity trader
IWF – Special Drawing Rights (SDR)
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Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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