Systemfrage: Operation Sandman – Das Ende des Petrodollars?Lesezeit: 4 Minuten
Nach wie vor ist der US-Dollar die Weltreservewährung und nach wie vor gilt der US-Dollar als sicherer Hafen. Noch.
Angeblich soll es eine Vereinbarung von 130 Staaten geben, die besagt, dass diese Länder in einer bestimmten Konstellation den US-Dollar als Fakturierungseinheit beim Ölhandel gleichzeitig fallen lassen werden. Diese Vereinbarung soll den Namen Operation Sandman tragen. Ich denke zwar nicht, dass es eine solche Vereinbarung tatsächlich gibt, doch ist die aktuell stattfindende Abkehr Saudi-Arabiens nur den US-Dollar bei ihren Ölgeschäften bzw. ab sofort auch den Yuan im Handel mit China zu akzeptieren, eine sehr interessante Entwicklung. Sie passt in das Bild, das ich seit Jahren zeichne, dass der US-Dollar/Petro-Dollar als letzte Säule vor der Finalisierung der Systemumgestaltung fallen muss.
So hat der saudische Finanzminister Mohammed Al-Jadaan gegenüber Bloomberg TV (während eines WEF-Interviews in Davos) erklärte, dass die Saudis gerne alle Währungen für die Abwicklung von Öltransaktionen akzeptieren werden:
Es gibt keine Probleme mit der Diskussion darüber, wie wir unsere Handelsvereinbarungen abwickeln, sei es in US-Dollar, Euro oder dem saudischen Riyal. – Mohammed Al-Jadaan, saudischer Finanzminister
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(There are no issues with discussing how we settle our trade arrangements, whether it is in the US dollar, whether it is the euro, whether it is the Saudi riyal. – Saudi Minister of Finance, Mohammed Al-Jadaan)
Der Grundpfeiler der bisherigen globalen Währungsdominanz der USA und ihrer Fähigkeit, Inflation in die Welt zu exportieren, basiert auf dem so genannten Petrodollar-Status und der dahinter stehenden bzw. dafür notwendigen Militärmacht Washingtons. Anfang der 1970er Jahre hatte die bis heute aktive graue Eminenz, Henry Kissinger, diese Vereinbarung mit Riad getroffen, bei der die USA zugestimmt hatten, das (korrupte) saudische Königreich im Gegenzug dafür zu schützen, wenn die Saudis für die Abwicklung aller Ölgeschäfte nur den US-Dollar akzeptieren. Diese Vereinbarung hatte seinerseits das System der Konferenz von Bretton Woods im Jahr 1944 „abgelöst“ und den US-Dollar als Petrodollar bis heute getragen.
Doch offenbar steht diese Vereinbarung nun vor dem Aus – oder zumindest schwer unter Beschuss.
Die wenigsten Menschen im Westen haben eine Vorstellung davon, was dies für ihr Vermögen und ihre Zukunft bedeuten würde.
Die wenigsten wissen, dass der Großteil der Länder bereit sind, den Petrodollar als Leitwährung für die Abrechnung von Ölgeschäften aufzugeben. Stattdessen würden viele Länder auf den Yuan (aus China), den digitalen Yuan oder eine neue, rohstoffgestützte BRICS+-Reservewährung umsteigen, die von China, Russland, Indien und anderen teilnehmenden Ländern eingeführt werden soll. So zumindest nach der angeblichen Vereinbarung via Operation Sandman.
Ob nun die ersten Dominosteine dafür in Bewegung gesetzt worden sind, wird sich alsbald zeigen. Es würde bedeuten, dass der US-Dollar in die Vereinigten Staaten zurückfließen wird, wenn die Nationen der Welt die nicht mehr benötigte Fiat-Währung abstoßen. Das wurde auch heißen, dass die Kaufkraft des US-Dollars rapide abnehmen wird, was sich in höheren Preisen – d.h. Inflation – bei Konsumgütern wie Lebensmitteln, Autos und mehr im Westen niederschlagen wird.
Auch wenn es einige Zeit dauern wird, bis sich dies in vollem Umfang bemerkbar macht, bedeutet dies auch, dass die Menschen, die noch US-Dollar halten, finanziell ruiniert sein werden, da die Kaufkraft des US-Dollars schwindet. Die Reaktion der US-Regierung auf all dies wird mit ziemlicher Sicherheit eine neue Welle von sinnlosem Gelddrucken beinhalten, wodurch noch mehr US-Dollarbestände zu der Flut von US-Dollars hinzugefügt werden, die von den Nationen der Welt auf den Markt geworfen werden. Das Endspiel wäre in einem solchen Szenario eine Hyperinflation, da der US-Dollar nicht nur 2% seiner Kaufkraft pro Monat verliert, sondern sogar 10%, 20% oder noch mehr (in der Endphase).
Wie gesagt kann ich nicht sagen, ob es diese Operation Sandman wirklich gibt. Aber blickt man auf die derzeitigen Sanktionen gegen Russland, wird schnell klar, dass es tatsächlich einen Block von ca. 130 – 140 Staaten gibt, die sich diesen nicht unterworfen haben und bis heute keine Sanktionen gegenüber Moskau ausgesprochen haben. Diejenigen Staaten die diese „US-Vorgaben“ (an die sich im Übrigen die USA selber nicht halten) umsetzen, sind allein der westliche Staatenblock im Schlepptau Washingtons.
Quellen:
FKTV: „Steve Quayle Warns of Imminent Catastrophic COLLAPSE of America as We Know It“
China’s Xi calls for oil trade in yuan at Gulf summit in Riyadh
Saudi Arabia Is Open To Discuss Non-Dollar Oil Trade Settlements
OPERATION SANDMAN now activated – Saudi Arabia announces END of dollar dominance in global oil trade … the dominoes begin to fall on the US empire
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12 Antworten
[…] Nach wie vor ist der US-Dollar die Weltreservewährung und nach wie vor gilt der US-Dollar als sicherer Hafen. Noch. Angeblich soll es eine Vereinbarung von 130 Staaten geben, die besagt, dass diese Länder in einer bestimmten Konstellation den US-Dollar als Fakturierungseinheit beim Ölhandel gleichzeitig fallen lassen werden. Diese Vereinbarung soll den Namen Operation Sandman tragen. — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2023/01/systemfrage-operation-sandman-das-ende-des-petrodollars/amp/ […]