USA: Die Mär von der „wirtschaftlichen Erholung“Lesezeit: 10 Minuten
In diesem Monat wurden die US-Amerikaner in einer Umfrage von ABC und Washington Post, die seit 37 Jahren durchgeführt wird, gefragt, ob es ihnen in den zwei Jahren seit dem Amtsantritt von Präsident Biden im Weißen Haus besser oder schlechter gegangen ist.
Würde man Biden persönlich diese Frage stellen, würde man mit einem Schwall positiver Nachrichten über einen fantastischen Wirtschaftsaufschwung, epische Arbeitsplatzzahlen, sinkende Inflation und ein sinkendes Defizit erschlagen werden. Fragt man jedoch den Durchschnittsbürger, erhält man eine ganz andere Antwort.
Der Umfrage zufolge sind die US-Bürger der Meinung, dass es ihnen schlechter geht als je zuvor – die negativsten Daten in der Geschichte der Umfrage. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Über 40% der Befragten gaben an, dass sich ihre finanzielle Situation unter Biden verschlechtert hat.
- Nur 16% der Befragten gaben an, dass es ihnen besser geht. Das ist nur einer von sechs.
- Und nicht nur das: 6% der befragten Demokraten gaben an, dass sie Joe Biden im Jahr 2024 nicht als ihren Kandidaten haben wollen.
- Noch mehr (62%) der Befragten wären enttäuscht oder sogar wütend, wenn Biden für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus bleiben würde.
Dies ist verblüffend.
Wie lässt sich diese Realität mit den wirtschaftlichen Behauptungen des Weißen Hauses in Einklang bringen? Wenn es sich um den „größten Wirtschaftsaufschwung aller Zeiten“ handelt, warum befinden sich dann so viele US-Amerikaner in finanziellen Problemen?
Die Lügen rund um Bidens Wirtschaftspolitik sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen. Im Folgenden der Versuch die wichtigsten Argumente, die das Weiße Haus in diesen Tagen vorbringt, durchzugehen und darzulegen, warum diese Behauptungen manipulativ oder schlichtweg falsch sind:
Rekord bei der Schaffung von Arbeitsplätzen
Biden und sein Team weisen immer darauf hin, dass die Daten des Bureau of Labor Statistics (BLS) auf einen unglaublichen Aufschwung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen hindeuten, den er gerne für sich reklamiert.
„Man hat keine Rezession, wenn man 500.000 Arbeitsplätze und die niedrigste Arbeitslosenquote seit mehr als 50 Jahren hat (You don’t have a recession when you have 500,000 jobs and the lowest unemployment rate in more than 50 years)“, sagte Finanzministerin Janet Yellen am Montag in der ABC-Sendung „Good Morning America“. „Was ich sehe, ist ein Weg, auf dem die Inflation deutlich zurückgeht und die Wirtschaft stark bleibt. (What I see is a path in which inflation is declining significantly and the economy is remaining strong.)“
Das sagt dieselbe Frau, die jahrelang geleugnet hat, dass die Inflation real ist und eine Bedrohung für das Finanzsystem darstellt. Im Mai 2021, als die Gesamtinflation 5% erreichte (das ist das Zweieinhalbfache der Zielrate der Fed), sagte sie:
Ich glaube nicht, dass es ein inflationäres Problem geben wird.
—
(I don’t think there’s going to be an inflationary problem.)
Zu einem Zeitpunkt als es bereits ein Inflationsproblem gab.
Wenn wir also ihre Worte für bare Münze nehmen, dann ist Yellen entweder eine Idiotin oder eine Lügnerin.
Solche Aussagen werden gemacht, während der Kontext und die Details der Situation absichtlich ignoriert werden.
Allein 25 Millionen Arbeitsplätze gingen in den USA aufgrund Bidens aggressiven Vorstößen in der Plandemie für landesweite Lockdowns verloren. Diese Schließungen waren nicht nur nutzlos, sondern schädlich – aber sie waren sehr effektiv, um die Wirtschaft zu zerstören.
Viele konservative republikanisch geführten Staaten widersetzten sich Biden, Fauci und der CDC und öffneten nach einigen Monaten wieder. In der Zwischenzeit verharrten die demokratischen US-Bundesstaaten viel länger in Lockdowns und irrationaler Angst. Erst in letzter Zeit haben die meisten US-Bundesstaaten von der Pladenmie-Hysterie Abstand genommen, und daher kehren langsam die Arbeitsplätze zurück.
Schauen wir uns die Zahlen an: 25 Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, und jetzt haben die USA 12 Millionen offene Stellen. Das ist kaum etwas, womit man sich brüsten kann, aber wenn man so tut, als hätte es die Lockdowns nie gegeben, könnte man dies für einen tatsächlichen Fortschritt halten.
Abgesehen davon, dass weniger als die Hälfte der während der Plandemie zerstörten Arbeitsplätze wiederhergestellt wurden, gibt es auch noch das Problem der Ausgaben für Konjunkturprogramme in Höhe von etwa 8 Billionen US-Dollar in weniger als zwei Jahren. Ohne die Kombination von „Covid-Schecks“ und Krediten im Rahmen des „Paycheck Protection Program“ (PPP) wären die Schließungen nicht möglich gewesen. Die Flut von Bargeld, die als Plandemie-Stimulus gedruckt wurde, verstärkte die Inflationslawine, die wir jetzt erleben und die ihren eigentlichen Ursprung in den 2000er Jahren hat. Ein Teil dieses Prozesses fand unter Trumps Aufsicht statt. Es waren jedoch Biden und die Linken, die sich für die Aufrechterhaltung der Zwangsmaßnahmen und Lockdowns einsetzten, selbst als offiziellen Daten zeigten, dass sie nutzlos waren.
Mit Bankkonten, die durch 8 Billionen US-Dollar an frischem Geld, das direkt in das System gepumpt wurde, gemästet wurden, explodierten der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche im Jahr 2021 in den USA. Die Menschen stürzten sich darauf, Dinge zu kaufen. Auch die Preise explodierten, weil das Angebot an Waren die Nachfrage nicht decken konnte. Das Problem ist, dass die während dieser Ereignisse geschaffenen Arbeitsplätze eine vorübergehende Folge der Inflation sind und nicht das natürliche Ergebnis einer sich erholenden und wachsenden Wirtschaft.
Mit anderen Worten: Bidens Arbeitsmarkt ist eine Illusion, die auf einem hochinflationären 8-Billionen-US-Dollar-Berg frisch gedruckten Geldes beruht.
Ich sage voraus, dass wir in diesem Jahr im Westen beträchtliche Arbeitsplatzverluste erleben werden, wenn die Ersparnisse aus den „Covid-Konjunkturprogrammen“ aufgebraucht sind und die Verbraucherkredite versiegen. (Es sei denn, die kurzsichtigen Verbraucher fahren fort, ihre Kreditbelastungen in die Höhe zu treiben und ihr Eigenkapital aufzuzehren; in diesem Fall wird die bevorstehende Rezession noch verheerender sein).
Und dann ist da noch das Problem der möglicherweise gefälschten oder übertriebenen BLS-Arbeitsplatzdaten. Erst im letzten Jahr musste die Fed von Philadelphia die Beschäftigungszuwächse des Weißen Hauses revidieren und widerlegen und dabei über 1 Million Arbeitsplätze aus ihren Statistiken streichen.
Das ist eine enorme Diskrepanz. Obwohl es unmöglich ist, dies zu beweisen, vermute ich, dass es eine konzertierte Aktion gibt, um bei den Beschäftigungszahlen zu lügen, entweder um den „Aufschwung“ von Biden gut aussehen zu lassen, oder um trotz der wirtschaftlichen Schwäche weitere Zinserhöhungen zu rechtfertigen.
Wenn die BLS-Zahlen korrekt sind, warum ist dann eine Rekordzahl von US-Amerikanern unter Biden schlechter dran als vor seinem Amtsantritt?
Erstens: Die geschaffenen Arbeitsplätze sind schlecht bezahlt.
Zweitens: Die Zahlen sind gefälscht.
Drittens: Die Inflation ist so hoch, dass die Löhne nicht mit dem Preisanstieg Schritt halten können.
Sinkende Inflation?
Wenn wir die Inflation nach den Maßstäben der letzten Stagflationskrise in den 1970er und frühen 1980er Jahren berechnen, dann liegt die reale Inflationsrate eher bei 15%.
Heute liegt der offizielle Verbraucherpreisindex (nach den neuen Berechnungsmethoden) bei nur 6,5%.
Ist die Inflation in letzter Zeit gesunken?
Ja, aber nicht wegen Biden.
Die Federal Reserve hat die Zinssätze auf fast 5% angehoben. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Zinssätze zuvor 14 Jahre lang nahezu bei Null lagen. Es wird erwartet, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr weiter auf bis zu 6% anheben wird.
Höhere Zinssätze bedeuten weit weniger Kreditvergabe und weniger Ausgaben. Sie bedeuten auch, dass die Aktienrückkäufe von Unternehmen, die auf billige Kredite angewiesen waren, auslaufen werden, was zu einem Rückgang der Aktienmärkte führen wird.
All dies wird im Allgemeinen zu einem massiven Arbeitsplatzabbau führen.
Sinkendes Haushaltsdefizit?
Auch das hat nichts mit Biden zu tun. Er hat versucht, mehr auszugeben und das Defizit weiter zu erhöhen. Trotz seiner vielen Versprechen hat er weder die Ausgaben gekürzt noch die Staatsverschuldung in irgendeiner Weise verringert.
Warum also sinkt das Defizit? Höchstwahrscheinlich, weil die Fed die Zinssätze anhebt und es dadurch für die Regierung teurer wird, Kredite aufzunehmen und Ausgaben zu tätigen. Höhere Zinssätze erhöhen die Kreditkosten der Regierung und die zukünftigen Zinszahlungen für die Staatsverschuldung.
Wenn die Zinssätze steigen, müssen die staatlichen Programme ihre Ausgaben einschränken – das heißt, sie sind gezwungen, das Haushaltsdefizit zu verringern, anstatt Geld auszugeben, das sie nicht haben.
Die brutale wirtschaftliche Realität
Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind aktuell so stark zurückgegangen wie seit zwei Jahren nicht mehr, was darauf hindeutet, dass die Wirkung der „Covid-Konjunkturmaßnahmen“ endgültig vorbei ist. Das verarbeitende Gewerbe brach im Dezember ein und widersprach damit Bidens Beteuerungen, er wolle die heimische Produktion wieder ankurbeln.
Die Kreditaufnahme der Verbraucher brach auf dem Höhepunkt der Weihnachtssaison ein, was beweist, dass die Käufer entweder finanziell überfordert sind oder sich auf eine bevorstehende Rezession einstellen.
Die US-Wareneinfuhren sind eingebrochen, und der Warenversand ist auf breiter Front rückläufig – ein weiteres Zeichen dafür, dass die US-Wirtschaft und damit die Weltwirtschaft ins Stocken geraten ist.
Entlassungen in fünfstelliger Höhe im Technologiesektor sind inzwischen so üblich, dass sie keine besonderen Schlagzeilen mehr machen. In den sechs Wochen des Jahres 2023 haben 350 Unternehmen mehr als 104.000 Stellen gestrichen. Dies könnte ein Vorbote dessen sein, was in diesem Jahr auf dem restlichen Arbeitsmarkt passieren wird.
Darüber hinaus ist die Inflation nach wie vor so hoch, dass 56% der US-Amerikaner sagen, sie könnten mit den Lebenshaltungskosten nicht Schritt halten, und 77% machen sich Sorgen um ihre künftigen finanziellen Aussichten.
Diese Informationen passen überhaupt nicht zu Bidens Narrativ.
Es gibt keinen Aufschwung, die USA und damit der Westen befinden sich mitten in einer Stagflationskrise, die mit Elementen einer wachsenden Rezession vermischt ist.
Ich fürchte, dass 2023 das Jahr sein wird, in dem das Märchen vom Aufschwung zusammenbricht. Sie werden auch in der Hochleistungspresse nichts mehr davon hören, denn das Biden-Regime wird versuchen, die Implosion so lange wie möglich zu verbergen.
Die einzige gute Nachricht ist, dass die virtuelle Nachrichtensperre für echte Wirtschaftsnachrichten und die unaufhörliche „Es ist alles in Ordnung“-Botschaft in den Medien (die darauf abzielt, die Wähler so lange wie möglich zu beruhigen und zu täuschen) wahrscheinlich dazu beitragen wird, den Anstieg des Goldpreises für ein paar Monate zu begrenzen. Solange, bis die tatsächliche Wirtschaftslage sich so weit verschlechtert hat, dass keine noch so optimistische Pressekonferenz das Ausmaß des Schadens verdecken kann.
Das gibt denjenigen von uns, die das „Erholungs“-Narrativ des Weißen Hauses durchschauen, die Gelegenheit, die kollektive Täuschung zu nutzen und ihre Ersparnisse zu diversifizieren, bevor die Preise explodieren.
Und was an dieser Stelle ebenfalls nicht vergessen werden sollte, ist die Tatsache, dass diese Gemengelage die USA zu einem angeschlagener Boxer macht, der durchaus Imstande ist ein großangelegtes Ablenkungsmanöver zu starten, um vom eigenen Niedergang abzulenken. Wie auch immer ein solches Ablenkungsmanöver dann ausschauen wird…
Quellen:
Biden’s “Economic Recovery” Deception Is Collapsing, Here’s The Truth
SOTU: Joe Biden’s Economy By the Numbers
Record numbers of people are worse off, a recipe for political discontent: POLL
Yellen: ‚You don’t have a recession‘ when U.S. unemployment at 53-year low
The US Has Reversed Pandemic Job Losses. Most Individual States Haven’t.
Paycheck Protection Program
Philadelphia Fed suggests BLS overstated job growth in second-quarter by a million jobs
Alternate Inflation Charts
Phillip Patrick Investigates Biden’s New Tax – What He Finds Is Very Alarming
Consumer Borrowing Unexpectedly Plunged In December
U.S. economy losing momentum as retail sales post biggest drop in 12 months
U.S. Container Imports Tumbled Close to Prepandemic Levels in December
Layoffs.fyi
77% of Americans are anxious about their financial situation—here’s how to take control
Stagflation: What is it, and How Does it Effect the Economy?
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