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Russland: Sanktionen als Treiber für eine Ausweitung der Notenbankbilanzen und damit Spielverlängerung?Lesezeit: 4 Minuten

Geld - Bildquelle: Pixabay / Counselling; Pixabay License

Geld – Bildquelle: Pixabay / Counselling; Pixabay License

Am 27. Februar veröffentlichte Bloomberg bzgl. (da noch möglicher) Sanktionen gegen Russland einen Artikel mit dem Titel SWIFT Ban Means the Fed May Need to Be Ready With Dollars (SWIFT-Verbot bedeutet, dass die Fed möglicherweise mit Dollars bereit sein muss), in dem ein wahrscheinliches Szenario (in toto mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50%) beschrieben wird, in dem die Fed und die EZB ihre Bilanz vorübergehend ausweiten müssen. Diese Maßnahmen würden höchstwahrscheinlich den Einsatz von TOMOs (Temporary open market operations, Befristete Offenmarktgeschäfte) oder Liquiditätsswaps beinhalten.

In diesem Fall könnte es zu einem Szenario kommen, bei dem die Märkte nach dem ersten Schock positiv reagieren. Es werden in Folge dessen viel mehr US-Dollars rund um den Globus zirkulieren (müssen).

Ein Ausschnitt aus dem hinter einer Bezahlschranke liegenden Bloomberg-Artikel:

SWIFT-Verbot bedeutet, dass die Fed möglicherweise mit Dollars bereit sein muss

  • Der Ukraine-Krieg hat zu Sanktionen gegen Russlands größte Banken geführt
  • Die Zentralbanken sollten bereit sein, Märkte zu schaffe, so Pozsar

27. Februar 2022

Die Entscheidung, verschiedene russische Kreditgeber vom SWIFT-Nachrichtensystem auszuschließen, könnte zu verpassten Zahlungen und riesigen Überziehungen innerhalb des internationalen Bankensystems führen und die Währungsbehörden dazu veranlassen, das Tagesgeschäft zu reaktivieren, um den Markt mit US-Dollar zu versorgen.

Dies ist die Ansicht des prominenten Strategen der Credit Suisse Group AG, Zoltan Pozsar, der am Sonntag eine Notiz veröffentlichte, in der er die Folgen der Entscheidung, einige Kreditgeber aus dem SWIFT-System zu nehmen, das internationale Zahlungen zwischen Institutionen erleichtert, für die Geldmärkte untersuchte.

Pozsar zieht Vergleiche mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers Holdings Inc. im Jahr 2008 und den pandemiebedingten Marktbeschlagnahmungen im März 2020 und warnt, dass „die Zentralbanken bereit sein sollten, die Märkte am Montag wieder in Gang zu setzen“.

„Der Ausschluss von SWIFT wird zu verpassten Zahlungen und riesigen Überziehungen führen, ähnlich wie die verpassten Zahlungen und riesigen Überziehungen, die wir im März 2020 gesehen haben“, schrieb Pozsar. „Die Unfähigkeit der Banken, Zahlungen zu leisten, weil sie von SWIFT ausgeschlossen sind, ist dasselbe wie die Unfähigkeit von Lehman, Zahlungen zu leisten, weil ihre Clearingbank nicht bereit war, Zahlungen in ihrem Namen zu senden. Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“

Pozsar ist der Ansicht, dass die derzeitigen Überschussreserven und die Fazilitäten für umgekehrte Rückkaufsvereinbarungen nicht ausreichen werden und die Währungsbehörden handeln müssen. Die Folge davon ist, dass die US-Notenbank, die den Weg für die Schrumpfung ihrer Bilanz durch die so genannte quantitative Straffung geebnet hat, diese zunächst wieder ausweiten könnte, so Pozsar.

Aus meiner Sicht eine wichtige Anmerkung, den damit „kaufen“ sich die Notenbanken einmal mehr „kreditbasierte Luft“, um das Rad noch einige Umdrehungen weiter laufen lassen zu können. Offenbar benötigen die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) immer noch Zeit, um ihren Großen Neustart zu verfestigen.

Ein weiterer interessanter Artikel von Reuters sollte man in diesem Zusammenhang auch erwähnen: Russian central bank to resume gold purchases on domestic market from Monday (Russische Zentralbank will ab Montag wieder Gold auf dem Inlandsmarkt kaufen)

Wichtig dabei ist zu verstehen, dass bislang insbesondere Russland und China als (Groß-)Käufer am Goldmarkt agiert haben. Reuters schreibt:

Russlands Zentralbank sagte am Sonntag, dass sie die Goldkäufe auf dem Inlandsmarkt ab dem 28. Februar wieder aufnehmen wird, da sie Maßnahmen ergreift, um zu versuchen, die finanzielle Stabilität während der westlichen Sanktionen gegen Moskau für seine Invasion in der Ukraine zu gewährleisten.

(Russia’s central bank on Sunday said it would resume buying gold on the domestic market from Feb. 28, as it undertakes measures to try and ensure financial stability during Western sanctions against Moscow for its invasion of Ukraine.)

Der Ausblick für Gold dürfte daher ins positive drehen und zeigt, dass die Sanktionen und die damit einhergehende, weiter zunehmende Geldentwertung (Bloomberg-Artikel) sich wohl direkt in steigenden Goldpreisen (Reuters-Artikel) zeigen wird.

Anmerkung: Dieser Artikel stellt keine Beratung oder Empfehlung in Finanzfragen dar. Noch ist er zur Anlageberatung geeignet. Er spiegelt nur meine persönlichen Einschätzungen zur aktuellen Fiskalpolitik und geopolitischen Lage wieder.

Quellen:
SWIFT Russian Ban Could Force Fed to Step In, Credit Suisse Says
Central Bank Liquidity Swap Operations
Open Market Operations: Key Concepts
Russian central bank to resume gold purchases on domestic market from Monday

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5 Antworten

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  1. 1. März 2022

    […] Am 27. Februar veröffentlichte Bloomberg bzgl. (da noch möglicher) Sanktionen gegen Russland einen Artikel mit dem Titel SWIFT Ban Means the Fed May Need to Be Ready With Dollars (SWIFT-Verbot bedeutet, dass die Fed möglicherweise mit Dollars bereit sein muss), in dem ein — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2022/03/russland-sanktionen-als-treiber-fuer-eine-ausweitung-der-notenbankbilan… […]

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