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INHALT
1. Kausaler Zusammenhang ab 1860!
Es geht nicht um Akteure und Kollaborateure, sondern um Deutschland und Russland als Staat und Territorium!
Der kausale Zusammenhang der Ereignisse und die Logik der Handlungen ist eng verbunden mit der Entdeckung des Erdöls als den besseren Kraftstoff für die Kriegsmarine des Britischen Imperiums im Jahre 1860.
Der Marine des Britischen Imperiums wurde klar, dass von Kohle auf Erdöl umgestellt werden sollte, aber die Strategen mussten leidlich erkennen, dass sie im gesamten Imperium keine wesentlichen Erdölquellen haben und die nächsten potentiell erreichbaren Quellen vor Baku, im Russischen Reich liegen.
Beim 1. Weltkrieg verfolgte das Britische Imperium drei Ziele:
In der gesamten Entwicklung seit der Zeit dienen Deutschland und Zentral-Europa immer als Kriegsfeld und Prellbock gegen Russland, aber ohne eigenständigen Zugriff auf die Rohstoffe Russland zu erhalten.
Allerdings ist Deutschland für kurze Zeit außer Kontrolle geraten, indem der Deutsche Geheimdienst den Bolschewiken in Russland an die Macht verhalft, den Krieg and der Ostfront beendete und sogar Erdöl von der Soviet Union beziehen konnte.
Ich versuche, dieses umfangreiche Thema auf diese Schlüssel-Perspektive brechend, leicht verständlich zu erläutern. Diese Erkenntnis ist aktuell umso wichtiger, da sich die globale Konfliktlage wieder mal rund um die Ölquellen des Kaspischen Beckens und Zentralasiens dreht.
2. Russland als Konkurrent!
Im 19. Jh. erobert Russland immer mehr Territorien und nähert sich der Kronkolonie Indien vom Norden her und drängt auch in Richtung Balkan und Osmanisches Imperium. Mit dem Bedarf nach Erdöl entsteht für das Britische Imperium ein weiterer handfester Grund, gegen Russland vorzugehen. So wird das Projekt “The Great Game” weiterentwickelt und in Gang gesetzt.
Es ist zu beachten, dass in vielen historischen und aktuellen Publikationen die Kämpfe um die Ölquellen von Aserbaidschan außer Acht gelassen werden. Meines Erachtens liegt dies an den mangelnden geopolitischen Kenntnissen und Erkenntnissen und der zu sehr eurozentrischen Sicht der publizierenden Journalisten, Akademiker und Politiker.
The Great Game
https://guides.osu.edu/c.php?g=300070&p=7043825
„The Great Game began on 12 January 1830 when Lord Ellenborough, the President of the Board of Control for India, tasked Lord William Bentinck, the Governor-General, to establish a new trade route to the Emirate of Bukhara.[2][3][5] Britain intended to gain control over the Emirate of Afghanistan and make it a protectorate, and to use the Ottoman Empire, the Persian Empire, the Khanate of Khiva, and the Emirate of Bukhara as buffer states between both empires. This would protect India and also key British sea trade routes by stopping Russia from gaining a port on the Persian Gulf or the Indian Ocean.[2][3] Russia proposed Afghanistan as the neutral zone.[6] The results included the failed First Anglo-Afghan War of 1838, the First Anglo-Sikh War of 1845, the Second Anglo-Sikh War of 1848, the Second Anglo-Afghan War of 1878, and the annexation of Kokand by Russia.„
The Great Game and Afghanistan
https://www.loc.gov/ghe/cascade/index.html?appid=a0930b1f4e424987ba68c28880f088ea
The Legend of the Great Game
ELIE KEDOURIE MEMORIAL LECTURE
MALCOLM YAPP, School of Oriental and African Studies, University of London
https://www.thebritishacademy.ac.uk/documents/2491/111p179.pdf
„In both its popular and its academic uses the term had two significances. The first and narrower sense referred to the alleged activities of secret British and Russian agents in Central Asia, agents sent to collect information of military or political value and perhaps to lay the foundations of political influence over the peoples of the region. In its second and broader sense it referred to the rivalry of Britain and Russia in Central Asia and embraced the question of the defence of British India against a possible invasion from the North West.„
„The Soviet invasion of Afghanistan at Christmas 1979 gave the phrase a new lease of life. The association of Russia and Afghanistan was irresistible and the upheaval was pronounced to be another round in the Great Game, understood to be a contest for mastery in Central Asia which had begun in the early nineteenth century. We were regaled with some strange geography and some curious history. Pakistan’s Khyber Pass was awarded to Afghanistan, Dr Brydon rode inaccurately again and Roberts marched in the wrong direction at the wrong time. Subsequently, the term ‘the Great Game’ was applied to what was seen as a new contest between the USSR and the USA and to the struggle for control of oil
resources in the region of the Caspian Sea.„
Um Russland erreichen zu können, bedarf es eines Krieges und dazu einer kriegswilligen und fähigen Landmacht, die vom Westen her angreifen kann. Deshalb stärkt das Britische Imperium Preußen und fördert die Bildung des Kaiserreichs Deutschland. Doch kaum gegründet erwächst das Kaiserreich zu einem gefährlichen Konkurrenten für das Imperium.
Auch das neue entstandene Kaiserreich Deutschland und das Osmanische Imperium, wohl auch das Habsburger Reich merken, dass keine Macht ohne Erdöl überleben kann. Deshalb erkunden die Deutschen in enger Kooperation und per Auftrag der Osmanen nach bekannten und unentdeckten Erdölquellen im Gebiet des Osmanischen Reiches und ersinnen selbst nach Wegen, Russland die Provinz Aserbaidschan zu entreißen.
Das imperiale “Great Game” wird zu einem großen Wettrennen in Richtung Baku.
3. Deutscher Putsch in Russland!
Das Kaiserreich Deutschland setzt auf Geheimdienstarbeit und finanziert und fördert einen Kollaborateur namens Vladimir Ilyich Ulyanov, genannt Lenin, der per deutschem Zug, deutschem Geld und deutscher Organisation im Oktober 1917 erfolgreich gegen die Sozialisten putscht, die bereits den Zaren entmachtet und in Haft genommen haben.
Lenin beendet den Krieg gegen Deutschland und sichert vertraglich die Lieferung von Erdöl zu. Es ging schließlich nicht um die Eroberung von Aserbaidschan, sondern vorrangig um den sicheren Zugriff auf das Erdöl.
How did Germany plan to capture Russian Oil Fields in World War 1?
Nov 25, 2021
The Run For The Baku Oil Fields I THE GREAT WAR Week 205
Jun 28, 2018
Während dieser Erfolg der Deutschen den Briten Albträume bereitet, revoltieren und putschen die Sozialdemokraten in Deutschland, erzwingen die Abdankung des Kaisers und die völlige Kapitulation vor England, Frankreich und USA.
Damit sind auch die Erdölverträge mit der Soviet Union nur noch Makulatur.
4. Zweiter Angriff mit Deutschland!
Da die Deutschen beim ersten Versuch der Eroberung Russlands im Sinne des Britischen Imperiums kläglich gescheitert sind, müssen sie nochmal ran. Deshalb tolerieren die Briten die Remilitarisierung Deutschlands, unter der Führung von Adolf Hilter. Allerdings spielt der nicht so, wie es im Drehbuch der Angelsachsen steht.
Dazu zeichnen Deutschland und die Soviet Union am 23.08.1939 den Hitler-Stalin-Pakt (Ribbentrop-Molotov-Pakt) und Deutschland bekommt wieder alle möglichen Rohstoffe für seine Industrie, darunter natürlich auch Erdöl.
Anstatt nach dem Überfall auf Polen am 01.09.1939, doch noch die Soviet Union anzugreifen, überfällt Deutschland die Benelux-Länder, erobert Frankreich und kann fast die gesamte Britische Armee dezimieren und hätte dann Großbritannien überrennen können.
Dann machen die siegesbesoffenen Nazis den Fehler, der ihren Untergang bereitet, indem sie die Soviet Union auf breiter Front überfallen. Anstatt per Staatsvertrag ohne Krieg die Rohstoffe zu erhalten, wollen die Nazis nun das gesamte Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres, bis einschließlich Aserbaidschan für sich erobern.
Dies mag darin begründet sein, dass die Angriffe mit der Luftwaffe und der Marine gegen das Vereinigte Königreich nichts bewirken und langfristig ein Kooperation zwischen den beiden verbliebenen Mächten befürchtet wurde, da alle anderen Länder in Europa entweder von Deutschland beherrscht wurden oder unter faschistischer Führung kooperierten.
Documentary “Objective Baku Hitler’s War on Oil”
Sep 14, 2019
Letztendlich endet auch der 2. Weltkrieg mit der totalen Kapitulation Deutschlands und dem Verlust des Zugriffs auf dass Erdöl und die anderen Rohstoffe der Soviet Union.
5. Pipelines als strategische Gefahr!
Nach dem 2. Weltkrieg wird es für die USA im Wettbewerb gegen die Soviet Union strategisch erforderlich, den Aufbau der Industrie in Westdeutschland zu fördern. In der Folge steigt der Energiebedarf und schließlich einigt man sich mit der Soviet Union und anderen Staaten des Warschauer Paktes auf den Bau der Erdöl- und Erdgaspipelines nach Deutschland.
Nach dem Zusammenbruch der Soviet Union im Jahre 1991 und dem Elend der Regierungszeit von Jelzin wird Wladimir Putin zum Präsidenten der Russischen Förderation. Da die Versorgung mit den Gaspipelines durch das Territorium der Ukraine und von Polen unsicher wird, einigen sich Gerhard Schröder und Wladimir Putin auf den Bau von NordStream1 durch die Ostsee.
Wegen der immer unsicherer werdenden Lage in der Ukraine wird unter Merkel der Bau von NordStream2 beschlossen, womit gänzlich auf die Pipeline durch die Ukraine und Polen verzichtet und dabei etwa 2 Milliarden Euro an Transitgebühren eingespart werden können.
Allerdings haben sowohl die erste Ölpipeline, als auch alle Gaspipelines, insbesondere die NordStreams, eine vernichtende Wirkung gegen die Machtinteressen der USA. Deshalb ersinnen und wenden die USA alle erdenklichen Maßnahmen zur Verzögerung, Verhinderung und Beendigung der NordStream-Pipelines an. Dabei werden sie von den Ländern des Baltikums und Polen unterstützt, die generell jeder anti-russischen Strategie folgen.
6. Dritter Angriff gegen Russland und dritte Unterwerfung Deutschlands!
Mit der Machtergreifung der Grünen kommt die Gelegenheit, alle Rohstoff-Lieferungen aus Russland und somit auch alle Pipelines zu kappen. Als Vorwand dient die inszenierte Eskalation in der Ukraine.
Robert Habeck Wahlkampf 2016
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NORD STREAM 2: RUSSLAND „hofft, dass nicht die GRÜNEN das letzte Wort haben“
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Somit verliert Deutschland ein 3. mal die sichere Versorgung mit russischen Kraftstoffen.
Die USA bekommen die Gelegenheit zur 3. Unterwerfung Deutschlands, mit dem Ziel der De-Industrialisierung des Landes und dem Transfer eines Großteils der Industrieproduktion nach USA und eines geringeren Teils nach Polen und ins Baltikum.
Was dann noch übrig bleibt, wird wieder militarisiert, um den Krieg gegen Russland zu befeuern.
7. Emotionale Kriegsführung mit Opfer-Syndrom ist gescheitert!
Deutschland als Gesellschaft steht unter dem Syndrom des besiegten Opfers, also eines Kriegsverlierers, der auf Gedeih und Verderb auf die Gnade einer Sieger-Allianz angewiesen war und seit 1991 nur noch von den USA beherrscht wird.
Alle Lobgesänge auf die „Befreiung“, Freundschaftsbekundungen, Imitation der Erscheinung und der Lebensart des Siegers und dem Ertragen der finanziellen Ausbeutung von mehreren Hundert Milliarden Euro ändern nichts an dem Verhältnis zwischen Sieger und Besiegtem.
Mit Deutschland, als der wichtigsten Industriemacht und Hauptfinanzier, hat sich die gesamte EU dem Opfer-Syndrom und anderen Psychosen angeschlossen und damit den USA unterworfen!
Die USA betrachten die Freundschaftsbekundungen Deutschland als eine Methode der psychologisch emotionalen Kriegsführung eines besiegten und entwaffneten Feindes.
Die USA fallen auf diese psychologisch emotionale Kriegsstrategie Deutschlands nicht rein!
Die USA haben die schnelle Industrialisierung von West-Deutschland nach dem Krieg gefördert, aber nun wollen sie Deutschland deindustrialisieren!
Ein Großteil der Industrie wird in die USA gelockt und ein geringerer Teil den treueren Vasallen zugeschustert, vor allem Polen und den drei baltischen Staaten.
Beim Konflikt zwischen Russland und Ukraine geht es den USA nicht um die Rettung der Ukraine, sondern um die erneute Unterwerfung und De-Industrialisierung Deutschlands!
Man bedenke, dass die deutsche Industrie aufgrund der günstigen und direkten Kraftstoffversorgung aus Russland enorme Vorteile gegenüber allen anderen industriellen Standorten hatte. Diese Lebensader ist nun gekappt. Die deutsche Industriegesellschaft schlittert in Richtung des freien Falls.
Zwangsläufig wird die Industrieproduktion dorthin abwandern, wo die Energieversorgung günstig und gesichert ist.
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